Weltraumfahrt ist wie Autofahren … nur ganz anders – SHUG-Vortrag von Prof. Duschl am 21. Februar im Kiek In

Schwerelosigkeit ist ein allseits bekanntes Phänomen im Weltraum. Aber dies ist nur eine von zahlreichen auf den ersten Blick überraschenden Eigenschaften der Weltraumfahrt. Vieles, was wir aus der Fortbewegung im Alltag kennen, gilt nicht im Weltraum. So einfach ́mal abzubiegen, oder zu bremsen oder beschleunigen ist zum Beispiel gar nicht möglich, oder hat ganz andere Folgen als man erwartet. In dem Vortrag sollen einige dieser überraschenden Phänomene vorgestellt und allgemeinverständlich begründet werden.

Die Raumstation ISS im Erdorbit (Foto: ESA)

Am Dienstag, 21.02.2023 von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr im Kiek In, Gartenstraße 32 in 24534 Neumünster.

Für Mitglieder der Universitätsgesellschaft ist der Eintritt frei (Schüler*innen 3,00 €, Normalpreis 5,00 €).
Eine Anmeldung unter Tel. 04321 707690 oder info@vhs-neumuenster.de wird erbeten.
Die Eintrittsgebühr wird bei der Veranstaltung vor Ort erhoben.

Kursnr.: BV10020VO
Kosten: Für Mitglieder der Universitätsgesellschaft ist der Eintritt frei (Schüler*innen 3,00 €, Normalpreis 5,00 €).
Referent: Prof. Dr. Wolfgang J. Duschl, Institut für Theoretische Physik und Astrophysik; Für Mitglieder der Universitätsgesellschaft ist der Eintritt frei (Schüler*innen 3,00 €, Normalpreis 5,00 €).

Die klarsten Nächte seit Jahren

Mondsichel und Venus am 30. März 2020 mit dem Neumünsteraner Wasserturm: Fotograf: Marco Ludwig

Während die Corona-Pandemie etliche Freizeitunternehmungen fast unmöglich macht, erfreuen sich Astronomen in ganz Schleswig-Holstein an einem außergewöhnlich klaren Himmel. Das ist auch nicht zuletzt den Auswirkungen der Pandemie geschuldet, denn am Himmel über Schleswig-Holstein fliegen kaum noch Flugzeuge. Diese erzeugen oftmals Kondensstreifen, die sich im Laufe eines Tages zu einer dünnen Dunstschicht in der Hochatmosphäre ausbreiten. Dieser Dunst schluckt viel Sternenlicht und macht astronomische Beobachtungen schwieriger. Der Himmel ist daher momentan bei passendem Wetter besonders klar und sternenreich. Ein Glück für jene Astronomen, die beispielsweise eine Gartensternwarte ihr Eigen nennen dürfen.

Nachtschwärmern hat der Himmel aktuell auch noch viel zu bieten. Neben dem zunehmenden Mond erstrahlt in Westrichtung der extrem helle Planet Venus. Abends zieht auch die Internationale Raumstation ISS als heller Leuchtpunkt über den Himmel. Geübten Beobachtern fallen gelegentlich auch die neuen Starlink-Satelliten auf, die wir im Gänsemarsch mit bis zu 60 Leuchtpunkten in Folge über den Himmel ziehen sehen. Astronomen erwarten außerdem im Mai noch einen ganz besonderen Leckerbissen: Ein Komet könnte sogar mit bloßem Auge zu erkennen sein.

Venus im Teleskop im März 2020 aufgenommen in der Gartensternwarte in Wankendorf – Fotograf: Markus Bruhn

Der Star des Abends ist momentan unser Schwesterplanet Venus. Nach Sonne und Mond ist der „Abendstern“ das hellste natürliche Objekt am Himmel. In den vergangenen Wochen ist sie immer höher über den Westhorizont gestiegen und erstrahlt nun in größtem Glanz. In den kommenden Wochen wird sie dann langsam wieder am Horizont verschwinden. Im Fernglas ist die Venus derzeit sogar als Halbvenus zu erkennen. Genau wie beim Mond kann man bei ihr sog. Phasen wahrnehmen. In diesen Wochen sehen wir eine „Halbvenus“.

