Totale Mondfinsternis am 21.01.2019 – „Blutmond“

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Morgen des 21. Januar, denn der Mond durchläuft den Schatten der Erde und färbt sich für über eine Stunde blutrot. Es handelt sich dabei um die einzige in Deutschland sichtbare totale Mondfinsternis des Jahres. Blutmond wird so eine totale Mondfinsternis im Volksmund genannt, und der nächste Blutmond ist erst im Jahr 2025 zu sehen.

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?

Hier eine kleine Vorschau, mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Um 3:35 Uhr MEZ beginnt der Mond, in den Halbschatten der Erde einzutreten. Das wird zunächst kaum zu bemerken sein. Erst wenn der Mond ab 4:33 Uhr in den Kernschatten eintritt, wird er vom linken Rand her langsam dunkler. Während der gesamten Finsternis wird der Mond in Richtung Westen zu sehen sein. Da er sich aber langsam gen Horizont neigt, sollte man sich einen Bebachtungsplatz mit guter Horizontsicht in Richtung Westen suchen.

Mondfinsternis vom 21. Januar 2019

Der Januar-Vollmond 2019 läuft nördlich der Schattenachse Sonne-Erde vorbei, wobei der Mond komplett in den Kernschatten der Erde gelangt. Die Kontaktpunkte sind in MEZ eingetragen, Norden ist oben, die gelbe Linie visualisiert die Ekliptik. Grafik: Arnold Barmettler.

Um 5:40 Uhr beginnt die totale Phase, der Mond befindet sich jetzt  vollständig im Kernschatten der Erde, ist verdunkelt und hat nur noch einen roten Schimmer wie auf unserem Foto. Man kann jetzt auch Sterne in seiner Umgebung sehen. Bei Vollmond ist das sonst nicht möglich, weil er uns blendet. Rechts vom Mond und etwas höher stehen zwei helle Fixsterne, das sind die Zwillinge Castor und Pollux. Die totale Phase der Finsternis dauert bis 6:43 Uhr. Danach wird der Mond langsam vom rechten Rand her wieder heller. Wenn er um 8:37 untergeht, ist auch die Finsternis fast vorbei.

Höhenverlauf der Mondfinsternis 21. Januar 2019

Was ist der „Blutmond“?

Von einem sog. Blutmond spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Astronomen reden dann von einer totalen Verfinsterung. Der Mond wird dann nicht mehr von der Sonne beleuchtet und bekommt nur ein wenig Licht, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw.  -untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt, werden die Blauanteile herausgefiltert und rötliches Licht bleibt übrig. Der Mond erscheint deshalb während der totalen Phase in einer kupferroten Färbung, weshalb die totale Mondfinsternis im Volksmund wohl „Blutmond“ genannt wird.

Der „Blutmond“ während der totalen Mondfinsternis am 27. Juli 2018. Die Erdatmosphäre streut nur wenig rötliches Licht in den Schatten der Erde, was die kupferrote Färbung des Vollmondes hervorruft. Fotografen: Marco Ludwig, Stefan Bruns, Markus Bruhn

vhs-Sternwarte Neumünster leider geschlossen:

Während bei der Jahrhundertmondfinsternis im vergangenen Sommer hunderte Besucher zur vhs-Sternwarte pilgerten, muss die Sternwartenkuppel diesmal leider geschlossen bleiben. Aufgrund des ungünstigen Termins am Montagmorgen rechnen die ehrenamtlich engagierten Sternkieker kaum mit Besuchern. MoFi-Fans sollten sich daher lieber mit dem eigenen Fernglas oder Fernrohr auf Beobachtungstour begeben. Auch einige Mitglieder der vhs-Sternwarte Neumünster wollen sich bei passendem Wetter an verschiedenen Orten im Land auf Fotosafari begeben. Die nächste Chance auf die Beobachtung einer totalen Mondfinsternis gibt es erst am 7. September 2025.

 

Bildergalerie der Mondfinsternis am 27. Juli 2018

Bildergalerie Mondfinsternisse:

Astronomiefoto des Monats Januar 2019: Totale Mondfinsternis

Unser heutiges Astronomiefoto entstand bei der totalen Mondfinsternis vom 27.07.2018. Damals kamen mehrere hundert Besucher in die vhs-Sternwarte am Hahnknüll. Die günstige Zeit des Ereignisses und das gute Wetter an einem lauen Sommerabend haben sicher dazu beigetragen. Einer der Hobby-Astronomen hat sich aus dem Gedränge fort geschlichen, um dieses Foto am Kleinflecken zu machen, wo der Mond genau über dem Turm der Vicelinkirche stand. Rechts vom Kirchturm ist noch der „rote Planet“ Mars zu erkennen. Aber seine Farbe, die auf seine eisenreiche, rostige Oberfläche zurückzuführen ist, ist hier nicht zu erkennen, im Gegensatz zur Färbung des Mondes. Der Mond erscheint hier rot, weil er im Kernschatten der Erde noch von Sonnenlicht getroffen wird, das in der Erdatmosphäre zum Mond hin gebrochen wird. Nur das langwellige rote Licht kann dann noch den Mond erreichen, während das kurzwellige blaue Licht in der Atmosphäre verloren geht.

Die nächste Mondfinsternis findet dieses Jahr am 21. Januar statt, und sie wird wieder eine totale Finsternis sein. Diesmal wird es ein Ereignis für Frühaufsteher. Hier eine kleine Vorschau, mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Um 3:35 Uhr MEZ beginnt der Mond, in den Halbschatten der Erde einzutreten. Das wird zunächst kaum zu bemerken sein. Erst wenn er ab 4:33 Uhr in den Kernschatten eintritt, wird er vom linken Rand her langsam dunkler.

Um 5:40 Uhr beginnt die totale Phase. Der Mond steht im Westen, er befindet sich jetzt  vollständig im Kernschatten der Erde, ist verdunkelt und hat nur noch einen roten Schimmer wie auf unserem Foto. Man kann jetzt auch Sterne in seiner Umgebung sehen. Bei Vollmond ist das sonst nicht möglich, weil er uns blendet. Rechts vom Mond und etwas höher stehen zwei helle Fixsterne, das sind die Zwillinge Pollux und Castor. Links oberhalb und etwas näher beim Mond als Pollux gibt es einen schönen offenen Sternhaufen. Er hat den Namen „Krippe“ oder M44 und gehört zum Sternbild Krebs. Er enthält mehrere hundert Sterne, die allesamt zu weit entfernt sind, um sie mit bloßen Augen zu sehen. Aber im Fernglas – ein Feldstecher reicht schon – ist diese Häufung ein schöner Anblick.

Schauen wir jetzt auch einmal nach Südosten. Dort ist die Venus schon aufgegangen, der „Morgenstern“, unser hellster Planet. Fast senkrecht darunter steht Jupiter, der zweithellste Planet. Auch er ist heller als alle Fixsterne, aber mit der Venus kann er nicht konkurrieren, zumal er tiefer steht und sein Licht dadurch mehr Mühe hat, den langen Weg durch die Erdatmosphäre zurück zu legen.

Die totale Phase der Finsternis dauert bis 6:43 Uhr. Danach wird der Mond langsam vom rechten Rand her wieder heller. Wenn er um 8:37 untergeht, ist auch die Finsternis fast vorbei.

Die vhs-Sternwarte wird zu dieser Mondfinsternis leider nicht geöffnet sein.

Komet 46P/Wirtanen, der grüne Weihnachtskomet

46P/Wirtanen ist ein kurzperiodischer Komet mit einer Umlaufzeit von 5,4 Jahren um die Sonne. Damit gehört er zu den zehn Schweifsternen mit der kürzesten Periode.

Komet 46P Wirtanen kommt der Erde sehr nah: ca. 30 fache Mondentfernung am 16.12.2018. Bild: NASA

Entdeckt wurde er auf einer fotografischen Aufnahme am 17. Januar 1948 von dem US-amerikanischen Astronomen C. A. Wirtanen. Die Fotoplatte war am 15. Januar während einer Bestandsaufnahme stellarer Eigenbewegungen aufgenommen worden.
Seit seiner Entdeckung 1948 durchlief 46P/Wirtanen zwei nahe Begegnungen mit dem Planeten Jupiter, die sich drastisch auf seine Umlaufbahn um die Sonne auswirkten. 1972 betrug der Abstand zu Jupiter nur 0,28 AE, 1984 0,46 AE. Das Perihel seiner Umlaufbahn um die Sonne verkürzte sich dadurch von 1,63 AE auf 1,06 AE und die Umlaufperiode dementsprechend von 6,71 Jahren auf 5,46 Jahre.

46P/Wirtanen war das ursprünglich geplante Ziel der Raumsonde Rosetta der ESA. Der Start der Rosetta-Mission war ursprünglich für den 12. Januar 2003 vorgesehen. Nachdem am 11. Dezember 2002 jedoch der erste Start einer Ariane 5 ECA Trägerrakete (Flight 157) fehlgeschlagen war, musste der Start der Rosetta-Mission verschoben werden. Das Startfenster für 46P/Wirtanen konnte nicht eingehalten werden und der Komet wurde für Rosetta unerreichbar.

Am 16. Dezember 2018 kam der Komet der Erde besonders nahe und flog in 0,0781 AE (11.680.000 km; ~30fache Mondentfernung) an der Erde vorbei. Die Helligkeit erreichte etwa Magnitude 4.

Bahn von 46P/Wirtanen in unserem System. die blaue Bahn symbolisiert die Bahn der Erde, die weiße Bahn die von 46P/Wirtanen.

Quelle: Wikipedia / NASA

Astrofoto des Monats Dezember / Jahrhunderts

Das Astrofoto des Jahrhunderts

1968 war ein Jahr, das auch heute noch immer wieder von sich reden macht. In Deutschland mag man dann an die Studentenbewegung oder die Außerparlamentarische Opposition denken. In den USA war das Jahr 1968 maßgeblich von Rassenunruhen und dem grausamen Vietnamkrieg geprägt. Was sich aber zum Jahresende anbahnte, hätte Hollywood nicht besser planen können: mit der Apollo 8 Mission schickte die Erde erstmals Menschen zu einem anderen Himmelskörper, zum Mond.

Zu der Zeit stand aber auch das Apollo Programm der amerikanischen Weltraumbehörde NASA unter keinem guten Stern. Bei den Vorbereitungen zur Apollo 1 Mission starben die Astronauten Ed White, Gus Grissom und Roger Chaffee. Erst mit Apollo 7 startete im Oktober 1968 die erste Astronautencrew des Mondprogramms erfolgreich ins Weltall.

Die NASA stand aber nicht nur unter dem Druck, wie von Präsident Kennedy verlangt, vor Ablauf des Jahrzehntes Menschen sicher auf den Mond und zurück zu bringen. Parallel zum Apollo-Programm der USA arbeitete auch die Sowjetunion an der Mondlandung.

„Es war an der Zeit, den Stier bei den Hörnern zu packen“, sagte der Apollo 8 und Apollo 13 Astronaut James Lovell später einmal über seinen ersten Mondflug.

Apollo 8 startete am 21. Dezember 1968 mit den drei Astronauten William Anders, James Lovell und Frank Borman zum Mond. Die mächtige Saturn V Mondrakete hatte sie auf knapp 11 Kilometer pro Sekunde beschleunigt und damit die Erdanziehungskraft überwunden. Apollo 8 war auf dem Weg zum Mond.

Als sich die Astronauten auf der Rückseite des Mondes befanden, waren sie von der restlichen Welt komplett abgeschnitten. Normalerweise wurden rund um die Uhr Daten zwischen der Raumkapsel und den Bodenstationen ausgetauscht. Die Erde war aber auf der Rückseite des Mondes nicht zu sehen und damit auch kein Funkkontakt möglich. Erst als ihre Umlaufbahn sie wieder auf die Vorderseite des Mondes brachte, konnten sie erneut Funkkontakt zur Erde aufbauen. Was sie in diesem Moment zu hören bekamen, war aber weit weniger eindrucksvoll als das, was sie von ihrem Fenster aus erspähen konnten. Vor den Augen der Astronauten ging die Erde über der Mondoberfläche auf – ein traumhafter Anblick.

Earthrise – Apollo 8 – NASA-JPL

Dieser sollte auch gleich im Bild festgehalten werden. Obwohl Fotos laut Flugplan nicht vorgesehen waren, hielt William Anders diesen Moment auf einem Farbfilm fest. Es war ein Foto, das Geschichte schrieb, und gilt als vielleicht wichtigste Fotografie der Menschheitsgeschichte. Es ist unser Astrofoto des Monats, der Erdaufgang (Earthrise), fotografiert am 24. Dezember vor 50 Jahren.

Foto: NASA / JPL

 

50 Jahre Mondlandung – BBZ am NOK und vhs-Sternwarte bauen Modell der Mondrakete

Im Dezember 1968 brachte die berühmte Saturn V Mondrakete erstmals Menschen auf den Weg zum Mond. Nur wenige Monate später konnte Neil Armstrong als erster Mensch überhaupt seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzen. In Erinnerung an die vielleicht größte technische Meisterleistung der Menschheit entsteht nun in Schleswig-Holstein ein rund 2 Meter hohes Modell der Mondrakete.

 

Die Saturn V Rakete hebt mit der Apollo 11 Mission ab – Foto: NASA

Die Mondrakete Saturn V ist bis heute das leistungsstärkste Fluggerät der Welt. Gebaut wurde die 110 Meter hohe Rakete, um Menschen auf den Weg zum Mond zu bringen. Auch heute noch sind viele Menschen von den außergewöhnlichen technischen Meisterleistungen der damaligen Zeit beeindruckt. In Rendsburg werden nun modernste Technologien eingesetzt, um die Rakete als Modell neu entstehen zu lassen. Bei dieser kleinen Neuauflage des Apollo-Projektes kooperiert das Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-Kanal (BBZ am NOK) in Rendsburg mit den Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster. Ziel ist es, bis zum 50. Jahrestag der Mondlandung am 21. Juli 2019 das vielleicht größte Modell der Mondrakete in Schleswig-Holstein herzustellen.

Die Spitze der Rakete ist schon fertig montiert

Im FabLab des BBZ am NOK steht Privatpersonen eine moderne High-Tech-Werkstatt zur Verfügung. Dort können industrielle Produktionsverfahren zur Herstellung von Einzelstücken genutzt werden. Mit dem Modell der Saturn V Rakete kann nun besonders eindrucksvoll gezeigt werden, was mit dem 3D-Druckverfahren alles möglich ist.

Ein Segment des Saturn V Modells im 3D-Drucker des FabLab Rendsburg

Seit dem Projektstart im März 2018 wurden schon mehrere hundert Einzelteile der Rakete fertiggestellt. An der vhs-Sternwarte Neumünster hat jetzt die Montage der einzelnen Baugruppen begonnen. Unter der Leitung eines Luft- und Raumfahrtingenieurs arbeitet dort ein Team von sechs Astronomen an der hochkomplizierten Montage der insgesamt rund 3000 Einzelteile. Geplant ist, bis Juli 2019 das Modell der Rakete, die Startrampe und den Startturm herzustellen. Ausgestellt werden soll die Mondrakete anlässlich des Jubiläums der Mondlandung im Juli 2019 in der Holsten-Galerie in Neumünster. Bis dahin laufen die 3D-Drucker in Rendsburg fast rund um die Uhr.

Astrofoto des Monats November

Der rote Planet

In den vergangenen Wochen wurde an der Neumünsteraner Sternwarte immer wieder nach einem auffällig roten Stern gefragt, der momentan abends zu sehen sein soll. Tatsächlich stimmen diese Beobachtungen. Allerdings handelt es sich bei dem beobachteten Objekt nicht etwa um einen Stern, sondern um einen Planeten: Den Mars.

Aktuell steht der Mars im Sternbild Wassermann und leuchtet kurz nach Sonnenuntergang schon in der Abenddämmerung auf. Im Laufe der Nacht zieht er vom südöstlichen Himmel in Richtung Westen. Dort geht er gegen Mitternacht unter.

Benannt nach dem römischen Gott des Krieges, zeigt uns der rund 6800 km große Planet gerne eine rötliche Färbung. So wird er auch immer wieder als der rote Planet bezeichnet. Die Herkunft dieser Färbung ist leicht zu erklären. Im Wüstensand des Mars befindet sich Eisenoxid, was wir auf der Erde auch als Rost bezeichnen.

Unser aktuelles Astronomiefoto des Monats zeigt den Mars im leistungsstarken Fernrohr. Aufgenommen wurde es von Markus Bruhn in Wankendorf. Zu erkennen sind neben einer Polkappe auch helle und dunkle Regionen. Diese Färbungen hatte man auch schon vor Jahrhunderten beobachtet und daraus geschlossen, es könne eine üppige Vegetation auf unserem kleinen Nachbarn geben.

Bis heute halten sich Spekulationen über „kleine grüne Männchen“ auf dem Mars hartnäckig. Obwohl verschiedene Raumfahrtorganisationen den Mars genauer untersucht haben als beispielsweise den Meeresboden auf unserer Erde, konnte außerirdisches Leben jedoch nicht nachgewiesen werden. Was man jedoch gefunden hat, sind ausgetrocknete Bachläufe und Spuren von flüssigem Wasser.

Für Menschen ist der rote Planet ganz und gar lebensfeindlich. Allein die Marsatmosphäre ist so dünn, wie auf der Erde in rund 30km Höhe. Ohne Raumanzug kann man nur wenige Sekunden auf der Marsoberfläche überstehen. Trotzdem wären wir Menschen technisch in der Lage, den Mars zu besuchen, und vielleicht ergibt sich in den nächsten Jahrzehnten ja eine Möglichkeit für einen weiteren historischen „kleinen Schritt“, wie bei der Mondlandung 1969.

Astrofoto des Monats Oktober

Vollmondaufgang

 

Viele, die dieses Bild zum ersten Mal sehen, denken beim Betrachten sofort an eine Fotomontage. Wie ist es sonst möglich, dass der Mond so groß und hell neben dem beleuchteten Turm der Vicelinkirche auftauchen kann?

Diese Gedanken verwundern nicht. So leben wir doch gerade in Zeiten, in denen man keinem Bild mehr über den Weg trauen kann. In der Medienlandschaft wird inzwischen kaum ein Bild ohne Bearbeitung oder gar Manipulation verwendet. Ein anschauliches Beispiel dafür sind die derzeit wieder überall erhältlichen Mondkalender mit traumhaften und unrealistischen Bildern des auf- oder untergehenden Erdbegleiters. Dass diese Bilder in der Regel Fälschungen sind, scheint offenbar niemanden zu interessieren.

Anders verhält es sich mit unserem aktuellen Astronomiefoto des Monats. Für dieses Bild kletterte der Fotograf auf das Dach des LoG In. Ziel war es eigentlich, nur den aufgehenden Vollmond über der Stadt zu fotografieren. Zur großen Überraschung  ging der Vollmond jedoch direkt neben dem Kirchturm auf.

Eingesetzt wurde bei diesem Bild ein Teleobjektiv mit 600 mm Brennweite. Dabei erscheint jedoch nicht nur der Mond, sondern eben auch der Kirchturm stark vergrößert.  Während der nur rund 1,5 Kilometer entfernte Kirchturm im Bild scharf erscheint, wirkt der Vollmond jedoch ein wenig unscharf. Das liegt nicht etwa an der Kamera, dem Objektiv oder dem Fotografen. Das Licht des Mondes muss sich bei diesem flachen Beobachtungswinkel durch mehrere hundert Kilometer unruhige Erdatmosphäre kämpfen. Durch warme und kalte Luftschichten wird das Mondlicht in verschiedene Richtungen abgelenkt. Der Mond erscheint somit unscharf und wird, je höher er steigt, immer schärfer.

Gerade in der dunklen Jahreszeit wird uns der Vollmond sicherlich wieder besonders auffallen. Am 24. Oktober 2018, also kurz vor Halloween, ist wieder Vollmond. Das könnte für manch einen eine gute Gelegenheit für passende Vordergrundmotive beim Fotografieren sein.

 

Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT) vom 7.-9. September am Hof Viehbrook

Das SHT bei Nacht

Das SHT bei Nacht

Klarer Himmel ist rar, und so geschieht es immer wieder, dass Sternenfreunde sich auf engem Raum zusammenrotten und gemeinsam die Pracht des Sternenhimmels bewundern. So eine Rudelbildung nennt man Teleskoptreffen.

Auch in Schleswig-Holstein gab es schon viele solcher Treffen. Besonders beliebt war das Aschberg-Frühjahrsteleskoptreffen (AFT) auf dem Aschberg bei Eckernförde. Nachdem die Durchführung des AFT wegen  umfangreicher Baumaßnahmen unterbrochen werden mußte, fand es in 2015 wieder auf dem Gelände statt und erfreut sich wachsender Beliebtheit.

In der Zeit ohne AFT organisierten die Neumünsteraner Sternenfreunde ein neues Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT), das zuerst zum früheren AFT-Termin im Frühjahr stattfand. Als dann 2015 das Treffen auf dem Aschberg wieder einen Neuanfang erlebte, wurde das SHT in den Herbst verschoben, um dem AFT keine Konkurrenz zu sein, und etablierte sich mit diesem Termin.

So kommt es auch dieses Jahr zu einer Neuauflage des Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffens am Hof Viehbrook bei Rendswühren, das vom 7. – 9. September 2018 zum 6. Mal stattfindet.

