Asteroidenjagd – Neumünsteraner Jugendsternkieker entdecken sechs neue Asteroiden

Neben den acht großen Planeten gibt es im Sonnensystem über eine Million kleinere Brocken, sog. Asteroiden. Die Überwachung und Suche nach Asteroiden ist eine wichtige Aufgabe für Forscher weltweit. Im Rahmen eines internationalen Schülerprojektes dürfen nun auch vier Nachwuchsforscher der vhs-Sternwarte Neumünster auf Asteroidenjagd gehen.

Dass Brocken aus dem Weltall gefährlich werden können, weiß man nicht nur durch Hollywood. Erst kürzlich wurde die Erde von einem rund 1000kg schweren Gesteinsbrocken getroffen, dessen Einzelteile als Meteoriten über Elmshorn niederregneten. 2013 verursachte die Explosion eines knapp 20 Meter großen Asteroiden über Russland einen Millionenschaden und verletzte hunderte Menschen. Derweil gibt es im Sonnensystem hunderte größere Asteroiden, die der Erde immer wieder gefährlich nahe kommen können.

Weltweit gibt es mehrere Observatorien, die sich mit der Suche nach Erdnahen Asteroiden beschäftigen. Das PanSTARRS Observatorium auf Hawaii stellt seine Forschungsdaten aktuell der International Astronomical Search Collaboration (IASC) zur Verfügung, die es Schülerinnen und Schülern weltweit ermöglicht, diese Daten auszuwerten und damit selbst auf Asteroidenjagd zu gehen.

Die Jugendsternkieker der vhs-Sternwarte Neumünster gehen derzeit gemeinsam auf Asteroidenjagd. Unter der Anleitung von Meltem Tischmann werten Jos, Justus, Arne und Nils (v.l.n.r.) dafür Bilddaten eines Observatoriums auf Hawaii aus.

Erstmals sind nun auch vier Nachwuchsforscher im Alter von 12 bis 16 Jahren von der vhs-Sternwarte Neumünster dabei. Unter der Aufsicht des Hauses der Astronomie Heidelberg werten vier Schüler Bildmaterial aus Hawaii aus. Dabei nimmt das dortige Observatorium vier Bilder einer Himmelsregion zu unterschiedlichen Zeiten auf. Lässt man diese Bilder wie in einem Daumenkino laufen, bewegen sich manche Lichtpunkte vor dem Himmelshintergrund.  Mithilfe professioneller Software wird den Schülern bei der Identifikation bereits bekannter Asteroiden geholfen. In manchen Fällen entdecken sie auf den rund 1,4 Milliarden Pixeln großen Bildern auch bisher unbekannte Asteroiden.

Die Neumünsteraner Jugendsternkieker haben Ende April bereits vier neue Asteroiden entdeckt. Nun müssen andere Observatorien die Funde bestätigen und auch die genaue Umlaufbahn bestimmen. Falls die Neuentdeckungen bestätigt werden können, dürfen die Neumünsteraner Nachwuchsforscher bei der Internationalen Astronomischen Union sogar einen Namensvorschlag einreichen. Bleibt zu hoffen, dass die neu entdeckten Asteroiden keine Gefahr für die Erde werden.

Auf den invertiert dargestellten Bildern des Himmels werden die Asteroiden als kleine schwarze Punkte dargestellt. Auf diesem Bild ist ein bisher unbekannter Asteroid zu sehen, der nun den offiziellen Arbeitstitel NMS0004 trägt.

Die Jugendsternkieker treffen sich an jedem zweiten Freitag im Monat in der vhs-Sternwarte Neumünster. Astronomiebegeisterte Jugendliche im Alter von 12-16 Jahren können sich für diesen Volkshochschulkurs bei der Volkshochschule Neumünster unter https://www.vhs-neumuenster.de/ anmelden

 

Haus der Astsronomie – Asteroidensuche für Schüler*innen

International Astronomical Search Collaboration.

„Auf der Suche nach Leben im All“ – Vortrag am 23. März in der Andreasgemeinde Neumünster

Zu einem Vortragsabend mit Sternwartenleiter Marco A. Ludwig lädt die AndreasGemeinde Neumünster-Tungendorf am 23. März 2023 um 19 Uhr ein.

Der ehrenamtliche Leiter der vhs-Sternwarte Neumünster hält einen Vortrag zum Thema „Auf der Suche nach Leben im All“. Er wird dabei die Erkenntnisse über den Aufbau unseres Universums mit den aktuellen wissenschaftlichen Bemühungen zur Erforschung von Exoplaneten vorstellen.

Die Veranstaltung findet in der Kirche der Andreasgemeinde statt. Es wird eine freiwillige Spende in Höhe von 4 Euro erbeten, die dem Förderverein der Sternwarte zugutekommt.

