Astronomietag und Mondfinsternis am 28. Oktober an der vhs-Sternwarte Neumünster In Kooperation mit der SHUG

Am 28. Oktober 2023 beteiligt sich die vhs-Sternwarte Neumünster am bundesweiten Astronomietag und öffnet ihre Türen für Besucher. In der Zeit von 17:00 Uhr bis 23:00 Uhr können sich Interessierte die größte Sternwarte des Landes anschauen und, mit beginnender Nacht, auch einen Blick durch die verschiedenen Fernrohre werfen. Neben einem spannenden Vortrag werden Besucher auch das neue Riesenteleskop „ELToN“ erleben dürfen.

Um 19:00 Uhr hält Prof. Wolfgang J. Duschl, Direktor des Instituts für Theoretische Physik und Astrophysik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, einen Gastvortrag: Wie die Milchstraße zu ihren Armen kam – Unsere Milchstraße ist eine sog. Spiralgalaxie. Spiralgalaxien machen etwa ein Drittel aller Galaxien aus. Sie fallen, wie es der Name schon sagt, durch ihre spiralförmigen Arme hell leuchtenden Materials auf. Es ist aber selbst heute noch nicht wirklich bis ins Letzte verstanden, wie es zu diesen Armen kommt, und v.a., wie sie aufrechterhalten werden. „In meinem Vortrag werde ich einen Überblick über Galaxienstruktur ganz allgemein geben, werde mich dann auf Spiralgalaxien konzentrieren und diese näher beschreiben, und werde schließlich über aktuelle Arbeit, nicht zuletzt in Kiel, sprechen, die das Phänomen „Spiralarm“ zu erklären suchen.“, so Prof. Duschl.

 Ein weiterer Höhepunkt des Abends wird die partielle Mondfinsternis, die bei klarem Himmel ab 21:35 Uhr zu sehen sein wird. Der Vollmond berührt dabei den Kernschatten der Erde. Da sich ein Teil des Vollmondes dabei verdunkelt spricht man von einer partiellen Mondfinsternis

Der Verlauf der partiellen Mondfinsternis am 28. Oktober. Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Der Vollmond berührt am späten Abend des 28. Oktober den Kernschatten der Erde. Da sich ein Teil des Vollmondes dabei verdunkelt spricht man von einer partiellen Mondfinsternis. (Fotograf: Marco Ludwig)

Die Sternkieker der vhs-Sternwarte wollen der Öffentlichkeit im Rahmen des Astronomietages noch zwei weitere Highlights vorstellen. So wird in Neumünster erstmals eine Replik der Hauptmasse des Elmshorner Meteoriten ausgestellt. „Unsere Besucher können sich nun einen Eindruck von dem größten jemals in Schleswig-Holstein gefundenen Meteoriten machen“, so Sternwartenleiter Marco Ludwig.

Im 3d-Druck-Verfahren wurde am Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg ein Modell des Elmshorner Meteoriten hergestellt. Es wird nun an der vhs-Sternwarte ausgestellt. Hier präsentiert Sternwartenleiter Marco Ludwig stolz die Replik. (Foto: Tanja Ludwig)

Ein weiterer Höhepunkt wird an diesem Abend die Einweihung des neuen Riesenteleskops ELToN. Es handelt sich dabei um das größte Fernrohr Schleswig-Holsteins, welches die vhs-Sternwarte im Rahmen einer großen Spendenaktion zum Jubiläum bauen lassen konnte. Das Spiegelteleskop in der Dobson-Bauweise verfügt über einen Durchmesser von 24 Zoll und eine Brennweite von 2400mm. Der Name „ELToN“ steht dabei für Extremely Large Telescope of Neumünster. Bei klarem Himmel dürfen Besucher durch ELToN auch einen Blick auf die Mondfinsternis werfen.

Achtung: Aufgrund von Bauarbeiten im Hahnknüll gibt es derzeit nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten in der Umgebung der vhs-Sternwarte.