Dort steht an einem Wochenende eine große Wiese zum Campieren und Beobachten bereit. Sanitäre Anlagen gibt es im benachbarten Hof Viehbrook, wo man auch noch sehr gut speisen kann. Das Licht auf dem Gelände des Hofes wird natürlich während des SHT reduziert, so dass die Astronomen ungestört den Sternenhimmel betrachten können.

 

Die Milchstraße über dem SHT 2016 - Foto: Carsten Jonas

Die Milchstraße über dem SHT 2016 – Foto: Carsten Jonas

Organisatorische Hinweise:

Wie bei Teleskoptreffen üblich, sind Teilnehmer selbst für ihren Schlafplatz (Zelt, Wohnmobil) und für ihre Verpflegung verantwortlich. Im nahegelegenen Hof Viehbrook befindet sich eine Gastwirtschaft, die in Anspruch genommen werden kann.

Für die Bereitstellung der Wiese und der sanitären Anlagen wird ein kleiner Teilnahmebeitrag erwartet. Die Teilnahme ist ein Privatvergnügen, weshalb die Veranstalter keine Haftung übernehmen; jeder ist also für sein Equipment selbst verantwortlich.

Hof Viehbrook

Viehbrooker Weg 6
24619 Rendswühren

54° 4′ 59″ N , 10° 8′ 0″ O

SQM-L: 21,30 (gemessen am 26.04.2014)

Noch Fragen zum SHT? Einfach eine E-Mail an: SHT@Sternwarte-nms.de

Bilder vom SHT 2016:

Bilder vom SHT 2014:

Bilder vom SHT 2013:

 

Alle Wünsche bereit? die Sternschnuppen kommen… Perseiden 2018

Nach der „SuperMoFi“ erwartet Nachtschwärmer im August wieder ein außergewöhnliches Himmelsschauspiel. Ein Sternschnuppenschauer besucht die Erde.

Der August ist seit jeher als der Monat der Sternschnuppen bekannt, und in den nächsten Tagen wird es davon besonders viele zu sehen geben. In der Zeit vom 9. – 13. August regnet der Meteorstrom der Perseiden besonders stark auf die Erde nieder und beschert dem Beobachter eine Menge Möglichkeiten, sich etwas zu wünschen.

Laut Aberglauben hat man nämlich bei Sichtung einer Sternschnuppe einen Wunsch frei. Allerdings nur sofern kein anderer diese gesehen hat, und auch nur, wenn man niemandem seinen Wunsch verrät.

Eine Perseidensternschnuppe über dem Einfelder See - Foto: Marco Ludwig

Eine Perseidensternschnuppe über dem Einfelder See – Foto: Marco Ludwig

Rein wissenschaftlich betrachtet durchläuft die Erde in dieser Zeit einen alten Kometenschweif und trifft dort auf unzählige Staubpartikel, die der Komet abgesondert hat. Im Falle der Perseiden, die im Volksmund auch „Tränen des Laurentius“ genannt werden, sind diese sandkorngroßen Staubteilchen relativ zur Erde bis zu 60 km pro Sekunde schnell (über 200 000 km/h). Wenn sie dann in ca. 100 km Höhe auf die Erdatmosphäre treffen, verglühen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen. Beobachter sehen dann eine helle Leuchtspur am Himmel.

 

Insgesamt sind die Perseiden sogar von Mitte Juli bis Ende August sichtbar. Das Maximum erwartet der Schleswig-Holsteinische Astrophysiker Dr. Erik Wischnewski für die Nacht vom 12. auf den 13. August. Zwischen 22 und 4 Uhr können dann bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein.

Eine Perseidensternschnuppe neben der Kuppel der vhs-Sternwarte Neumünster. Foto: Marco Ludwig

Die Beobachtungsbedingungen in den Städten sind jedoch nicht ideal. Auch in klaren Sommernächten stört die Beleuchtung der Straßen und Gebäude enorm. Bessere Bedingungen für die große Wunschoffensive gibt es auf dem Lande bei erheblich dunklerem Himmel. Die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster empfehlen als Beobachtungsstandort z.B. den Einfelder See.

Die meisten Sternschnuppen tauchen in nordöstlicher Richtung auf. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, weshalb sie Perseiden genannt werden.

Der alte Komet Swift-Tuttle, dessen Schweif für die zahlreichen Meteore verantwortlich ist, wird dabei jedoch nicht zu sehen sein. Trotzdem besteht die Möglichkeit, auch ein paar sehr helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln, zu sehen. Dabei handelt es sich um Gesteinsbrocken, die mehrere Zentimeter groß werden können und besonders hell aufleuchten. Gefährlich  soll es jedoch nicht werden. Die kleinen Perseiden verglühen in der Regel restlos und geben dabei einfach nur ein schönes Himmelsschauspiel ab.

Die vhs-Sternwarte ist für die Beobachtung von Sternschnuppen leider ungeeignet, da man durch den Kuppelspalt nur einen sehr kleinen teil des Himmels beobachten kann. Eine öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Sternschnuppennächte können wir daher leider nicht anbieten.

Das war der Blutmond 2018

Es war das astronomische Highlight dieses Jahres. Tausende von Menschen haben am Abend des 27. Juli bei fast tropischen Temperaturen die totale Mondfinsternis über Deutschland verfolgt. Allein 400 Besucher konnte die vhs-Sternwarte Neumünster zählen.

Dabei verlief der Start zur „MoFi“ alles andere als problemlos. Am Horizont war der Mond zunächst nicht zu erkennen. Hinter Wolken hatte er sich versteckt und zeigte sich erst kurz nach 22 Uhr der wartenden Menge. Bis dahin herrschte gespannte Volksfeststimmung auf dem Gelände der DRK-Fachklinik rund um die Sternwarte.

Dann jedoch zeigte sich der Blutmond, und kurz danach tauchte auch die Raumstation ISS mit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst an Bord auf. Bis Mitternacht hielten zahlreiche Gäste durch, um auch einmal einen Blick durch das große Teleskop unter der Sternwartenkuppel werfen zu können. Das ehrenamtliche Team der Sternwarte hatte aber auch zusätzlich zahlreiche mobile Fernrohre auf einem benachbarten Feld aufgebaut. Dort versammelten sich zeitweise bis zu 200 MoFi-Fans und betrachteten gebannt das ungewöhnliche Himmelsschauspiel.

Eine Collage aus sieben Einzelbildern der totalen Mondfinsternis vom 27. Juli 2018. Foto: Marco Ludwig, Stefan Bruns, Markus Bruhn

Erste Bilder des Blutmondes stehen nun in unserer Galerie zur Verfügung:

 

Bildergalerie: Die totale Mondfinsternis am 27.07.2018 über Neumünster

Achtung, Druckfehler

Im aktuellen Programmheft der VHS Neumünster gibt es leider einen Druckfehler. Der Kurs „Astronomie für Einsteiger“ (Kurs-Nr. 11201) dauert nicht nur einen, sondern sechs Abende, jeweils dienstags von 19.00 bis 20.30 Uhr. Wir bitten um Entschuldigung.

Nähere Angaben auf unserer Seite „Veranstaltungen / vhs-Kurse“

Anmeldungen nur bei der VHS.

 

“Blutmond” – Die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts am 27. Juli 2018

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Abend des 27. Juli, denn der Mond durchläuft direkt nach Sonnenuntergang den Schatten der Erde und färbt sich für rund zwei Stunden blutrot. Es handelt sich dabei um die längste totale Mondfinsternis im 21. Jahrhundert. Blutmond wird so eine totale Mondfinsternis im Volksmund genannt. Die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts ist eine ideale Gelegenheit für Nachtschwärmer mal wieder einen Blick gen Himmel zu werfen.

Eine Bildmontage der drei wichtigsten Phasen einer Mondfinsternis. Im Zentrum die totale Phase. Rechts und links der Vollmond während der partiellen Verfinsterung. Man erkennt bei dieser Darstellung sogar die Größe des Erdschattens. Fotograf: Marco Ludwig

Was ist der „Blutmond“?

Von einem Blutmond spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Der Mond wird dann nicht mehr von der Sonne beleuchtet und bekommt nur ein wenig Licht, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw. untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt werden die Blauanteile herausgefiltert und rötliches Licht bleibt über.

 

Mondfinsternis – ein seltenes Himmelsschauspiel?

Der Blutmond bei der totalen Mondfinsternis am 28. September 2015. Die Erdatmosphäre streut nur wenig rötliches Licht in den Schatten der Erde, was die kupferrote Färbung des Vollmondes hervorruft. Fotograf: Marco Ludwig

Mondfinsternisse sind immer wieder eindrucksvolle Naturschauspiele, die Millionen Beobachter in ihren Bann ziehen. Tatsächlich gibt es sie aber häufiger, als man denkt. Durchschnittlich kommt es alle halbe Jahre zu einem Kontakt mit dem Erdschatten. Meist wird der Mond aber nur teilweise verfinstert, was dann als partielle Mondfinsternis bezeichnet wird. Oftmals können wir den verfinsterten Mond überhaupt nicht sehen, da er noch nicht auf- bzw. schon wieder untergegangen ist, wenn die Finsternis stattfindet. Und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit des schlechten Wetters, welches den Blick auf den Sternenhimmel verhindert. Den letzten Blutmond konnte man über Deutschland im September 2015 beobachten.

 

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?

Für eine Beobachtung dieser Mondfinsternis ist aber nicht nur ein glückliches Händchen mit dem Wetter wichtig. Wenn der Mond gegen 21:19 Uhr über Schleswig-Holstein aufgeht ist er bereits teilweise verfinstert. Man benötigt also einen freien Blick zum Horizont, um den kaum noch beleuchteten Erdbegleiter zu erkennen. Zudem geht die Sonne erst um 21:27 Uhr unter, was uns einen hellen Himmel und damit noch schwierigere Beobachtungsbedingungen beschert. Gegen 21:29 Uhr beginnt dann schon die totale Phase, bei welcher der Mond kein direktes Sonnenlicht mehr abbekommt und eigentlich nur noch blutrot zu sehen ist. Im Norden Deutschlands müssen wir jedoch noch warten bis die Abenddämmerung vorbei ist, um diese Phase optimal beobachten zu können.

Ein teilweise verfinsterter Mond geht am Horizont auf. Fotograf: Stefan Bruns

Gegen 22:21 Uhr befindet sich der Mond fast im Zentrum des Erdschattens. Auch die Abenddämmerung sollte zu der Zeit nicht mehr so sehr stören. Die Blutmondphase dauert nun noch bis 23:13 Uhr. Nach 103 Minuten im Kernschatten taucht der Mond wieder auf und wird von Minute zu Minute heller. Um 00:19 Uhr endet die partielle Verfinsterung und der Vollmond scheint wieder hell und rund. Der nächste Blutmond soll dann in den Morgenstunden des 21. Januar stattfinden – sofern der Himmel klar ist.

 

Gibt es noch mehr zu sehen?

Ungefähr eine Handbreit unterhalb des Mondes findet man am 27. Juli auch den Planeten Mars. Der Wüstenplanet steht momentan in Opposition zur Sonne, d.h. er steht der Sonne gegenüber und ist der Erde momentan besonders nah und deshalb auch sehr hell. Mit seiner orangeroten Färbung ist er mit bloßem Auge gut zu erkennen. Mit einem Fernrohr ist es sogar möglich Details auf der Marsoberfläche zu erkennen.

Der Wüstenplanet Mars im Fernrohr. Fotograf: Markus Bruhn

Außerdem gibt es um 22:34 Uhr auch noch die Möglichkeit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst zu winken. Die Internationale Raumstation zieht zu der Zeit über Deutschland und bewegt sich als lautloser und heller Leuchtpunkt von Westen in Richtung Süden.

 

Angebot der vhs-Sternwarte Neumünster:

Das ehrenamtliche Team der vhs-Sternwarte Neumünster öffnet die Sternwartenkuppel am 27. Juli ab 21:30 Uhr für Besucher. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sollte der Andrang zu groß sein werden auch mobile Teleskope auf dem Gelände der DRK-Fachklinik Hahnknüll aufgestellt.

 

Die wichtigsten Daten im Überblick:

Mondfinsternis vom 27. Juli 2018

20:24 Uhr:           Eintritt des Mondes in den Kernschatten (unbeobachtbar)

21:19 Uhr:           Mondaufgang in Schleswig-Holstein

21:27 Uhr:           Sonnenuntergang

21:29 Uhr:           Beginn der totalen Phase (Blutmond)

22:21 Uhr:           Mitte der Finsternis

22:34 Uhr:           Überflug der Raumstation ISS

23:13 Uhr:           Ende der totalen Phase

00:19 Uhr:           Ende der partiellen Phase

 

Bildergalerie Mond- und Sonnenfinsternisse von Neumünsteraner Fotografen:

Die Sonnenfinsternis am 21. August in den USA:

Zauberhafte Schleier an der Grenze zum Weltraum

Ein seltenes Himmelsschauspiel bietet sich Nachtschwärmern dieser Tage beim Blick zum nördlichen Sternenhimmel. Leuchtende Nachtwolken bilden zauberhafte Schleier am Horizont, die es zu dieser Jahreszeit speziell in Norddeutschland zu bestaunen gibt.

Während normale Wolken nur bis in Höhen von ca. 8-12 Kilometern steigen, befinden sich leuchtende Nachtwolken in Höhen von rund 83 Kilometern, an der Grenze zum Weltraum. Wenn sich solche Wolken über Skandinavien bilden, werden sie auch nachts noch von der Sonne angeleuchtet und können sogar in Norddeutschland gut beobachtet werden.

Die Ursache für dieses Wolkenphänomen ist übrigens noch weitgehend ungeklärt. Erstmals beobachtet wurden sie 2 Jahre nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau im Jahr 1885. Allerdings wurden die leuchtenden Nachtwolken seither dauerhaft gesichtet, weshalb man inzwischen auch den Meteoritenbeschuss aus dem Weltall für ihre Bildung verantwortlich macht. Meteore, die wir auch Sternschnuppen nennen, verglühen meist in Höhen zwischen 100 und 80 km über der Erdoberfläche. Der dabei zurückgelassene Staub könnte als Kristallisationskern für die Wolkenbildung in so großer Höhe dienen.

Am besten lassen sich leuchtende Nachtwolken in der späten Dämmerung nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang beobachten. Sichtungen werden noch bis in den August erwartet – sofern das Wetter in den unteren Atmosphärenschichten auch mitspielt und den Blick Richtung Norden freigibt.

Unendliche Weiten…..

Unendliche Weiten – so heißt es in einer bekannten Science-Fiction Serie. Und tatsächlich können wir auf unserem aktuellen Astronomiefoto des Monats die unendlichen Weiten unseres Universums ein wenig erahnen. Allein das Licht des Sterns „Deneb“ auf diesem Bild war rund 2000 Jahre zu uns unterwegs.

Auf dem Foto erkennt man aber auch sehr deutlich einen rötlichen Nebel, der bei Astronomen unter der Katalognummer NGC 7000 geführt wird. Viele Sternengucker fühlen sich bei der Form des Nebels an die Landkarte eines großen Kontinents unseres Heimatplaneten erinnert. Aus diesem Grund trägt dieser Gasnebel auch den Namen „Nordamerikanebel“.

Sowohl Deneb als auch der Nordamerikanebel sind über 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Das bedeutet, dass das Licht über 2000 Jahre durch das Weltall gereist ist, bevor unsere Augen bzw. unsere Kamera es verwerten konnten. Dieses Licht entstand also vermutlich zu einer Zeit, als Jesus über das Wasser ging. Somit werfen wir beim Betrachten des Sternenhimmels auch immer einen Blick in die Vergangenheit, denn heute dürfte der Nordamerikanebel wohl schon eine andere Form haben.

Der Blick in die Vergangenheit ist für Astronomen allerdings nicht ungewöhnlich. So braucht z.B. das Mondlicht rund 1,3 Sekunden bis zu Erde. Das Licht der Sonne benötigt schon rund 8,3 Minuten, und wenn wir den riesigen Gasplaneten Jupiter im Fernrohr anschauen, ist das Licht manchmal schon länger als eine halbe Stunde zu uns unterwegs. Für solche Distanzen im Weltraum benötigen Raumsonden mehrere Jahre.

Den nächsten Stern können erfahrene Sterngucker am Sternenhimmel auf der Südhalbkugel der Erde erblicken. Im Sternbild Zentaurus findet man das ca. 4,2 Lichtjahre entfernte Sternensystem Alpha Centauri. Würden wir mit heutiger Raumschifftechnologie eine Reise dorthin antreten wollen, müssten wir mehrere Zehntausend Jahre Flugzeit dafür einplanen.

Sowohl der Nordamerikanebel als auch Deneb sind also nach unserer Vorstellung unendlich weit entfernt. Und doch kann uns ihr Licht einiges über diese Objekte verraten. So ist Deneb ein unglaublich heller Stern. Stünde er in nur 25 Lichtjahren Entfernung, wie z.B. unser Nachbarstern Wega, wäre er so hell wie der Mond.

Der Nordamerikanebel kann von geübten Beobachtern bei dunklem Himmel sogar mit dem Fernglas beobachtet werden. Da das menschliche Auge die rötliche Färbung des Wasserstoffs im Nebel nicht wahrnehmen kann, erscheint NGC 7000 nur als grauer Schleier. Erst auf dem Foto entfaltet er seine ganze Farbenpracht.

 

Text und Bild: Marco Ludwig, Leiter der vhs-Sternwarte Neumünster

Monatsthema: Venus – Ein Zwilling der Erde ?

In diesem Monat präsentieren wir ein romantisches Foto von unserem Astrofotografen Heiko Albrecht. Es zeigt die schmale Mondsichel neben dem hellen Planeten Venus in der Abenddämmerung. Schon vor tausenden von Jahren waren die Menschen wohl von diesem Anblick fasziniert. Vielleicht hat man unseren Nachbarplaneten deshalb nach der römischen Göttin der Liebe und Schönheit benannt. Was sich tatsächlich hinter dem schönen Schein verbirgt, konnte jedoch erst vor wenigen Jahrzehnten geklärt werden.

Noch in den 1950er Jahren glaubte man, bei der Venus handele es sich um eine zweite Erde. Tatsächlich ist sie mit rund 12 100 km Durchmesser fast so groß wie unser Heimatplanet (ca. 12 800km). Schon von der Erde aus ist zu erkennen, dass sie von einer dichten Wolkenhülle umgeben ist. So vermuteten Forscher über Jahrhunderte, die Venus gleiche der Urerde vor mehreren Millionen Jahren. Es gab sogar Theorien über Urwälder und Dinosaurier, die man auf der Venus finden könne. Für die Suche nach außerirdischem Leben schien die Venus lange Zeit viel interessanter als der Mars zu sein.

Mitte der 1950er Jahre ergaben Radiomessungen jedoch eine Oberflächentemperatur von rund 450°C. Da sich unser Nachbarplanet näher an der Sonne befindet, hatte man durchaus mit höheren Temperaturen gerechnet, aber nicht mit einer Hitze, bei der sogar Blei schmilzt. Es brauchte jedoch erst das Raumfahrzeitalter, um die vielen Spekulationen rund um den vermeintlichen Zwilling der Erde zu beenden.

Vor allem die sowjetischen Venera-Raumsonden (Wenera = russisch für „Venus“) schafften es, sowohl weich zu landen, als auch erste Bilder der Oberfläche zur Erde zu senden. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Venus alles andere als ein Zwilling der Erde ist. Bei Temperaturen von bis zu 475°C und einem Druck von rund 90 bar versagten alle Raumsonden nach wenigen Minuten. Die Sonden konnten jedoch feststellen, dass die Atmosphäre der Venus einen Kohlendioxidanteil von über 96 % aufwies. Auf der Erde sorgt schon ein Kohlendioxidanteil von 0,04 % für einen klimaverändernden Treibhauseffekt. Der Treibhauseffekt auf der Venus hat zur Folge, dass es trotz großer Mengen Wassers in der Atmosphäre niemals regnet.

Außerdem ergaben die Messdaten der Raumsonden, dass ein Tag auf der Venus rund 243 Erdtage dauert. Für eine Umkreisung der Sonne benötigt die Venus aber nur 224 Erdtage, weshalb der Venustag tatsächlich länger ist als das Venusjahr.  Außerdem rotiert die Venus, anders als alle anderen Planeten, mit dem Uhrzeigersinn.

Obwohl die Venus von der Erde betrachtet eine wahre Schönheit darstellt, hat sich beim genaueren Hinsehen das exakte Gegenteil erwiesen. Unser Nachbarplanet ist leider kein Zwilling der Erde, und Leben ist dort noch weniger möglich als auf dem kalten Wüstenplaneten Mars. Wenn uns die Venus in den kommenden Wochen am westlichen Abendhimmel erscheint, erinnert sie uns vielleicht daran, welch seltener und wertvoller Hort des Lebens unsere Erde ist.

Der Förderverein Sternwarte Neumünster ist nun ein e.V.

Den Förderverein Sternwarte Neumünster gibt es schon seit 9 Jahren. Nun wurde er auch offiziell ins Vereinsregister eingetragen. Aber was macht dieser Verein eigentlich?

In den Augen vieler Neumünsteraner ist die vhs-Sternwarte selbst ein Verein. Tatsächlich gehört sie aber, wie der Name schon verrät, zur Volkshochschule Neumünster. Die vhs ist für die Verwaltung und den Betrieb der größten Sternwarte in Schleswig-Holstein verantwortlich. Betreut wird das Observatorium aber ehrenamtlich durch die Mitglieder des vhs-Kurses „Sternkieker – Astronomie-AG“.