Der Andromedanebel M 31 – Foto: Justus Falk

Die klarsten Nächte seit Jahren

Mondsichel und Venus am 30. März 2020 mit dem Neumünsteraner Wasserturm: Fotograf: Marco Ludwig

Während die Corona-Pandemie etliche Freizeitunternehmungen fast unmöglich macht, erfreuen sich Astronomen in ganz Schleswig-Holstein an einem außergewöhnlich klaren Himmel. Das ist auch nicht zuletzt den Auswirkungen der Pandemie geschuldet, denn am Himmel über Schleswig-Holstein fliegen kaum noch Flugzeuge. Diese erzeugen oftmals Kondensstreifen, die sich im Laufe eines Tages zu einer dünnen Dunstschicht in der Hochatmosphäre ausbreiten. Dieser Dunst schluckt viel Sternenlicht und macht astronomische Beobachtungen schwieriger. Der Himmel ist daher momentan bei passendem Wetter besonders klar und sternenreich. Ein Glück für jene Astronomen, die beispielsweise eine Gartensternwarte ihr Eigen nennen dürfen.

Nachtschwärmern hat der Himmel aktuell auch noch viel zu bieten. Neben dem zunehmenden Mond erstrahlt in Westrichtung der extrem helle Planet Venus. Abends zieht auch die Internationale Raumstation ISS als heller Leuchtpunkt über den Himmel. Geübten Beobachtern fallen gelegentlich auch die neuen Starlink-Satelliten auf, die wir im Gänsemarsch mit bis zu 60 Leuchtpunkten in Folge über den Himmel ziehen sehen. Astronomen erwarten außerdem im Mai noch einen ganz besonderen Leckerbissen: Ein Komet könnte sogar mit bloßem Auge zu erkennen sein.

Venus im Teleskop im März 2020 aufgenommen in der Gartensternwarte in Wankendorf – Fotograf: Markus Bruhn

Der Star des Abends ist momentan unser Schwesterplanet Venus. Nach Sonne und Mond ist der „Abendstern“ das hellste natürliche Objekt am Himmel. In den vergangenen Wochen ist sie immer höher über den Westhorizont gestiegen und erstrahlt nun in größtem Glanz. In den kommenden Wochen wird sie dann langsam wieder am Horizont verschwinden. Im Fernglas ist die Venus derzeit sogar als Halbvenus zu erkennen. Genau wie beim Mond kann man bei ihr sog. Phasen wahrnehmen. In diesen Wochen sehen wir eine „Halbvenus“.

Ein besonderer Gast am Abendhimmel ist dieser Tage auch die Internationale Raumstation ISS. Mit einer Geschwindigkeit von rund 29 000 km/h (rund 8 Kilometer pro Sekunde) bewegt sie sich als hell leuchtender Punkt geräuschlos über den Himmel. Auf lang belichteten Sternenfotos ist sie dann als helle Leuchtspur zu erkennen. Astronomen können bei Fotografien am Fernrohr sogar Details der fußballfeldgroßen Raumstation sichtbar machen.

Ein anderer Hingucker sorgt bei vielen Beobachtern immer noch für Irritationen: Die Starlink-Satelliten. Das Weltraumunternehmen SpaceX des amerikanischen Milliardärs Elon Musk schickt derzeit alle paar Wochen eine Rakete mit 60 kühlschrankgroßen Satelliten in die erdnahe Umlaufbahn. Mit ihnen soll irgendwann weltweit kabelloser

Raumstation ISS am Himmel bei Wasbek im März 2020 – Fotografin: Katharina Behrendt

Internetzugang ermöglicht werden. Für einige Wochen erscheinen die künstlichen Himmelskörper wie an einer Perlenschnur aufgereiht am Himmel. Im Gänsemarsch ziehen sie dann an den natürlichen Sternen vorbei, bis sie im Schatten der Erde unsichtbar werden.

Weitere Informationen und Bilder zu Starlink finden Sie unter diesem Link.

Im Laufe einer klaren Nacht stürzen sich erfahrene Astronomen gerne auch auf weit entfernte Galaxien. Das Licht der Geschwister unserer Milchstraße reist oft über viele Millionen Jahre, bis es auf unserer Erde ankommt. Die Sternbilder Löwe und Jungfrau enthalten besonders viele dieser Sterneninseln. Sichtbar werden sie schon in einem guten Fernglas, ihre ganze Pracht enthüllen sie dem Beobachter aber in großen Teleskopen.

Galaxie M51 im Teleskop in der Gartensternwarte Westermoor – Fotograf: Stefan Bruns

Als echte Überraschung entpuppt sich momentan der Komet Atlas. Dieser Schweifstern befindet sich noch in großer Entfernung zur Sonne auf Höhe der Marsumlaufbahn. Trotzdem erscheint er überraschend hell und ist wider Erwarten in Amateurfernrohren gut zu erkennen. Da er sich auf seiner Umlaufbahn um die Sonne noch erheblich näher an unseren Heimatstern heranpirschen wird, erwartet man im Mai einen enormen Helligkeitsanstieg. So könnte er evtl. sogar mit bloßem Auge zu erkennen sein, was bei Kometen nur sehr selten gelingt.

