„Supervollmond“ am 27. April – Der größte Vollmond des Jahres

Der Mond ist seit jeher der ständige Begleiter der Erde. Der Monat verdankt ihm sogar seinen Namen, denn knapp einen Monat benötigt unser Erdtrabant für einen Umlauf um seinen Heimatplaneten. Aber warum erscheint er mal größer und mal kleiner?

Der Vollmond geht über dem Neumünsteraner Rathaus und direkt neben der Vicelinkirche auf. Das Bild wurde vom Dach des „Log In“ mit einem 600mm Teleobjektiv aufgenommen. (Fotograf: Marco Ludwig)

Während seines Umlaufes um die Erde kommt der Mond uns immer mal etwas näher und entfernt sich dann wieder. Die Erklärung dafür ist einfach: Er befindet sich auf einer elliptischen Umlaufbahn, d.h. seine Bahn ist nicht kreisrund, sondern etwas eiförmig. Maximal entfernt er sich dabei ca. 405 500 Km (Apogäum = Erdferne) und kommt dann wieder bis auf ca. 363 300 Km (Perigäum = Erdnähe) an unseren Heimatplaneten heran. Entsprechend erscheint der Mond im Apogäum kleiner und im Perigäum größer am Himmel. Tatsächlich kommen sich Erde und Mond sogar noch näher, da sich die Entfernungsangaben Perigäum und Apogäum auf Erdmittelpunkt und Mondmittelpunkt beziehen. Misst man am Morgen des 27. April 2021 den Abstand zwischen Mond- und Erdoberfläche, käme dabei eine Entfernung von 357 400 km heraus.

Wenn nun der Mond seine geringste Entfernung zur Erde erreicht, und zufällig gleichzeitig auch Vollmond ist, erleben wir hier auf der Erde den größten Vollmond des Jahres, im Volksmund auch „Supervollmond“ genannt. Genau das soll am Morgen des 27. April gegen 05:32 Uhr MESZ wieder geschehen. Dabei erreicht der Mond seinen erdnächsten Punkt jedoch erst rund 12 Stunden später. Der Mond ist der Erde dann rund 30 000 Kilometer näher als im Durchschnitt.

Vergleicht man den kleinsten möglichen Vollmond mit dem größtmöglichen Vollmond, so erscheint unser Erdbegleiter im Durchmesser bis zu 14 Prozent größer. Das entspricht ungefähr dem Größenunterschied zwischen einer 1 € und einer 2 € Münze.

Größenvergleich des Vollmondes in Erdnähe und Erdferne. Diese Bilder wurden an der vhs-Sternwarte Neumünster aufgenommen. (Fotograf: Marco Ludwig)

Eine ähnliche Konstellation wird es übrigens einen Monat später wieder geben. Am 26. Mai befindet sich der Mond ebenfalls in Erdnähe. Die Vollmondphase wird jedoch erst zur Mittagszeit erreicht, wobei sich der Mond hierzulande schon unter dem Horizont befindet. Außerdem wandert der Mond zu dieser Zeit auch durch den Erdschatten, was als totale Mondfinsternis bezeichnet wird. Die Oberfläche des Mondes verdunkelt sich dabei und leuchtet nur noch in einem schwachen, rötlichen Licht. Dieser „Blutmond“ ist diesmal von Europa aus jedoch nicht zu sehen.

Während der Supervollmond sich bei Nachtschwärmern großer Beliebtheit erfreut, sorgt er bei Astronomen eher für Achselzucken. Aufgrund der enormen Helligkeit des Mondes können Sternengucker den Sternenhimmel nämlich kaum erkennen. Die Atmosphäre wird durch den Vollmond so stark aufgehellt, dass nur noch helle Sterne zu sehen sind. Milchstraße, Kugelsternhaufen oder Galaxien werden dann vom hellen Mondlicht überstrahlt. Für Hobbyfotografen bietet sich jedoch eine besondere Möglichkeit, den Supervollmond mit einem passenden Vordergrundmotiv abzulichten. Da die Vollmondphase am 27. April rund eine Stunde vor Sonnenaufgang erreicht wird, steht auch der Supervollmond nur knapp über dem Horizont. Gerade in Schleswig-Holstein, wo kaum ein Berg die Sicht versperrt, ergeben sich da hervorragende Möglichkeiten für eindrucksvolle Bilder mit Kirchtürmen, Mühlen, Leuchttürmen, u.v.m.. Diese Gelegenheit sollte man sich, sofern das Wetter mitspielt, nicht entgehen lassen.

Übrigens: Die Entfernung zum Mond können Astronomen seit 1969 auf den Millimeter genau bestimmen. Während der Apollo-Mondlandungen stellten Astronauten in Deutschland gefertigte Reflektoren auf der Mondoberfläche auf. Diese Reflektoren werden auch heute noch benutzt, um per Laser exakteste Entfernungsmessungen durchzuführen.

 

Bildergalerie der vhs-Sternwarte Neumünster – Der Vollmond:

23.06: Größter Vollmond des Jahres

Am Sonntag, den 23.06. wartet der Mond mit gleich 3 Ereignissen auf:

Zum einen ist Vollmond, was aber nichts besonderes ist.

Dazu ist er mit 6,2 Grad in größter südlicher Libration. Das bedeutet, dass wir etwas mehr von der nördlichen Halbkugel sehen.

Das besondere ist dann aber, dass er sich im Perigäum befindet, also mit ca. 356.500 Kilometern die geringste Entfernung von der Erde hat und uns deshalb besonders groß erscheinen wird.

Beim letztmaligem größten Vollmond gelang Marco Ludwig dieses Bild:

Der Mond kreist in einer leichten Ellipse um die Erde. Die Minimal- und Maximalentfernungen werden Perigäum (Erdnähe, 356.500 km) und Apogäum (Erdferne, 406.700 km) genannt.

Als Libration bezeichnet man den Effekt, dass der Mond zum einen etwas um die Hochachse als auch um die Längsachse pendelt. Dadurch ist von der Mondoberfläche mehr als 50%, nämlich 59%, für uns sichtbar.

Mit einem langbrennweitigen Teleobjektiv lässt sich der Mondaufgang hervorragend fotografieren. Auch Gebäude in der Sichtlinie erscheinen dabei stark vergrößert, wie bei diesem Bild der Vicelinkirche Neumünster

Papa, lass uns mal zur Sternwarte fahren!

Am vergangenen Freitag (25.01.2013) gab der Himmel endlich wieder den Blick auf ein paar Sterne frei. Der helle Vollmond ließ jedoch nur Beobachtungen des selbigen oder des Planeten Jupiter zu.

Spontan kamen auch 6 Besucher in die Sternwarte am Hahnknüll um auch einmal einen Blick durch das große Teleskop zu riskieren. Unter den Besuchern war auch der 12jährige Martin Linke. Er hielt kurzerhand sein Smartphone hinter das Okular und machte einen Schnappschuss vom Vollmond.

Gut gemacht Martin 😉