Problematisch ist jedoch seit jeher die Finanzierung der Einrichtung, da sie keine öffentlichen Gelder erhält. Aus diesem Grund wurde 2009 ein gemeinnütziger Förderverein gegründet, der den enormen Investitionsstau an der vhs-Sternwarte langfristig beheben könnte.

Tatsächlich war es dem Förderverein mithilfe vieler engagierter Firmen und einiger großzügiger Spenden möglich, eine Modernisierung der Beobachtungstechnik und der Räumlichkeiten vorzunehmen. In den vergangenen Jahren entwickelte sich die vhs-Sternwarte zu einer überregional bekannten Besucherattraktion.

Die Modernisierungspläne sind aber noch längst nicht abgeschlossen. Für die Sternkieker gibt es bis zum 50. Sternwartenjubiläum im November 2021 noch viel zu tun. Unter anderem soll eine neue Fernrohrwerkstatt entstehen und der Vorraum besucherfreundlich renoviert werden.

Mit der Eintragung in das Vereinsregister hoffen die Neumünsteraner Astronomen auf bessere Möglichkeiten, an öffentliche Fördermittel zu gelangen. Mit rund 40 Vereinsmitgliedern ist die Zukunft der vhs-Sternwarte zwar gesichert, aber die Verwirklichung der angestrebten Ausbaupläne schwierig. Material- und Geldspenden sind auch weiterhin herzlich willkommen um die großen und kleinen Neumünsteraner nach den Sternen greifen zu lassen.

Der Vorstand des Fördervereins der vhs-Sternwarte Neumünster vor ihrem Hauptteleskop. V.l.n.r.: Jürgen Kahlhöfer, Stefan Bruns, Meltem Tischmann, Marco Ludwig

 

Astrofoto des Monats April: Iridium Flare

Astrofoto des Monats: Iridium Flare

 

Die meisten Leser werden dieses Sternbild wohl kennen. Richtig, es ist der große Wagen, der hier über der vhs-Sternwarte Neumünster zu sehen ist. Aber woher kommt der helle Streifen im Bild? Eine Sternschnuppe? Nein, dort ist ein Iridium-Satellit vorbei gezogen.

Iridium Flare über der Sternwartenkuppel

Iridium ist ein Edelmetall aus der Platin-Gruppe. Aber die Iridium-Satelliten haben nicht wirklich etwas mit dem kostbaren Metall zu tun. Die Betreiber der Satelliten haben sich diesen Namen ausgesucht, weil sie ursprünglich 77 Satelliten um die Erde kreisen lassen wollten, so wie im Element Iridium 77 Elektronen um den Atomkern kreisen.  Iridium-Satelliten dienen zu Telefonverbindungen. Wenn man in einer ganz abgelegenen Gegend unterwegs ist, in der Wüste oder auf hoher See, wo es keine Handyverbindung gibt, kann man mit einem speziellen Iridium-Telefon die Verbindung direkt über Satelliten herstellen.

 

Iridium-Satelliten sind relativ klein. Normalerweise kann man sie mit bloßen Augen nicht sehen, wenn sie über uns vorbeifliegen. Aber ihre Antennen haben ebene Oberflächen, die mit blankem Aluminium beschichtet sind. Auf Licht wirken sie wie Spiegel. Und wenn eine der Antennen gerade einmal so ausgerichtet ist, dass sie das Sonnenlicht genau zu uns herunter spiegelt, wird sie für wenige Sekunden sehr hell. Das nennt man dann einen Iridium Flare. (engl. flare = aufleuchten) Es ist faszinierend, dass man nicht nur die Umlaufbahnen der Satelliten, sondern auch die Winkelstellung der Antennen so genau unter Kontrolle hat, dass man vorhersagen kann, wann so ein Flare an einem bestimmten Ort auf der Erde zu sehen sein wird.

 

Wenn Sie selbst einmal nach einem Iridium Flare Ausschau halten wollen, können Sie die Zeiten auf www.heavens-above.com erfahren. Man muss dort seinen Beobachtungsort eingeben, möglichst auf den Kilometer genau, aber das ist mit einer zoombaren Karte kein Problem. Und bei der Auswahl der hellsten Flares sollte man wissen, dass die astronomische Helligkeitsskala „verkehrt“ ist: je kleiner die Zahl, desto größer die Helligkeit.  Der Ursprung dieser Skala liegt schon im Altertum. Der berühmte Astronom Hipparch von Nicaea hat im zweiten Jahrhundert vor Christus so etwas wie Schulnoten an die Sterne vergeben. Die hellsten Sterne bekamen in Helligkeit eine Eins und die schwächsten eine Sechs. Der englische Astronom N. R. Pogson hat diese Skala im Jahr 1856 nach beiden Seiten erweitert. Jetzt gibt es negative Zahlen für besonders helle Objekte. Die hellsten Iridium Flares können für einen kurzen Moment -8 bis -9 erreichen. Damit erscheinen sie rund 10000-fach heller als die Sterne des großen Wagens.

 

Text: Jürgen Kahlhöfer

Foto: Marco Ludwig und Jürgen Kahlhöfer

 

Lyriden an diesem Wochenende: Woher kommen die Lyriden?

In den Nächten um den 22. April können Sternschnuppenfreunde wieder nach Sternschnuppen Ausschau halten. Dann kreuzt die Erde die Bahn des Kometen mit der offiziellen Bezeichnung „C/1861 G1 Thatcher“. Dieser Komet hat auf seiner langgestreckt-elliptischen Bahn um die Sonne eine Umlaufzeit von 415 Jahren und wurde im Jahr 1861 entdeckt, als er sich zuletzt der Sonne genähert hat. Sternschnuppen sind Staubteilchen, die damals vom Kometen abgesondert wurden und jetzt in die Erdatmosphäre geraten, wo sie verglühen. Die Sternschnuppen dieses Kometen wurden aber schon vor über 2700 Jahren beobachtet. Es gibt einen Bericht aus China aus dem Jahr 687 v. Chr., der besagt, dass „Sterne wie Regen vom Himmel fielen“. In den letzten Jahren ist der Sternschnuppenregen aber nur tropfenweise gefallen, mit nicht mehr als 20 Sternschnuppen pro Stunde.

Wenn man die Bahnen der Sternschnuppen rückwärts verlängert, treffen sie sich in einem kleinen Himmelsareal, dem so genannten Radianten. Es sieht so aus, als hätten die Sternschnuppen dort ihren Ursprung. Das liegt aber nur daran, dass sie nahezu parallel in die Erdatmosphäre eindringen, und parallele Linien treffen sich theoretisch im Unendlichen. Wenn irgendjemand eine Vorstellung vom Unendlichen hat, dann sind es wohl die Astronomen. Aber die Sternschnuppen sind uns, wenn wir sie sehen, schon verdammt nah.

Der Radiant des Sternschnuppenstromes der Nächte um den 22. April liegt im Sternbild Herkules, westlich vom Sternbild Leier (lat. Lyra). Nanu! Es ist üblich, Sternschnuppenströme nach dem Sternbild zu benennen, in dem ihr Radiant liegt. Diese Sternschnuppen heißen aber Lyriden. Ihr Radiant muss früher in der Leier gelegen und sich im Laufe der Jahre verschoben haben.

Die beste Zeit für die Beobachtung der Lyriden soll in der Nacht vom 22. zum 23. April nach Mitternacht sein. Abends stört diesmal der Halbmond noch die Beobachtung und generell kann man in den Morgenstunden mehr Sternschnuppen erwarten, weil wir dann auf der Seite der Erde sind, die beim Flug der Erde um die Sonne die Vorderseite ist. Herkules und die Leier mit dem auffällig hellen Stern Wega stehen am frühen Morgen im Osten.

Dieses Wochenende nicht verpassen: Das 14. AFT (Aschberg Frühjahrs Treffen)

bereits zum 14. Mal treffen sich Hobbyastronomen auf dem nördlichsten Astrotreffen Deutschlands. Zum gemeinsamen Sterne schauen, guten Gesprächen und Freundschaften erneuern..
Gäste sind jederzeit herzlich willkommen und werden gerne für das schöne Hobby begeistert.
Zu finden ist das Treffen auf dem Gelände der Globetrotter Lodge auf dem Aschberg / Ascheffel

Weitere Informationen sind hier zu finden:

Aschberg Frühjahrs-Teleskoptreffen (AFT)

 

Merkur – Planet der Extreme

Sechs der acht Planeten in unserem Sonnensystem können geübte Sternengucker mit bloßem Auge erkennen, der Kleinste unter ihnen macht es dem Beobachter aber schwer. In diesem Monat ist die Gelegenheit aber besonders günstig, um Merkur mit eigenen Augen zu sehen.

Der kleinste Planet im Sonnensystem ist nach dem römischen Gott der Händler benannt. Trotz seiner geringen Größe gilt Merkur aber als Planet der Extreme, denn er ist u.a. auch der sonnennächste Vertreter seiner Art. Nur 57 Millionen Kilometer trennen ihn von seinem Heimatstern, was am Tage zu Temperaturen von bis zu 430°C führen kann. In nur 88 Tagen saust er dabei einmal um die Sonne mit einer mittleren Bahngeschwindigkeit von rund 47 Kilometern pro Sekunde (Vergleich Erde: ca. 30 Kilometer pro Sekunde). Während eines Erdenjahres vergehen daher vier Merkurjahre.

Mit 4879 Kilometern Durchmesser ist Merkur tatsächlich nur gut 1300 Kilometer größer als unser Erdmond. Auch seine graue Oberfläche gleicht unserem Erdtrabanten, da sie mit Einschlagkratern aus der Frühzeit unseres Sonnensystems übersät ist. Tatsächlich ist seine Oberfläche aber so dunkel, dass er nur wenig von dem vielen Sonnenlicht ins Weltall zurückwerfen kann.

In der Abenddämmerung zeigte sich Merkur am 6. Mai 2008 links neben der schmalen Mondsichel. Fotograf: Marco Ludwig

Da er, genau wie die Venus, innerhalb der Erdumlaufbahn um die Sonne kreist, erscheint er dem Beobachter immer nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang. Zu der Zeit macht sich meist aber auch die Dämmerung bemerkbar, weshalb der kleine Merkur dem Blick des Beobachters oft entgeht. Aus diesem Grund soll der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus den Planeten Merkur nie selber gesehen haben, was er noch auf dem Sterbebett beklagen musste.

In diesem Monat stehen die Chancen für Merkurfreunde aber so günstig wie im ganzen Jahr nicht mehr. Zur Monatsmitte sollte er in der Abenddämmerung tief am Westhorizont zu erspähen sein. In der Nähe zeigt sich sogar die helle Venus. Unser aktuelles Astronomiefoto des Monats zeigt den kleinen Merkur direkt neben der schmalen Mondsichel am 06.05.2008 bei Krogaspe. Für Fotografen ergibt sich ein ähnlich lohnenswertes Bild am Abend des 19. März dieses Jahres. Dann können Fotografen Merkur, Venus und die Mondsichel gemeinsam auf einem Bild festhalten.

Foto und Text: Marco Ludwig – Leiter der vhs-Sternwarte Neumünster

Astrofoto Februar 2018 – Jäger der Polarlichter

Der Einfelder See in Neumünster ist zu Recht für seine beeindruckende Natur bekannt. Dass man dort sogar Polarlicht beobachten kann wissen jedoch nur wenige. Aber unser aktuelles Astronomiefoto des Monats beweist es.

Dem Polarlicht begegnen Schleswig-Holsteiner meist nur im Urlaub in Skandinavien. In klaren Nächten scheinen dann grüne Schleier über den Sternenhimmel zu ziehen, die wie Geister durch die Nacht tanzen. Auf Bildern entfaltet dieses Phänomen dann seine ganze Pracht. Da das menschliche Auge Farben nachts nur eingeschränkt wahrnehmen kann, sehen wir erst auf Bildern grüne und violette Farbtöne.

Nordlichter, wie sie hierzulande auch gerne genannt werden, treten unabhängig von der Jahreszeit auf der Erde auf. Sie sind schlichtweg eine Folge eines starken Teilchenbeschusses unseres Heimatsterns – der Sonne. Wenn es auf der Sonne heiß hergeht, und Sonnenstürme Eruptionen Richtung Erde schicken, dann ist es sogar möglich, Polarlicht mitten in unserem Land zu sehen. Die mit hoher Energie geladenen Teilchen bewegen sich mit mehreren Millionen Kilometern pro Stunde auf die Erde zu und reisen so innerhalb von zwei bis drei Tagen von der Sonne bis zur unserem Heimatplaneten. Hier angekommen, werden sie vom Erdmagnetfeld zu den Polregionen abgelenkt, wo die Teilchen dann auf die Erdatmosphäre treffen. Diese wird dann zum Leuchten angeregt und erzeugt die bekannte „Aurora Borealis“. Dabei schaffen es aber nur die besonders intensiven Nordlicher bis nach Schleswig-Holstein, wo sie dann eher rot als grün erscheinen.

Vorhersagen lässt sich so eine Aurora leider nur schwer, da man nie genau sagen kann, ob die Partikel eines Sonnensturms auch die Erde treffen. Es gibt jedoch Raumsonden und Satelliten, die rund um die Uhr Messdaten über die Sonne und das Erdmagnetfeld zur Erde funken. Sogenannte Polarlichtjäger informieren sich dann im Internet über das aktuelle „Wetter im Weltall“ (z.B. www.sternwarte-nms.de ) und machen sich ggf. auf den Weg zu ihren Beobachtungsplätzen.

So geschehen auch am 28. Februar 2014, als die Messdaten wieder einmal ein ungewöhnlich heftiges Polarlicht vermuten ließen. Der Fotograf unseres aktuellen Astrofotos des Monats hatte schon etliche vergebliche Versuche einer Beobachtung unternommen. Entweder spielte das Wetter nicht mit, oder das Polarlicht hatte es sich anders überlegt. Als Polarlichtjäger braucht man einfach Geduld und Ausdauer. In dieser Nacht jedoch tauchte die Aurora wie gewünscht auf. Wetter und Technik spielten ebenfalls mit, wodurch die Aurora Borealis eindrucksvoll in diesem Bild festgehalten werden konnte. Es gibt also nicht nur Nordlichter in, sondern auch über Schleswig-Holstein.

 

Noch eine Chance für Weihnachtswünsche…

Rechtzeitig zur Weihnachtszeit bietet auch der Sternenhimmel eine Möglichkeit einige Wünsche zu formulieren. Im Dezember erhält die Erde wieder Besuch vom Meteorstrom der Geminiden. Bereits nach Sonnenuntergang können dann zahlreiche Sternschnuppen beobachtet werden, die scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge kommen.

Eine Sternschnuppe über dem Einfelder See bei Neumünster

In der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember kann nachts praktisch jede Minute ein helles Exemplar der sich relativ langsam bewegenden und gelblich scheinenden Geminiden gesehen werden. Sie unterscheiden sich somit deutlich von den schnellen Sternschnuppen der Perseiden, welche im August jeweils wegen den lauen Sommerabenden von vielen Leuten gesehen werden. Die Anzahl der Geminiden pro Stunde ist sogar noch höher als diejenige der Perseiden.

Die Sternschnuppen der Geminiden sind ein jährlich konstant auftretender Sternschnuppenstrom, die im Maximum rund 50 sichtbare Meteore für einen Standort produzieren. Stände der Radiant im Zenit, wären sogar 90 und mehr Sternschnuppen zu erhaschen; der Radiant ist der Ort, aus dem die Sternschnuppen scheinbar strömen. Der Radiant der Geminiden steht bereits in den Abendstunden günstig hoch am Himmel.

Die Erde befindet sich am frühen Morgen des 14. Dezember im dichtesten Bereich des Stromes. Der Anstieg zum Maximum geschieht aber langsam, so dass bereits in den Tagen vor dem Maximum eine Reihe der langsamen und gelblich scheinenden Sternschnuppen gesehen werden können. Der Abstieg vom Maximum erfolgt hingegen rasch.

In diesem Jahr ist die Störung durch Mondlicht gering, so dass für das Bestaunen von zahlreichen Geminiden nur klare, dunstfreie Nächte notwendig sind. Bei einem durch Streulicht der Städte aufgehellten Himmel „verwaschen“ viele der Sternschnuppen, so dass sie nicht auffallen. Es lohnt sich deshalb, einen dunklen Standort aufzusuchen. Am 13. Dezember geht der abnehmende Mond um 3 Uhr auf, am 14. Dezember um 4 Uhr und am 15. Dezember um 5 Uhr.

Gefahr besteht bei diesem Sternschnuppenregen jedoch nicht. Die Meteore sind meist nicht größer als ein Sandkorn und verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre vollständig.

Weihnachten wurde vorverlegt……..

….. allerdings nur an der Sternwarte Neumünster !

Schon seit der Gründung der vhs-Sternwarte im Jahr 1971 spielen Spenden eine große Rolle. Immer wieder unterstützten Neumünsteraner Firmen und Betriebe die ehrenamtlichen Forscher bei ihrer Bildungsarbeit. Die Sparda Bank hat nun mit einer der größten Spenden in der Geschichte der vhs-Sternwarte Neumünster zur Erfüllung eines lange gehegten Traums beigetragen.

„An der Sternwarte steht uns momentan das größte Fernrohr des Landes zur Verfügung“, so Sternwartenleiter Marco Ludwig, „leider ist es mit rund einer Tonne Gewicht nicht mobil“. Mit dem neuen rund 100kg schweren Spiegelteleskop können die Hobbyforscher nun aber auch auf Reisen gehen. „Nun können wir den Neumünsteranern z.B. auch auf dem Großflecken eine Mondfinsternis in ungeahnter Qualität zeigen“ so Ludwig.

 

Das Sparda-Skop ist mit einem Optikdurchmesser von 30cm und einer Brennweite von 1200mm wohl das größte mobile Sternwartenteleskop in Schleswig-Holstein.

Das “Sparda-Skop“, wie es zur Einweihung am vergangenen Donnerstag auch genannt wurde, ermöglicht es den Sternguckern aber zusätzlich, außerhalb der hellen Beleuchtung Neumünsters in die Tiefen des Universums zu schauen. „Das Licht der Stadt hat in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen und verhindert am Standort der vhs-Sternwarte im Hahnknüll manche beeindruckenden Beobachtungen“ so der Vorsitzende des Fördervereins Sternwarte Neumünster Stefan Bruns. „Wir freuen uns, mithilfe dieser Spende nun so ein hochmodernes, computergesteuertes Fernrohr kaufen zu können.“

Bei der feierlichen Enthüllung des Sparda-Skops gab es auch einen großen Scheck. Claudia Pohl (stellv. Filialleiterin) überreichte ihn dem Vorsitzenden des Fördervereins Stefan Bruns. Im Hintergrund Sternwartenleiter Marco Ludwig. Rechts: Das Team der Neumünsteraner Sparda Filiale.

Das Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von rund 30 cm und einer Brennweite von 1200 cm kann elektronisch die Erddrehung nachführen und ermöglicht damit Bilder des Universums, wie sie in Neumünster bisher nicht gemacht werden konnten. Zum Einsatz kommen soll es künftig bei öffentlichen Veranstaltungen, wie z.B. dem Astronomietag am 24.  März und bei besonderen Himmelsereignissen. Denkbar ist für die Neumünsteraner Astronomen aber auch der Einsatz an verschiedenen Schulen, sofern sich Partner vor Ort finden lassen.

Am vergangenen Donnerstag waren es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Neumünsteraner Sparda Filiale, die einen ersten Blick auf das neue Teleskop werfen konnten. Leider blieb ihnen aufgrund zahlreicher Wolken der Blick durch das Superfernrohr verwehrt. „Die vhs-Sternwarte Neumünster ist für viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ein beliebtes Ziel, um die Sehnsucht nach den Sternen etwas greifbarer zu machen. Durch die Mobilität werden vielleicht ja auch neue Entdeckungen möglich“, so Claudia Pohl, stellvertretende Filialleiterin der Sparda-Bank Hamburg in Neumünster . Die Mittel stammen aus dem Gewinnsparverein der Bank und unterstreichen die Aussage: Gemeinsam sind wir mehr als eine Bank. Als regionale Genossenschaftsbank unterstützt und fördert die Sparda-Bank Hamburg gemeinnützige Organisationen in ihrem Norddeutschen Geschäftsgebiet mit rund einer Million Euro pro Jahr.

 

 

Herbst- und Jubiläums-NAFT am 4. November

Das Norddeutsche Astrofototreffen erfreut sich ja bekanntlich schon viele Jahre größter Beliebtheit. Aber wie viele Jahre eigentlich?

Nach intensiver Recherche vermuten wir die Ausrichtung des 1. NAFTs im Sommer 1977 in Neumünster. Daher möchten wir das Herbst-NAFT als Jubiläums-NAFT ebenfalls wieder in Neumünster stattfinden lassen.

Der Termin ist der 4. November 2017 in der Zeit von 12:00 bis ca. 19:00 Uhr (Einlass ab 11:00 Uhr).

Adresse: vhs-Sternwarte Neumünster, Hahnknüll 58, 24537 Neumünster

Und nun die entscheidenden Informationen:

Vielleicht möchte das eine oder andere Urgestein ja die Chance zu einem kleinen Rückblick nutzen. Da gäbe es sicherlich viele spannende Stories und vor allem Bilder zu sehen.

