Asteroidenjagd – Neumünsteraner Jugendsternkieker entdecken sechs neue Asteroiden

Neben den acht großen Planeten gibt es im Sonnensystem über eine Million kleinere Brocken, sog. Asteroiden. Die Überwachung und Suche nach Asteroiden ist eine wichtige Aufgabe für Forscher weltweit. Im Rahmen eines internationalen Schülerprojektes dürfen nun auch vier Nachwuchsforscher der vhs-Sternwarte Neumünster auf Asteroidenjagd gehen.

Dass Brocken aus dem Weltall gefährlich werden können, weiß man nicht nur durch Hollywood. Erst kürzlich wurde die Erde von einem rund 1000kg schweren Gesteinsbrocken getroffen, dessen Einzelteile als Meteoriten über Elmshorn niederregneten. 2013 verursachte die Explosion eines knapp 20 Meter großen Asteroiden über Russland einen Millionenschaden und verletzte hunderte Menschen. Derweil gibt es im Sonnensystem hunderte größere Asteroiden, die der Erde immer wieder gefährlich nahe kommen können.

Weltweit gibt es mehrere Observatorien, die sich mit der Suche nach Erdnahen Asteroiden beschäftigen. Das PanSTARRS Observatorium auf Hawaii stellt seine Forschungsdaten aktuell der International Astronomical Search Collaboration (IASC) zur Verfügung, die es Schülerinnen und Schülern weltweit ermöglicht, diese Daten auszuwerten und damit selbst auf Asteroidenjagd zu gehen.

Die Jugendsternkieker der vhs-Sternwarte Neumünster gehen derzeit gemeinsam auf Asteroidenjagd. Unter der Anleitung von Meltem Tischmann werten Jos, Justus, Arne und Nils (v.l.n.r.) dafür Bilddaten eines Observatoriums auf Hawaii aus.

Erstmals sind nun auch vier Nachwuchsforscher im Alter von 12 bis 16 Jahren von der vhs-Sternwarte Neumünster dabei. Unter der Aufsicht des Hauses der Astronomie Heidelberg werten vier Schüler Bildmaterial aus Hawaii aus. Dabei nimmt das dortige Observatorium vier Bilder einer Himmelsregion zu unterschiedlichen Zeiten auf. Lässt man diese Bilder wie in einem Daumenkino laufen, bewegen sich manche Lichtpunkte vor dem Himmelshintergrund.  Mithilfe professioneller Software wird den Schülern bei der Identifikation bereits bekannter Asteroiden geholfen. In manchen Fällen entdecken sie auf den rund 1,4 Milliarden Pixeln großen Bildern auch bisher unbekannte Asteroiden.

Die Neumünsteraner Jugendsternkieker haben Ende April bereits vier neue Asteroiden entdeckt. Nun müssen andere Observatorien die Funde bestätigen und auch die genaue Umlaufbahn bestimmen. Falls die Neuentdeckungen bestätigt werden können, dürfen die Neumünsteraner Nachwuchsforscher bei der Internationalen Astronomischen Union sogar einen Namensvorschlag einreichen. Bleibt zu hoffen, dass die neu entdeckten Asteroiden keine Gefahr für die Erde werden.

Auf den invertiert dargestellten Bildern des Himmels werden die Asteroiden als kleine schwarze Punkte dargestellt. Auf diesem Bild ist ein bisher unbekannter Asteroid zu sehen, der nun den offiziellen Arbeitstitel NMS0004 trägt.

Die Jugendsternkieker treffen sich an jedem zweiten Freitag im Monat in der vhs-Sternwarte Neumünster. Astronomiebegeisterte Jugendliche im Alter von 12-16 Jahren können sich für diesen Volkshochschulkurs bei der Volkshochschule Neumünster unter https://www.vhs-neumuenster.de/ anmelden

 

Haus der Astsronomie – Asteroidensuche für Schüler*innen

International Astronomical Search Collaboration.

Wenn der Wecker klingelt….

…ist es Zeit aufzustehen.

Rosetta im Anflug – Foto: ESA

am 19.01.2014 pünktlich um 11:00 klingelte der Wecker. In ca. 673 Millionen Kilometer Entfernung zur Sonne!

Doch wer sollte dort geweckt werden ?

Rosetta war das Ziel.
Die Sonde war vor 10 Jahren gestartet und ist auf dem Weg zum Kometen 67P/Churyumov–Gerasimenko.
Dort soll sie in eine Umlaufbahn schwenken und den Kometen fleißig untersuchen und kartieren.

67P/Churyumov–Gerasimenko gehört zur Jupiter-Familie, in der sich Kometen tummeln, die in Ihrer Bahn so stark von Jupiter verändert wurden, dass sie ihren Weg in den Außenbereich des Sonnensystems nicht mehr wiederfinden.
Dieser Komet bleibt z.B. immer zwischen 1,2 und 5,7 Astronomische Einheiten von der Sonne entfernt und erreicht in seinem sonnennächsten Punkt fast die Erdbahn

Auf diesem Video ist der Prozess des Aufweckens von Rosetta anschaulich dargestellt:

Rosetta wird gesteuert von der ESA, die in ihrem Kontrollzentrum in Darmstadt die Phase genauestens überwachte und ca. 45 Minuten nach dem Weckerklingeln die Rückmeldung von Rosetta bekam: Ich bin wach !

Mehr zu diesem Thema auf dem Blog der Lübecker Astronomin Carolin Liefke, die im ESA-Zentrum Heidelberg forscht

https://www.scilogs.de/astronomers-do-it-at-night/aufwachen-rosetta/