Wenn ein Stern stirbt…

Vor fast 1000 Jahren beobachteten chinesische Astronomen im Sternbild Stier einen neuen Stern, der sogar über mehrere Wochen am Taghimmel sichtbar war. Bei diesem Stern handelte es sich jedoch in Wirklichkeit gar nicht um einen neuen Stern, sondern vielmehr um einen riesigen alten Stern, der in einer gigantischen Supernova-Explosion sein Leben aushauchte.

Wenn Astronomen heute ihr Fernrohr auf besagte Stelle im Sternbild Stier ausrichten, finden sie dort ein kleines nebelartiges Objekt, einen planetarischen Nebel, der mit Planeten jedoch absolut nichts zu tun hat. Es sind die Überreste des Sterns, die sich jetzt immer noch mit einer Geschwindigkeit von ca. 1500 km pro Sekunde ausdehnen.

Diese Aufnahme des Krebsnebels M1 wurde am DINO (Deepsky Instrument of Neumünster Observatory) aufgenommen. 139 Einzelaufnahmen wurden dafür zu einem Summenbild verarbeitet. Es ergibt sich eine Gesamtbelcihtungszeit von 65 Minuten. Diese Qualität war nur durch die Leihgabe einer speziellen Kamera mit astronomischen Filtern möglich. Fotografen: Marco Ludwig, Andreas Rex, Katharina Behrendt

Im Zentrum des Nebels findet sich heute ein kleiner Neutronenstern. Diese „Sternleiche“ von der Größe Neumünsters rotiert tatsächlich ca. 30 Mal pro Sekunde um die eigene Achse. Dieser Neutronenstern besteht aus hochkomprimiertem Material und ist, trotz seiner geringen Größe, über 300 Mal so schwer wie unsere Erde. Ein Fingerhut voll mit diesem Material würde mehrere 1000 Tonnen wiegen.

Übrigens: Als die chinesischen (und wohl auch andere) Astronomen diese Supernova sahen, war der Stern bereits über 5000 Jahre „tot“. Heute ist bekannt, dass er ca. 6300 Lichtjahre von uns entfernt ist.