So mag uns das Coronavirus momentan in vielen Lebensbereichen einschränken und vielleicht sogar ängstigen, aber die schwierige Lebenssituation bietet Naturfreunden auch besondere Möglichkeiten. Die Pracht des Sternenhimmels zu erleben, mag daher dem ein oder anderen durch diese schwierige Zeit helfen.

Startrails am Himmel bei Wasbek im März 2020 – Fotografin: Katharina Behrendt

Bildergalerie: Astrofotos im März/April 2020 von Mitgliedern der vhs-Sternwarte Neumünster

Weihnachten wurde vorverlegt……..

….. allerdings nur an der Sternwarte Neumünster !

Schon seit der Gründung der vhs-Sternwarte im Jahr 1971 spielen Spenden eine große Rolle. Immer wieder unterstützten Neumünsteraner Firmen und Betriebe die ehrenamtlichen Forscher bei ihrer Bildungsarbeit. Die Sparda Bank hat nun mit einer der größten Spenden in der Geschichte der vhs-Sternwarte Neumünster zur Erfüllung eines lange gehegten Traums beigetragen.

„An der Sternwarte steht uns momentan das größte Fernrohr des Landes zur Verfügung“, so Sternwartenleiter Marco Ludwig, „leider ist es mit rund einer Tonne Gewicht nicht mobil“. Mit dem neuen rund 100kg schweren Spiegelteleskop können die Hobbyforscher nun aber auch auf Reisen gehen. „Nun können wir den Neumünsteranern z.B. auch auf dem Großflecken eine Mondfinsternis in ungeahnter Qualität zeigen“ so Ludwig.

 

Das Sparda-Skop ist mit einem Optikdurchmesser von 30cm und einer Brennweite von 1200mm wohl das größte mobile Sternwartenteleskop in Schleswig-Holstein.

Das “Sparda-Skop“, wie es zur Einweihung am vergangenen Donnerstag auch genannt wurde, ermöglicht es den Sternguckern aber zusätzlich, außerhalb der hellen Beleuchtung Neumünsters in die Tiefen des Universums zu schauen. „Das Licht der Stadt hat in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen und verhindert am Standort der vhs-Sternwarte im Hahnknüll manche beeindruckenden Beobachtungen“ so der Vorsitzende des Fördervereins Sternwarte Neumünster Stefan Bruns. „Wir freuen uns, mithilfe dieser Spende nun so ein hochmodernes, computergesteuertes Fernrohr kaufen zu können.“

Bei der feierlichen Enthüllung des Sparda-Skops gab es auch einen großen Scheck. Claudia Pohl (stellv. Filialleiterin) überreichte ihn dem Vorsitzenden des Fördervereins Stefan Bruns. Im Hintergrund Sternwartenleiter Marco Ludwig. Rechts: Das Team der Neumünsteraner Sparda Filiale.

Das Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von rund 30 cm und einer Brennweite von 1200 cm kann elektronisch die Erddrehung nachführen und ermöglicht damit Bilder des Universums, wie sie in Neumünster bisher nicht gemacht werden konnten. Zum Einsatz kommen soll es künftig bei öffentlichen Veranstaltungen, wie z.B. dem Astronomietag am 24.  März und bei besonderen Himmelsereignissen. Denkbar ist für die Neumünsteraner Astronomen aber auch der Einsatz an verschiedenen Schulen, sofern sich Partner vor Ort finden lassen.

Am vergangenen Donnerstag waren es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Neumünsteraner Sparda Filiale, die einen ersten Blick auf das neue Teleskop werfen konnten. Leider blieb ihnen aufgrund zahlreicher Wolken der Blick durch das Superfernrohr verwehrt. „Die vhs-Sternwarte Neumünster ist für viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ein beliebtes Ziel, um die Sehnsucht nach den Sternen etwas greifbarer zu machen. Durch die Mobilität werden vielleicht ja auch neue Entdeckungen möglich“, so Claudia Pohl, stellvertretende Filialleiterin der Sparda-Bank Hamburg in Neumünster . Die Mittel stammen aus dem Gewinnsparverein der Bank und unterstreichen die Aussage: Gemeinsam sind wir mehr als eine Bank. Als regionale Genossenschaftsbank unterstützt und fördert die Sparda-Bank Hamburg gemeinnützige Organisationen in ihrem Norddeutschen Geschäftsgebiet mit rund einer Million Euro pro Jahr.