Weitere Informationen zum Astronomietag: https://astronomietag.de/  

Volkshochschule Neumünster

„MoFi“ – Eine halbe Mondfinsternis am Morgen des 16. Mai

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Morgen des 16. Mai, denn der Mond durchläuft den Schatten der Erde und färbt sich kupferrot. Leider können wir im Norden Deutschlands nur den Anfang dieser totalen Mondfinsternis sehen, denn zum Höhepunkt der „MoFi“ verschwindet der Mond auch noch am Horizont und geht unter.

Eine Bildmontage der drei wichtigsten Phasen einer Mondfinsternis (aufgenommen am 28. September 2015). Im Zentrum die totale Phase. Rechts und links der Vollmond während der partiellen Verfinsterung. Man erkennt bei dieser Darstellung sogar die Größe des Erdschattens (ca. 2,5facher Vollmonddurchmesser). Bei der MoFi am 16. Mai wird nur die erste Phase (linkes Bild) über Norddeutschland sichtbar sein. Fotograf: Marco Ludwig

Was ist eine Mondfinsternis?
Von einer totalen Mondfinsternis spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Astronomen reden dann von einer totalen Verfinsterung. Das Licht der Sonne erreicht den Mond nicht mehr, und er bekommt nur ein wenig Licht ab, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw. -untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt, werden die Blauanteile herausgefiltert, und rötliches Licht bleibt übrig. Der Mond erscheint deshalb während der totalen Phase in einer kupferroten Färbung, weshalb die totale Mondfinsternis im Volksmund wohl „Blutmond“ genannt wird.

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?
Hier eine kleine Vorschau mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Um 3:31 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) beginnt der Mond, in den Halbschatten der Erde einzutreten. Das wird zunächst kaum zu bemerken sein. Erst wenn der Mond ab 4:28 Uhr MESZ in den Kernschatten eintritt, wird er vom linken Rand her langsam dunkler. Zur gleichen Zeit beginnt auch die Dämmerung, die Nacht zu vertreiben.
Während der gesamten Finsternis wird der Mond in Richtung Südwesten zu sehen sein. Da er sich aber langsam gen Horizont neigt, sollte man sich einen Beobachtungsplatz mit guter Horizontsicht suchen.
Um 5:29 Uhr MESZ beginnt die totale Phase, der Mond befindet sich jetzt vollständig

Der total verfinsterte Mond zeigt sich in der Nacht des 27: Juli 2018 über dem Turm der Neumünsteraner Vicelinkirche. Fotograf: Jürgen Kahlhöfer

im Kernschatten der Erde, ist verdunkelt und schimmert nur noch leicht rötlich wie auf unserem Foto. Leider bleibt der Genuss der totalen Phase anderen Erdteilen vorbehalten. In Norddeutschland geht der Mond zu Beginn der totalen Phase am Westhorizont unter. Die Morgendämmerung ist zu dem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. Den weiteren Verlauf der Mondfinsternis kann man nur von Westeuropa, dem Atlantik und den amerikanischen Kontinenten aus beobachten.

vhs-Sternwarte Neumünster leider geschlossen:
Leider muss die Sternwartenkuppel bei diesem Himmelsschauspiel geschlossen bleiben. Aufgrund des ungünstigen Termins am Montagmorgen rechnen die ehrenamtlich engagierten Sternkieker kaum mit Besuchern. MoFi-Fans sollten sich daher lieber mit dem eigenen Fernglas oder Fernrohr auf Beobachtungstour begeben. Auch einige Mitglieder der vhs-Sternwarte Neumünster wollen sich bei passendem Wetter an verschiedenen Orten im Land auf Fotosafari begeben. Die nächste Chance auf die Beobachtung einer totalen Mondfinsternis gibt es erst am 7. September 2025.

Bildergalerie Mondfinsternis:

Bildergalerie totale Mondfinsternis vom 27. Juli 2018:

Die Mondfinsternis am Leuchtturm…..

Ein verfinsterter Mond vor einem Leuchtturm ! Das war mein Wunsch seit einiger Zeit. Schon zur Mondfinsternis im Januar haben Marco Ludwig und ich es versucht und hatten dem Leuchtturm Westerhever einen Besuch gemacht.