Ein besonderer Gast am Abendhimmel ist dieser Tage auch die Internationale Raumstation ISS. Mit einer Geschwindigkeit von rund 29 000 km/h (rund 8 Kilometer pro Sekunde) bewegt sie sich als hell leuchtender Punkt geräuschlos über den Himmel. Auf lang belichteten Sternenfotos ist sie dann als helle Leuchtspur zu erkennen. Astronomen können bei Fotografien am Fernrohr sogar Details der fußballfeldgroßen Raumstation sichtbar machen.

Ein anderer Hingucker sorgt bei vielen Beobachtern immer noch für Irritationen: Die Starlink-Satelliten. Das Weltraumunternehmen SpaceX des amerikanischen Milliardärs Elon Musk schickt derzeit alle paar Wochen eine Rakete mit 60 kühlschrankgroßen Satelliten in die erdnahe Umlaufbahn. Mit ihnen soll irgendwann weltweit kabelloser

Raumstation ISS am Himmel bei Wasbek im März 2020 – Fotografin: Katharina Behrendt

Internetzugang ermöglicht werden. Für einige Wochen erscheinen die künstlichen Himmelskörper wie an einer Perlenschnur aufgereiht am Himmel. Im Gänsemarsch ziehen sie dann an den natürlichen Sternen vorbei, bis sie im Schatten der Erde unsichtbar werden.

Weitere Informationen und Bilder zu Starlink finden Sie unter diesem Link.

Im Laufe einer klaren Nacht stürzen sich erfahrene Astronomen gerne auch auf weit entfernte Galaxien. Das Licht der Geschwister unserer Milchstraße reist oft über viele Millionen Jahre, bis es auf unserer Erde ankommt. Die Sternbilder Löwe und Jungfrau enthalten besonders viele dieser Sterneninseln. Sichtbar werden sie schon in einem guten Fernglas, ihre ganze Pracht enthüllen sie dem Beobachter aber in großen Teleskopen.

Galaxie M51 im Teleskop in der Gartensternwarte Westermoor – Fotograf: Stefan Bruns

Als echte Überraschung entpuppt sich momentan der Komet Atlas. Dieser Schweifstern befindet sich noch in großer Entfernung zur Sonne auf Höhe der Marsumlaufbahn. Trotzdem erscheint er überraschend hell und ist wider Erwarten in Amateurfernrohren gut zu erkennen. Da er sich auf seiner Umlaufbahn um die Sonne noch erheblich näher an unseren Heimatstern heranpirschen wird, erwartet man im Mai einen enormen Helligkeitsanstieg. So könnte er evtl. sogar mit bloßem Auge zu erkennen sein, was bei Kometen nur sehr selten gelingt.

So mag uns das Coronavirus momentan in vielen Lebensbereichen einschränken und vielleicht sogar ängstigen, aber die schwierige Lebenssituation bietet Naturfreunden auch besondere Möglichkeiten. Die Pracht des Sternenhimmels zu erleben, mag daher dem ein oder anderen durch diese schwierige Zeit helfen.

Startrails am Himmel bei Wasbek im März 2020 – Fotografin: Katharina Behrendt

Bildergalerie: Astrofotos im März/April 2020 von Mitgliedern der vhs-Sternwarte Neumünster

Auf die Spitze getrieben – ISS begegnet der Mondsichel

In rund 400 Kilometern Höhe bewegt sich die Raumstation ISS lautlos mit einer Geschwindigkeit von ca. 28 000 km/h um unseren Heimatplaneten. Für einen Umlauf benötigt sie rund 93 Minuten, und momentan ist sie der Wohnort unseres deutschen Astronauten Alexander Gerst.

Dieser schickt uns nun schon seit einigen Wochen immer wieder spannende Berichte und beeindruckende Bilder aus dem Weltraum auf die Erde. Während Gerst auf die Erde schaut gibt es aber auch immer wieder Menschen die gezielt in den Weltraum schauen, um dort die Raumstation zu sehen. Dies ist alle paar Wochen meist zu Zeiten der Dämmerung abends oder morgens auch mit bloßem Auge möglich. Erheblich seltener ist es jedoch, dass die Raumstation von einem bestimmten Standort auf der Erde betrachtet vor einem Himmelsobjekt wie Mond oder Sonne vorbeizieht.