 

 

Die Nacht war mit uns ! Das SHT 2016

Der Besuch eines Teleskoptreffens ist auch immer mit dem Risiko verbunden, einen witterungsbedingten Reinfall zu erleben. Für die meisten Teilnehmer geht es jedoch primär darum, gleichgesinnte Astronomen besser kennen zu lernen und sich in gemütlicher Atmosphäre auszutauschen. Genau das ist laut der Aussagen zahlreicher Besucher beim diesjährigen Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT) gelungen. Und gutes Wetter gab es auch noch. IMG_0686 In der Zeit vom 8. bis zum 11. September versammelten sich insgesamt 51 Sternengucker auf einer Wiese am Hof Viebrook bei Rendswühren. Mit dabei auch wieder die Gemeinschaftsjurte mit 40“ Grill. Diese von den Neumünsteraner Sternkiekern mitgebrachte Zelt-Grill-Einheit erfreut sich schon seit Jahren größter Beliebtheit bei der Astrogemeinschaft. Auch in diesem Jahr gab es eine Kaffee-Flatrate und dank der Bemühungen von Markus Bruhn sogar eine Würstchenflatrate. Schon am Donnerstag hatten sich aufgrund der guten Wetterlage (am Tage über 30 Grad im Schatten) etliche Astronomen eingefunden. Der 30“ Riesendobson von Raffael Benner war wieder einmal das erste aufgebaute Teleskop am Platze. Am Freitag und Samstag füllte sich der Platz dann zusehends mit Besuchern aus allen norddeutschen Bundesländern (Auch Meck-Pomm!). IMG_0682 IMG_0741 In den Abendstunden wurde das Astronomenlager zudem intensiv von Spontanbesuchern heimgesucht. Die vhs-Sternwarte Neumünster hatte in der Lokalpresse zum Besuch des Teleskoptreffens eingeladen, was in den Abendstunden zu einem kleinen Besucheransturm an verschiedenen Fernrohren führte. Ein Moderator des NDR, ebenfalls Hobbyastronom, hatte zudem ein wenig Radiowerbung für das SHT gemacht. So verzeichneten die Organisatoren Stefan Bruns und Andreas Rex zusätzlich ca. 50 Spontanbesucher auf dem Treffen. Das diesjährige SHT wurde aus Rücksicht auf andere Treffen auf das Wochenende nach Vollmond gelegt. So ergab sich an jedem Abend die Möglichkeit, die Krater des Mondes an unterschiedlichen Großteleskopen zu bewundern. Vor allem die Nacht auf Samstag zeigte zu späterer Stunde aber auch die DeepSky-Qualität des Himmels. An manchen Fernrohren gab es schon beinahe einen Messier-Marathon, während sich Astrofotografen beispielsweise auf  NGC 891 oder NGC 7497 stürzten. NGC7497_SHT Am Samstag Abend war dann auch ein Iridium Flare zu sehen und auf den Chip zu bringen. Iridium-SHT-ps1 Das vierte SHT erwies sich sicherlich auch aufgrund des hervorragenden Wetters als Rekordteleskoptreffen. Zahlreiche Besucher haben sich schon für das fünfte SHT gemeldet, was nach derzeitiger Planung vom 15.-17- September 2017 stattfinden soll.

Marco Ludwig

Ein Stern, der einen Namen braucht

Seit vielen Jahrzehnten wissen wir Menschen um die Planeten im Sonnensystem. Neben unserer Erde kreisen ja noch 7 weitere Geschwister der Erde um unsere Sonne. Ob es aber auch Planeten gibt, die um andere Sterne ihre Bahnen ziehen, war lange Zeit ungeklärt.

 In den letzten Jahren haben Wissenschaftler jedoch zahlreiche bisher unbekannte Planeten, die um Nachbarsterne kreisen, gefunden. Nun sollen diese Sterne und Planeten eigene Namen erhalten, und die vhs-Sternwarte Neumünster beteiligt sich an dem internationalen Projekt der Namensfindung.

Einen Stern zu benennen ist dabei kein so einfaches Unterfangen. Tatsächlich gibt es für die Benennung von Himmelskörpern eine  weltweit zuständige Organisation, die Internationale Astronomische Union (kurz IAU). Die IAU geriet beispielsweise 2006 in den Fokus der Öffentlichkeit, als sich die Wissenschaftler entschieden, Pluto den Planetenstatus abzuerkennen.

Nun sieht sich die IAU einer Mammutaufgabe gegenüber, da in den letzten Jahren mehr als 1000 neue Welten um fremde Sterne entdeckt wurden. Die meisten dieser Sterne und Planeten sind nur mit nichtssagenden Registriernummern versehen. Dies soll sich nun jedoch ändern.

Die Neumünsteraner Astronomen haben für das System Upsilon Andromedae einen Namensvorschlag eingereicht. Künftig soll der Hauptstern Gefjon und seine Begleiter Lenus, Morrigan und Fenja heißen.

So wandte sich die IAU bereits im vergangenen Jahr an alle astronomischen Vereinigungen und Observatorien auf unserem Planeten. Sie sollten am Projekt „NameExoWorld“ teilnehmen und Vorschläge für die Benennung von 20 Systemen einreichen.

