Astronomiefoto des Monats November – Die Mini-Sonnenfinsternis

Neben der Erde gibt es im Sonnensystem noch sieben weitere Planeten. Zwei von ihnen laufen innerhalb der Erdumlaufbahn um die Sonne – unserem Heimatstern. Venus und Merkur können daher in seltenen Fällen sogar direkt vor unserem Heimatstern erscheinen. Am 11. November 2019 wird der kleine Merkur für einen sogenannten „Transit“ sorgen.

Wenn ein Objekt vor einem Himmelskörper vorbeizieht spricht man in Deutschland meist von einem Durchgang oder einem Transit. So kommt es z.B. regelmäßig vor, dass ein Flugzeug direkt vor der Sonne oder dem Mond vorbeizieht. Eine Herausforderung für Himmelsfotografen ist der Transit der Raumstation ISS, die in seltenen Fällen nur für wenige Sekunden vor Sonne oder Mond erscheint. Im kosmischen Maßstab sind es jedoch Venus und Merkur, die für einen solchen Transit sorgen.

Die Venus hatte ihren letzten Transit vor der Sonne im Sommer 2012. Das linke Bild zeigt die Sonne an jenem Tag mit einer deutlich sichtbaren schwarzen Kugel davor. Tatsächlich war die Venus von unserem Heimatplaneten rund 43 Millionen Kilometer entfernt. Die Distanz zwischen Erde und Sonne beträgt jedoch im Schnitt 149,6 Millionen Kilometer. Wenn man bedenkt, dass die Venus beinahe so groß ist wie unsere Erde, bekommt man eine Idee von der enormen Größe unseres Heimatsterns.

Der kleinste und sonnennächste Planet ist jedoch Merkur. Seine Umlaufbahn liegt so nahe an der Sonne, dass ein Umlauf – bzw. ein Merkurjahr – nur 88 Tage dauert. Mit knapp 4900 Kilometern Durchmesser ist er nicht viel größer als unser Mond. Da seine Umlaufbahn so nah an der Sonne liegt, bewegt er sich mit rund 48 Kilometern pro Sekunde durchs All und ist oft nur wenige Tage im Jahr kurz vor Sonnaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang zu sehen. Da er sich auch am irdischen Himmel so schnell bewegt, wurde er im antiken Griechenland nach dem Götterboten Hermes benannt. In Rom wurde dieser Götterbote jedoch als Merkur bezeichnet, der ihm bis heute seinen Namen gibt.

Da so ein Merkurjahr verhältnismäßig kurz ist, zieht der kleine Merkur von der Erde aus betrachtet sehr oft oberhalb oder unterhalb der Sonne vorbei. Direkt vor der Sonne, wie am 11. November diesen Jahres, ist er nur durchschnittlich alle sieben Jahre zu sehen. Von der Erde wird er dabei rund 101 Millionen Kilometer entfernt sein. Das Merkurscheibchen erscheint daher vor der riesigen Sonne verschwindend klein.

Ohnehin ist eine Beobachtung der Sonne sehr gefährlich. Mit bloßem Auge sollte man zu keiner Zeit ungeschützt in die Sonne schauen, da man eine dauerhafte Schädigung der Augen riskiert. Ein Blick mit Fernglas oder Fernrohr gen Sonne würde sofort zur Erblindung führen. Astronomen verwenden für die Sonnenbeobachtung spezielle Filter, die nur rund ein Millionstel des Lichts durch das Teleskop lassen. Oft sind nur Sternwarten oder gut ausgerüstete Amateurastronomen in der Lage, einen sicheren Blick auf unseren Heimatstern zu werfen.

An der vhs-Sternwarte Neumünster gibt es sogar spezielle Sonnenfernrohre, die ausschließlich zur Beobachtung unseres Sterns verwendet werden. Für Besucher wird die Sternwartenkuppel am 11. November ab 13:00 Uhr geöffnet. Bei hoffentlich klarem Himmel ist dann, wie auf dem rechten Bild, das kleine Merkurscheibchen vor der Sonne zu erkennen. Auf die nächste Chance einen solchen Merkurtransit zu sehen müssen wir dann lange warten. Erst im Jahr 2032 zeigt sich der kleine Planet wieder vor unserem Heimatstern. Die Venus lässt sich allerdings noch mehr Zeit. Sie wird erst im Jahr 2117 wieder vor der Sonne auftauchen.

Autor: Marco Ludwig, Leiter der vhs-Sternwarte Neumünster

Fotos: Marco Ludwig und Stefan Bruns

Der Venustransit vom Morgen des 06.06.2012

Nun ist er vorbei: der letzte Venustransit den wir erleben durften.

Anders als im Jahr 2004 waren die Wetteraussichten nicht so ermutigend. Und so beschlossen die Sternkieker sich zu verteilen und damit die Chance das Ereignis zu erleben und auf Chip festzuhalten zu vergrößern.
Viele Standorte wurden erwogen und auch wieder verworfen. Bis zum Schluss wurde überlegt und so mancher entschloss sich kurzfristig.
Alles war dabei: von Skagen/DK über Fehmarn bis Rügen…
Als es dann gegen 4:30 am Mittwoch losging waren wir in Dänemark, Strande, Neumünster, Tarbek und Usedom stationiert.

Es wurde geschaut, gestaunt und fotografiert.

Hier ist der Bericht aus den Verschiedenen Beobachtungspunkten und jede Menge Bilder