Romantischer Blick über die Schlei

Der Herbst steht vor der Tür und Naturfreunde bewundern dieser Tage gerne das eindrucksvolle Farbenspiel der Natur. Auch der Himmel spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Oktober werden die Tage spürbar kürzer und während der Dämmerung ergeben sich Gelegenheiten für romantische Spaziergänge. Ein besonders eindrucksvolles Bild ergibt sich wenn auch die Mondsichel knapp über dem Horizont zu erkennen ist.

Eine solch romantische Stimmung hat Heiko Albrecht von der Neumünsteraner Sternwarte eingefangen. Dieses Bild entstand am 5. September im Naturschutzgebiet Reesholm an der Schlei mit Blickrichtung Schleswig.  Neben dem Wikingturm ist auch der St. Petri Dom sowie die Mühle „Nicola“ zu erkennen. 

Gekrönt wird dieses eindrucksvolle Bild von der zunehmenden Mondsichel. Obwohl nur ein kleiner Teil des Mondes von der Sonne beleuchtet erscheint, ist auf diesem Bild doch der ganze Mond zu sehen. Bei dieser Erscheinung kurz nach Neumond sprechen Astronomen vom sogenannten Erdlicht. Dabei wird das Licht der Sonne von der Erde reflektiert und auf die unbeleuchteten Flächen des Mondes geworfen. Vom Mond aus betrachtet ist in den Tagen nach Neumond unsere Erde die hellste Lichtquelle am Mondhimmel.

Ein solcher Anblick zeigt sich dem Beobachter dieser Tage wieder. Ideal sind die Bedingungen in der Zeit vom 3. bis 5. Oktober gegen 19:00 Uhr – vorausgesetzt das Wetter gibt den Blick auf den Mond frei.

 

Die Nacht war mit uns ! Das SHT 2016

Der Besuch eines Teleskoptreffens ist auch immer mit dem Risiko verbunden, einen witterungsbedingten Reinfall zu erleben. Für die meisten Teilnehmer geht es jedoch primär darum, gleichgesinnte Astronomen besser kennen zu lernen und sich in gemütlicher Atmosphäre auszutauschen. Genau das ist laut der Aussagen zahlreicher Besucher beim diesjährigen Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT) gelungen. Und gutes Wetter gab es auch noch. IMG_0686 In der Zeit vom 8. bis zum 11. September versammelten sich insgesamt 51 Sternengucker auf einer Wiese am Hof Viebrook bei Rendswühren. Mit dabei auch wieder die Gemeinschaftsjurte mit 40“ Grill. Diese von den Neumünsteraner Sternkiekern mitgebrachte Zelt-Grill-Einheit erfreut sich schon seit Jahren größter Beliebtheit bei der Astrogemeinschaft. Auch in diesem Jahr gab es eine Kaffee-Flatrate und dank der Bemühungen von Markus Bruhn sogar eine Würstchenflatrate. Schon am Donnerstag hatten sich aufgrund der guten Wetterlage (am Tage über 30 Grad im Schatten) etliche Astronomen eingefunden. Der 30“ Riesendobson von Raffael Benner war wieder einmal das erste aufgebaute Teleskop am Platze. Am Freitag und Samstag füllte sich der Platz dann zusehends mit Besuchern aus allen norddeutschen Bundesländern (Auch Meck-Pomm!). IMG_0682 IMG_0741 In den Abendstunden wurde das Astronomenlager zudem intensiv von Spontanbesuchern heimgesucht. Die vhs-Sternwarte Neumünster hatte in der Lokalpresse zum Besuch des Teleskoptreffens eingeladen, was in den Abendstunden zu einem kleinen Besucheransturm an verschiedenen Fernrohren führte. Ein Moderator des NDR, ebenfalls Hobbyastronom, hatte zudem ein wenig Radiowerbung für das SHT gemacht. So verzeichneten die Organisatoren Stefan Bruns und Andreas Rex zusätzlich ca. 50 Spontanbesucher auf dem Treffen. Das diesjährige SHT wurde aus Rücksicht auf andere Treffen auf das Wochenende nach Vollmond gelegt. So ergab sich an jedem Abend die Möglichkeit, die Krater des Mondes an unterschiedlichen Großteleskopen zu bewundern. Vor allem die Nacht auf Samstag zeigte zu späterer Stunde aber auch die DeepSky-Qualität des Himmels. An manchen Fernrohren gab es schon beinahe einen Messier-Marathon, während sich Astrofotografen beispielsweise auf  NGC 891 oder NGC 7497 stürzten. NGC7497_SHT Am Samstag Abend war dann auch ein Iridium Flare zu sehen und auf den Chip zu bringen. Iridium-SHT-ps1 Das vierte SHT erwies sich sicherlich auch aufgrund des hervorragenden Wetters als Rekordteleskoptreffen. Zahlreiche Besucher haben sich schon für das fünfte SHT gemeldet, was nach derzeitiger Planung vom 15.-17- September 2017 stattfinden soll.

Marco Ludwig