Die Astronomen der vhs-Sternwarte haben sich dabei nicht lange bitten lassen. Sofort erarbeitete eine Fachgruppe Vorschläge, die unter der Kuppel am Hahnknüll intensiv diskutiert wurden. Da es sich um ein Projekt internationaler Tragweite handelt, entschied man sich bewusst gegen die Würdigung lokaler Örtlichkeiten oder Persönlichkeiten. Bisher war es in der Astronomie üblich, Himmelskörper nach Figuren der griechischen Mythologie zu benennen. Da diese Figuren endlich sind, sprachen sich die Astronomen für eine Suche nach Namen aus dem Nordeuropäischen Kulturkreis aus. Nach diesem Prinzip könnte künftig jede Kultur auf unserem Planeten besondere Himmelskörper mit mythologischen Figuren der eigenen Kultur in Verbindung bringen. Da in den nächsten Jahrzehnten vermutlich noch tausende Welten zu benennen sein werden, ergäbe sich wohl ein riesiger Fundus an möglichen Namen für neue Planeten.

Konkret hat die vhs-Sternwarte nun einen Vorschlag zur Benennung des Systems upsilon Andromedae im Sternbild Andromeda eingereicht. Es handelt sich dabei um einen Stern, der nach bisherigem Stand der Forschung von mind. drei Planeten umkreist wird. Der Neumünsteraner Vorschlag sieht vor, dem Stern den Namen Gefjon, nach der Göttin der Familie und des Glücks, zu verleihen. Die drei Begleiter sollen die Namen Lenus, Morrigan und Fenja erhalten.

Jetzt darf die gesamte Menschheit über die Namensvorschläge abstimmen. Klicken Sie auf das Bild um Ihre Stimme abzugeben

Die Vorschläge wurden inzwischen von der IAU geprüft und für gut befunden. Nun beginnt jedoch die letzte Phase dieses Projekts: Die Weltbevölkerung darf über die eingereichten Namensvorschläge abstimmen.

Hierzu hat die IAU ein entsprechendes Internetportal eingerichtet. Unter dem Link https://nameexoworlds.iau.org/exoworldsvote

kann jeder Internetnutzer die Namensvorschläge begutachten und für jedes der insgesamt 20 zu benennenden Sternensysteme eine Stimme abgeben.

Direkt zum System Upsilon Andromedae kommt man über diesen Link:

Klicken Sie hier um abzustimmen

Die Astronomen der vhs-Sternwarte rufen nun ihrerseits alle interessierten Hobbyforscher auf, Geschichte zu schreiben und für den Neumünsteraner Vorschlag zu stimmen.

Papa, wie heißt der Stern da oben……..

Haben wir nicht alle schon mal diese Frage gehört oder selbst gestellt ? Und uns dann gefragt: Wer vergibt eigentlich die Namen für Sterne, Planeten und andere Objekte in unserem Weltall ?

Viele der Namen, die wir kennen für Planeten, Sterne, Sternbilder usw. sind alte, sehr alte Namen, die von längst vergangenen Kulturen vergeben und genutzt wurden.

Andere wiederum haben keinen Eigennamen sondern sind mit so einer Art „Katalognummer“ registriert. Planeten von fernen Sternen werden z.B. meist nach Ihrem Heimatstern, gefolgt von einem Buchstaben benannt. Wie z.B. bei Fomalhaut b. Der Stern, um den der erste durch direkte Beobachtung entdeckte Planet kreist, heißt Fomalhaut, der Planet hat den Buchstaben b.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a3/Fomalhaut_with_Disk_Ring_and_extrasolar_planet_b.jpg

Die einzige Organisation die das Recht hat, diese Objekte zu benennen, ist die „internationale astronomische Union“ kurz „IAU“ mit Sitz in Paris. https://www.iau.org/
Der Schlager „Ein Stern der Deinen Namen trägt“ von DJ Ötzi ist somit nicht realisierbar, nur ein schöner Gedanke.

Bis jetzt !

Seit der verstärkten Suche nach Exo-Planeten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, und der verbesserten Suchmethoden wurden mehr als 1000 Planeten bestätigt, weitere 4000 sind in Prüfung.

Damit zumindest ein Teil von ihnen einen “richtigen“ Namen bekommt, hat die IAU eine Kampagne gestartet, in der sich astronomische Organisationen auf der ganzen Welt  registrieren lassen können, um in einem Auswahlverfahren Namen vorzuschlagen.  https://www.nameexoworlds.org/

Die Sternwarte Neumünster hat sich Anfang des Jahres für diesen Prozess registrieren lassen und nimmt nun an der Kampagne teil.

Location of 20 ExoWorlds in the Milky Way

Verteilung der 20 Kandidaten

In den letzten Wochen wurden nun aus den ersten 200 Systemen die 20 ausgewählt, zu denen die teilnehmenden Organisationen nun Namensvorschläge einreichen dürfen. Dabei handelt es sich um Systeme mit einem Stern und bis zu 5 Planeten.

Bis zum 15. Juni sind die Vorschläge einzureichen, und dann beginnt die Wahl, in der die Weltöffentlichkeit über die Namensvorschläge abstimmen kann.