Leider hatte das Wetter uns damals aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und ohne Foto mußten wir die Segel streichen.

Für diese partielle Mondfinsternis hatte ich es mir wieder vorgenommen und wieder sollte es Westerhever sein. Doch es kam anders.
Es hätte alles gepasst. Ein Standort war gefunden, die Wasserstandsvorhersage passte das man sich keine nassen Füße holte und doch…. wieder das Wetter. Im Vorwege hatte ich mir Alternativen gesucht , unter anderem der Leuchtturm in Falshöft an der Ostsee. Dann irgendwann am Tage war die Wolkenvorhersage für die Nordsee sehr ungünstig und die Ostsee vielversprechend… Und so fuhr ich dann an die Ostsee nach Falshöft.

So hatte ich mir die Szenerie vorgestellt, schon zur blauen Stunde sah es gut aus.

Trotz anfänglich durchziehender Wolken klarte der Himmel in südlicher Richtung immer mehr auf und ich wartete gespannt auf das Fiinsternismaximum. Während der Wartezeit vertrieb ich mir die Zeit mit Aufnahmen von Leuchtturm und Begleitern wie z.B. den Saturn oder die ISS. Ich hatte extra eine Lampe mit um den Turm für die Fotos zu beleuchten. Aber die Betreiber machten es unnötig: Der Turm ist dezent beleuchtet.
Die langgezogenen Sterne entstehen weil diese sich während der Aufnahmen ja relativ zu mir weiterbewegt haben. Und da ich für die ISS mehrere Bilder zusammenaddiert habe, addiert sich der Effekt natürlich auch.

Dann war es soweit, 23:30. Maximum. Und tatsächlich gab der Himmel den Mond frei und ich konnte diese Aufnahme machen.

Als später die Wolken später wieder kamen konnte ich noch einem Moment in Nahaufnahme festhalten.

 

Dann war es vorbei….. die Wolken nahmen Überhand und ich trat den Rückweg an.

Die partielle Mondfinsternis am Abend des 16. Juli 2019 – Sternwarte ab 22h geöffnet

Am Dienstagabend, den 16. Juli, wird die vhs-Sternwarte Neumünster für ein kosmisches Schauspiel öffnen: der Vollmond taucht zu einem großen Teil in den Schatten der Erde ein, es findet eine partielle (teilweise) Mondfinsternis statt. Beim Maximum gegen 23:30 Uhr sind knapp zwei Drittel des Mondes vom rötlichen Erdschatten bedeckt.

So sieht ein partiell (teilweise) verfinsterter Mond aus. Der Vollmond streift den Schatten der Erde und verschwindet teilweise in ihm. Foto: Marco Ludwig, Stefan Bruns, Markus Bruhn

In Schleswig-Holstein geht der Mond an diesem Abend gegen 21:39 Uhr auf. Wenn der Mond um 22:01 Uhr in den Kernschatten der Erde tritt, wird er also schon aufgegangen sein. Dann steigt er langsam höher und wandert weiter in den Erdschatten – am linken oberen Rand fehlt zunehmend ein Stück vom Vollmond. Um 23:31 Uhr erreicht die Finsternis ihren Höhepunkt, vom Mond sind 65 Prozent verfinstert, sein noch heller unterer Teil segelt wie ein Schiff über den südlichen Horizont. Bis um 1 Uhr kann man verfolgen, wie der Mond wieder langsam aus dem Kernschatten hinaus wandert.

Bei klarem Himmel kann dieses Ereignis gut im großen Teleskop der vhs-Sternwarte verfolgt werden. Aber auch auf eigene Faust lohnt sich die Beobachtung mit dem bloßen Auge, einem Fernglas oder einem Fernrohr. Nur Beobachtungsplätze mit freier Sicht nach Südosten und Süden sind geeignet, da der Mond während der ganzen Nacht nah am Horizont zu sehen sein wird.