ISS-Mondtransit – fotografiert von Stefan Bruns am 20.09.2014

ISS-Mondtransit – fotografiert von Jürgen Kahlhöfer am 20.09.2014

Astronomen nennen so eine Begebenheit einen Transit. Ein berühmtes Beispiel dafür ist der Venustransit des Jahres 2012. Damals war unser Nachbarplanet direkt vor der Sonne als kreisrunde Kugel sichtbar, was auch zahlreiche Neumünsteraner Himmelsfotografen erfolgreich beobachten konnten.

Während die Venus solch ein Schauspiel nur ca. 2x pro Jahrhundert abliefert, schiebt sich die Raumstation von Neumünster aus betrachtet ca. 2x im Jahr vor Sonne oder Mond. Bei ihrem niedrigen Orbit und der hohen Geschwindigkeit dauert so ein Transit jedoch meist nur knapp eine Sekunde.

So ist es für Himmelsfotografen eine sportliche Herausforderung, diesen Moment mit einer Kamera festzuhalten und vielleicht sogar noch Details der Raumstation sichtbar werden zu lassen. Dabei macht einem aber nur allzu oft das Wetter einen Strich durch die Rechnung. So ist es auch nachvollziehbar dass, trotz jahrelanger Versuche, solch ein ISS-Transit an der vhs-Sternwarte bisher erst 2x erfolgreich fotografiert werden konnte.

Die ISS an der Spitze der Mondsichel – fotografiert von Marco Ludwig am 20.09.2014 am DINO der vhs-Sternwarte Neumünster

Am 20. September gelang jedoch der dritte Streich, der gleich an drei verschiedenen Standorten in Neumünster beobachtet werden konnte. Während für Stefan Bruns und Jürgen Kahlhöfer die Raumstation nahezu mittig vor der abnehmenden Mondsichel vorbeizog wurde es für Marco Ludwig an der Sternwarte am Hahnknüll knapp. Dort streifte die Raumstation gerade eben die Spitze der Mondsichel. Auf dem Foto erkennt man die Raumstation direkt neben der unteren Spitze der Mondsichel. Dabei werden die Solarkollektoren der ISS schon wieder von der Sonne beleuchtet, weshalb sie leicht golden schimmern.

Vielleicht wäre das  auch ein schönes Erinnerungsfoto für Alexander Gerst, wenn er wieder zur Erde zurückkehrt.

 

Mit der ISS in HD um die Erde

Wem das TV-Programm zu langweilig ist kann seit Anfang Mai stattdessen den Blick auf die Erde aus dem Weltraum genießen.

Im sogenannten HDEV-Experiment („High Definition Earth Viewing“) sollen HD-Videokameras auf ihre Tauglichkeit für lang andauernde Weltraumeinsätze getestet werden.

Vor allem die Auswirkungen der energiereichen kosmischen Strahlung stehen im Mittelpunkt des Interesses.
Die Kameras wurden zwar von der NASA entwickelt, aber von kommerziellen Elektronikanbietern gefertigt. Dies soll die Produktionskosten reduzieren.
Angeliefert wurden die Kameras mit einem Dragon-Raumschiff im Rahmen der dritten Regulären ISS-Versorgungsmission des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX.
Am 30. April wurden die Komponenten mithilfe des kanadischen Roboterarmes am europäischen Forschungsmodul „Columbus“ montiert. Bemerkenswert ist die Installation ohne den Außeneinsatz („Spacewalk“) von Astro- bzw. Kosmonauten, stattdessen kam die DEXTRE-Erweiterung, quasi die „Hand“ des Roboterarmes, zum Einsatz.
Die einzelnen Kameras selbst sind nicht schwenkbar, sondern in verschiedenen Winkeln fest ausgerichtet.
Die Aufnahmen der Kameras werden per Livestream über das Internet weltweit verbreitet.

Über den Link: https://eol.jsc.nasa.gov/HDEV/ kann sich das nun die ganze Welt ansehen. Dort wird dann in einem Frame ebenfalls gezeigt welchen Teil der Erde die ISS gerade überfliegt. Sogar mit Satelitenbild über Google Maps.