Zusätzlich möchten wir als Organisatoren aber auch einen fotografischen Rückblick auf 40 Jahre Astrofotografie werfen. Wir bitten daher um Zusendung eurer TOP-Highlight-Bilder von 1970 bis heute. Aber Stop: Damit wir nicht überschwemmt werden, gibt es da ein paar Einschränkungen:

Bilder zusenden sollte uns nur, wer auch schon selber mind. einen Vortrag auf einem NAFT gehalten hat. Bitte beschränkt euch auf maximal 5 Bilder/Person und vergesst die wichtigsten Bilddaten nicht. Wir hoffen auf viele eindrucksvolle Bilder in s/w und Farbe und von Komet West bis zur SOFi in den USA.

Bilder bitte an NAFT@sternwarte-nms.de

Rückfragen gerne an Marco Ludwig, Tel.: 0162 2137065

 

NACHTRAG für die Anreise mit der Bahn:

Wegen Bauarbeiten auf der Linie Hamburg – Neumünster gibt es Fahrplanänderungen am 04.11.2017
Bitte Informiert euch rechtzeitig.

Zu sehen ist die Ankündigung u.a. hier: https://bauinfos.deutschebahn.com/norden/Linie/RE_70-Hamburg-Kiel/77

Sternwartenleiter a.D. Horst Bender gestorben

Die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster nehmen Anteil am Tod ihres früheren Leiters Horst Bender. Der Dipl.-Ing. war einer der Mitbegründer der größten Sternwarte des Landes und auch maßgeblich für die Wahl des heutigen Standortes der Sternwarte am Hahnknüll verantwortlich.

Horst Bender am Leitfernrohr des 10

Horst Bender am Leitfernrohr des 10″ Newton Teleskops 1996

Durch seine vielseitigen Kontakte zu Politik und Wirtschaft war es ihm möglich, die Sternwarte der Volkshochschule Neumünster zu einer modernen Beobachtungsstation auszubauen. Er leitete das Observatorium ehrenamtlich bis zur Ablösung durch Erhard Schmidt im Jahr 2002.

Zu seinen großen Erfolgen zählt, neben dem Aufbau der hochwertigen Sternwartenkuppel, die Anschaffung einer Schmidt-Kamera sowie der Kauf eines mobilen Beobachtungsinstruments mit 16“ Objektivdurchmesser, welches auch heute noch regelmäßig eingesetzt wird.

Für sein Engagement an der vhs-Sternwarte und die daraus resultierende Förderung der naturwissenschaftlichen Bildung im Lande erhielt Bender den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Für sein vielfältiges Engagement in Neumünster erhielt Bender die Caspar-von-Saldern-Verdienstmedaille.

Die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster sind Horst Bender für sein Engagement zu großem Dank verpflichtet. Wir wünschen ihm auf seiner neuen Reise alles Gute.

Marco Ludwig – Leiter der vhs-Sternwarte Neumünster

Horst Bender beim Aufbau der Sternwartenkuppel 1971

Horst Bender beim Aufbau der Sternwartenkuppel 1971

 

5. Teleskoptreffen SHT 15.-17. September 2017

Das SHT bei Nacht

Das SHT bei Nacht

Klarer Himmel ist rar, und so geschieht es immer wieder, dass Sternenfreunde sich auf engem Raum zusammenrotten und gemeinsam die Pracht des Sternenhimmels bewundern. So eine Rudelbildung nennt man Teleskoptreffen.

Auch in Schleswig-Holstein gab es schon viele solcher Treffen. Besonders beliebt war das Aschberg-Frühjahrsteleskoptreffen (AFT) auf dem Aschberg bei Eckernförde. Nachdem die Durchführung des AFT wegen  umfangreicher Baumaßnahmen unterbrochen werden mußte, fand es in 2015 wieder auf dem Gelände statt und erfreut sich wachsender Beliebtheit.

In der Zeit ohne AFT organisierten die Neumünsteraner Sternenfreunde ein neues Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT), das zuerst zum früheren AFT-Termin im Frühjahr stattfand. Als dann 2015 das Treffen auf dem Aschberg wieder einen Neuanfang erlebte, wurde das SHT in den Herbst verschoben, um dem AFT keine Konkurrenz zu sein, und etablierte sich mit diesem Termin.

So kommt es auch dieses Jahr zu einer Neuauflage des Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffens am Hof Viehbrook bei Rendswühren, das vom 15. – 17. September 2017 zum 5. Mal stattfindet.

Dort steht an einem Wochenende eine große Wiese zum Campieren und Beobachten bereit. Sanitäre Anlagen gibt es im benachbarten Hof Viehbrook, wo man auch noch sehr gut speisen kann. Das Licht auf dem Gelände des Hofes wird natürlich während des SHT reduziert, so dass die Astronomen ungestört den Sternenhimmel betrachten können.

Die Milchstraße über dem SHT 2016 - Foto: Carsten Jonas

Die Milchstraße über dem SHT 2016 – Foto: Carsten Jonas

Organisatorische Hinweise:

Wie bei Teleskoptreffen üblich, sind Teilnehmer selbst für ihren Schlafplatz (Zelt, Wohnmobil) und für ihre Verpflegung verantwortlich. Im nahegelegenen Hof Viehbrook befindet sich eine Gastwirtschaft, die in Anspruch genommen werden kann.

Für die Bereitstellung der Wiese und der sanitären Anlagen wird ein kleiner Teilnahmebeitrag erwartet. Die Teilnahme ist ein Privatvergnügen, weshalb die Veranstalter keine Haftung übernehmen; jeder ist also für sein Equipment selbst verantwortlich.

Hof Viehbrook

Viehbrooker Weg 6
24619 Rendswühren

54° 4′ 59″ N , 10° 8′ 0″ O

SQM-L: 21,30 (gemessen am 26.04.2014)

Noch Fragen zum SHT? Einfach eine E-Mail an: SHT@Sternwarte-nms.de

Im Schatten des Mondes

Mitten am Tage im Dunkeln stehen und für ein paar Sekunden im Schatten des Mondes stehen…!

Nicht nur für Astronomen ist dieses Erlebnis, eine totale Sonnenfinsternis, etwas ganz Besonderes. Gegen 19:19h deutscher Zeit (10:19 lokaler Zeit) konnten sich zwei Neumünsteraner Astronomen den Traum erfüllen, an diesem außergewöhnlichen Naturereignis teilzunehmen und die „total eclipse“ in den USA zu erleben.

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Die Besonderheit einer totalen Sonnenfinsternis, die im Gegensatz zur partiellen Finsternis nur sehr selten stattfindet, ist, dass der Mond die Sonne für wenige Minuten komplett verdeckt, und die äußeren Atmosphärenschichten der Sonne, die sog. Korona, sichtbar wird. Mitten am Tage kann man für kurze Zeit sogar Sterne sehen. Leider Ist die Zone der totalen Verfinsterung auf der Erde nur sehr klein. Dieser Pfad, den der Schatten des Mondes auf der Erde beschreibt, hat oft nur eine Breite von rund 100 km. Um im Schatten des Mondes zu stehen, muss man also zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

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In den USA fand nun erstmals seit 4 Jahrzehnten wieder eine totale Sonnenfinsternis statt. Eine gute Gelegenheit für Astronomen, den Urlaub dort zu verbringen und ein paar Schnappschüsse von der „SoFi“ zu machen. Sternwartenleiter Marco Ludwig hatte zudem das Glück, eine amerikanische Familie besuchen zu können, die er im Rahmen eines Schüleraustausches kennengelernt hatte. Diese wiederum hatte für Unterkunft auf einem Bauernhof mitten in der Finsterniszone in Madras (Solar City) Oregon gesorgt. Nur knapp einen Kilometer von der Zentrallinie der Finsternis entfernt konnten die beiden Neumünsteraner zusammen mit amerikanischen Freunden 122 Sekunden Dunkelheit genießen und zahlreiche beeindruckende Bilder schießen.
In Madras, einer Kleinstadt mit rund 6000 Einwohnern, hatten sich zu der Zeit rund 100 000 eclipse fans, darunter auch zahlreiche deutsche, versammelt. Fernab der Massen konnten die Neumünsteraner vhs-Sternwartenastronomen Marco Ludwig und Stefan Bruns zusammen mit dem amerikanischen Hobby-Astronomen Jeff Grabhorn bei bestem Wetter das Naturschauspiel verfolgen.

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Als der Schatten des Mondes um 10:19 h lokaler Zeit die Beobachter bei Madras erreichte, waren die begeisterten Ausrufe der vielen tausend Besucher weithin zu hören. Während der Totalität schien das Leben für kurze Zeit still zu stehen. Der Anblick der verfinsterten Sonne verschlug auch Ludwig und Bruns die Sprache. „Das Gefühl, im Schatten des Mondes zu stehen und all diese Farben und Sterne am Himmel zu sehen, ist unbeschreiblich. Ein unglaublich emotionaler Moment. So etwas muss man einmal im Leben gesehen haben!“ so Ludwig. Der Sternwartenleiter hatte schon 1999 die totale Sonnenfinsternis in Deutschland gesehen. Im entscheidenden Moment verhinderten jedoch Wolken die freie Sicht zum Himmel. Diesmal hat alles geklappt. Der stellvertretende Sternwartenleiter Stefan Bruns war erstmals bei einer totalen Sonnenfinsternis dabei. „Schön, dass ich das erleben durfte“ kommentierte er dieses Erlebnis kurz nach der Totalität.

In Deutschland wird es erst wieder im Jahr 2081 eine totale Sonnenfinsternis geben. Wer nicht so lange warten möchte, sollte einfach den Urlaub entsprechend der nächsten totalen Sonnenfinsternis einplanen. Die nächste findet am 2. Juli 2019 in Südamerika statt.
Die nächste Sonnenfinsternissreise in die USA kann man für den 8. April 2024 buchen. Dann ist dort die nächste „total eclipse“ zu beobachten

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Alle Wünsche bereit ? Die Sternschuppennacht am 12.08 kommt…..

Nachtschwärmern bietet sich dieser Tage wieder ein außergewöhnliches Himmelsschauspiel. Ein Sternschnuppenschauer besucht die Erde.

Der August ist seit jeher als der Monat der Sternschnuppen bekannt, und in den nächsten Tagen wird es davon besonders viele zu sehen geben. In der Zeit vom 10. – 14. August regnet der Meteorstrom der Perseiden besonders stark auf die Erde nieder und beschert dem Beobachter eine Menge Möglichkeiten, sich etwas zu wünschen.

Laut Aberglauben hat man nämlich bei Sichtung einer Sternschnuppe einen Wunsch frei. Allerdings nur sofern kein anderer diese gesehen hat, und auch nur, wenn man niemandem seinen Wunsch verrät.

Eine Perseidensternschnuppe über dem Einfelder See - Foto: Marco Ludwig

Eine Perseidensternschnuppe über dem Einfelder See – Foto: Marco Ludwig

Rein wissenschaftlich betrachtet durchläuft die Erde in dieser Zeit einen alten Kometenschweif und trifft dort auf unzählige Staubpartikel, die der Komet abgesondert hat. Im Falle der Perseiden, die im Volksmund auch „Tränen des Laurentius“ genannt werden, sind diese sandkorngroßen Staubteilchen relativ zur Erde bis zu 60 km pro Sekunde schnell (über 200 000 km/h). Wenn sie dann in ca. 100 km Höhe auf die Erdatmosphäre treffen, verglühen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen. Beobachter sehen dann eine helle Leuchtspur am Himmel.

 

Insgesamt sind die Perseiden sogar von Mitte Juli bis Ende August sichtbar. Das Maximum erwartet der Schleswig-Holsteinische Astrophysiker Dr. Erik Wischnewski für die Nacht vom 12. auf den 13. August. Zwischen 22 und 4 Uhr können dann bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein. Leider wird das Himmelsspektakel in diesem Jahr ein wenig getrübt. Bereits gegen 23 Uhr wird der Mond mit seinem hellen Licht dafür sorgen, dass zahlreiche schwächere Sternschnuppen dem Beobachter nicht auffallen.

Zudem sind die Beobachtungsbedingungen in den Städten nicht ideal. Auch in klaren Sommernächten stört die Beleuchtung der Straßen und Gebäude enorm. Bessere Bedingungen für die große Wunschoffensive gibt es auf dem Lande bei erheblich dunklerem Himmel. Die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster planen daher einen gemeinsamen Beobachtungsabend am Einfelder See – sofern keine Wolken die Sicht trüben.

Die meisten Sternschnuppen tauchen in nordöstlicher Richtung auf. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, weshalb sie Perseiden genannt werden.

 

Der alte Komet Swift-Tuttle, dessen Schweif für die zahlreichen Meteore verantwortlich ist, wird dabei jedoch nicht zu sehen sein. Trotzdem besteht die Möglichkeit, auch ein paar sehr helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln, zu sehen. Dabei handelt es sich um Gesteinsbrocken, die mehrere Zentimeter groß werden können und besonders hell aufleuchten. Gefährlich  soll es jedoch nicht werden. Die kleinen Perseiden verglühen in der Regel restlos und geben dabei einfach nur ein schönes Himmelsschauspiel ab.

partielle Mondfinsternis am 07.08. bei Mondaufgang

Heute Abend zeigt sich der Mond zu 100% am Abend- und Nachthimmel. Es ist Vollmond.
Bei Mondaufgang können wir aber noch mehr als das sehen, denn heute Abend findet auch eine partielle Mondfinsternis statt. Allerdings können wir in unseren nördlichen Breiten nur noch den kleinen Rest sehen bevor der Mond wieder aus dem Schatten der Erde tritt.

Der August-Vollmond 2017 läuft nördlich der Schattenachse Sonne-Erde vorbei, wobei vom Mond 25% des Durchmessers in den Kernschatten der Erde gelangt. Die Kontaktpunkte sind hier in MESZ eingetragen.

Mondfinsternis vom 7. August 2017

 

Zur Finsternismitte steht der Mond noch unter Horizont. Er geht um 20:58 noch vor Ende der partiellen Phase auf. Um 21:18 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten. Unten rechts am Mond ist auch in den folgenden Minuten noch eine Abdunklung erkennbar. Der weitere Verlauf der Phase im Halbschatten der Erde ist praktisch nur noch fotografisch feststellbar.

Fotografisch dürfte diese Mondfinsternis dennoch interessant sein, weil die Abdunklung in einer vom Fotografen gestaltbaren Natur- oder Häuserkulisse während der goldenen oder blauen Stunde abgelichtet werden kann. Dafür eignet sich am besten ein etwas höher gelegener Ort mit freiem und weitem Blick Richtung Süd-Ost, bei etwa 120 Grad.

So ähnlich könnte die Mondfinsternis zu sehen sein, wobei dieses Bild die partielle Phase der totalen Mondfinsternis vom 28.09.2015 zeigt.

Partielle Phase der totalen Mondfinsterniss am 28.09.2015

Partielle Phase der totalen Mondfinsternis am 28.09.2015. Fotograf: Stefan Bruns, Sternwarte Neumünster

Die nächste bei uns zu sehende Mondfinsternis können wir am 27.07.2018 bestaunen. Dann schiebt sich der Mond komplett in den Erdschatten.
Allerdings beginnt die Totalität schon um 20:30 und geht bis 22:13. Der Mond geht aber erst um 21:19 auf. Also ist es ähnlich wie heute, eigentlich zu hell um etwas zu sehen.

Aber ein paar Monate später am 21.01.2019 werden wir dafür entschädigt und können wieder eine totale Mondfinsternis erleben. Diesmal in den frühen Morgenstunden von 5:41 Uhr bis 6:43 Uhr.

UPDATE:

das Wetter hat mitgespielt und so gelang Stefan Bruns dieses Bild kurz nach 21:00 Uhr.

Unten rechts ist recht deutlich zu sehen das der Mond noch zum Teil im Schatten der Erde ist, der Mond sieht aus wie „angeknabbert“

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Parielle Mondfinsterniss 07.08.2017 Fotogtaf: Stefan Bruns

Die Jäger der Sternschnuppen

Eine Sternschnuppe mit eigenen Augen zu sehen, ist für viele Menschen ein besonderes Erlebnis. Gerade in warmen Sommernächten bietet es sich an, einen Blick auf die Pracht des Sternenhimmels zu werfen, unendliche Weiten zu genießen und dabei die ein oder andere Sternschnuppe zu entdecken.

Eine Feuerkugel auf dem MTT - Fotograf: Uwe Freitag

Eine Feuerkugel auf dem MTT – Fotograf: Uwe Freitag

Unter solchen Nachtschwärmern findet man auch immer wieder Menschen,  die versuchen, diese Meteore, wie Sternschnuppen auch genannt werden, im Bild festzuhalten. Dabei ist gerade dieses Unterfangen äußerst schwierig. Neben einer empfindlichen Digitalkamera benötigt man ein lichtstarkes Objektiv und muss natürlich zur  richtigen Zeit auf den Auslöser drücken. Der erfahrene Sternschnuppenjäger schießt dabei in manchen Nächten mehrere hundert Fotos. Mit Glück erwischt man dann vielleicht auch einen Meteor. Mit besonders viel Glück erwischt der Fotograf sogar eine extrem helle Sternschnuppe, die Fachleute dann als Boliden bezeichnen.

Bei unserem Astrofoto des Monats handelt es sich um genau so einen Schnappschuss. Der Lübecker Astrofotograf Uwe Freitag hatte seine Pentax-Spiegelreflexkamera am 7. August 2016 auf dem Mecklenburger Teleskoptreffen in Stellung gebracht. Bei einer Belichtungszeit von 20 Sekunden  raste nun diese beeindruckende Feuerkugel vor dem Hintergrund der Milchstraße durch das Bild.

Zufällig war diese Begegnung jedoch nicht. Uwe Freitag wusste zum Zeitpunkt der Aufnahme natürlich, dass gerade in der ersten Monatshälfte des August viele Sternschnuppen auftauchen. Zu dieser Zeit begegnet unsere Erde nämlich dem Meteorstrom der Perseiden und sammelt dabei zahlreiche kleine Staubpartikel ein, die dann in der Erdatmosphäre als Sternschnuppen in Sekundenbruchteilen verglühen. Auch in diesem Jahr werden im August wieder zahlreiche Meteore erwartet. Das Maximum soll in der Nacht vom 12. auf den 13. August stattfinden. Bei passendem Wetter und an einem dunklen Standort sollten dann auch in Neumünster wieder einige Jäger der Sternschnuppen glücklich werden.

Im Land der Nachtleuchtenden Wolken

Im Sommer haben es Sternengucker in Schleswig-Holstein nicht leicht. Richtig dunkel ist es erst gegen 23:00 Uhr, und ab 02:00 Uhr zeigt sich schon wieder die Dämmerung. Und trotzdem gibt es in dieser Sommerzeit ein seltenes Himmelsschauspiel zu sehen, das auch Neumünsteraner Nachtschwärmer immer wieder nach draußen treibt: Nachtleuchtende Wolken!

Während normale Wolken nur bis in den Bereich von ca. 8 – 12 km steigen, befinden sich Nachtleuchtende Wolken in Höhen von rund 83 km. Tatsächlich beobachten wir in diesen Nächten Wolken, die sich in rund 500 – 1000 km Entfernung von uns über Skandinavien bilden. Dort werden sie auch in der Nacht noch von der Sonne beleuchtet.

Die Ursache für dieses Wolkenphänomen ist übrigens noch weitgehend ungeklärt. Erstmals beobachtet wurden sie 2 Jahre nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau (Indonesien) im Jahr 1885. Allerdings wurden die Nachtleuchtenden Wolken seither dauerhaft gesichtet, weshalb man inzwischen auch den Meteoritenbeschuss aus dem Weltall für ihre Bildung verantwortlich macht. Meteore verglühen meist in Höhen zwischen 80 und 100 km über der Erdoberfläche. Der dabei zurückgelassene Staub könnte als Kristallisationskern für die Wolkenbildung in so großer Höhe dienen.

Am besten lassen sich Nachtleuchtende Wolken in der späten Dämmerung nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang beobachten. Sichtungen werden noch bis in den August erwartet – sofern das Wetter in den unteren Atmosphärenschichten auch mitspielt und den Blick Richtung Norden freigibt.

Auf dem Astrofoto des Monats sind nicht nur die ungewöhnlich schleierhaft leuchtenden Wolken, sondern auch die bekannte Fehmarnsundbrücke zu erkennen. In der Nacht zum 11. Juli 2015 hatten sich die Neumünsteraner Astrofotografen Stefan Bruns und Marco Ludwig an der Ostsee auf die Lauer gelegt und konnten dabei dieses stimmungsvolle Bild einfangen.

 

Fotogalerie der Sternwarte Neumünster:

Leuchtende Nachtwolken – Nachtleuchtende Wolken – Noctilucent Clouds:

Saturn – der Herr der Ringe

Wer diesen Planeten einmal im Fernrohr gesehen hat, wird diesen Anblick sicherlich nicht so schnell vergessen. Und in diesem Monat gibt es dazu reichlich Gelegenheit: Der Ringplanet Saturn ist die ganze Nacht hindurch zu sehen.

Schon seit mehreren hundert Jahren begeistert kaum ein Planet den Beobachter so sehr wie der Saturn. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Saturn verfügt über ein eindrucksvolles Ringsystem, welches dem Planeten sein charakteristisches Aussehen verleiht. Während der Planet am Äquator rund 120 000km Durchmesser aufweist (Erde=12 800km); erreicht sein Ringsystem einen Durchmesser von 134 000km bis fast eine Million km.

