Astrofoto Februar 2018 – Jäger der Polarlichter

Der Einfelder See in Neumünster ist zu Recht für seine beeindruckende Natur bekannt. Dass man dort sogar Polarlicht beobachten kann wissen jedoch nur wenige. Aber unser aktuelles Astronomiefoto des Monats beweist es.

Dem Polarlicht begegnen Schleswig-Holsteiner meist nur im Urlaub in Skandinavien. In klaren Nächten scheinen dann grüne Schleier über den Sternenhimmel zu ziehen, die wie Geister durch die Nacht tanzen. Auf Bildern entfaltet dieses Phänomen dann seine ganze Pracht. Da das menschliche Auge Farben nachts nur eingeschränkt wahrnehmen kann, sehen wir erst auf Bildern grüne und violette Farbtöne.

Nordlichter, wie sie hierzulande auch gerne genannt werden, treten unabhängig von der Jahreszeit auf der Erde auf. Sie sind schlichtweg eine Folge eines starken Teilchenbeschusses unseres Heimatsterns – der Sonne. Wenn es auf der Sonne heiß hergeht, und Sonnenstürme Eruptionen Richtung Erde schicken, dann ist es sogar möglich, Polarlicht mitten in unserem Land zu sehen. Die mit hoher Energie geladenen Teilchen bewegen sich mit mehreren Millionen Kilometern pro Stunde auf die Erde zu und reisen so innerhalb von zwei bis drei Tagen von der Sonne bis zur unserem Heimatplaneten. Hier angekommen, werden sie vom Erdmagnetfeld zu den Polregionen abgelenkt, wo die Teilchen dann auf die Erdatmosphäre treffen. Diese wird dann zum Leuchten angeregt und erzeugt die bekannte „Aurora Borealis“. Dabei schaffen es aber nur die besonders intensiven Nordlicher bis nach Schleswig-Holstein, wo sie dann eher rot als grün erscheinen.

Vorhersagen lässt sich so eine Aurora leider nur schwer, da man nie genau sagen kann, ob die Partikel eines Sonnensturms auch die Erde treffen. Es gibt jedoch Raumsonden und Satelliten, die rund um die Uhr Messdaten über die Sonne und das Erdmagnetfeld zur Erde funken. Sogenannte Polarlichtjäger informieren sich dann im Internet über das aktuelle „Wetter im Weltall“ (z.B. www.sternwarte-nms.de ) und machen sich ggf. auf den Weg zu ihren Beobachtungsplätzen.

So geschehen auch am 28. Februar 2014, als die Messdaten wieder einmal ein ungewöhnlich heftiges Polarlicht vermuten ließen. Der Fotograf unseres aktuellen Astrofotos des Monats hatte schon etliche vergebliche Versuche einer Beobachtung unternommen. Entweder spielte das Wetter nicht mit, oder das Polarlicht hatte es sich anders überlegt. Als Polarlichtjäger braucht man einfach Geduld und Ausdauer. In dieser Nacht jedoch tauchte die Aurora wie gewünscht auf. Wetter und Technik spielten ebenfalls mit, wodurch die Aurora Borealis eindrucksvoll in diesem Bild festgehalten werden konnte. Es gibt also nicht nur Nordlichter in, sondern auch über Schleswig-Holstein.