Tschüss Komet ISON, Moin Komet Lovejoy

Als Jahrhundertkomet wurde er gehandelt, aber nun bleibt von Komet ISON wohl nur eine unsichtbare Staubwolke übrig. Viele Forscher hatten im Vorwege ja bereits befürchtet, dass ISON den Vorbeiflug an der Sonne nicht überstehen könnte.  Auch in den Wochen davor bot ISON jedoch schon alles andere als eine beeindruckende Kometenshow.

ISON gilt inzwischen auch offiziell als verschwunden, und so wird es nichts mit dem Weihnachtskometen. Kometenjäger können sich aber trotzdem auf einen sehr lohnenswerten Schweifstern freuen, denn derzeit ist der erst kürzlich entdeckte Komet C/2013 R1 Lovejoy zu sehen.

Lovejoy ist schon seit einigen Wochen besser zu beobachten, als es ISON je war. Allerdings benötigt man auch für den neuen Schweifstern einen sehr dunklen Nachthimmel und nach Möglichkeit auch ein Fernglas. Im Dezember bewegt er sich nun durch die Sternbilder Nördliche Krone und Herkules. Komet Lovejoy ist bereits kurz nach Sonnenuntergang sogar am Abendhimmel sichtbar und taucht zudem noch am Morgenhimmel auf.

Astrofotograf Sascha Böse hat Ende November dieses Bild des Kometen Lovejoy in seinem Fernrohr aufgenommen.

Aktuelle Informationen und Aufsuchkarten zu Komet Lovejoy auf www.kometen.info

Komet ISON auf dem Weg zur Sonne

Am Donnerstag (28.1.2013) wird Komet ISON sich auf seiner vorherberechneten Umlaufbahn der Sonne extrem nähern. Er soll sich unserem Heimatstern auf weniger als einen Sonnendurchmesser nähern und wird deshalb auch als „Sungrazer (Sonnenkratzer) bezeichnet.

Seine Helligkeit wird in dieser Zeit extrem zunehmen und möglicherweise wird der Komet bei diesem Inferno sogar zerstört. Wir hoffen jedoch dass der Schweifstern überlebt und in den kommenden Tagen nach Sonnenuntergang sogar mit bloßem Auge zu sehen sein wird.

Die Beobachtung des Kometen ist jedoch momentan, in direkter Sonnenähe, nicht möglich und sogar gefährlich. Die beste und sicherste Methode den Vorbeiflug ISONs zu beobachten ist der Besuch der SOHO-Homepage. Das bekannte Sonnenobservatorium liefert am laufenden Band neues Bildmaterial. Am Donnerstag gegen 18 Uhr wird die größte Annäherung vermutet.

Auf diesem Bild wird die Sonne von einer Blende abgedeckt (weißer Ring). Der Komet nähert sich von rechts unten.

 

SOHO: https://soho.esac.esa.int/data/realtime/c3/512/

 

Broschüre zum Weihnachtskometen

vhs-Sternwarte verteilt Gratis-Broschüre zum Weihnachtskometen:

 Im Kometenjahr 2013 stattete uns Komet PanSTARRS bereits im Frühjahr einen Besuch ab. Dieser etwas unscheinbare Schweifstern galt jedoch nur als Generalprobe für einen möglichen Jahrhundertkometen. Gegen Ende des Jahres, genau zur Weihnachtszeit, soll Komet ISON einen spektakulären Gastauftritt am Himmel haben. Der Schweifstern wird am 28. November in gut 1 Million Kilometer Abstand (weniger als der Sonnendurchmesser) die Sonne umrunden. Überlebt er dieses „Inferno“, kann es ein spektakulärer Anblick werden, ähnlich wie beim Kometen Lovejoy im Jahre 2011, der jedoch nur auf der Südhalbkugel unserer Erde zu sehen war. Allerdings sind Kometen unberechenbar und halten sich nicht unbedingt an die Vorhersagen der Astronomen.

Zum diesjährigen „Großen Kometen“ hat der Oculum-Verlag eine 64-seitige Broschüre herausgegeben, in der neben den Grundlagen auch mit Hilfe von Sternkarten genau erklärt wird, wann man wo den Kometen sehen kann. Diese Broschüre erhalten Sie in der vhs-Sternwarte und in der Volkshochschule ab sofort kostenlos! (solange der Vorrat reicht).

Die vhs-Sternwarte hat jedoch  nur sehr eingeschränkte Öffnungszeiten. Die nächste Gelegenheit für einen Besuch bietet sich am kommenden Freitag (20.09.2013) zum öffentlichen Beobachtungsabend. Bei klarem Himmel öffnet die Sternwarte für Besucher von 19 bis 21 Uhr ihre Kuppel (keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei).

Das Team der vhs-Sternwarte verteilt ab sofort die kostenlose Info-Broschüre zu komet ISON

 

Der nächste bitte……..

Nachdem wir in den letzten Wochen den Kometen PanStarrs ausgiebig beobachten und fotografieren konnten und noch können findet bereits der nächste Komet seinen Weg in die nördliche Himmelsregion: C2012 F6 Lemmon.
Allerdings ist er wegen seiner geringen Helligkeit ein Objekt für den Feldstecher oder Teleskop.