Das Endergebnis, also die gewählten Namen, wird am 11.August auf der IAU XXIX General Assembly in Honolulu, USA, 3–14 August 2015 bekannt gegeben

Wir, die Sternwarte Neumünster, haben Namensvorschläge eingereicht und erwarten nun die Abstimmung und natürlich das Ergebnis……

Wer weiß, vielleicht können die Neumünsteraner Astronomen dann singen: „Ein Stern, der unseren Namen trägt………“

 

 

 

Es war einmal Neufinster…..

So nannten die Amateurastronomen einmal liebevoll unser Neumünster.
Weil es hier so dunkel war.
War, wohlgemerkt…..

Nach unserem Erfolg, die Art der Beleuchtung im Bebauungsplan zum neuen Industriegebiet festschreiben zu lassen, hat der NDR das Thema aufgegriffen und hat mit unserer Sternwarte einen Bericht über die Lichtverschmutzung gemacht.

Am 17.12.2013 ist dieser nun im Schleswig-Holstein Magazin (19:30) gesendet worden…

Für alle die diesen Beitrag verpasst haben oder ihn noch einmal sehen möchten haben wir hier den Link zum Beitrag in der Mediathek des NDR:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s-h_magazin/media/shmag25619.html

Ein Dankeschön dem Lübecker Amateurfotografen Uwe Freitag, der uns kostenlos das kleine Zeitraffervideo von Fehmarn zur Verfügung stellte.

 

Mehr zum Thema:

Leitartikel Lichtverschmutzung

Die Erde bei Nacht

23.06: Größter Vollmond des Jahres

Am Sonntag, den 23.06. wartet der Mond mit gleich 3 Ereignissen auf:

Zum einen ist Vollmond, was aber nichts besonderes ist.

Dazu ist er mit 6,2 Grad in größter südlicher Libration. Das bedeutet, dass wir etwas mehr von der nördlichen Halbkugel sehen.

Das besondere ist dann aber, dass er sich im Perigäum befindet, also mit ca. 356.500 Kilometern die geringste Entfernung von der Erde hat und uns deshalb besonders groß erscheinen wird.

Beim letztmaligem größten Vollmond gelang Marco Ludwig dieses Bild:

Der Mond kreist in einer leichten Ellipse um die Erde. Die Minimal- und Maximalentfernungen werden Perigäum (Erdnähe, 356.500 km) und Apogäum (Erdferne, 406.700 km) genannt.

Als Libration bezeichnet man den Effekt, dass der Mond zum einen etwas um die Hochachse als auch um die Längsachse pendelt. Dadurch ist von der Mondoberfläche mehr als 50%, nämlich 59%, für uns sichtbar.

Mit einem langbrennweitigen Teleobjektiv lässt sich der Mondaufgang hervorragend fotografieren. Auch Gebäude in der Sichtlinie erscheinen dabei stark vergrößert, wie bei diesem Bild der Vicelinkirche Neumünster

Stadt bewahrt Sternwarte vor Lichtflut

Industriegebiet-Nord: Auf Astronomen soll Rücksicht genommen werden

Ein neues Industriegebiet in Sichtweite der Sternwarte: Diese Hiobsbotschaft erreichte die Astronomen der vhs-Sternwarte Ende des vergangenen Jahres. Nach jahrelanger Modernisierung war nun auf einmal die Zukunft der größten Sternwarte Schleswig-Holsteins bedroht, denn das geplante Industriegebiet würde den bisher dunklen Himmel nördlich der Warte dauerhaft in helles  Scheinwerferlicht tauchen.

Blick aus der Sternwartenkuppel Richtung Süden: So ähnlich könnte bald auch der Himmel im Norden der Warte aussehen, wenn bei der Planung des Industriegebietes nicht an die Sternwarte gedacht würde..

Die „Sternkieker“ wandten sich unverzüglich mit einem  Schreiben sowohl an die Stadtverwaltung als auch an die Politik. In dem Schreiben wurde die Wichtigkeit des dunklen Himmels am Hahnknüll betont, und auch Vorschläge zur Minderung der zu erwartenden Lichtflut unterbreitet.

Schnell meldeten sich daraufhin Vertreter der Stadtverwaltung bei der Sternwarte und luden zu einem Abstimmungsgespräch. An diesem Gespräch nahmen Vertreter der Stadtverwaltung, Stadtplanung, Wirtschaftsagentur und vhs-Sternwarte teil. Es zeigte sich, dass die Vorschläge der Sternwarte für die Stadt durchaus umsetzbar wären. Man einigte sich auf einen gemeinsamen Maßnahmenkatalog, der frühzeitig in die Planung einfließen sollte.

Bei den angedachten Maßnahmen geht es vor allem um eine sehr defensive nächtliche Beleuchtung des Gebietes. Mit sog. „Cut-off-Leuchtkörpern“ soll erreicht werden, dass das benötigte Licht ausschließlich gen Boden gerichtet ist und nicht unnötigerweise den Himmel erleuchtet. Ähnliches soll für Werbeanlagen gelten.

