Die Venus als heller Abendstern

In den letzten Tagen haben die Wolken endlich auch einmal wieder den Blick auf den Sternenhimmel freigegeben. Viele Neumünsteraner beobachteten nun jedoch eine vermeintlich ungewöhnliche Himmelserscheinung und suchten Rat bei der vhs-Sternwarte.

In diesen Tagen findet man tief am Südwesthorizont einen außergewöhnlich hellen Stern. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um einen Stern, sondern nur um einen Planeten. Es ist die Venus, die uns momentan und auch in den nächsten Monaten als Abendstern Freude macht.

Unser Schwesterplanet, der mit rund 12100 km Durchmesser fast so groß ist wie unser Heimatplanet, ist tatsächlich neben Sonne und Mond das hellste Objekt am Nachthimmel. In einem guten Fernglas oder kleinen Fernrohr ist die Venus sogar als flächiges Scheibchen zu erkennen. Genau wie bei unserem Mond lassen sich auch bei der Venus Phasen erkennen und zur  Zeit sehen wir bei hoher Vergrößerung noch fast Vollvenus. Während der Beobachtungsperiode bis Ende Juni wird sich die Phase bis zur sichelförmigen Viertelvenus verändern. Da sich die Venus in dieser Zeit der Erde nähert, wird sie im Fernrohr auch immer größer erscheinen.

Der helle Planet Venus über der Kuppel der vhs-Sternwarte

Benannt ist unser Schwesterplanet, passend zum bevorstehenden Valentinstag, nach der römischen Göttin der Liebe. Von der Erde betrachtet ist die helle Venus sicherlich auch eine beeindruckende Erscheinung. Auf dem Planeten herrschen jedoch eher ungemütliche Bedingungen.  Bisher gelandete Raumsonden haben Temperaturen von über 450 °C sowie einen Druck von über 90 bar an der Oberfläche festgestellt.  Tatsächlich sind die Bedingungen auf unserem Schwesterplaneten also äußerst lebensfeindlich.

Wer die Venus einmal im Teleskop beobachten möchte, hat dazu am 20. Februar Gelegenheit. An diesem Abend öffnet die vhs-Sternwarte wieder ab 19 Uhr ihre Sternwartenkuppel für Besucher. Voraussetzung dafür ist natürlich gutes Wetter.

Die Venus bei hoher Vergrößerung im Teleskop – Fotograf: Markus Bruhn