Das Besondere an dieser Finsternis ist das Aufgehen des Mondes in der noch hellen Dämmerung – während der Mond langsam in den Erdschatten eintaucht, wird es immer dunkler. Freunde von Mondfinsternissen müssen nach diesem Ereignis geduldig sein: Erst am Morgen des 16. Mai 2022 wird der Mond von Mitteleuropa aus gesehen wieder in den Kernschatten der Erde eintreten. Nicht besser wird es am 14. März 2025 sein, und erst die Finsternis am 7. September 2025 beschert uns wieder eine schöne Finsternis am Abendhimmel – dann sogar eine totale.

ACHTUNG: Die vhs-Sternwarte Neumünster ist bei klarem Himmel ab 22 Uhr für Besucher geöffnet – Eintritt frei – keine Anmeldung.

Allgemeine Informationen gibt es

hier (Vereinigung der Sternfreunde),
hier
(BR),
hier (Time and Date),
hier
(astronomie.info)
und hier (CalSky).

 

Bildergalerie Mondfinsternisse:

Bildergalerie totale Mondfinsternis vom 27. Juli 2018:

Totale Mondfinsternis am 21.01.2019 – „Blutmond“

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Morgen des 21. Januar, denn der Mond durchläuft den Schatten der Erde und färbt sich für über eine Stunde blutrot. Es handelt sich dabei um die einzige in Deutschland sichtbare totale Mondfinsternis des Jahres. Blutmond wird so eine totale Mondfinsternis im Volksmund genannt, und der nächste Blutmond ist erst im Jahr 2025 zu sehen.

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?

Hier eine kleine Vorschau, mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Um 3:35 Uhr MEZ beginnt der Mond, in den Halbschatten der Erde einzutreten. Das wird zunächst kaum zu bemerken sein. Erst wenn der Mond ab 4:33 Uhr in den Kernschatten eintritt, wird er vom linken Rand her langsam dunkler. Während der gesamten Finsternis wird der Mond in Richtung Westen zu sehen sein. Da er sich aber langsam gen Horizont neigt, sollte man sich einen Bebachtungsplatz mit guter Horizontsicht in Richtung Westen suchen.

Mondfinsternis vom 21. Januar 2019

Der Januar-Vollmond 2019 läuft nördlich der Schattenachse Sonne-Erde vorbei, wobei der Mond komplett in den Kernschatten der Erde gelangt. Die Kontaktpunkte sind in MEZ eingetragen, Norden ist oben, die gelbe Linie visualisiert die Ekliptik. Grafik: Arnold Barmettler.

Um 5:40 Uhr beginnt die totale Phase, der Mond befindet sich jetzt  vollständig im Kernschatten der Erde, ist verdunkelt und hat nur noch einen roten Schimmer wie auf unserem Foto. Man kann jetzt auch Sterne in seiner Umgebung sehen. Bei Vollmond ist das sonst nicht möglich, weil er uns blendet. Rechts vom Mond und etwas höher stehen zwei helle Fixsterne, das sind die Zwillinge Castor und Pollux. Die totale Phase der Finsternis dauert bis 6:43 Uhr. Danach wird der Mond langsam vom rechten Rand her wieder heller. Wenn er um 8:37 untergeht, ist auch die Finsternis fast vorbei.

Höhenverlauf der Mondfinsternis 21. Januar 2019

Was ist der „Blutmond“?

Von einem sog. Blutmond spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Astronomen reden dann von einer totalen Verfinsterung. Der Mond wird dann nicht mehr von der Sonne beleuchtet und bekommt nur ein wenig Licht, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw.  -untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt, werden die Blauanteile herausgefiltert und rötliches Licht bleibt übrig. Der Mond erscheint deshalb während der totalen Phase in einer kupferroten Färbung, weshalb die totale Mondfinsternis im Volksmund wohl „Blutmond“ genannt wird.