Von der Erde aus betrachtet gewinnt der Beobachter schnell den Eindruck, es handle sich nur um einen großen Ring, welcher den Planeten umgibt. Raumsonden haben jedoch inzwischen gezeigt, dass es tatsächlich mehr als 100 000 einzelne Ringe mit unterschiedlichen Zusammensetzungen sind. Die Ringe, die nur rund 10 bis 100 Meter dick sind, bestehen hauptsächlich aus Eis und Gesteinsbrocken, welche den Saturn umkreisen.

In diesem Monat ist der „Herr der Ringe“ unter den Planeten besonders gut zu sehen. Er befindet sich in Opposition zur Sonne und geht somit auf, wenn die Sonne untergeht und ist auch die ganze Nacht hindurch zu sehen. Ideal sind die Bedingungen allerdings erst gegen 01 Uhr (MESZ). Nur rund 15° über dem Südhorizont findet man den Saturn dann im Sternbild Schlangenträger. In der Nacht vom 9. Auf den 10. Juni zieht zudem der Vollmond knapp oberhalb des Planeten vorbei.

Unser Astrofoto des Monats stammt vom Neumünsteraner Astrofotografen Markus Bruhn. Dieses Bild wurde mit einem leistungsstarken Spiegelteleskop aufgenommen und zeigt sogar eine Lücke im Ringsystem. Diese Lücke wird als Cassini-Teilung bezeichnet und ist nur bei guten Bedingungen und hohen Vergrößerungen zu erkennen. Ein Fernglas reicht zur Beobachtung des Ringplaneten leider nicht aus. Ein Fernrohr mit mind. 30facher Vergrößerung ermöglicht aber schon spannende Eindrücke dieser fernen Welt.

 

Text: Marco Ludwig, Leiter der vhs-Sternwarte Neumünster

Foto: Markus Bruhn

 

Der Jahrhundertkomet – vor 20 Jahren erschien Hale-Bopp

 Als Jahrhundertkomet ist dieser Schweifstern vor 20 Jahren in die Geschichte eingegangen, und tatsächlich erinnern sich auch heute noch viele Menschen an den Kometen, der so viele Rekorde brach.

Entdeckt wurde der Komet mit der amtlichen Registriernummer C/1995 O1 am 23. Juli 1995 von den beiden amerikanischen Astronomen Alan Hale und Thomas Bopp. Sie hatten unabhängig voneinander ein kleines nebeliges Objekt in ihren Fernrohren entdeckt und diese Entdeckung sofort an das zuständige Institut gemeldet. Somit wurde den beiden Entdeckern die seltene Ehre zuteil, diesem Kometen ihre Namen zu verleihen.

Der Komet Hale-Bopp aufgenommen von Bernd Schatzmann

Der Komet Hale-Bopp aufgenommen von Bernd Schatzmann

 
Die Entdeckung eines Kometen ist für viele Astronomen gleichbedeutend mit einem Lottogewinn, da die Chancen hierfür einfach extrem gering sind. Dass die beiden Sterngucker hier jedoch einen Schweifstern entdeckt hatten, von dem man auch in Jahrzehnten noch sprechen würde, war ihnen sicher nicht klar.

Hale-Bopp ist bis heute ein Rekordhalter, so ist z.B. sein Kometenkern mit ca. 60 km Durchmesser ungewöhnlich groß. Während seiner Reise durch das Sonnensystem wurde er nicht nur heller als der bekannte Halleysche Komet, er konnte sogar rund 18,5 Monate mit bloßem Auge beobachtet werden. Neben diesem Langzeitbeobachtungsrekord schätzt man auch, dass kein Komet jemals von mehr Menschen auf der Erde gesehen wurde. Selbst in lichtverschmutzen Großstädten war dieser Schweifstern noch gut zu erkennen.

Für die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster war der Schweifstern ein echter Glücksfall. Im November 1996 feierte man dort das 25-jährige Sternwartenjubiläum. Dabei konnte man den zahlreichen Besuchern Hale-Bopp in den großen Fernrohren der Sternwarte zeigen und auch das ein oder andere beeindruckende Foto machen.

Einer dieser kometenbegeisterten Astrofotografen war damals auch der Neumünsteraner Sternenfreund Bernd Schatzmann. Er fotografierte dieses Bild des Jahrhundertkometen in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1997. Damals verwendete er eine Spiegelreflexkamera mit Normalobjektiv sowie einen hochempfindlichen Negativfilm und belichtete drei Minuten lang.

Die Bilder von Hale-Bopp werden uns noch lange Freude machen. Gespannt hoffen die Neumünsteraner Sternenfreunde aber auch auf einen neuen Jahrhundertkometen – vielleicht zum 50. Jubiläum im Jahr 2021.

Astrofoto des Monats: Beim Jupiter…

Unser Heimatstern, den wir Sonne nennen, wird neben der Erde auch von sieben anderen Planeten umkreist. Während unsere Erde mit gut 12 700 km Durchmesser eher zu den kleinen Planeten im Sonnensystem gehört, ist der Planet auf unserem Astrofoto des Monats ein wahrer Riese mit einem Durchmesser von ca. 143 000 km.

Benannt ist der größte Planet nach dem höchsten Gott der römischen Religion. Aber auch am Sternenhimmel spielt er eine große Rolle. Am 7. April befindet sich der Jupiter in Opposition zur Sonne, d.h. er steht von der Erde aus betrachtet genau gegenüber der Sonne und geht mit Sonnenuntergang auf. Damit ist er die ganze Nacht hindurch auch mit dem bloßen Auge im Sternbild Jungfrau hervorragend zu sehen.

Seine ganze Pracht enthüllt der riesige Gasplanet jedoch erst bei der Beobachtung mit optischen Hilfsmitteln wie Fernglas oder Fernrohr. Schon bei einer 10fachen Vergrößerung kann man neben dem Gasriesen bis zu vier kleine Punkte erkennen. Dabei handelt es sich um die größten Monde des Jupiters. Sie heißen Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Da sie von Galileo Galilei im 17. Jahrhundert erstmals beobachtet wurden, werden die Vier auch heute noch die Galileischen Monde genannt.

Noch eindrucksvoller zeigt sich der große Bruder unserer Erde natürlich im leistungsstarken Fernrohr. Auf der Oberfläche des Planeten lassen sich schnell Querstreifen erkennen, bei denen es sich um Wolkenbänder unterschiedlicher Färbung handelt. Besonders faszinierend ist der sog. Große rote Fleck, ein riesiger Wirbelsturm, in welchen unsere Erde drei Mal Platz finden würde.

Unser Astrofoto des Monats wurde vom Hamburger Astrofotografen Hartwig Lüthen aufgenommen. Der Große rote Fleck ist in der Mitte gut zu erkennen. Zudem werfen gerade zwei große Monde Schatten auf die Oberfläche des Planeten.

Wer den Riesenplaneten einmal selber beobachten möchte, hat dazu beim Aschberg-Frühjahrs-Teleskoptreffen auf dem Aschberg bei Ascheffel Gelegenheit. Dort treffen sich die Norddeutschen Sternenfreunde in der Zeit vom 27. bis 30. April und gewähren auch Besuchern gerne einen Blick durch ihre Fernrohre.

 

Leben auf dem Mond

Leben auf dem Mond                                   1. April 2017

 

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       Vor vielen, vielen Jahren
       gab’s mal ein tolles Wunder:
       Da schwamm ’ne olle Flunder
       im Mondmeer der Gefahren.
       Versteinert und ganz trocken
       inmitten Lavabrocken
       könnt ihr sie heut‘ noch sehen.
                         –
       Ist das nicht reichlich sonderbar?
       Wie dort mal Leben möglich war
       kann man noch nicht verstehen.
                         –

Früher hat man die großen, dunkleren Flächen auf dem Mond für Meere gehalten und sie auch so benannt. Eines davon ist das „Meer der Gefahren“. In Wirklichkeit handelt es sich hier um Stellen, an denen in der Frühzeit des Mondes große Asteroiden eingeschlagen sind, wobei Magma aus dem Inneren des Mondes hochgequollen ist und sich großflächig ausgebreitet hat. Zwei kleine, später entstandene Krater, die wie Augen aussehen, und der Umriß des Meeres der Gefahren erinnern an eine Flunder. In den Jahren 1969 bis 1976 sind drei Sonden des sowjetischen Luna-Programms im Meer der Gefahren gelandet. Sie fanden das „Meer“ trocken vor, was zu der Zeit natürlich keinen Wissenschaftler mehr überrascht hat. Die letzte Sonde, Luna 24, ist mit 170g Mondgestein zur Erde zurückgekehrt. Nachdem sich die DNA-Analyse als Standardmethode etabliert hat, wurden die Steine erneut untersucht. Wie die Prawda in ihrer Ausgabe vom 1. April berichtet, wurden dabei tatsächlich DNA-Spuren entdeckt, die zu 97% mit der DNA von Plattfischen übereinstimmen.

Nachtrag vom 3.4.17: Die Entdeckung von Fisch-DNA im Mondgestein konnte weder von der Internationalen Astronomischen Union noch von den Sternkiekern Neumünster anerkannt werden. Besonders im Hinblick auf das Datum der Veröffentlichung gab es Zweifel an der Echtheit der Ergebnisse.

Ein DINO und die Venus

Was soll das sein? Ein überbelichteter Halbmond? Nein, es ist unser Nachbarplanet: die Venus.

Nach der römischen Göttin der Liebe benannt, erstrahlt sie momentan besonders hell am abendlichen Himmel. Schon seit einigen Wochen zeigt sich die Venus als extrem heller Abendstern am Firmament, aber so, wie auf diesem Bild, bekommt sie kaum jemand zu sehen.

Das Bild entstand im DINO, dem Halbmeterteleskop der vhs-Sternwarte Neumünster. Die Abkürzung steht für Deepsky Instrument of Neumünster Observatory und bezeichnet das derzeit größte Beobachtungsinstrument im Lande. Mit diesem Fernrohr gelang nun am 10. März dieses Foto unseres Nachbarplaneten. Dabei ist die Venus deutlich als Sichel zu erkennen. Momentan schauen wir seitlich auf unseren Nachbarn, der seine Bahnen innerhalb der Erdumlaufbahn um die Sonne zieht. Die Venus ist mit einem Durchmesser von 12103 km fast genauso groß wie unsere Erde (12756 km). Im Gegensatz zu unserem Heimatplaneten ist die Venus aber eher ein lebensfeindlicher Planet. An der Oberfläche herrschen Temperaturen von bis zu 500°C bei einem Druck von über 90 bar. Umgeben ist die Venus von einer dichten Hülle aus Wasserdampf, weshalb der Planet von der Erde aus betrachtet auch hellweiß erstrahlt.

Obwohl die Venus als Liebesgöttin sicherlich viele Blicke auf sich zieht, hält der Schein nicht unbedingt was er versprocht.

Im März erscheint das Wintersechseck

Der Frühling steht vor der Tür, und nun werden die Tage auch wieder merklich länger. Oder aus Astronomensicht: Die Nächte werden kürzer. Die Wintersternbilder zeigen sich noch einmal in ganzer Pracht und machen langsam Platz für den Frühlingshimmel. Dazu sind noch drei Planeten während der ersten Nachthälfte zu sehen.

Der Sternenhimmel:

Erste Sterne können Mitte März etwa ab 19 Uhr erspäht werden. Am 20. März passiert die Sonne den Frühlingspunkt und ist an dem Tag genau 12 Stunden lang zu sehen. Abzüglich der Dämmerung bleiben aber immer noch rund 10 Sternenstunden pro Nacht für spannende Beobachtungen.

Die Sternkarte zeigt den Märzhimmel gegen 21:00 Uhr. Karte: www.stellarium.org

Die Nacht beginnt auch im März mit den bekannten Wintersternbildern. Gegen 21 Uhr bilden die hellsten Sterne der Wintersternbilder das sog. Wintersechseck. Dieser Asterismus besteht aus Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im großen Hund, Prokyon im kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen. Für Beobachtungen mit dem Fernglas oder einem Fernrohr bieten sich immer noch die beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Stier an. Der Orion lockt weiterhin mit dem großen Orionnebel knapp unterhalb der drei Gürtelsterne, und im Fuhrmann sind gleich mehrere kleinere Sternhaufen zu erkennen. Besonders lohnenswert ist nun der offene Sternhaufen M 35, der sich zwischen Stier und Zwillingen entdecken lässt.

Zu späterer Stunde kündigen sich auch die großen Frühlingssternbilder an. An den Krebs schließt sich direkt der Löwe an. Er zieht Fernrohrbesitzer mit zahlreichen eindrucksvollen Galaxien in seinen Bann.

 

Die Planeten:

Zu Beginn des Monats lassen sich Venus und Mars noch immer am Abendhimmel erkennen. Gerade die helle Venus irritiert mit ihrem gleißenden Licht so manche ungeübten Beobachter. Während sich die Venus jedoch zur Monatsmitte in die Dämmerung verabschiedet, bleibt der Mars den ganzen Monat zu sehen. Venus taucht zum Monatsende jedoch wieder am Morgenhimmel auf. Unterdessen zeigt sich aber auch Merkur zum Monatsende wieder am Abendhimmel.

Weiterhin eindrucksvoll zu sehen ist Planet Jupiter, der gegen 21 Uhr über den Horizont steigt. Er ist die ganze Nacht zu sehen und kann im Sternbild Jungfrau wunderbar mit Fernglas und Fernrohr beobachtet werden.

Der Saturn zeigt sich unterdessen kurz vor Sonnenaufgang im Sternbild Schlangenträger.

 

Astronomietag am 25. März

Auch in diesem Jahr öffnen wieder rund 200 astronomische Einrichtungen in Mitteleuropa ihr Tore zum Astronomietag. Die vhs-Sternwarte Neumünster ist von 17-21 Uhr für Besucher geöffnet. Bei klarem Himmel ist ein Blick auf die Sonne und zu späterer Stunde auch auf den Sternenhimmel möglich. Höhepunkt des Astronomietages ist der Vortrag des bekannten Astrophysikers und Buchautors Dr. Erik Wischnewski. Er führt seine Besucher um 19 Uhr „auf die Fährte der Sonne“.

Besucher sind herzlich eingeladen.

Weitere Infos zum Tag der Astronomie 2017 auf unserer Extra-Seite zum Tag der Astronomie

 

Die wichtigsten Himmelsereignisse im Überblick:

14.3.      Mond bei Jupiter

20.3.      Sonne im Frühlingspunkt, Tag- und Nachtgleiche

20.3.      Mond bei Saturn

25.3.      Astronomietag

30.3.      Mond bei Mars

Autor: Marco Ludwig

Im Februar geht der Himmelsjäger auf die Pirsch

Die dunkle Jahreszeit ist noch nicht vorbei. Auch wenn die Tage nun langsam wieder länger werden, kann man im Februar in den frühen Abendstunden die Venus als hellen Abendstern entdecken. In der zweiten Nachthälfte ermöglicht der Riesenplanet Jupiter schon im Fernglas spannende Beobachtungen.

Der Sternenhimmel:

Erste Sterne können im Januar schon ab ca. 17:30 Uhr erspäht werden. Nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember werden die Tage nun wieder deutlich länger, ermöglichen bei klarem Himmel aber immer noch rund 12 Sternenstunden pro Nacht.

Die Sternkarte zeigt den Februarhimmel gegen 19:00 Uhr. Karte: www.stellarium.org

Die Sternkarte zeigt den Februarhimmel gegen 19:00 Uhr. Karte: www.stellarium.org

Obwohl wir uns im Winter befinden, lassen sich am Abend noch die hellsten Herbststernbilder gut erkennen. Im Südwesten findet man Pegasus, Andromeda und Perseus. Geübte Beobachter finden im Sternbild Andromeda auch unsere Nachbargalaxie, den Andromedanebel.

Den Herbststernbildern sind die bekannten Wintersternbilder dicht auf den Fersen. Besonders spannend ist derzeit der Stier mit dem Hauptstern Aldebaran, der mit seiner auffälligen Färbung auch als rotes Auge des Stiers bezeichnet wird. Rechts oberhalb Aldebaran entdeckt man auch den bekannten Sternhaufen der Plejaden. Diese kleine Ansammlung von Sternen wird in Deutschland auch als „Siebengestirn“ bezeichnet. Mit bloßem Auge lassen sich sechs bis acht Einzelsterne erkennen, im Fernglas jedoch werden es schon mehrere Dutzend.  Im Laufe der Nacht gesellt sich zum Stier auch der bekannte Himmelsjäger Orion. Dieses Sternbild gilt unter Beobachtern als eines der eindrucksvollsten, da er sowohl mit bloßem Auge, mit dem Fernglas als auch dem leistungsstarken Fernrohr viel zu bieten hat. Besonders auffällig sind die drei nahezu gleich hellen Gürtelsterne, in deren Nähe sich der bekannte Orionnebel befindet. Dabei handelt es sich um einen riesigen Gas- und Staubnebel, in dem noch heute neue Sterne und Planeten „geboren“ werden.

Die Planeten:

Am Abend ziehen Venus und Mars, im Laufe der Nacht auch der Riesenplanet Jupiter die Blicke der Sternenfreunde auf sich.  Die Venus erscheint bereits in der Abenddämmerung als auffällig heller Abendstern  und kann schon kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten leicht erspäht werden. Sie  erreicht am 17. ihre maximale Helligkeit. Manche Experten sind dann sogar in der Lage, den hellen Nachbarn unserer Erde am Taghimmel mit dem Fernglas zu finden.

Nur wenige Grad weiter südlich und deutlich schwächer findet man den rötlichen Mars. Ein besonders schönes Fotomotiv ergibt sich wieder am 28. Februar, wenn die junge Mondsichel bei den beiden Planeten auftaucht.

Der Riesenplanet Jupiter befindet sich derzeit im Sternbild Jungfrau. Er geht erst in der zweiten Nachthälfte auf und erstrahlt mit seinem ruhigen Glanz heller als jeder Fixstern bis zur Morgendämmerung. Kurz vor Sonnenaufgang erscheint auch der Ringplanet Saturn am Firmament. Er befindet sich derzeit im Sternbild Schlangenträger und wandert gegen Monatsende in den Schützen.

Halbschattenfinsternis des Mondes am 10./11. Februar

In dieser Vollmondnacht kratzt unser Erdtrabant am Schatten der Erde. Vom Mond aus betrachtet verdeckt die Erde dann einen Teil der Sonne und sorgt dafür, dass etwas weniger Licht auf die Mondoberfläche fällt. Von der Erde aus können wir gegen 01:45 Uhr eine leichte Verdunkelung am nördlichen Rand bemerken. Auf Fotos wird dieser Helligkeitsunterschied  besonders deutlich. Da der Mond jedoch nicht in den Kernschatten der Erde eintritt, gibt es in dieser Nacht keinen sogenannten „Blutmond“ zu sehen.

Astrofoto des Monats:

Im Weltall gibt es einige ungewöhnliche Objekte zu beobachten. So findet man im Sternbild Orion am linken Gürtelstern des Himmelsjägers gleich mehrere Gasnebel, die gemeinsam ein besonders eindrucksvolles Bild abgeben. Unterhalb der Gürtelsterne des Orions entdeckt man den bekannten Orionnebel. Er ist schon mit dem Fernglas als Sternennebel zu erkennen und offenbart im größeren Fernrohr zahlreiche helle und dunkle Nebelstrukturen. Das Hubble Weltraumteleskop hat darin junge Sterne entdeckt, die von rotierenden Staubscheiben umgeben sind. Forscher gehen davon aus, dass sich dort auch Planeten entwickeln könnten.

Der zauberhafte Pferdekopfnebel kann auch über der Pferdestadt Neumünster fotografiert werden. Dieses Bild gelang Andreas Rex und Marco Ludwig an der vhs-Sternwarte Neumünster.

Der zauberhafte Pferdekopfnebel kann auch über der Pferdestadt Neumünster fotografiert werden. Dieses Bild gelang Andreas Rex und Marco Ludwig an der vhs-Sternwarte Neumünster.

Am linken Gürtelstern des Himmelsjägers finden Himmelsfotografen aber ein noch beeindruckenderes Objekt: Den Pferdekopfnebel. Hierbei handelt es sich um eine massive Staubwolke, die sich vor einem rötlichen Emissionsnebel befindet. Der Staub nimmt dabei scheinbar die Form eines Pferdekopfes an. Unterhalb des hellsten Sternes im Bild befindet sich zudem noch der sogenannte Flammennebel, bei dem ebenfalls leuchtende Gaswolken und Staubwolken dieses ungewöhnliche Bild ergeben. Beide Nebel sind rund 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt und offenbaren ihren Glanz leider nur dem Astrofotografen. Das menschliche Auge kann das Licht dieser Sternennebel einfach nicht verarbeiten, weshalb speziell modifizierte Kameras zum Einsatz gebracht werden müssen.

Die wichtigsten Himmelsereignisse im Überblick:

11.2.     Vollmond, Halbschattenfinsternis

15.2.     Mond bei Jupiter

17.2.     Venus in maximalem Glanz (Abendhimmel)

21.2.     Mond bei Saturn

28.2.     schmale Mondsichel bei Venus und Mars (Abendhimmel)

 

Neumünsters Partnersternwarte wird abgerissen

Die vhs-Sternwarte Neumünster hat seit 2010eine Partnersternwarte in der Hansestadt Lübeck. Diese Partnerschaft begann mit der Übernahme des alten Lübecker Hauptfernrohrs, welches seither als zweitgrößtes Teleskop des Landes in Neumünster stationiert ist. Nun wird das Schulgebäude der Neumünsteraner Partnersternwarte jedoch abgerissen und für die dortigen Sternenfreunde gibt es noch keinen Ersatz.