Wir zeigen hier „nur“ das Livebild der Kameras.
Zum starten bitte auf den blauen Pfeil klicken der nach kurzer Wartezeit erscheint.

Während der Durchquerung des Erdschattens ist verständlicherweise nur ein schwarzes Bild zu sehen. wird ein graues Bild angezeigt, so wird gerade zwischen den beiden Kameras umgeschaltet, es finden Wartungsarbeiten statt opder die Kommunikation mit den Modulen ist gestört.

Zumindest virtuell können ab jetzt also viele Menschen das erleben, was nur wenigen in der Realität möglich ist – auf der ISS „mitfliegen“.
Doch in 2014 haben gleich zwei Europäer dieses Glück:
Ende Mai wird der deutsche Geophysiker Alexander Gerst an Bord eines russischen Sojus-Raumschiffs zu einem halbjährigen Aufenthalt auf der Internationale Raumstation starten. Ende des Jahres erfolgt dann die direkte Ablösung durch die italienische Raumfahrerin Samantha Christoforetti.

Und eine dritte , in Deutschland vor allem bei Kindern bekannte, Persönlichkeit fliegt in dieser Mission mit:
Die WDR-Maus wird Alexander Gerst begleiten und für ein halbes Jahr die Fragen der Kinder über die Maus-Website beantworten. Näheres dazu ist unter diesem Link zu finden.

Auch sonst hat die ESA derzeit viel zu tun:

Im November soll die ESA-Raumsonde „Rosetta“ den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko erreichen und einen Lander auf ihm platzieren. Derzeit wird diese Mission im DLR-Zentrum Köln vorbereitet..
Es ist also einiges Los im All und die vhs-Sternwarte Neumünster wird dieses europäische Raumfahrtjahr mit Artikeln auf dieser Website sowie kleinen Vorträgen zu den Terminen der öffentlichen Beobachtungsabende (jeweils 3. Freitag im Monat) begleiten.

Der beste Blick auf die Erde

Seit nunmehr 15 Jahren zieht sie völlig lautlos ihre Bahnen und hat dabei schon mehr als 3600 Millionen Kilometer zurückgelegt. Es handelt sich dabei um den einzigen Außenposten der Menschheit im Weltall, unsere Raumstation ISS.

Für eine Umkreisung der Erde benötigt sie bei rund 28 000 km/h nur ca. 90 Minuten und überfliegt dabei auch immer wieder Europa und damit natürlich auch Deutschland. In manchen Nächten ist sie sogar mit bloßem Auge als heller Lichtpunkt, der völlig lautlos über den Himmel gleitet, sichtbar.

Blick aus der Raumstation ISS auf Deutschland bei Nacht. Foto: NASA

Einige wenige Fenster ermöglichen es den bis zu 6 Besatzungsmitgliedern auch, regelmäßig einen Blick auf ihren Heimatplaneten zu werfen. Dabei sehen sie in wenigen Minuten ganze Kontinente unter ihnen vorbeiziehen. Des Nachts erkennen sie Städte und Siedlungen der Menschen am hellen Lichtschein der Straßen und Gebäude. In der Nähe der Polregionen erleben und durchfliegen sie auch immer wieder Polarlicht, das mit seinem grünlichen und rötlichen Schein am Himmel tanzt.

Seit 2010 verfügen die Astronauten an Bord sogar über ein Aussichtsfenster mit dem Namen „Cupola“. Dieses Modul verfügt über 6 Außenfenster, von denen das größte 80 Zentimeter durchmisst. In ihrer Freizeit kann die Besatzung seither auch beeindruckende Aufnahmen der Erde machen und sogar Zeitrafferaufnahmen ihres Überfluges erstellen. So kann man auch daheim auf der Erde einen Eindruck davon bekommen, was für ein Erlebnis so ein Flug über die Erde darstellt.