Der „Blutmond“ während der totalen Mondfinsternis am 27. Juli 2018. Die Erdatmosphäre streut nur wenig rötliches Licht in den Schatten der Erde, was die kupferrote Färbung des Vollmondes hervorruft. Fotografen: Marco Ludwig, Stefan Bruns, Markus Bruhn

vhs-Sternwarte Neumünster leider geschlossen:

Während bei der Jahrhundertmondfinsternis im vergangenen Sommer hunderte Besucher zur vhs-Sternwarte pilgerten, muss die Sternwartenkuppel diesmal leider geschlossen bleiben. Aufgrund des ungünstigen Termins am Montagmorgen rechnen die ehrenamtlich engagierten Sternkieker kaum mit Besuchern. MoFi-Fans sollten sich daher lieber mit dem eigenen Fernglas oder Fernrohr auf Beobachtungstour begeben. Auch einige Mitglieder der vhs-Sternwarte Neumünster wollen sich bei passendem Wetter an verschiedenen Orten im Land auf Fotosafari begeben. Die nächste Chance auf die Beobachtung einer totalen Mondfinsternis gibt es erst am 7. September 2025.

 

Bildergalerie der Mondfinsternis am 27. Juli 2018

Bildergalerie Mondfinsternisse:

“Blutmond” – Die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts am 27. Juli 2018

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Abend des 27. Juli, denn der Mond durchläuft direkt nach Sonnenuntergang den Schatten der Erde und färbt sich für rund zwei Stunden blutrot. Es handelt sich dabei um die längste totale Mondfinsternis im 21. Jahrhundert. Blutmond wird so eine totale Mondfinsternis im Volksmund genannt. Die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts ist eine ideale Gelegenheit für Nachtschwärmer mal wieder einen Blick gen Himmel zu werfen.

Eine Bildmontage der drei wichtigsten Phasen einer Mondfinsternis. Im Zentrum die totale Phase. Rechts und links der Vollmond während der partiellen Verfinsterung. Man erkennt bei dieser Darstellung sogar die Größe des Erdschattens. Fotograf: Marco Ludwig

Was ist der „Blutmond“?

Von einem Blutmond spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Der Mond wird dann nicht mehr von der Sonne beleuchtet und bekommt nur ein wenig Licht, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw. untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt werden die Blauanteile herausgefiltert und rötliches Licht bleibt über.

 

Mondfinsternis – ein seltenes Himmelsschauspiel?

Der Blutmond bei der totalen Mondfinsternis am 28. September 2015. Die Erdatmosphäre streut nur wenig rötliches Licht in den Schatten der Erde, was die kupferrote Färbung des Vollmondes hervorruft. Fotograf: Marco Ludwig

Mondfinsternisse sind immer wieder eindrucksvolle Naturschauspiele, die Millionen Beobachter in ihren Bann ziehen. Tatsächlich gibt es sie aber häufiger, als man denkt. Durchschnittlich kommt es alle halbe Jahre zu einem Kontakt mit dem Erdschatten. Meist wird der Mond aber nur teilweise verfinstert, was dann als partielle Mondfinsternis bezeichnet wird. Oftmals können wir den verfinsterten Mond überhaupt nicht sehen, da er noch nicht auf- bzw. schon wieder untergegangen ist, wenn die Finsternis stattfindet. Und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit des schlechten Wetters, welches den Blick auf den Sternenhimmel verhindert. Den letzten Blutmond konnte man über Deutschland im September 2015 beobachten.

 

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?

Für eine Beobachtung dieser Mondfinsternis ist aber nicht nur ein glückliches Händchen mit dem Wetter wichtig. Wenn der Mond gegen 21:19 Uhr über Schleswig-Holstein aufgeht ist er bereits teilweise verfinstert. Man benötigt also einen freien Blick zum Horizont, um den kaum noch beleuchteten Erdbegleiter zu erkennen. Zudem geht die Sonne erst um 21:27 Uhr unter, was uns einen hellen Himmel und damit noch schwierigere Beobachtungsbedingungen beschert. Gegen 21:29 Uhr beginnt dann schon die totale Phase, bei welcher der Mond kein direktes Sonnenlicht mehr abbekommt und eigentlich nur noch blutrot zu sehen ist. Im Norden Deutschlands müssen wir jedoch noch warten bis die Abenddämmerung vorbei ist, um diese Phase optimal beobachten zu können.