Zuerst nur am Morgenhimmel zu sehen, tief im Ost-Nordost bei ca. 70°, ist er dann ab Anfang Juni auch am Abendhimmel sichtbar. Bei ca. 40° Nord-Nordost taucht er auf und ist dann Morgens sowie Abends bis Mitte 2014 präsent.



Leider ist seine Helligkeit nicht so ausgeprägt: beginnend mit einer Helligkeit 6. Größe wird er schnell dunkler und damit immer schwieriger zu enddecken sein. Seine Bahn führt ihn von Mai bis Juni von den Fischen durch Andromeda zu Cassiopeia.

Als Hilfestellung hier eine Aufsuchkarte für den Zeitraum Mitte Mai bis Ende Juni


Der Comet C2012F6 wurde im März 2012 von A. R. Gibbs am Mount Lemmon Survey, Arizona, USA entdeckt. Die größte Annäherung an die Erde war am 05.02.2013 mit 0,99 AE; die Umlaufzeit beträgt 10733 Jahre.

Vagabunden des Weltalls

Astronomietag am 16.03.2013 mit Dr. Erik Wischnewski

Nicht nur für die acht Planeten ist unser Sonnensystem eine Heimat, sondern auch für zahlreiche Kleinplaneten und Kometen. Manchmal fliegen diese Himmelskörper dicht an der Erde vorbei wie z. B. der Kleinplanet 2012DA14 oder stürzen auf die Erde nieder. Manch andere bleiben in respektvoller Distanz und winken uns mit ihrem langen Schweif aus der Ferne zu. Dazu zählen im Frühjahr der Komet PANSTARRS und im Herbst der Komet ISON. Über diese Vagabunden unseres Sonnensystems berichtet der Kaltenkirchener Astrophysiker und Buchautor Dr. Erik Wischnewski in seiner bekannt lockeren Art. Wegen der großen Resonanz beim letztjährigen Astronomietag findet der Vortrag dieses Jahr zweimal statt: um 17:00 und um 19:00 Uhr. Beide Vorträge sind auch für Kinder geeignet.

Komet Hyakutake im Jahr 1996 – Fotograf: Franz Haar (vhs-Sternwarte Neumünster)

 

Mehr zum Astronomietag finden Sie hier:

 

2013 – Das Jahr der Kometen

Da derzeit weder ein Komet noch ein Asteroid auf die Erde zurast, um den Weltuntergang auszulösen, hegen die Astronomen dieser Tage weltweit große Hoffnung auf das Jahr 2013. Obgleich auch im nächsten Jahr kein Weltuntergang ansteht, bekommen wir wohl Besuch von zwei sehr hellen Kometen.

Nach derzeitigen Berechnungen werden die Schweifsterne im Frühjahr und im Herbst des nächsten Jahres mit bloßem Auge am Sternenhimmel zu erkennen sein. Generell ist das Auftauchen von Kometen nicht ungewöhnlich; meist sind sie jedoch mit dem bloßem Auge nicht zu erkennen.

Der letzte helle Komet am Nachthimmel war im Jahr 1997 Hale-Bopp, der sogar über ein Jahr mit bloßem Auge beobachtet werden konnte. Damals wurden auch an der vhs-Sternwarte zahlreiche beeindruckende Bilder des Schweifsterns gemacht.

Nun soll im Frühjahr 2013 der Komet mit der amtlichen Bezeichnung C/2011 S4 PanSTARRS am Abendhimmel auftauchen. Schon jetzt planen die Astronomen in ganz Deutschland öffentliche Beobachtungen, wie z.B. zum Astronomietag am 16. März. Auch die vhs-Sternwarte Neumünster wird an diesem Abend alle Fernrohre auf den Kometen richten – sofern Wetter und Schweifstern mitspielen.

PanSTARRS gilt jedoch inzwischen nur noch als Testobjekt für einen zu erwartenden Jahrhundertkometen: Im Herbst 2013 soll Komet C/2012 S1 ISON alle Kometen der letzten 100 Jahre in den Schatten stellen. Prognosen gehen sogar davon aus, dass der „schmutzige Schneeball“ bei seiner größten Annäherung an die Sonne sogar tagsüber zu sehen sein könnte und dabei die Helligkeit des Vollmondes erreicht.

Kometen gelten jedoch als ähnlich unberechenbar wie Vulkanausbrüche. So erwartete man z.B. 1973 den vom Hamburger Astronomen Lubos Kohoutek entdeckten gleichnamigen Kometen als riesigen Jahrhundertkometen. Tatsächlich war der Schweifstern mit bloßem Auge kaum zu erkennen.

Die Astronomen der vhs-Sternwarte sind jedoch trotzdem optimistisch. Im Laufe der letzten 4 Jahrzehnte hat es hier schon zahlreiche Kometenbeobachtungen und vor allem Fotografien gegeben. Die rundum modernisierte Warte ist nun auch bestens gerüstet für den Besuch der Kometen.

ML