Astrofoto des Monats November

Der rote Planet

In den vergangenen Wochen wurde an der Neumünsteraner Sternwarte immer wieder nach einem auffällig roten Stern gefragt, der momentan abends zu sehen sein soll. Tatsächlich stimmen diese Beobachtungen. Allerdings handelt es sich bei dem beobachteten Objekt nicht etwa um einen Stern, sondern um einen Planeten: Den Mars.

Aktuell steht der Mars im Sternbild Wassermann und leuchtet kurz nach Sonnenuntergang schon in der Abenddämmerung auf. Im Laufe der Nacht zieht er vom südöstlichen Himmel in Richtung Westen. Dort geht er gegen Mitternacht unter.

Benannt nach dem römischen Gott des Krieges, zeigt uns der rund 6800 km große Planet gerne eine rötliche Färbung. So wird er auch immer wieder als der rote Planet bezeichnet. Die Herkunft dieser Färbung ist leicht zu erklären. Im Wüstensand des Mars befindet sich Eisenoxid, was wir auf der Erde auch als Rost bezeichnen.

Unser aktuelles Astronomiefoto des Monats zeigt den Mars im leistungsstarken Fernrohr. Aufgenommen wurde es von Markus Bruhn in Wankendorf. Zu erkennen sind neben einer Polkappe auch helle und dunkle Regionen. Diese Färbungen hatte man auch schon vor Jahrhunderten beobachtet und daraus geschlossen, es könne eine üppige Vegetation auf unserem kleinen Nachbarn geben.

Bis heute halten sich Spekulationen über „kleine grüne Männchen“ auf dem Mars hartnäckig. Obwohl verschiedene Raumfahrtorganisationen den Mars genauer untersucht haben als beispielsweise den Meeresboden auf unserer Erde, konnte außerirdisches Leben jedoch nicht nachgewiesen werden. Was man jedoch gefunden hat, sind ausgetrocknete Bachläufe und Spuren von flüssigem Wasser.

Für Menschen ist der rote Planet ganz und gar lebensfeindlich. Allein die Marsatmosphäre ist so dünn, wie auf der Erde in rund 30km Höhe. Ohne Raumanzug kann man nur wenige Sekunden auf der Marsoberfläche überstehen. Trotzdem wären wir Menschen technisch in der Lage, den Mars zu besuchen, und vielleicht ergibt sich in den nächsten Jahrzehnten ja eine Möglichkeit für einen weiteren historischen „kleinen Schritt“, wie bei der Mondlandung 1969.

Mars macht mobil………… nicht nur die Astrofotografen !

Wer in diesen Tagen und  Wochen am Abend Richtung Südost in den Himmel schaut bemerkt mit Sicherheit einen rötlich schimmernden Fleck.
Dieser Fleck ist aber nicht ein Stern der besonders schön ausschaut, sondern unser Nachbarplanet Mars.

Mars befindet sich derzeit in der so genannten Oppositionszeit, das heißt er ist von der Erde aus gesehen genau der Sonne gegenüber. Gleichzeitig kommt Mars auf seiner elliptischen Bahn der Erde so nah wie selten. Am 30.05 hatte er nur eine Distanz von knapp 75,3 Mio. km und erschien dabei in einer Größe von  18 Bogensekunden. (Zum Vergleich: der Vollmond erscheint in einer Größe von um die 30 Bogenminuten)

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Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

 

Die Umlaufbahn von Mars ist stark exzentrisch und so kommt er im Mittel alle 780 Tage in Erdnähe. Die dichteste Annäherung ist am 27.07.2018 mit einer Entfernung von „nur“ 58 Mio. Kilometern. Dann wird er mit einer Scheinbaren  Größe von 24,3 Bogensekunden deutlich größer sein

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Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

Bis September durchläuft Mars noch seine Oppositionsschleife und wird nun immer kleiner und damit auch Lichtschwächer. Während er durch die Sternbilder Skorpion, Schlangenträger und Waage zieht verliert er auch an Höhe am Nachthimmel. Derzeit knapp 19 Grad hoch ist er zu sehen. Was eine Beobachtung nicht einfach macht.

Die Grafik zeigt die Abendsichbarkeit bis Ende Juli. Dabei kommt Mars dem Stern Antares nahe der links unter ihm steht und erreicht eine Größe von -2m

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Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

Im Juli endet die Oppositionsschlaufe und Mars zieht Ende August an Saturn vorbei, allerdings nur noch mit -0,4m aber damit immer noch heller als Saturn. Ende September dann wird Mars mit einer scheinbaren Größe von nur noch 10 Bogensekunden für kleinere Amateurteleskope nicht mehr zu sehen sein.

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Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

Der junge Mond besucht Merkur und Mars

Am kommenden Montagabend (11.02.2013) lohnt sich der Blick gen Westhorizont besonders, denn der junge Mond besucht die Planeten Merkur und Mars

Merkur und Mondsichel am 7. Mai 2008 bei Krogaspe fotografiert. Ein ganz ähnliches Bild wird sich am kommenden Montag am Abendhimel zeigen.

Nur 35 Stunden nach Neumond besucht die schmale Mondsichel  2 helle Planeten nahe am Horizont. Der kleine Merkur  ist dieser Tage besonders gut in der Dämmerung zu erkennen. Am 11.02. gegen 18:30 MEZ steht der sonnennächste Planet Merkur rund 5° östlich der nur 2,5% beleuchteten Mondsichel.

Knapp über dem Horizont ist auch noch der kleine rote Mars zu erkennen. Er verabschiedet sich derzeit vom Nachthimmel.

Solch Planetenkonstellationen sind ideale Gelegenheiten für stimmungsvolle Fotografien des abendlichen Himmel. Vorausgesetzt ist natürlich wie immer passendes Wetter. Viel Erfolg beim Beobachten.