Ein teilweise verfinsterter Mond geht am Horizont auf. Fotograf: Stefan Bruns

Gegen 22:21 Uhr befindet sich der Mond fast im Zentrum des Erdschattens. Auch die Abenddämmerung sollte zu der Zeit nicht mehr so sehr stören. Die Blutmondphase dauert nun noch bis 23:13 Uhr. Nach 103 Minuten im Kernschatten taucht der Mond wieder auf und wird von Minute zu Minute heller. Um 00:19 Uhr endet die partielle Verfinsterung und der Vollmond scheint wieder hell und rund. Der nächste Blutmond soll dann in den Morgenstunden des 21. Januar stattfinden – sofern der Himmel klar ist.

 

Gibt es noch mehr zu sehen?

Ungefähr eine Handbreit unterhalb des Mondes findet man am 27. Juli auch den Planeten Mars. Der Wüstenplanet steht momentan in Opposition zur Sonne, d.h. er steht der Sonne gegenüber und ist der Erde momentan besonders nah und deshalb auch sehr hell. Mit seiner orangeroten Färbung ist er mit bloßem Auge gut zu erkennen. Mit einem Fernrohr ist es sogar möglich Details auf der Marsoberfläche zu erkennen.

Der Wüstenplanet Mars im Fernrohr. Fotograf: Markus Bruhn

Außerdem gibt es um 22:34 Uhr auch noch die Möglichkeit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst zu winken. Die Internationale Raumstation zieht zu der Zeit über Deutschland und bewegt sich als lautloser und heller Leuchtpunkt von Westen in Richtung Süden.

 

Angebot der vhs-Sternwarte Neumünster:

Das ehrenamtliche Team der vhs-Sternwarte Neumünster öffnet die Sternwartenkuppel am 27. Juli ab 21:30 Uhr für Besucher. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sollte der Andrang zu groß sein werden auch mobile Teleskope auf dem Gelände der DRK-Fachklinik Hahnknüll aufgestellt.

 

Die wichtigsten Daten im Überblick:

Mondfinsternis vom 27. Juli 2018

20:24 Uhr:           Eintritt des Mondes in den Kernschatten (unbeobachtbar)

21:19 Uhr:           Mondaufgang in Schleswig-Holstein

21:27 Uhr:           Sonnenuntergang

21:29 Uhr:           Beginn der totalen Phase (Blutmond)

22:21 Uhr:           Mitte der Finsternis

22:34 Uhr:           Überflug der Raumstation ISS

23:13 Uhr:           Ende der totalen Phase

00:19 Uhr:           Ende der partiellen Phase

 

Bildergalerie Mond- und Sonnenfinsternisse von Neumünsteraner Fotografen:

Die Sonnenfinsternis am 21. August in den USA:

Wenn der Mond verstecken spielt

Frühaufsteher können am Montagmorgen, dem 28.9., falls der Himmel klar ist, ein seltenes astronomisches Ereignis beobachten: eine totale Mondfinsternis. Der Mond wandert auf seiner Bahn um die Erde durch deren Schatten, der Vollmond verdunkelt sich.

 Der Zeitplan ist wie folgt. Um 2:10 Uhr MESZ beginnt der Eintritt des hellen Vollmonds in den Halbschatten der Erde. Dieses Ereignis ist noch unauffällig. Um 3:07 beginnt der Eintritt in den Kernschatten. Da die Halbschattenzone etwa so breit ist wie der Durchmesser des Mondes, erstreckt sich der Halbschatten zu diesem Zeitpunkt über den ganzen Mond. Um 4:11 ist der Mond ganz in den Kernschatten eingetaucht, es beginnt die totale Phase, deren Maximum um 4:47 erreicht wird. Ab 5:23 verlässt der Mond den Kernschatten und ab 6:27 den Halbschatten. Inzwischen macht sich aber schon die Morgendämmerung bemerkbar. Das Ende des Austritts aus dem Halbschatten um 7:24 wird in Schleswig-Holstein nicht mehr zu beobachten sein, da der Mond um 7:27 schon untergegangen ist.

