Der nächste bitte……..

Nachdem wir in den letzten Wochen den Kometen PanStarrs ausgiebig beobachten und fotografieren konnten und noch können findet bereits der nächste Komet seinen Weg in die nördliche Himmelsregion: C2012 F6 Lemmon.
Allerdings ist er wegen seiner geringen Helligkeit ein Objekt für den Feldstecher oder Teleskop.

Zuerst nur am Morgenhimmel zu sehen, tief im Ost-Nordost bei ca. 70°, ist er dann ab Anfang Juni auch am Abendhimmel sichtbar. Bei ca. 40° Nord-Nordost taucht er auf und ist dann Morgens sowie Abends bis Mitte 2014 präsent.



Leider ist seine Helligkeit nicht so ausgeprägt: beginnend mit einer Helligkeit 6. Größe wird er schnell dunkler und damit immer schwieriger zu enddecken sein. Seine Bahn führt ihn von Mai bis Juni von den Fischen durch Andromeda zu Cassiopeia.

Als Hilfestellung hier eine Aufsuchkarte für den Zeitraum Mitte Mai bis Ende Juni


Der Comet C2012F6 wurde im März 2012 von A. R. Gibbs am Mount Lemmon Survey, Arizona, USA entdeckt. Die größte Annäherung an die Erde war am 05.02.2013 mit 0,99 AE; die Umlaufzeit beträgt 10733 Jahre.

Abendliches Planetentreffen

Ende des Monats kommt es zu einem Treffen der Planeten am Abendhimmel, nämlich Venus, Jupiter und Merkur.

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Während Jupiter im Mai seine Abendsichtbarkeit beendet, fangen Venus und Merkur an  in der Abenddämmerung sichtbar zu sein – wobei sich die drei Planeten begegnen.
In den 5 Tagen ab 24. Mai, also bis 29. Mai halten sich die Planeten jeweils innerhalb eines Kreises von 5° auf. Mit -3.9m  ist Venus am hellsten. danach kommt Jupiter mit -1.9m und Merkur, der am 24. Mai -1.0 Grössenklasse hell ist und sich bis 29. auf -0.5 Grössenklasse abschwächt.

Merkur befindet sich am 24. Mai 1.4° von Venus entfernt – Merkur ist rechts oberhalb der deutlich helleren Venus zu sehen; um Merkur zu finden, dürfte ein Fernglas hilfreich sein.

Am 27. Mai bewegen sich Merkur und Jupiter in entgegengesetzten Richtungen aneinander vorbei. Um 8:50 Uhr MESZ beträgt der minimale Abstand 2.4° (rund 5 scheinbare Monddurchmesser). Dies ist auch am Taghimmel im Fernglas zu sehen – allerdings muss man genau wissen wo man hingucken muss und muss sich zum Schutz vor dem versehentlichen Blick in die Sonne deutlich in den Schatten eines grösseren Gebäudes stellen. In den Abenddämmerungen vom 26. und 27. Mai ist deutlich zu erkennen, wie sich die Planeten gegeneinander verschoben haben.

Auffälliger dürfte das Planetentreffen der beiden hellsten Planeten am 28. Mai sein: Venus und Jupiter sind um 20:37 Uhr MESZ nur gerade 59.9 Bogenminuten voneinander entfernt – also rund zwei scheinbare Monddurchmesser. Jupiter befindet sich dann links unterhalb der helleren und einfacher sichtbaren Venus – auch noch während der sehr auffälligen Sichtbarkeit in der Abenddämmerung statt noch vor Sonnenuntergang.

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Stadt bewahrt Sternwarte vor Lichtflut

Industriegebiet-Nord: Auf Astronomen soll Rücksicht genommen werden

Ein neues Industriegebiet in Sichtweite der Sternwarte: Diese Hiobsbotschaft erreichte die Astronomen der vhs-Sternwarte Ende des vergangenen Jahres. Nach jahrelanger Modernisierung war nun auf einmal die Zukunft der größten Sternwarte Schleswig-Holsteins bedroht, denn das geplante Industriegebiet würde den bisher dunklen Himmel nördlich der Warte dauerhaft in helles  Scheinwerferlicht tauchen.

Blick aus der Sternwartenkuppel Richtung Süden: So ähnlich könnte bald auch der Himmel im Norden der Warte aussehen, wenn bei der Planung des Industriegebietes nicht an die Sternwarte gedacht würde..

Die „Sternkieker“ wandten sich unverzüglich mit einem  Schreiben sowohl an die Stadtverwaltung als auch an die Politik. In dem Schreiben wurde die Wichtigkeit des dunklen Himmels am Hahnknüll betont, und auch Vorschläge zur Minderung der zu erwartenden Lichtflut unterbreitet.

Schnell meldeten sich daraufhin Vertreter der Stadtverwaltung bei der Sternwarte und luden zu einem Abstimmungsgespräch. An diesem Gespräch nahmen Vertreter der Stadtverwaltung, Stadtplanung, Wirtschaftsagentur und vhs-Sternwarte teil. Es zeigte sich, dass die Vorschläge der Sternwarte für die Stadt durchaus umsetzbar wären. Man einigte sich auf einen gemeinsamen Maßnahmenkatalog, der frühzeitig in die Planung einfließen sollte.

Bei den angedachten Maßnahmen geht es vor allem um eine sehr defensive nächtliche Beleuchtung des Gebietes. Mit sog. „Cut-off-Leuchtkörpern“ soll erreicht werden, dass das benötigte Licht ausschließlich gen Boden gerichtet ist und nicht unnötigerweise den Himmel erleuchtet. Ähnliches soll für Werbeanlagen gelten.

Die Ratsversammlung der Stadt Neumünster hat nun am 23. April 2013 beraten und der Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Diese Änderung beinhaltet auch die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Schutz des Nachthimmels am Hahnknüll.

Auszug aus der Ratsvorlage zur Änderung des Flächennutzungsplanes

Die Zustimmung der Ratsversammlung ist für die Astronomen ein großer Erfolg und hat auch überregional Signalwirkung. Die Stadt signalisiert damit aber auch, dass ihr die Bildungsarbeit an der vhs-Sternwarte wichtig ist und auch langfristig weiterbetrieben werden soll. Wichtig ist nun jedoch, dass die neu im Industriegebiet-Nord siedelnden Betriebe die Vorgaben der Stadt umsetzen, und nur so viel Licht wie unbedingt nötig installiert wird.

Eine Verschlechterung des Sternenhimmels am Hahnknüll wird zwar trotz der Maßnahmen nicht zu verhindern sein , die Regelungen werden es der vhs-Sternwarte jedoch ermöglichen, auch künftig als Beobachtungsstandort für beeindruckende astronomische Ereignisse dienen zu können.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken.

 

Bericht des Holsteinischen Couriers zum Thema 

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