Als der gemeinnützige Verein „Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.“ im Jahre 2007 die Trägerschaft der Sternwarte Lübeck übernahm, war dies nur möglich, weil die Hansestadt Lübeck die Infrastruktur (Gebäude und Unterhalt) für den Weiterbetrieb der Sternwarte zur Verfügung stellte.

Mit der Zusammenlegung der ehemaligen Johannes-Kepler-Schule und der Anna-Siemsen-Schule, jetzt Schule an der Wakenitz, am Standort der Anna-Siemsen-Schule haben sich diese Rahmenbedingungen geändert. Das Schulgelände der Johannes-Kepler-Schule wird zum Wohngebiet „Johannes-Kepler-Quartier“ entwickelt. Der Abriss der Gebäude, inklusive der Sternwarte, ist bereits für Anfang 2017 geplant. Im April 2016 ist die Johannes-Kepler-Schule aus dem Schulgebäude ausgezogen. Die Sternwarte Lübeck folgte zum Ende des vergangenen Jahres.

Die Kuppel der Sternwarte Lübeck mit dem neuen 20 Zoll Teleskop

Die Kuppel der Sternwarte Lübeck mit dem neuen 20 Zoll Teleskop

Wo und wann die Sternwarte Lübeck ihren Betrieb wieder aufnehmen kann, ist zurzeit noch nicht geklärt. Die Astronomen arbeiten derzeit an verschiedenen Szenarien.

Mit der Schließung der Sternwarte Lübeck ist jedoch nun die vhs-Sternwarte Neumünster nicht nur die größte Sternwarte des Landes sondern auch Heimat des größten einsatzfähigen Fernrohres geworden.

Die Zukunft der Sternwarte und der Lübecker Astronomie steht jetzt im Sinne des Wortes in den Sternen.

Im Januar ist Hochsaison für Sternengucker

Die dunkle Jahreszeit ist auch die Hauptsaison der Sternengucker. Auch wenn die Tage nun langsam wieder länger werden, kann man im Januar schon in den frühen Abendstunden spannende Beobachtungen machen: die Venus erstrahlt als heller Abendstern im Südwesten. In der zweiten Nachthälfte ist der Riesenplanet Jupiter das ‚Highlight‘ am Himmel.

Der Sternenhimmel:

Erste Sterne können im Januar schon ab ca. 16:30 Uhr erspäht werden. Nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember werden die Nächte nun wieder kürzer, ermöglichen bei klarem Himmel aber immer noch rund 14 Sternenstunden pro Nacht.

Die Sternkarte zeigt den Januarhimmel gegen 19:00 Uhr. Karte: www.stellarium.org

Die Sternkarte zeigt den Januarhimmel gegen 19:00 Uhr. Karte: www.stellarium.org

Obwohl wir uns im Winter befinden, lassen sich am Abend noch die hellsten Herbststernbilder gut erkennen. Im Süden und Südwesten findet man Pegasus, Andromeda und Perseus. Geübte Beobachter finden im Sternbild Andromeda auch unsere Nachbargalaxie, den Andromedanebel.

Den Herbststernbildern sind die bekannten Wintersternbilder dicht auf den Fersen. Besonders spannend ist derzeit der Stier mit dem Hauptstern Aldebaran, der mit seiner auffälligen Färbung auch als rotes Auge des Stiers bezeichnet wird. Knapp über Aldebaran entdeckt man auch den bekannten Sternhaufen der Plejaden. Diese kleine Ansammlung von Sternen wird in Deutschland auch als „Siebengestirn“ bezeichnet. Mit bloßem Auge lassen sich sechs bis acht Einzelsterne erkennen, im Fernglas jedoch werden es schon mehrere Dutzend.  Im Laufe der Nacht gesellt sich zum Stier auch der bekannte Himmelsjäger Orion. Dieses Sternbild gilt unter Beobachtern als eines der Eindrucksvollsten, da es sowohl mit bloßem Auge, mit dem Fernglas als auch mit dem leistungsstarken Fernrohr viel zu bieten hat. Besonders auffällig sind die drei nahezu gleich hellen Gürtelsterne, in deren Nähe sich der bekannte Orionnebel befindet. Dabei handelt es sich um einen riesigen Gas- und Staubnebel, in dem noch heute neue Sterne und Planeten „geboren“ werden.

Die Planeten:

Am Abend ziehen Venus und Mars, im Laufe der Nacht auch der Riesenplanet Jupiter die Blicke der Sternenfreunde auf sich.  Die Venus taucht bereits in der Abenddämmerung als heller Abendstern auf und kann schon kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten leicht erspäht werden. Nur wenige Grad weiter südlich und deutlich schwächer findet man den rötlichen Mars. Ein besonders schönes Fotomotiv ergibt sich am 2. und wieder am 31. Januar, wenn sich die junge Mondsichel zu den beiden Planeten gesellt. Die Venus erreicht am 12. Januar ihren größten Winkelabstand von der Sonne. Im Teleskop ist sie dann als ‚Halbvenus‘ zu sehen, denn sie hat Phasen ähnlich dem Mond. Gegen Ende des Monats wird sie sichelförmig und immer größer, weil sie sich der Erde nähert. Der Riesenplanet Jupiter befindet sich derzeit im Sternbild Jungfrau. Er taucht erst in der zweiten Nachthälfte auf und erstrahlt mit seinem ruhigen Glanz heller als alle Fixsterne bis zur Morgendämmerung.

Sternschnuppen zum Jahresbeginn:

Im Januar bietet sich für Nachtschwärmer normalerweise auch die Möglichkeit, sich etwas zu wünschen. Der Meteorstrom der Quadrantiden beschert uns in der Zeit vom 28. Dezember. bis 10. Januar einige Sternschnuppen. In diesem Jahr erwartet man besonders um den 3. bis 4. mindestens ein Dutzend Meteore pro Stunde.

Astrofoto des Monats:

Eines der typischen Wintersternbilder ist in unseren Breiten der Stier. Auch ungeübte Beobachter stolpern gerne über dieses Sternbild, da sich dort eine auffällige Ansammlung von Sternen befindet, die Laien gerne mit dem kleinen Wagen verwechseln. Es handelt sich dabei um einen sogenannten offenen Sternhaufen, der in Deutschland als Siebengestirn bezeichnet wird. Bekannt ist diese Sternansammlung aber auch unter dem Namen Plejaden. Mit bloßem Auge lassen sich mindestens sechs dicht beieinander stehende Sterne erkennen. Im Fernrohr werden es schnell viele Dutzend. Tatsächlich soll dieser Sternhaufen mindestens 500 Sterne beheimaten.

Der Neumünsteraner Astrofotograf Franz Haar hatte diese Aufnahme der Plejaden unter dem dunklen Himmel der spanischen Pyrenäen aufgenommen.

Der Neumünsteraner Astrofotograf Franz Haar hatte diese Aufnahme der Plejaden unter dem dunklen Himmel der spanischen Pyrenäen aufgenommen.

Die Plejaden gelten mit einem Alter von ca. 135 Millionen Jahren als ein junger Sternenhaufen. Vor allem im Vergleich mit der Sonne, der ein Alter von ca. 4,6 Milliarden Jahren nachgesagt wird, erscheinen die Plejadensterne doch eher jugendlich.

Während mit bloßem Auge, im Fernglas und auch im Teleskop vor allem zahlreiche dicht beieinander stehende Sterne zu erkennen sind, offenbart der Sternhaufen seine wahre Pracht erst auf lang belichteten Aufnahmen. Dabei zeigen sich die berühmten bläulich leuchtenden Reflexionsnebel des Sternhaufens. Besonders gut erkennt man diese Nebel auf unserem Astrofoto des Monats. Dieses wurde vom Neumünsteraner Astrofotografen Franz Haar bereits in den 1980er Jahren unter besonders dunklem Himmel aufgenommen. Sein Spiegelfernrohr mit 1000 mm Brennweite hatte er für dieses Bild in den spanischen Pyrenäen aufgebaut, wo der Himmel nicht von künstlichen Lichtquellen aufgehellt wurde.

Die wichtigsten Himmelsereignisse im Überblick:

2.1.       Mond bei Venus

3.1.       Mond bei Mars

3.1.       Maximum der Quadrantiden

12.1.     Vollmond

19.1.     Mond bei Jupiter

28.1.     Neumond

31.1.     Mond bei Venus

Venus ist der Star zur Weihnachtszeit

Die dunkle Jahreszeit ist auch die Hauptsaison der Sternengucker. Im Dezember kann man schon in den frühen Abendstunden spannende Beobachtungen machen. Die Venus wird zum hellen Abendstern, und der Meteorstrom der Geminiden beschert uns rechtzeitig zur Weihnachtszeit zahlreiche Sternschnuppen.

Der Sternenhimmel:

Erste Sterne können im Dezember schon ab ca. 16:30 Uhr erspäht werden. In diesem Monat sind die Nächte am längsten, und mit der Wintersonnenwende am 21. findet auch der kürzeste Tag des Jahres statt.

Die Sternkarte zeigt den Dezemberhimmel gegen 19:00 Uhr. Karte: www.stellarium.org

Die Sternkarte zeigt den Dezemberhimmel gegen 19:00 Uhr. Karte: www.stellarium.org

Bereits am Abend lassen sich noch die hellen Sterne des Sommerdreiecks, Deneb, Wega und Atair in den Sternbildern Schwan, Leier und Adler im Westen erkennen. Im Süden schließen sich die typischen Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus an. Geübte Beobachter finden in der Andromeda auch unsere Nachbargalaxie, den Andromedanebel. Dabei handelt es sich mit ca. 2,5 Millionen Lichtjahren um das am weitesten entfernte Objekt, das mit bloßem Auge noch erkannt werden kann. Im Fernglas erkennt man schon deutlich einen länglichen Nebel mit hellem Zentrum.

Etwas weiter gen Osten tauchen bereits die Wintersternbilder auf. Besonders spannend ist derzeit der Stier mit dem Hauptstern Aldebaran, der mit seiner auffälligen Färbung auch als rotes Auge des Stiers bezeichnet wird. Knapp über Aldebaran entdeckt man auch den bekannten Sternhaufen der Plejaden. Diese kleine Ansammlung von Sternen wird in Deutschland auch als „Siebengestirn“ bezeichnet. Mit bloßem Auge lassen sich sechs bis acht Einzelsterne erkennen, im Fernglas jedoch werden es schon mehrere Dutzend.  Im Laufe der Nacht gesellt sich zum Stier auch der bekannte Himmelsjäger Orion.

Die Planeten:

Am Abend ziehen Venus und Mars, im Laufe der Nacht auch Jupiter die Blicke der Sternenfreunde auf sich.  Die Venus entwickelt sich in diesem Monat zum hellen Abendstern und kann schon in der Dämmerung im Südwesten leicht erspäht werden. Etwas weiter im Süden und deutlich schwächer findet man den rötlichen Mars im Steinbock. Der Gasriese Jupiter befindet sich derzeit im Sternbild Jungfrau. Er taucht erst in der zweiten Nachthälfte auf und erstrahlt derzeit als heller Morgenstern.

Sternschnuppen zur Weihnachtszeit:

Kurz vor Weihnachten bietet sich für Nachtschwärmer wieder die Möglichkeit, sich etwas zu wünschen. Der Meteorstrom der Geminiden beschert uns in der Zeit vom 6. bis 16. Dezember zahlreiche Sternschnuppen. Das Maximum wird in der Nacht vom 13. auf den 14. erwartet und soll zumindest theoretisch bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde bringen. Leider stört jedoch der helle Vollmond und überstrahlt dabei viele der schwächeren Meteore.

Astrofoto des Monats:

In den Abendstunden des 3. Dezember begegnen sich die helle Venus und die schmale Mondsichel. Eine solche Begegnung zweier Himmelskörper bezeichnen Astronomen als Konjunktion. Für Fotografen ist so eine Zusammenkunft eine willkommene Gelegenheit für stimmungsvolle Bilder. Das Astrofoto des Monats wurde am 27. Februar 2009 gegen 19:00 Uhr aufgenommen. Es zeigt die helle Venus, die Mondsichel und im Vordergrund die Silhouette der vhs-Sternwarte Neumünster. Weitere Aufnahmedaten: Kamera Canon EOS 40D, Zoomobjektiv bei 65mm Brennweite, f/6,3, 2,5 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 200.

Bei der Konjunktion von Venus und Mond am 3. Dezember wird sich der Mond jedoch ca. 6° nördlich der Venus aufhalten. Bei passendem Wetter sollte sich auch diesmal die Gelegenheit für stimmungsvolle Aufnahmen ergeben.

Die wichtigsten Himmelsereignisse im Überblick:

3.12.     Mond bei Venus

5.12.     Mond bei Mars

13.12.   Maximum der Geminiden

14.12.   Vollmond

21.12.   Wintersonnenwende

22.12.   Mond bei Jupiter

29.12.   Neumond

Supervollmond – Der größte Vollmond des Jahres am 14. November

Der Mond ist seit jeher der ständige Begleiter der Erde. Der Monat verdankt ihm sogar seinen Namen, denn knapp einen Monat benötigt unser Erdtrabant für einen Umlauf um seinen Heimatplaneten.

Während seines Umlaufes um die Erde kommt er uns dabei immer mal etwas näher und entfernt sich dann wieder. Die Erklärung dafür ist einfach: Er befindet sich auf einer elliptischen Umlaufbahn, d.h. seine Bahn ist nicht kreisrund sondern etwas eiförmig. Maximal entfernt er sich dabei ca. 405 500 Km (Apogäum = Erdferne) und kommt dann wieder bis auf ca. 363 300 Km (Perigäum = Erdnähe) an unseren Heimatplaneten heran.

Wenn nun der Mond seine geringste Entfernung zur Erde erreicht und zufällig gleichzeitig auch Vollmond ist, erleben wir hier auf der Erde den größten Vollmond des Jahres. Genau das soll am kommenden Montag, den 14. November wieder geschehen.

Wenn er an jenem Abend gegen 17:06 Uhr aufgeht erscheint uns der Mond so groß wie seit 68 Jahren nicht mehr. Gerade für Hobbyfotografen bietet sich so vielleicht eine besondere Möglichkeit den Supervollmond mit einem passenden Vordergrundmotiv abzulichten.

Übrigens: Die Entfernung zum Mond können Astronomen seit 1969 auf den Millimeter genau bestimmen. Während der Apollo-Mondlandungen stellten Astronauten Reflektoren auf der Mondoberfläche auf. Diese Reflektoren werden auch heute noch benutzt um per Laser exakteste Entfernungsmessungen durchzuführen.

Schon bemerkt? Wer genau hinschaut bemerkt eine Unstimmigkeit bei den Entfernungsangaben zwischen Text und Bild. Ist uns hier ein Fehler unterlaufen? Tatsächlich nicht! Entfernungen zwischen Himmelskörpern werden immer zum Mittelpunkt eines Körpers berechnet – in diesem Fall vom Mond- zum Erdmittelpunkt. Die Mondentfernung beim oberen Bild bezieht sich auf die exakte Position des Beobachters auf der Erde.

Romantischer Blick über die Schlei

Der Herbst steht vor der Tür und Naturfreunde bewundern dieser Tage gerne das eindrucksvolle Farbenspiel der Natur. Auch der Himmel spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Oktober werden die Tage spürbar kürzer und während der Dämmerung ergeben sich Gelegenheiten für romantische Spaziergänge. Ein besonders eindrucksvolles Bild ergibt sich wenn auch die Mondsichel knapp über dem Horizont zu erkennen ist.

Eine solch romantische Stimmung hat Heiko Albrecht von der Neumünsteraner Sternwarte eingefangen. Dieses Bild entstand am 5. September im Naturschutzgebiet Reesholm an der Schlei mit Blickrichtung Schleswig.  Neben dem Wikingturm ist auch der St. Petri Dom sowie die Mühle „Nicola“ zu erkennen. 

Gekrönt wird dieses eindrucksvolle Bild von der zunehmenden Mondsichel. Obwohl nur ein kleiner Teil des Mondes von der Sonne beleuchtet erscheint, ist auf diesem Bild doch der ganze Mond zu sehen. Bei dieser Erscheinung kurz nach Neumond sprechen Astronomen vom sogenannten Erdlicht. Dabei wird das Licht der Sonne von der Erde reflektiert und auf die unbeleuchteten Flächen des Mondes geworfen. Vom Mond aus betrachtet ist in den Tagen nach Neumond unsere Erde die hellste Lichtquelle am Mondhimmel.

Ein solcher Anblick zeigt sich dem Beobachter dieser Tage wieder. Ideal sind die Bedingungen in der Zeit vom 3. bis 5. Oktober gegen 19:00 Uhr – vorausgesetzt das Wetter gibt den Blick auf den Mond frei.

 

Die Nacht war mit uns ! Das SHT 2016

Der Besuch eines Teleskoptreffens ist auch immer mit dem Risiko verbunden, einen witterungsbedingten Reinfall zu erleben. Für die meisten Teilnehmer geht es jedoch primär darum, gleichgesinnte Astronomen besser kennen zu lernen und sich in gemütlicher Atmosphäre auszutauschen. Genau das ist laut der Aussagen zahlreicher Besucher beim diesjährigen Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT) gelungen. Und gutes Wetter gab es auch noch. IMG_0686 In der Zeit vom 8. bis zum 11. September versammelten sich insgesamt 51 Sternengucker auf einer Wiese am Hof Viebrook bei Rendswühren. Mit dabei auch wieder die Gemeinschaftsjurte mit 40“ Grill. Diese von den Neumünsteraner Sternkiekern mitgebrachte Zelt-Grill-Einheit erfreut sich schon seit Jahren größter Beliebtheit bei der Astrogemeinschaft. Auch in diesem Jahr gab es eine Kaffee-Flatrate und dank der Bemühungen von Markus Bruhn sogar eine Würstchenflatrate. Schon am Donnerstag hatten sich aufgrund der guten Wetterlage (am Tage über 30 Grad im Schatten) etliche Astronomen eingefunden. Der 30“ Riesendobson von Raffael Benner war wieder einmal das erste aufgebaute Teleskop am Platze. Am Freitag und Samstag füllte sich der Platz dann zusehends mit Besuchern aus allen norddeutschen Bundesländern (Auch Meck-Pomm!). IMG_0682 IMG_0741 In den Abendstunden wurde das Astronomenlager zudem intensiv von Spontanbesuchern heimgesucht. Die vhs-Sternwarte Neumünster hatte in der Lokalpresse zum Besuch des Teleskoptreffens eingeladen, was in den Abendstunden zu einem kleinen Besucheransturm an verschiedenen Fernrohren führte. Ein Moderator des NDR, ebenfalls Hobbyastronom, hatte zudem ein wenig Radiowerbung für das SHT gemacht. So verzeichneten die Organisatoren Stefan Bruns und Andreas Rex zusätzlich ca. 50 Spontanbesucher auf dem Treffen. Das diesjährige SHT wurde aus Rücksicht auf andere Treffen auf das Wochenende nach Vollmond gelegt. So ergab sich an jedem Abend die Möglichkeit, die Krater des Mondes an unterschiedlichen Großteleskopen zu bewundern. Vor allem die Nacht auf Samstag zeigte zu späterer Stunde aber auch die DeepSky-Qualität des Himmels. An manchen Fernrohren gab es schon beinahe einen Messier-Marathon, während sich Astrofotografen beispielsweise auf  NGC 891 oder NGC 7497 stürzten. NGC7497_SHT Am Samstag Abend war dann auch ein Iridium Flare zu sehen und auf den Chip zu bringen. Iridium-SHT-ps1 Das vierte SHT erwies sich sicherlich auch aufgrund des hervorragenden Wetters als Rekordteleskoptreffen. Zahlreiche Besucher haben sich schon für das fünfte SHT gemeldet, was nach derzeitiger Planung vom 15.-17- September 2017 stattfinden soll.

Marco Ludwig

Teleskoptreffen SHT vom 9.-11 September

Klarer Himmel ist rar, und so geschieht es immer wieder, dass Sternenfreunde sich auf engem Raum zusammenrotten und gemeinsam die Pracht des Sternenhimmels bewundern. So eine Rudelbildung nennt man Teleskoptreffen.

Auch in Schleswig-Holstein gab es schon viele solcher Treffen. Besonders beliebt war das Aschberg-Frühjahrsteleskoptreffen auf dem Aschberg bei Eckernförde. Nach den umfangreichen Baumaßnahmen laufen fand das AFT in 2015 zum ersten mal wieder auf dem Gelände statt.

Die Neumünsteraner Sternenfreunde bemühten sich dennoch, den früheren AFR-Termin im Frühjahr nun ebenfalls wieder mit einem Teleskoptreffen in Schleswig-Holstein zu besetzen. So kam es 2013 zum 1. SHT (Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen) am Hof Viehbrook bei Rendswühren das dieses Jahr vom 9. – 11. September 2016 zum 4 . Mal stattfindet. Diesmal im Herbst, weil das SHT nicht als Konkurenz zum AFT gedacht ist.

