Totale Mondfinsternis am 21.01.2019 – „Blutmond“

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Morgen des 21. Januar, denn der Mond durchläuft den Schatten der Erde und färbt sich für über eine Stunde blutrot. Es handelt sich dabei um die einzige in Deutschland sichtbare totale Mondfinsternis des Jahres. Blutmond wird so eine totale Mondfinsternis im Volksmund genannt, und der nächste Blutmond ist erst im Jahr 2025 zu sehen.

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?

Hier eine kleine Vorschau, mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Um 3:35 Uhr MEZ beginnt der Mond, in den Halbschatten der Erde einzutreten. Das wird zunächst kaum zu bemerken sein. Erst wenn der Mond ab 4:33 Uhr in den Kernschatten eintritt, wird er vom linken Rand her langsam dunkler. Während der gesamten Finsternis wird der Mond in Richtung Westen zu sehen sein. Da er sich aber langsam gen Horizont neigt, sollte man sich einen Bebachtungsplatz mit guter Horizontsicht in Richtung Westen suchen.

Mondfinsternis vom 21. Januar 2019

Der Januar-Vollmond 2019 läuft nördlich der Schattenachse Sonne-Erde vorbei, wobei der Mond komplett in den Kernschatten der Erde gelangt. Die Kontaktpunkte sind in MEZ eingetragen, Norden ist oben, die gelbe Linie visualisiert die Ekliptik. Grafik: Arnold Barmettler.

Um 5:40 Uhr beginnt die totale Phase, der Mond befindet sich jetzt  vollständig im Kernschatten der Erde, ist verdunkelt und hat nur noch einen roten Schimmer wie auf unserem Foto. Man kann jetzt auch Sterne in seiner Umgebung sehen. Bei Vollmond ist das sonst nicht möglich, weil er uns blendet. Rechts vom Mond und etwas höher stehen zwei helle Fixsterne, das sind die Zwillinge Castor und Pollux. Die totale Phase der Finsternis dauert bis 6:43 Uhr. Danach wird der Mond langsam vom rechten Rand her wieder heller. Wenn er um 8:37 untergeht, ist auch die Finsternis fast vorbei.

Höhenverlauf der Mondfinsternis 21. Januar 2019

Was ist der „Blutmond“?

Von einem sog. Blutmond spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Astronomen reden dann von einer totalen Verfinsterung. Der Mond wird dann nicht mehr von der Sonne beleuchtet und bekommt nur ein wenig Licht, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw.  -untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt, werden die Blauanteile herausgefiltert und rötliches Licht bleibt übrig. Der Mond erscheint deshalb während der totalen Phase in einer kupferroten Färbung, weshalb die totale Mondfinsternis im Volksmund wohl „Blutmond“ genannt wird.

Der „Blutmond“ während der totalen Mondfinsternis am 27. Juli 2018. Die Erdatmosphäre streut nur wenig rötliches Licht in den Schatten der Erde, was die kupferrote Färbung des Vollmondes hervorruft. Fotografen: Marco Ludwig, Stefan Bruns, Markus Bruhn

vhs-Sternwarte Neumünster leider geschlossen:

Während bei der Jahrhundertmondfinsternis im vergangenen Sommer hunderte Besucher zur vhs-Sternwarte pilgerten, muss die Sternwartenkuppel diesmal leider geschlossen bleiben. Aufgrund des ungünstigen Termins am Montagmorgen rechnen die ehrenamtlich engagierten Sternkieker kaum mit Besuchern. MoFi-Fans sollten sich daher lieber mit dem eigenen Fernglas oder Fernrohr auf Beobachtungstour begeben. Auch einige Mitglieder der vhs-Sternwarte Neumünster wollen sich bei passendem Wetter an verschiedenen Orten im Land auf Fotosafari begeben. Die nächste Chance auf die Beobachtung einer totalen Mondfinsternis gibt es erst am 7. September 2025.

 

Bildergalerie der Mondfinsternis am 27. Juli 2018

Bildergalerie Mondfinsternisse:

„Kleine“ Mondfinsternis am 18/19. Oktober

In der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober erleben wir eine „kleine“ Mondfinsternis, nämlich eine Halbschatten-Finsternis.

In einer Halbschatten-Finsternis wandert der Mond nicht wie bei einer totalen Mondfinsternis durch den Kernschatten der Erde, sondern „nur“ durch den Halbschatten der Erde. Für einen Beobachter auf dem Mond wird die Sonne nur teilweise von der Erde verdeckt, es wäre dann eine partielle Sonnenfinsternis.

Um 23.48 Uhr MESZ tritt der Mond in den Halbschatten ein und erreicht um 1:50 Uhr den Mittelpunkt. Um 3:52 Uhr ist es dann vorbei.

Nachfolgendes Bild einer Halbschattenfinsternis hat Marco Ludwig 2007 in den USA aufgenommen:

Leider ist eine Halbschatten-Finsternis so schwach, das sie von der Erde kaum wahrzunehmen ist.