Eine totale Mondfinsternis entsteht wenn sich der Vollmond durch den Kernschatten der Erde bewegt.

In derselben Nacht um 3:46 durchläuft der Mond auch das Perigäum, den erdnächsten Punkt auf seiner elliptischen Bahn. Er sieht dann besonders groß aus. Bei einer Entfernung von 354 600 km ab Neumünster hat er einen scheinbaren Durchmesser von 33,7 Winkelminuten.

Der rote Mond im Schatten der Erde – Fotograf: Marco Ludwig

Während der totalen Phase erreicht kein Sonnenstrahl mehr direkt den Mond. Es gibt aber noch Lichtstrahlen, die in der Erdatmosphäre gebrochen und so zum Mond abgelenkt werden. Das geschieht hauptsächlich mit dem langwelligen roten Licht, denn die kurzwelligen blauen Anteile des Sonnenlichts werden auf dem langen Weg durch die Atmosphäre so stark gestreut und absorbiert, dass sie den Mond nicht erreichen. Der Mond nimmt dann eine kupferne oder dunkel rotbraune Färbung an. Seine Resthelligkeit und Farbe hängt vom Zustand der Erdatmosphäre ab. Wenn ein Vulkanausbruch in jüngster Zeit große Mengen Staub in die Atmosphäre geblasen hat, kann die Mondfinsternis besonders dunkel ausfallen. Der französische Astronom André Danjon hat eine 5-stufige Skala dazu entwickelt. Die 0 auf der Danjon-Skala bezeichnet eine sehr dunkle, fast schwarze Mondfinsternis, die 4 eine helle. Da der Mond nicht genau durch die Mitte des Kernschattens wandert, sondern etwas unterhalb, ist auch ein Helligkeitsverlauf von dunkler am oberen Rand zu heller am unteren Rand zu erwarten.

Der Vollmond tritt in den Kernschatten der Erde ein – FOtograf: Stefan Bruns

Besonders reizvoll ist es, die Mondfinsternis an einem dunklen Ort zu beobachten, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Dann sieht man auch in der Nähe des Mondes noch die Sterne. Bei einem normalen Vollmond ist das nicht möglich. Er blendet so sehr, dass er selbst die hellsten Sterne in seiner Umgebung überstrahlt. Falls sich der Mond während der totalen Phase allzu sehr versteckt: er steht im Südwesten, etwa 20° über dem Horizont.

 

 

Der Vollmond tritt in den Halbschatten der Erde ein – Fotograf: Marco Ludwig

Mondfinsternisse sind immer im Abstand von 2 Wochen mit Sonnenfinsternissen gepaart. Diesmal war die Sonnenfinsternis am 13. September. Während aber eine Mondfinsternis von der gesamten Nachtseite der Erde aus zu beobachten ist und überall gleich aussieht, kommt es bei einer Sonnenfinsternis auf den Beobachtungsort an. So war die jüngste Sonnenfinsternis nur von Südafrika bis zur Antarktis zu beobachten.

Für interessierte Beobachter steht die vhs-Sternwarte diesmal leider nicht zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Mitglieder werden tatsächlich am Montag ihren Berufen nachgehen und müssen die frühen Morgenstunden wohl zum Schlafen nutzen. Eine kleine Delegation von Astronomen plant jedoch eine Exkursion zur Küste um dort den roten Mond über dem Meer zu fotografieren.

Zur Beobachtung empfehlen wir jedoch ein gutes Fernglas auf ein Stativ zu montieren. Auch bei einer ca. 10fachen Fernglasvergrößerung ist dieses Himmelsschauspiel äußerst beeindruckend.

„Kleine“ Mondfinsternis am 18/19. Oktober

In der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober erleben wir eine „kleine“ Mondfinsternis, nämlich eine Halbschatten-Finsternis.

In einer Halbschatten-Finsternis wandert der Mond nicht wie bei einer totalen Mondfinsternis durch den Kernschatten der Erde, sondern „nur“ durch den Halbschatten der Erde. Für einen Beobachter auf dem Mond wird die Sonne nur teilweise von der Erde verdeckt, es wäre dann eine partielle Sonnenfinsternis.