Dort steht an einem Wochenende eine große Wiese zum Campieren und Beobachten bereit. Sanitäre Anlagen gibt es im benachbarten Hof Viehbrook, wo man auch noch sehr gut speisen kann. Das Licht auf dem Gelände des Hofes wird natürlich während des SHT reduziert, so dass die Astronomen ungestört den Sternenhimmel betrachten können.

Organisatorische Hinweise:

Wie bei Teleskoptreffen üblich, sind Teilnehmer selbst für ihren Schlafplatz (Zelt, Wohnmobil) und für ihre Verpflegung verantwortlich. Im nahegelegenen Hof Viehbrook befindet sich eine Gastwirtschaft, die in Anspruch genommen werden kann.

Für die Bereitstellung der Wiese und der sanitären Anlagen wird ein kleiner Teilnahmebeitrag erwartet. Die Teilnahme ist ein Privatvergnügen, weshalb die Veranstalter keine Haftung übernehmen; jeder ist also für sein Equipment selbst verantwortlich.

Hof Viehbrook

Viehbrooker Weg 6
24619 Rendswühren

54° 4′ 59″ N , 10° 8′ 0″ O

SQM-L: 21,30 (gemessen am 26.04.2014)

Noch Fragen zum SHT? Einfach eine E-Mail an: SHT@Sternwarte-nms.de

Bilder vom SHT 2014:

Bilder vom SHT 2013:

 

Die große Wunschoffensive im August

Nachtschwärmern bietet sich dieser Tage wieder ein außergewöhnliches Himmelsschauspiel. Ein Sternschnuppenschauer besucht die Erde.

Der August ist seit jeher als der Monat der Sternschnuppen bekannt, und in den nächsten Tagen wird es davon besonders viele zu sehen geben. In der Zeit vom 09. – 13. August regnet der Meteorstrom der Perseiden besonders stark auf die Erde nieder und beschert dem Beobachter eine Menge Möglichkeiten, sich etwas zu wünschen.

Eine Perseidensternschnuppe über dem Einfelder See im Sommer 2013

Laut Aberglauben hat man nämlich bei Sichtung einer Sternschnuppe einen Wunsch frei. Allerdings nur sofern kein anderer diese gesehen hat, und auch nur, wenn man niemandem seinen Wunsch verrät.

Eine helle Sternschnuppe leuchtet durch nächtliche Wolken über Neumünster – Fotograf: Marco Ludwig

Rein wissenschaftlich betrachtet durchläuft die Erde in dieser Zeit einen alten Kometenschweif und trifft dort auf unzählige Staubpartikel, die der Komet abgesondert hat. Im Falle der Perseiden, die im Volksmund auch „Tränen des Laurentius“ genannt werden, sind diese sandkorngroßen Staubteilchen relativ zur Erde bis zu 60 km pro Sekunde schnell (über 200 000 km/h). Wenn sie dann in ca. 100 km Höhe auf die Erdatmosphäre treffen, verglühen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen. Beobachter sehen dann eine helle Leuchtspur am Himmel.

Insgesamt sind die Perseiden sogar von Mitte Juli bis Ende August sichtbar. Das Maximum erwartet der Schleswig-Holsteinische Astrophysiker Dr. Erik Wischnewski für die Nacht vom 11. auf den 12. August. Zwischen 22 und 4 Uhr können dann bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein. Gerade in diesem Jahr erwarten die Forscher aufgrund von Bahneinflüssen des Planeten Jupiter noch mehr helle Meteore als in den Vorjahren.

Die Beobachtungsbedingungen in den Städten sind jedoch nicht ideal. Auch in klaren Sommernächten stört die Beleuchtung der Straßen und Gebäude enorm. Bessere Bedingungen für die große Wunschoffensive gibt es auf dem Lande bei erheblich dunklerem Himmel.

Die meisten Sternschnuppen tauchen in nordöstlicher Richtung auf. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, weshalb sie Perseiden genannt werden.

Der alte Komet Swift-Tuttle, dessen Schweif für die zahlreichen Meteore verantwortlich ist, wird dabei jedoch nicht zu sehen sein. Trotzdem besteht die Möglichkeit, auch ein paar sehr helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln, zu sehen. Dabei handelt es sich um Gesteinsbrocken, die mehrere Zentimeter groß werden können und besonders hell aufleuchten. Gefährlich  soll es jedoch nicht werden. Die kleinen Perseiden verglühen in der Regel restlos und geben dabei einfach nur ein schönes Himmelsschauspiel ab.

Nachtleuchtende Wolken über Norddeutschland

Ein seltenes Himmelsschauspiel bietet sich dieser Tage Nachtschwärmern beim Blick zum nördlichen Sternenhimmel. Nachtleuchtende Wolken sind meist in der Zeit um die Sommersonnenwende zu beobachten.

Nachtleuchtende Wolken übder der Skyline von Neumünster

Während normale Wolken nur bis in Höhen von ca. 8-12 Kilometern steigen, befinden sich Nachtleuchtende Wolken in Höhen von rund 83 Kilometern, in der Mesopause. Wenn sich solche Wolken über Skandinavien bilden, werden sie auch nachts noch von der Sonne angeleuchtet und können sogar in Norddeutschland gut beobachtet werden.

Die Ursache für dieses Wolkenphänomen ist übrigens noch weitgehend ungeklärt. Erstmals beobachtet wurden sie 2 Jahre nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau im Jahr 1885. Allerdings wurden die Nachtleuchtenden Wolken seither dauerhaft gesichtet, weshalb man inzwischen auch den Meteoritenbeschuss aus dem Weltall für ihre Bildung verantwortlich macht. Meteore verglühen meist in Höhen zwischen 100 und 80 km über der Erdoberfläche. Der dabei zurückgelassene Staub könnte als Kristallisationskern für die Wolkenbildung in so großer Höhe dienen.

Nachtleuchtende Wolken am 10. Juli 2015 über der Fehmarnsundbrücke – Fotografen: Stefan Bruns und Marco Ludwig

Am besten lassen sich Nachtleuchtende Wolken in der späten Dämmerung nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang beobachten. Sichtungen werden noch bis Ende Juli erwartet – sofern das Wetter in den unteren Atmosphärenschichten auch mitspielt und den Blick Richtung Norden freigibt.

Nachtleuchtende Wolken am 8. Juli 2014 – Fotograf: Heiko Albrecht

 

Mars macht mobil………… nicht nur die Astrofotografen !

Wer in diesen Tagen und  Wochen am Abend Richtung Südost in den Himmel schaut bemerkt mit Sicherheit einen rötlich schimmernden Fleck.
Dieser Fleck ist aber nicht ein Stern der besonders schön ausschaut, sondern unser Nachbarplanet Mars.

Mars befindet sich derzeit in der so genannten Oppositionszeit, das heißt er ist von der Erde aus gesehen genau der Sonne gegenüber. Gleichzeitig kommt Mars auf seiner elliptischen Bahn der Erde so nah wie selten. Am 30.05 hatte er nur eine Distanz von knapp 75,3 Mio. km und erschien dabei in einer Größe von  18 Bogensekunden. (Zum Vergleich: der Vollmond erscheint in einer Größe von um die 30 Bogenminuten)

mars2016
Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

 

Die Umlaufbahn von Mars ist stark exzentrisch und so kommt er im Mittel alle 780 Tage in Erdnähe. Die dichteste Annäherung ist am 27.07.2018 mit einer Entfernung von „nur“ 58 Mio. Kilometern. Dann wird er mit einer Scheinbaren  Größe von 24,3 Bogensekunden deutlich größer sein

Marsoppositionen2016
Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

Bis September durchläuft Mars noch seine Oppositionsschleife und wird nun immer kleiner und damit auch Lichtschwächer. Während er durch die Sternbilder Skorpion, Schlangenträger und Waage zieht verliert er auch an Höhe am Nachthimmel. Derzeit knapp 19 Grad hoch ist er zu sehen. Was eine Beobachtung nicht einfach macht.

Die Grafik zeigt die Abendsichbarkeit bis Ende Juli. Dabei kommt Mars dem Stern Antares nahe der links unter ihm steht und erreicht eine Größe von -2m

mars-evening
Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

Im Juli endet die Oppositionsschlaufe und Mars zieht Ende August an Saturn vorbei, allerdings nur noch mit -0,4m aber damit immer noch heller als Saturn. Ende September dann wird Mars mit einer scheinbaren Größe von nur noch 10 Bogensekunden für kleinere Amateurteleskope nicht mehr zu sehen sein.

mars-evening2
Mit freundlicher Genehmigung CalSky.com / Astronomie.info

Der Merkurtransit vom 09.05.2016

Mit Spannung wurde der 09.05. erwartet. Der Tag an dem Merkur die Sonne „verfinsterte“
Wirklich dunkel wurde es nicht. Das mag daran liegen das der Merkur ca 150 Mal nebeneinander in die scheinbare Größe der Sonne passte. Trotzdem schauten alle gebannt auf die Sonne um den Moment nicht zu verpassen.
Um 13:11 Uhr war es dann soweit:

Verlauf des Merkurtransits

Der Merkur schob sich vor die Sonne und anders als bei der Sonnenfinsterniss 2015 war diese auch zu sehen.
So sollte es auch bleiben. für die ganze Dauer des Transits schob sich nicht eine Wolke vor den Himmel.

Hier Bilder aus den ersten Minuten des Transits:


Kurz nach dem ersten Kontakt. Der Transit beginnt


Jetzt ist er schon deutlich zu erkennen


Geschafft. Merkur vollständig vor der Sonne. Kurz nach dem zweiten Kontakt

 

Uns als wäre es bestellt worden, bahnte sich Merkur genau an der Stelle den Weg über die Sonne, an dem im H-Alpha Licht auch eine Potuberanz zu sehen.

Merkur zog vor einer Protuberanz vor die Sonne

 

Hier einige Übersichtsaufnahmen mit verschiedenen Teleskopen und Sonnenfiltern. Ganz deutlich ist zu sehen wie klein der Merkur im Vergleich ist.

Merkurtransit Übersicht von Markus Bruhn

Transitübersicht von Andreas Rex

Gegen Mitte des Transits kam Merkur den Sonnenflecken amnächsten. Hier ein „Gruppenbild mit Merkur“
Wenn man bedenkt das Merkur einen Durchmesser von ca. 4800 KM hat bekommt man eine kleine Ahnung von der Größe der Sonnenflecken

Merkur mit Sonnenflecken

Das die Sonne so herrlich schien, hatte aber auch Folgen: In der Kuppel der Sternwarte wurde es aufgrund der Wärmestrahlung unmöglich zu beobachten. Und so zogen wir mit den Teleskopen einfach nach unten auf die Wiese vor dem Gebäude.

Equipment vor dem Haus

Gegen 20:00 verschwand die Sonne dann hinter den Bäumen und Gebäuden. Zahlreiche Besucher ergriffen die Gelegenheit den Merkur vor der Sonne zu beobachten. Sogar die örtliche Polizei war mit 2 Vertretern unter den „Schaulustigen“

Zum Abschluß ein Größenvergleich von Venus und Merkur anhand von Bildern des Venustransits 2012 (links) und Merkurtransits 2016 (rechts)

Größenverleich Venus Merkur

Der Merkurtransit ist nicht ganz so selten wie ein Vorbeiflug der Venus, der ca alle 117 Jahre vorkommt.
Zuletzt am 06.06.2012 und das nächste mal am 11.12.2117.

Der Merkur macht sich nicht ganz so rar.
Um die 13 – 14 Mal pro Jahrhundert läuft er „durch die Sonne“ Das nächste Mal am 11.11.2019

Mini-Sonnenfinsternis durch Merkur am 9. Mai

Dass der Mond sich vor die Sonne schiebt und dabei für spannende Schattenspiele sorgt, ist wohl jedem bekannt. Manch einer erinnert sich vielleicht aber daran, dass in seltenen Fällen auch Planeten vor der Scheibe der Sonne auftauchen können. Zuletzt geschah das mit der Venus am 6. Juni 2012. Damals hatten speziell die Norddeutschen Astronomen viel Glück mit dem Wetter und konnten die aufgehende Sonne mit einem kleinen, schwarzen Venusscheibchen davor ablichten.

In diesem Jahr ist es der kleine Merkur, der von der Erde aus betrachtet vor der Sonnenscheibe auftaucht und für eine minimale Verfinsterung unseres Heimatsterns sorgt. Tatsächlich beträgt der Durchmesser des Merkurscheibchens nur 1/150 des scheinbaren Durchmessers der Sonne. Mit bloßem Auge lässt sich daher nichts erkennen.

Ohnehin sind Beobachtungen der Sonne nicht ungefährlich. Generell sollte man nie ungeschützt in die Sonne schauen. Dieses Ereignis ist allerdings auch mit den typischen Sonnenfinsternis-Schutzbrillen nicht zu erkennen. Daher empfiehlt sich der Besuch einer Sternwarte, wo in der Regel eine professionelle und gefahrfreie Beobachtung der Sonne möglich ist.

Der vhs-Sternwarte Neumünster steht zu diesem Zweck das modernste Sonnenteleskop im Lande zur Verfügung. Damit kann man, bei gutem Wetter, nicht nur den Merkur vor der Sonne, sondern auch Sonnenflecken und Sonnenstürme betrachten.

Die Mitglieder der Sternwarte öffnen daher ihre Sternwartenkuppel am 9. Mai von 13 bis ca. 20 Uhr – klarer Himmel vorausgesetzt. Interessierte Besucher sind dann herzlich willkommen.

Ein sog. Merkurtransit, wie er am 9. Mai stattfindet, kann pro Jahrhundert ca. 13 Mal beobachtet werden. Die nächste Möglichkeit bietet sich im Jahr 2019. So lange möchten wir jedoch nicht warten und hoffen daher auf bestes Wetter für den 9. Mai.

Aschberg-Frühjahrs-Teleskopftreffen AFT vom 07.-10- April

Teleskoptreffen gibt es auch in Schleswig-Holstein. Hier treffen sich Hobby-Sterngucker und Amateurastronomen und zeigen ihre Teleskope, beobachten bei klarem Himmel, tauschen ihre Erfahrungen aus, reden über allerlei astronomische Themen oder zeigen in Form von Vorträgen ihre Astrofotos. Jeder kann an diesen Treffen teilnehmen.

Weitere aktuelle Informationen zum AFT finden Sie hier:

https://www.gva-kiel.de/aft/index.htm

Kinder-Technik-Akademie in den Osterferien

Per Anhalter durch das Universum – Astronomie für Jugendliche von 10 – 12 Jahren

An der vhs Sternwarte beginnt die Reise. Hier könnt ihr die Krater des Mondes, Sonnenflecken oder die Ringe des Saturns erforschen. Baut euer eigenes Fernrohr und geht selbst auf Entdeckungstour am Sternenhimmel. Dabei lernt ihr zusammen mit den Astronomen der Sternwarte welche Wunder uns das Weltall bietet.

Montag bis Freitag, 4. bis 8. April 2016
jeweils von 9 bis 13 Uhr
Alter: 10 bis 12 Jahre
Termine: 5 Termine. Beginn: Montag
Kursleitung: Marco Ludwig und Team, vhs-Sternwarte Neumünster

Veranstaltungsort: vhs-Sternwarte Neumünster, Hahnknüll 58
Kursgebühren: 15,00 Euro
Hinweis:
Je nach Wetterlage wird ein Termin durch einen Beobachtungsabend von 18-22 Uhr ersetzt.

Anmeldung

Anmeldung bis 24. März: Museum Tuch + Technik, 04321 – 559 58 0
Ort: VHS-Sternwarte, Hahnknüll 58, 24537 Neumünster

Astronomietag am 19. März

Astronomietag und Earth Hour am 19. März 2016

Am Samstag, den 19. März 2016 findet der 14. bundesweite Astronomietag statt. Die vhs-Sternwarte Neumünster beteiligt sich wie in den Vorjahren an dieser sehr populären Veranstaltung. Das Thema dieses Jahres ist unser Erdmond. Schon ab 17 Uhr können Besucher auf dem Gelände der DRK-Fachklinik, Hahnknüll 58, den Mond durch das Fernrohr betrachten und die vielen Krater bewundern. Dazu bauen die Mitglieder der vhs-Sternwarte mehrere Fernrohre im Freigelände auf und stehen für Fragen und Erläuterungen zur Verfügung. Ebenfalls wird das große Halbmeterteleskop auf den Mond ausgerichtet werden und mit seiner enormen Leistungsfähigkeit die Besucher in seinen Bann ziehen.

Am gleichen Tag findet weltweit die Earth Hour statt. Das ist eine stille Demonstration für mehr Klima- und Umweltschutz und auch gegen die zunehmende Lichtverschmutzung durch den Menschen. Lichtverschmutzung, d. h. die Aufhellung der Nacht durch künstliche Lichtquellen, ist unnatürlich und schadet der gesamten Natur, also Menschen, Tieren und Pflanzen. Zudem stört es die Sternfreunde, die gerne einen dunklen Himmel hätten, um in die Tiefen des Universums blicken zu können. Die Earth Hour findet von 20:30 bis 21:30 Uhr statt. In dieser Zeit werden alle Erdenbürger gebeten, sämtliche künstlichen Lichtquellen auszuschalten, auch den Fernseher. Dann sitzt man eine Stunde bei Kerzenschein zusammen und führt bei einem Glas Wein oder einem Bierchen spannende Gespräche.

Spannend wird es an diesem Abend aber auch an der vhs-Sternwarte. Der bekannte Schleswig-Holsteinische Astrophysiker und Buchautor, Dr. Erik Wischnewski, hält im Rahmen des Astronomietags einen unterhaltsamen Vortrag mit dem Titel „Der Mond ist immer eine Show“.

Mondbeobachtung am Halbmeterteleskop der Sternwarte

Über kein anderes Objekt am Himmel weiß der Mensch so viel wie über den Mond. Das Internet ist voll mit aktuellen Ergebnissen der Raumsonden. Kann da ein Vortrag über den Mond überhaupt noch spannend und informativ sein? Wenn der Kaltenkirchener Wissenschaftsentertainer Dr. Erik Wischnewski wieder einmal nach Neumünster kommt, hat er ganz sicher viel Spannung und Unterhaltung im Gepäck.

Unserem Redakteur hat er schon so viel verraten: Ein Zuhörer wird eines seiner Bücher als Gewinn mit nach Hause nehmen können. Und die anderen haben natürlich wie immer die Möglichkeit, sich ihre Exemplare signieren zu lassen.

Erik Wischnewski beginnt um 19:00 Uhr mit einer Überraschung und wird 75 Minuten lang sein Publikum unterhalten, natürlich geht es dabei immer um unseren Trabanten. Der Vortrag wird rechtzeitig zur Earth Hour beendet sein. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Die Show ist auch für Kinder geeignet. Der Eintritt ist frei.

Buchvorstellung „Fachwörterbuch für Astronomie und Astrophysik“ von Erik Wischnewski

Nach der Neufassung seines erfolgreichen Kompendiums „ Astronomie in Theorie und Praxis“ überrascht Erik Wischnewski seine Leser nun mit einer Innovation, dem „Fachwörterbuch für Astronomie und Astrophysik“.

Dieser „kleine Bruder“ des umfangreichen Nachschlagewerkes umfasst über 4000 Begriffe aus der Astronomie und Astrophysik. Knapp aber verständlich werden in alphabetischer Reihenfolge Kurzerklärungen geliefert, gelegentlich auch wichtige Formeln ins Gedächtnis zurückgerufen oder zur persönlichen Problemlösung an die Hand gegeben und Skizzen und Diagramme  angefügt, wo dies sinnvoll und nützlich erscheint.

Mit Genehmigung des Verfassers sind dem Text einige Bebilderungen aus dem Buch beigefügt.

Das kleine Büchlein wird allen Ansprüchen gerecht, sowohl Wissen-schaftler als auch Hobbyastronomen und interessierte Laien werden ihren Gewinn daraus ziehen.

Bestechend ist die Ausführung, ein handliches Taschenbuchformat mit elegantem Flexi-Cover, anspruchsvollem Design und angenehmer Schriftgröße.

Zwei Spalten füllen jeweils die Seiten, am Außenrand erleichtern grau unterlegte Buchstabenkennzeichnungen das Auffinden des gesuchten Begriffes, alles sehr übersichtlich und gut strukturiert.

Es macht direkt Spaß, sich hilfesuchend an das kleine Lexikon zu wenden, wenn ein Begriff auftaucht, den man nicht kennt oder momentan nicht zuordnen kann.

Oder,  wie in meinem Fall, einfach in dem Werk zu schmökern, sich zu freuen, wenn man „alte Bekannte“ entdeckt, stolz zu sein, wenn man etwas auch hätte richtig erklären können und  sich zu motivieren, weiter nachzuforschen, wenn das Interesse geweckt wurde.

Kurz zusammengefasst für alle Astronomieinteressierten: das „Fachwörterbuch für Astronomie und Astrophysik“    ist ein :

M   ultitalent

U   nikat unter den Lexika

S   ynonym für Qualität

T   aschenbuch mit Format   und

H   andlich

A   ktuell und informativ

V   ielseitig verwendbar

E   rstaunlich preiswert

 

Also viele Gründe, warum es in den Bücherschrank, bzw. in die Tasche gehört!

Viel Spaß bei der Lektüre!

Katharina Behrendt

Ein Stern, der einen Namen braucht

Seit vielen Jahrzehnten wissen wir Menschen um die Planeten im Sonnensystem. Neben unserer Erde kreisen ja noch 7 weitere Geschwister der Erde um unsere Sonne. Ob es aber auch Planeten gibt, die um andere Sterne ihre Bahnen ziehen, war lange Zeit ungeklärt.