Die Ratsversammlung der Stadt Neumünster hat nun am 23. April 2013 beraten und der Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Diese Änderung beinhaltet auch die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Schutz des Nachthimmels am Hahnknüll.

Auszug aus der Ratsvorlage zur Änderung des Flächennutzungsplanes

Die Zustimmung der Ratsversammlung ist für die Astronomen ein großer Erfolg und hat auch überregional Signalwirkung. Die Stadt signalisiert damit aber auch, dass ihr die Bildungsarbeit an der vhs-Sternwarte wichtig ist und auch langfristig weiterbetrieben werden soll. Wichtig ist nun jedoch, dass die neu im Industriegebiet-Nord siedelnden Betriebe die Vorgaben der Stadt umsetzen, und nur so viel Licht wie unbedingt nötig installiert wird.

Eine Verschlechterung des Sternenhimmels am Hahnknüll wird zwar trotz der Maßnahmen nicht zu verhindern sein , die Regelungen werden es der vhs-Sternwarte jedoch ermöglichen, auch künftig als Beobachtungsstandort für beeindruckende astronomische Ereignisse dienen zu können.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken.

 

Bericht des Holsteinischen Couriers zum Thema 

Mehr zum Thema Lichtverschmutzung

 

 

Earth Hour 2013 – Wir sind dabei

„Deine Stunde für unseren Planeten“

Unter diesem Motto ruft der WWF in Deutschland dazu auf, am 23. März 2013 ab 20.30 Uhr das elektrische Licht für eine Stunde auszuschalten – und mit der Earth Hour ein Zeichen für den Schutz unseres Planeten setzen. Bereits zum siebten Mal werden tausende Städte rund um den Globus in dieser Zeit die Beleuchtung bekannter Gebäude und Sehenswürdigkeiten ausschalten. Und Millionen Menschen werden zu Hause für 60 Minuten das Licht ausschalten, denn für einen erfolgreichen Umwelt- und Klimaschutz können alle aktiv werden. Continue Reading →

Komet PanStarrs über Neumünster

Die Astronomen in Deutschland bereiten sich seit Wochen auf den Kometen PanStarrs vor. Nun konnte er erstmals am Abendhimmel über Deutschland gesichtet werden.

Komet PanSTarrs am 14. März in der vhs-Sternwarte Neumünster (600mm Teleobjektiv)

Der Kirchturm der Vicelinkirche Neumünster wurde von den Astronomen Marco Ludwig und Stefan Bruns kurzzeitig zur Sternwarte umfunktioniert, um ideale Horizontsicht zu haben. Dabei gelangen Bilder des in der Dämmerung noch etwas schwächlich wirkenden Kometen mit der sehr schmalen Mondsichel (Blickrichtung Freesen-Center). In den nächsten Tagen wird er noch deutlich über den Horizont steigen und dann auch gut mit bloßem Auge erkennbar sein.

Komet PanStarrs nahe Boostedt – Fotograf: Andreas Rex

Auf unserer Seite zum Kometen C2011L4 PanStarrs haben wir einige weiterführende Informationen zusammengetragen. Hier finden sich neben den aktuellen Bildern dann auch Grafiken aus denen zu erkennen ist wo der Komet gerade zu sehen ist.

Die Erde bei Nacht

Wer des Nachts einmal die unendlichen Weiten des Universums genießen möchte, muss sich auch zwangsläufig mit einem Problem auseinander setzen: Wo finde ich eigentlich noch dunklen Himmel?

Gerade ältere Menschen berichten an der Sternwarte gerne davon, wie wunderbar und eindrucksvoll der Sternenhimmel doch früher in Schleswig-Holstein aussah. Inzwischen scheinen die Sterne zunehmend zu verschwinden, lediglich auf dem Lande außerhalb der Städte scheint der Sternenhimmel noch halbwegs in Ordnung zu sein.

Schleswig-Holstein und Hamburg bei Nacht: Auf dem Bild des NASA-Satelliten Suomi werden nicht nur kleinste Siedlungen sondern auch Schiffe sichtbar

Warum man immer weniger Sterne sieht, ist schnell erklärt: Wo Menschen siedeln, muss es auch nachts Licht geben. Straßenlaternen, Haustür- und Gartenbeleuchtung sorgen die ganze Nacht, oft auch ohne Notwendigkeit, für einen hellen Schein in unserer Umgebung. Das Ende der dunklen Nacht hat aber noch mehr Gründe: beleuchtete Werbeflächen, Skybeamer, beleuchtete Sehenswürdigkeiten, Industrieanlagen und auch Großparkplätze werfen ihr helles Licht nicht nur auf den Boden, sondern sehr häufig auch nach oben.