Um 23.48 Uhr MESZ tritt der Mond in den Halbschatten ein und erreicht um 1:50 Uhr den Mittelpunkt. Um 3:52 Uhr ist es dann vorbei.

Nachfolgendes Bild einer Halbschattenfinsternis hat Marco Ludwig 2007 in den USA aufgenommen:

Leider ist eine Halbschatten-Finsternis so schwach, das sie von der Erde kaum wahrzunehmen ist.

10.Dezember 2011: Eine Mondfinsternis im Schnee

Wieder zogen die getreuen Musketiere der Sternwarte aus um es mit den Wolken aufzunehmen und wieder war es eine Mondfinsternis……
Und wieder begann der Kampf mit dem Wetter welches schlechter nicht sein konnte.
Diesmal waren die Musketiere so klug und verteilten sich: Marco auf dem Schlauchturm der Feuerwehr, Jürgen und Stefan hielten Stellung in der Sternwarte.
Die optischen Waffen waren bereitgelegt und so wartete man geduldig auf den Mond.
Was kam war……. Schnee !

Pünktlich zur Zeit des Mondaufganges versank Neumünster im Schneegestöber. Die Lage schien aussichtslos.
Doch plötzlich ein Anruf aus dem Schlauchturm: Blauer Himmel !
Allerdings konnte der von der Sternwarte aus nicht gesehen werden weil er im Rücken lag. Aber nach ein paar Minuten wurde das grau langsam zu blau und…….
DA WAR ER !
Der Mond ging auf und war durch den Erdschatten nur als schmale Sichel zu sehen. Und das bei Vollmond. Noch dazu versteckte sich der Mond hinter einer Baumgruppe.
Mit zunehmender Stunde aber war der Mond an den Bäumen vorbei und erlaubte uns den Moment fotografisch festzuhalten.
Dann war es vorbei.
Der Mond hatte den Schatten durchquert und schien als wenn nichts gewesen wäre hell vom Himmel. Und schaute den Sternkiekern zu wie diese immer mehr eintrafen um Ihre Weihnachtsfeier zu begehen…

Mondfinsternis vom 15. Juni 2011

 4 tapfere Musketiere zogen gestern Abend aus nach Tarbek um es mit den Wolken aufzunehmen: Meltem, Rainer, Marco und Stefan. Der Himmel zeigte ab und zu Lücken und alle waren bereit um ein Stückchen der Mondfinsternis digital festzuhalten.
Aber es sollte anders kommen…..
Während die Sonne unterging und sich am nördlichen Horizont Wolkenlücken zeigten, war in Richtung des Mondes nur Grau zu sehen und von Westen her zog immer mehr und tieferes Grau nach. So wurde die Zeit gemütlich mit Klönsnak verbracht und sich in Geduld geübt.
Gegen 23:00 rief dann Bernd aus Flensburg an mit der triumphalen Aussage:
Ich habe ihn ! HMPF !!!!
Etwas später entschieden unsere Musketiere nur noch zu zweit den Grimmelsberg zu bewachen und so zogen Meltem und Rainer heim. Um 23:50 zeigte sich das unfassbare doch lang ersehnte: Ein Wolkenloch! Schnell wurden die Kameras aktiviert und ausgerichtet. Und tatsächlich gelangen einige (6) Bilder vom Mond, von denen aber nur 2 brauchbar sind und nur eines den Erdschatten noch zeigt. Nach nur 1 Minute war der Spuk vorbei und trotz geduldigen Wartens schob sich kein 2. Wolkenloch vor den Mond. So zogen gegen 00:30 auch die verbliebenen Musketiere Marco und Stefan in heimische Gefilde.

Hier die Bilder zu der Mondfinsterniss 15.Juni 2011 in der ASW Tarbek

 

Und er zeigt sich doch !

 

Naja, nicht ganz……..

 

So sah es Richtung Norden aus…. Wolkenlücken !

 

Die Musketiere in der Vorbereitung

 

Alles ist bereit für den großen Auftritt…