 

Die NASA hat nun auch Aufnahmen zur Verfügung gestellt, auf der die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster sofort auch ihre Heimat erkennen konnten. Bei einem nächtlichen Flug über Europa überfliegt die ISS zunächst Spanien, Frankreich und dann auch Deutschland. Dabei ist am nördlichen Bildrand Dänemark und natürlich auch Schleswig-Holstein sichtbar. Wer das Video an der richtigen Stelle anhält, kann deutlich den hellen Schein Hamburgs und knapp darüber auch Neumünster, Kiel und Lübeck erkennen. Weiter oberhalb im Bild ist sogar noch Polarlicht sichtbar. Wer würde bei so einem Anblick nicht gerne mal eine Runde mit der Raumstation drehen wollen?

Raumstation ISS in H-Alpha

Wie schon im Oktober letzten Jahres trafen sich Marco Ludwig und Stefan Bruns in der Sternwarte um die Internationale Raumstation ISS zu fotografieren.

Aber irgendwas ist anders: Es ist früher Nachmittag und nicht späte Nacht.

Die ISS fliegt diesmal nicht am Mond vorbei sondern an der Sonne. Um 17:30:51.04 soll sie planmäßig für ca 1 Sekunde „durch“ die Sonne fliegen. Diesen kurzen Moment wollen die beiden Astronomen abpassen und zum einen mit dem 5″ Refraktor und Herschelkeil Bilder machen, zum anderen aber auch mit dem 6″ Sonnenteleskop (Sparkassen-Teleskop) im H-Alpha Spektrum. Zusätzlich ist auch noch ein 600mm Teleobjektiv im Einsatz

Wieder sind die Teleskope ausgerichtet und die Kameras eingestellt. Und wieder beginnt das Warten. Und das Bangen um das Wetter. Die ganze Zeit ziehen Wolken durch und verhindern den klaren Blick auf die Sonne

Um 17:29 ist der Himmel gnädig und gibt die Sonne frei; die Kameras werden im Serenbildmodus gestartet. Früher als erforderlich um eventuelle Zeitabweichungen zu kompensieren und ja nicht DEN Moment zu verpassen. Und so rattern 3 Kameras los und bannen Bilder auf die Speicherkarten.

2 Minuten später ist es vorbei. Die Kameras werden abgebaut und die Aufnahmen kontrolliert. Und tatsächlich: Marco Ludwig hat die ISS zwei mal mit dem H-Alpha Teleskop und Stefan Bruns zwei mal mit dem Herschelkeil „erwischt“ !

Die ISS hat die ungefähre Größe eines Fußballfeldes und ist zum Zeitpunkt der Aufnahme knapp 1000km von der Sternwarte entfernt
Wie man an der Unschärfe erkennen kann, war das Seeing durch die Wolken nicht besonders gut und so ist es auch nicht verwunderlich das die Bilder durch den Herschelkeil außer einem „Matschfleck“ nichts zeigen..
Trotz allem war das wieder eine gelungene Fotoaktion und die ISS in H-Alpha ist ja auch nicht ganz alltäglich.

ISS vor dem Mond !

Es ist kalt, klarer Himmel und ein silberner Mond scheint hell auf die beiden Astronomen herab. Man hört nur das stetige Summen der Teleskopnachführung. Es sind nur noch wenige Sekunden bis zum entscheidenden Moment.

Unterdessen zieht die Raumstation ISS 408km über der Erde lautlos über Schleswig-Holstein hinweg. Bei einer Geschwindigkeit von 28 000kmh braucht sie dazu nur wenige Sekunden. Zu sehen ist sie von der Erde aus gerade nicht. Sie befindet sich im Schatten der Erde.

Unterdessen schauen Stefan Bruns und Marco Ludwig in der vhs-Sternwarte Neumünster auf die Uhr und starten ihre Kameras. Diese starten Serienbilder und machen jede Sekunde mehrere Aufnahmen. Dann taucht sie auf: Ein kleiner unförmiger Punkt vor dem Hintergrund des fast vollen Mondes. Sie ist nur eine knappe Sekunde zu sehen und doch ist die Begeisterung groß.

Das Experiment hat geklappt:
Auf zwei Bildern ist die ISS, der einzige Außenposten der Menschheit im All, vor dem hell leuchtenden Mond deutlich zu erkennen. Eine erfolgreiche Jagd für zwei Astronomen.