Hin und wieder bekamen Astronomen die Möglichkeit, nächtliche Fotografien von Militärsatelliten auszuwerten, um nach dunklem Himmel zu suchen. Nun hat die NASA endlich einen zivilen Satelliten mit einer Art Super-Kamera zu Erdbeobachtung bei Nacht ausgestattet. Der Satellit Suomi liefert jetzt Aufnahmen in bisher ungeahnter Auflösung und Qualität. Zu erkennen sind nicht nur die Ausdehnung von Siedlungen und Industrie, sondern auch Vulkanausbrüche, Waldbrände oder Schiffe auf dem Ozean.

Auch Schleswig-Holstein und Hamburg sind von Sumoi überflogen und fotografiert worden. Dabei dominiert der nächtliche Schein Hamburgs die ganze Region. Aber auch Lübeck, Kiel, Neumünster und Flensburg sind auf der Karte nicht zu übersehen. Bei genauerer Betrachtung sind neben den Inseln auch zahlreiche kleinere Siedlungen, sogar Schiffe auf Nord- und Ostsee von der Hochleistungskamera erfasst worden und selbst die Autobahn 7 und der Nord-Ostsee Kanal sind bei Nacht vom Weltraum aus zu sehen.

Für die Astronomen unseres Landes bestätigt sich nun, was sie schon lange vermuteten: In Schleswig-Holstein wird es nachts nirgendwo mehr richtig dunkel. Anderen Bundesländern geht es da kaum besser. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern gibt es noch Regionen, die fast ohne Lichtverschmutzung den ungestörten Blick auf den Sternenhimmel zulassen.

Satellitenbild Neumünsters bei Nacht – Foto: NASA
Überall wo Menschen siedeln gibt es auch nächtliche Beleuchtung. Ein erheblicher Teil dieses Lichts strahlt unnütz in den Weltraum und stört Natur, Tierwelt und auch Astronomen.

Doch selbst, wenn wir Menschen uns entscheiden sollten, des Nachts öfter mal das Licht abzuschalten, zu dimmen oder gar von Bewegungsmeldern steuern zu lassen, so wird sich Lichtverschmutzung nicht ganz vermeiden lassen. Ein irgendwie beleuchteter Boden reflektiert das Licht automatisch auch gen Himmel. Ein gutes Beispiel für dieses Reflektionsverhalten ist der Mond, denn auch er reflektiert ja nur das Licht der Sonne.

Die Initiative der Vereinigung der Sternfreunde gegen Lichtverschmutzung stellt auf ihrer Homepage zahlreiche Hintergrundinformationen zum nächtlichen Beleuchtungswahn zur Verfügung. So mindert der aufgehellte Nachthimmel nicht nur den Blick auf die Sterne, sondern beeinträchtigt vor allem auch  die Tier- und Pflanzenwelt. Naturschutzverbände schätzen, dass allein in Deutschland jede Nacht Milliarden Insekten den Leuchtkörpern zum Opfer fallen. Außerdem werden erwiesenermaßen Fledermäuse oder Zugvögel stark irritiert.

Zunehmend befassen sich auch Forscher mit dieser  Thematik. Schon jetzt lässt sich sagen, dass auch der Mensch die Dunkelheit unbedingt zur Erholung braucht, denn sein Melatoninspiegel steuert die Schlaftiefe. Da erscheint es verständlich, dass immer mehr Menschen ihr Heim mit Jalousien und Rollläden ausstatten, damit die Laternen nicht mehr ins Schlafzimmer leuchten.

Auch verschiedene Bundesministerien haben inzwischen erkannt, dass im Bereich der Lichttechnik noch viel Einsparpotenzial steckt. So wurden bereits verschiedene Förderprogramme aufgelegt, welche beispielsweise zur Entwicklung von Steuerungssoftware für bedarfsgerechte LED-Beleuchtung führen sollen. Aber auch die Auswirkungen der nächtlichen Beleuchtung auf den Menschen sollen stärker erforscht werden.

Veränderung der Lichtemissionen von 1993 bis 2002:
Gelb bedeutet eine Zunahme des Licht
Rot eine noch stärkere Zunahme.
Lila und Blau bedeuten eine Abnahme.
Kiel und Lübeck emittieren weniger Licht.Neumünster strahlt stärker in den Weltraum.
Foto: VdS Fachgruppe Dark Sky

Wenn man die von der Vereinigung der Sternfreunde zur Verfügung gestellten Daten auswertet, stellt man fest, dass die Lichtverschmutzung weltweit und auch in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen hat. Manche sehen die Verdrängung der Nacht sogar als gesellschaftliche Errungenschaft. Ob diese Entwicklung aufzuhalten oder gar umzukehren ist, bleibt fraglich, wäre aber nach wie vor sehr wünschenswert.

 

Die Erde bei Nacht – Karte von NASA und Google

Lichtverschmutzung in Neumünster: www-sternwarte-nms.de

Buchtipp: Das Ende der Nacht – Die globale Lichtverschmutzung und ihre Folgen,  von Thomas Posch, Anja Freyhoff und Thomas Uhlmann (11. November 2009)

Initiative gegen Lichtverschmutzung: https://www.lichtverschmutzung.de/