 In den letzten Jahren haben Wissenschaftler jedoch zahlreiche bisher unbekannte Planeten, die um Nachbarsterne kreisen, gefunden. Nun sollen diese Sterne und Planeten eigene Namen erhalten, und die vhs-Sternwarte Neumünster beteiligt sich an dem internationalen Projekt der Namensfindung.

Einen Stern zu benennen ist dabei kein so einfaches Unterfangen. Tatsächlich gibt es für die Benennung von Himmelskörpern eine  weltweit zuständige Organisation, die Internationale Astronomische Union (kurz IAU). Die IAU geriet beispielsweise 2006 in den Fokus der Öffentlichkeit, als sich die Wissenschaftler entschieden, Pluto den Planetenstatus abzuerkennen.

Nun sieht sich die IAU einer Mammutaufgabe gegenüber, da in den letzten Jahren mehr als 1000 neue Welten um fremde Sterne entdeckt wurden. Die meisten dieser Sterne und Planeten sind nur mit nichtssagenden Registriernummern versehen. Dies soll sich nun jedoch ändern.

Die Neumünsteraner Astronomen haben für das System Upsilon Andromedae einen Namensvorschlag eingereicht. Künftig soll der Hauptstern Gefjon und seine Begleiter Lenus, Morrigan und Fenja heißen.

So wandte sich die IAU bereits im vergangenen Jahr an alle astronomischen Vereinigungen und Observatorien auf unserem Planeten. Sie sollten am Projekt „NameExoWorld“ teilnehmen und Vorschläge für die Benennung von 20 Systemen einreichen.

Die Astronomen der vhs-Sternwarte haben sich dabei nicht lange bitten lassen. Sofort erarbeitete eine Fachgruppe Vorschläge, die unter der Kuppel am Hahnknüll intensiv diskutiert wurden. Da es sich um ein Projekt internationaler Tragweite handelt, entschied man sich bewusst gegen die Würdigung lokaler Örtlichkeiten oder Persönlichkeiten. Bisher war es in der Astronomie üblich, Himmelskörper nach Figuren der griechischen Mythologie zu benennen. Da diese Figuren endlich sind, sprachen sich die Astronomen für eine Suche nach Namen aus dem Nordeuropäischen Kulturkreis aus. Nach diesem Prinzip könnte künftig jede Kultur auf unserem Planeten besondere Himmelskörper mit mythologischen Figuren der eigenen Kultur in Verbindung bringen. Da in den nächsten Jahrzehnten vermutlich noch tausende Welten zu benennen sein werden, ergäbe sich wohl ein riesiger Fundus an möglichen Namen für neue Planeten.

Konkret hat die vhs-Sternwarte nun einen Vorschlag zur Benennung des Systems upsilon Andromedae im Sternbild Andromeda eingereicht. Es handelt sich dabei um einen Stern, der nach bisherigem Stand der Forschung von mind. drei Planeten umkreist wird. Der Neumünsteraner Vorschlag sieht vor, dem Stern den Namen Gefjon, nach der Göttin der Familie und des Glücks, zu verleihen. Die drei Begleiter sollen die Namen Lenus, Morrigan und Fenja erhalten.

Jetzt darf die gesamte Menschheit über die Namensvorschläge abstimmen. Klicken Sie auf das Bild um Ihre Stimme abzugeben

Die Vorschläge wurden inzwischen von der IAU geprüft und für gut befunden. Nun beginnt jedoch die letzte Phase dieses Projekts: Die Weltbevölkerung darf über die eingereichten Namensvorschläge abstimmen.

Hierzu hat die IAU ein entsprechendes Internetportal eingerichtet. Unter dem Link https://nameexoworlds.iau.org/exoworldsvote

kann jeder Internetnutzer die Namensvorschläge begutachten und für jedes der insgesamt 20 zu benennenden Sternensysteme eine Stimme abgeben.

Direkt zum System Upsilon Andromedae kommt man über diesen Link:

Klicken Sie hier um abzustimmen

Die Astronomen der vhs-Sternwarte rufen nun ihrerseits alle interessierten Hobbyforscher auf, Geschichte zu schreiben und für den Neumünsteraner Vorschlag zu stimmen.

Wenn der Mond verstecken spielt

Frühaufsteher können am Montagmorgen, dem 28.9., falls der Himmel klar ist, ein seltenes astronomisches Ereignis beobachten: eine totale Mondfinsternis. Der Mond wandert auf seiner Bahn um die Erde durch deren Schatten, der Vollmond verdunkelt sich.

 Der Zeitplan ist wie folgt. Um 2:10 Uhr MESZ beginnt der Eintritt des hellen Vollmonds in den Halbschatten der Erde. Dieses Ereignis ist noch unauffällig. Um 3:07 beginnt der Eintritt in den Kernschatten. Da die Halbschattenzone etwa so breit ist wie der Durchmesser des Mondes, erstreckt sich der Halbschatten zu diesem Zeitpunkt über den ganzen Mond. Um 4:11 ist der Mond ganz in den Kernschatten eingetaucht, es beginnt die totale Phase, deren Maximum um 4:47 erreicht wird. Ab 5:23 verlässt der Mond den Kernschatten und ab 6:27 den Halbschatten. Inzwischen macht sich aber schon die Morgendämmerung bemerkbar. Das Ende des Austritts aus dem Halbschatten um 7:24 wird in Schleswig-Holstein nicht mehr zu beobachten sein, da der Mond um 7:27 schon untergegangen ist.

Eine totale Mondfinsternis entsteht wenn sich der Vollmond durch den Kernschatten der Erde bewegt.

In derselben Nacht um 3:46 durchläuft der Mond auch das Perigäum, den erdnächsten Punkt auf seiner elliptischen Bahn. Er sieht dann besonders groß aus. Bei einer Entfernung von 354 600 km ab Neumünster hat er einen scheinbaren Durchmesser von 33,7 Winkelminuten.

Der rote Mond im Schatten der Erde – Fotograf: Marco Ludwig

Während der totalen Phase erreicht kein Sonnenstrahl mehr direkt den Mond. Es gibt aber noch Lichtstrahlen, die in der Erdatmosphäre gebrochen und so zum Mond abgelenkt werden. Das geschieht hauptsächlich mit dem langwelligen roten Licht, denn die kurzwelligen blauen Anteile des Sonnenlichts werden auf dem langen Weg durch die Atmosphäre so stark gestreut und absorbiert, dass sie den Mond nicht erreichen. Der Mond nimmt dann eine kupferne oder dunkel rotbraune Färbung an. Seine Resthelligkeit und Farbe hängt vom Zustand der Erdatmosphäre ab. Wenn ein Vulkanausbruch in jüngster Zeit große Mengen Staub in die Atmosphäre geblasen hat, kann die Mondfinsternis besonders dunkel ausfallen. Der französische Astronom André Danjon hat eine 5-stufige Skala dazu entwickelt. Die 0 auf der Danjon-Skala bezeichnet eine sehr dunkle, fast schwarze Mondfinsternis, die 4 eine helle. Da der Mond nicht genau durch die Mitte des Kernschattens wandert, sondern etwas unterhalb, ist auch ein Helligkeitsverlauf von dunkler am oberen Rand zu heller am unteren Rand zu erwarten.

Der Vollmond tritt in den Kernschatten der Erde ein – FOtograf: Stefan Bruns

Besonders reizvoll ist es, die Mondfinsternis an einem dunklen Ort zu beobachten, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Dann sieht man auch in der Nähe des Mondes noch die Sterne. Bei einem normalen Vollmond ist das nicht möglich. Er blendet so sehr, dass er selbst die hellsten Sterne in seiner Umgebung überstrahlt. Falls sich der Mond während der totalen Phase allzu sehr versteckt: er steht im Südwesten, etwa 20° über dem Horizont.

 

 

Der Vollmond tritt in den Halbschatten der Erde ein – Fotograf: Marco Ludwig

Mondfinsternisse sind immer im Abstand von 2 Wochen mit Sonnenfinsternissen gepaart. Diesmal war die Sonnenfinsternis am 13. September. Während aber eine Mondfinsternis von der gesamten Nachtseite der Erde aus zu beobachten ist und überall gleich aussieht, kommt es bei einer Sonnenfinsternis auf den Beobachtungsort an. So war die jüngste Sonnenfinsternis nur von Südafrika bis zur Antarktis zu beobachten.

Für interessierte Beobachter steht die vhs-Sternwarte diesmal leider nicht zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Mitglieder werden tatsächlich am Montag ihren Berufen nachgehen und müssen die frühen Morgenstunden wohl zum Schlafen nutzen. Eine kleine Delegation von Astronomen plant jedoch eine Exkursion zur Küste um dort den roten Mond über dem Meer zu fotografieren.

Zur Beobachtung empfehlen wir jedoch ein gutes Fernglas auf ein Stativ zu montieren. Auch bei einer ca. 10fachen Fernglasvergrößerung ist dieses Himmelsschauspiel äußerst beeindruckend.

Teleskoptreffen SHT vom 11.-13. September

Klarer Himmel ist rar, und so geschieht es immer wieder, dass Sternenfreunde sich auf engem Raum zusammenrotten und gemeinsam die Pracht des Sternenhimmels bewundern. So eine Rudelbildung nennt man Teleskoptreffen.

Auch in Schleswig-Holstein gab es schon viele solcher Treffen. Besonders beliebt war das Aschberg-Frühjahrsteleskoptreffen auf dem Aschberg bei Eckernförde. Nach den umfangreichen Baumaßnahmen laufen fand das AFT in 2015 zum ersten mal wieder auf dem Gelände statt.

Die Neumünsteraner Sternenfreunde bemühten sich dennoch, den früheren AFR-Termin im Frühjahr nun ebenfalls wieder mit einem Teleskoptreffen in Schleswig-Holstein zu besetzen. So kam es 2013 zum 1. SHT (Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen) am Hof Viehbrook bei Rendswühren das dieses Jahr vom 11. – 13. September 2015 zum 3 . Mal stattfindet. Diesmal im Herbst, weil das SHT nicht als Konkurenz zum AFT gedacht ist.

Dort steht an einem Wochenende eine große Wiese zum Campieren und Beobachten bereit. Sanitäre Anlagen gibt es im benachbarten Hof Viehbrook, wo man auch noch sehr gut speisen kann. Das Licht auf dem Gelände des Hofes wird natürlich während des SHT reduziert, so dass die Astronomen ungestört den Sternenhimmel betrachten können.

Organisatorische Hinweise:

Wie bei Teleskoptreffen üblich, sind Teilnehmer selbst für ihren Schlafplatz (Zelt, Wohnmobil) und für ihre Verpflegung verantwortlich. Im nahegelegenen Hof Viehbrook befindet sich eine Gastwirtschaft, die in Anspruch genommen werden kann.

Für die Bereitstellung der Wiese und der sanitären Anlagen wird ein kleiner Teilnahmebeitrag erwartet. Die Teilnahme ist ein Privatvergnügen, weshalb die Veranstalter keine Haftung übernehmen; jeder ist also für sein Equipment selbst verantwortlich.

Hof Viehbrook

Viehbrooker Weg 6
24619 Rendswühren

54° 4′ 59″ N , 10° 8′ 0″ O

SQM-L: 21,30 (gemessen am 26.04.2014)

Noch Fragen zum SHT? Einfach eine E-Mail an: SHT@Sternwarte-nms.de

Bilder vom SHT 2014:

Bilder vom SHT 2013:

 

Perseiden am Leuchtturm Bülk

Am Abend des 12. August war es soweit: Das Maximum der diesjährigen Perseiden stand bevor.

Also suchte Stefan Bruns sich einen Ort aus, der die schönsten Bilder versprach. Und entschied sich für den Leuchtturm Bülk.
Nach kurzer Fahrt traf er gegen 22:00 ein und war ersteinmal sprachlos!
Hier herrschte ein Verkehr wie in Neumünster zur Rush Hour! Hunderte von Personen säumten das Ufer, um die laue Nacht zu geniessen und die Perseiden zu sehen.
Aber es fand sich noch ein ruhiges Plätzchen und er baute, begleitet von einem Fernsehteam des SH-Magazins, sein Equipment auf.

Noch bevor alles aufgebaut war zogen 2 herrlich helle Sternschnuppen quer über den Himmel und versprachen reiche Fotobeute. Dazu war der Himmel so klar wie lange nicht mehr und auch kein Mond störte mit seinem Licht.

Es folgten 2 Stunden des geduldigen Wartens während der Fotoapparat seine Bilder machte. Was auf den Bildern zu sehen war, wird erst wieder zuhause kontrolliert.
Irgendwann zeigte die Objektivlinse starken Taubeschlag und Stefan Bruns entschied sich zum Abbruch. Mittlerweile war es auch schon 1:30 Uhr .

Am nächsten Morgen wurden dann die Bilder kontrolliert und siehe da: Es waren tatsächlich einige Perseiden eingefangen.

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Keine reiche Beute für ca. 2 Stunden, aber wie heisst es so schön:

Der Weg ist das Ziel.

Die große Wunschoffensive in den Sommernächten

Nachtschwärmern bietet sich dieser Tage wieder ein außergewöhnliches Himmelsschauspiel. Ein Sternschnuppenschauer besucht die Erde.

Der August ist seit jeher als der Monat der Sternschnuppen bekannt, und in den nächsten Tagen wird es davon besonders viele zu sehen geben. In der Zeit vom 10. – 14. August regnet der Meteorstrom der Perseiden besonders stark auf die Erde nieder und beschert dem Beobachter eine Menge Möglichkeiten, sich etwas zu wünschen.

Ein Perseidenmeteor über dem Einfelder See – Fotograf: Marco Ludwig

Laut Aberglauben hat man nämlich bei Sichtung einer Sternschnuppe einen Wunsch frei. Allerdings nur sofern kein anderer diese gesehen hat, und auch nur, wenn man niemandem seinen Wunsch verrät.

Eine helle Sternschnuppe leuchtet durch nächtliche Wolken über Neumünster – Fotograf: Marco Ludwig

Rein wissenschaftlich betrachtet durchläuft die Erde in dieser Zeit einen alten Kometenschweif und trifft dort auf unzählige Staubpartikel, die der Komet abgesondert hat. Im Falle der Perseiden, die im Volksmund auch „Tränen des Laurentius“ genannt werden, sind diese sandkorngroßen Staubteilchen relativ zur Erde bis zu 60 km pro Sekunde schnell (über 200 000 km/h). Wenn sie dann in ca. 100 km Höhe auf die Erdatmosphäre treffen, verglühen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen. Beobachter sehen dann eine helle Leuchtspur am Himmel.

Insgesamt sind die Perseiden sogar von Mitte Juli bis Ende August sichtbar. Das Maximum erwartet der Schleswig-Holsteinische Astrophysiker Dr. Erik Wischnewski für die Nacht vom 12. auf den 13. August. Zwischen 23 und 4 Uhr können dann bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein. Die Beobachtungsbedingungen in den Städten sind jedoch nicht ideal. Auch in klaren Sommernächten stört die Beleuchtung der Straßen und Gebäude enorm. Bessere Bedingungen für die große Wunschoffensive gibt es auf dem Lande bei erheblich dunklerem Himmel.

Die meisten Sternschnuppen tauchen in nordöstlicher Richtung auf. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, weshalb sie Perseiden genannt werden.

Der alte Komet Swift-Tuttle, dessen Schweif für die zahlreichen Meteore verantwortlich ist, wird dabei jedoch nicht zu sehen sein. Trotzdem besteht die Möglichkeit, auch ein paar sehr helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln, zu sehen. Dabei handelt es sich um Gesteinsbrocken, die mehrere Zentimeter groß werden können und besonders hell aufleuchten. Gefährlich, wie beim ca. 18 Meter großen Riesenmeteor über Russland im Februar 2013, soll es jedoch nicht werden. Die kleinen Perseiden verglühen in der Regel restlos und geben dabei einfach nur ein schönes Himmelsschauspiel ab.

Achtung – aufgepasst: Annäherungsversuch geplant!

Nachdem es lange Zeit sehr still um ihn war, kommt der Kleine jetzt wieder groß raus: die Welt spricht wieder über Pluto!

Der Grund dafür ist eine US-amerikanische Raumsonde namens New Horizons, die am 19. Januar 2006 in Cape Canaveral startete und in den vergangenen neuneinhalb Jahren über 5 Milliarden Kilometer zurücklegte.

Ihre Mission?

Die Erforschung des weit entfernt liegenden Zwergplaneten Pluto und seiner fünf Monde Charon, Nix, Hydra, Kerberos und Styx.

New Horizons Foto von Pluto und Charon – Foto: NASA

Im Februar 2007, also 13 Monate nach dem Start, hatte die Sonde bereits Jupiter erreicht und hervorragende Aufnahmen von diesem Planeten und den galileischen Monden gemacht.

Danach wurde New Horizons für den Weiterflug inaktiviert bis zum Anfang diesen Jahres, wo die Vorfeld–Erkundigungen für die Pluto–Mission begannen.

Aufgrund mangelnder Antriebskraft wird ein Eintritt der Sonde in Plutos Orbit nicht möglich sein, nur ein zügiger, 48stündiger Vorbeiflug, die sog. near encounter phase, in der der Abstand zu Pluto kleiner als 1,2 Millionen Kilometer sein wird.

Der geringste Abstand ist berechnet für den 14.Juli 2015, 13.50 Uhr MESZ, wenn New Horizons sich Pluto bis auf 12.500 km nähert.

Nur 14 Minuten später folgt dann die größte Annäherung an Charon, den größten Mond und engen Begleiter Plutos mit einem Abstand von 28.800 km.

Zu diesem Zeitpunkt werden Oberflächenfotos mit einer so hohen Auflösung möglich sein, dass Objekte bis zu einer Größe von 35 m wahrgenommen werden können.

Messsysteme sollen nicht nur Erkenntnisse über detaillierte Oberflächenstrukturen liefern sondern auch über Geologie, Morphologie, das Vorkommen chemischer Elemente und die Atmosphäre von Pluto und ggf. Charon.

Letztere benötigen für eine Drehung um die eigene Achse  6,4 Tage, d.h. während der near encounter phase ist nur jeweils eine Hemisphäre zu sehen.

Auf früheren Fotos, auch von New Horizons im Juni d.J. zeigen sich deutlich zwei unterschiedliche Hemisphären mit hellen und dunklen Flecken, die in Größe und Anzahl pro Hemisphäre differieren.

An Plutos Südpol zeigt sich eine helle Fläche, es wird spekuliert, ob es sich ggf. um eine Polkappe aus Stickstoffeis handeln könnte. Und gibt es Eruptionen, Wolken?

Und wie steht es mit dem großen Geheimnis, wie Pluto zu seinem im Verhältnis riesigen Mond Charon kam? Theorien hierzu gibt es bereits, lassen sich jetzt Beweise finden?

Auch wenn die Auswertung des Gesamtmaterials bis Ende 2016 andauert, eine kleine Kostprobe der Aufnahmen soll es bereits eine Woche nach dem Vorbeiflug geben.

Es bleibt spannend in den nächsten Tagen!

Also keine Sorge: Kollision unmöglich, Kartographie erwünscht!

 

Weitere Informationen

Sternguckerbande in den Sommerferien

Gemeinsam erforschen wir ferne Welten. Ob mit dem Teleskop dem Mond, den Planeten und den Sternen ganz nah sein oder Sternbilder aus der Ferne beobachten, im Weltall gibt es ganz viel zu entdecken! Vielleicht erkennst du einen Satelliten, der um die Erde kreist oder eine Sternschnuppe, die vom Himmel fällt. Mit der Sterngucker-Bande eroberst du den Himmel. Für die Verpflegung der hungrigen Forscher ist gesorgt.

Wann? 21. Juli 2015 von 19:00 bis 23:00 Uhr

Treffpunkt: vhs-Sternwarte Neumünster in der DRK-Fachklinik (im Hauptgebäude mit der Kuppel) Am Hahnknüll 58, 24537 Neumünster

Betreuung: Meltem Tischmann und Team

Alter 10 – 14 Jahre

Kosten 20,00 €

Veranstalter Volkshochschule Neumünster
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.ferienspass-nms.de

 

Nachtleuchtende Wolken über Norddeutschland gesichtet

Ein seltenes Himmelsschauspiel bietet sich dieser Tage Nachtschwärmern beim Blick zum nördlichen Sternenhimmel. Nachtleuchtende Wolken sind meist in der Zeit um die Sommersonnenwende zu beobachten.

Nachtleuchtende Wolken übder der Skyline von Neumünster

Während normale Wolken nur bis in Höhen von ca. 8-12 Kilometern steigen, befinden sich Nachtleuchtende Wolken in Höhen von rund 83 Kilometern, in der Mesopause. Wenn sich solche Wolken über Skandinavien bilden, werden sie auch nachts noch von der Sonne angeleuchtet und können sogar in Norddeutschland gut beobachtet werden.

Die Ursache für dieses Wolkenphänomen ist übrigens noch weitgehend ungeklärt. Erstmals beobachtet wurden sie 2 Jahre nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau im Jahr 1885. Allerdings wurden die Nachtleuchtenden Wolken seither dauerhaft gesichtet, weshalb man inzwischen auch den Meteoritenbeschuss aus dem Weltall für ihre Bildung verantwortlich macht. Meteore verglühen meist in Höhen zwischen 100 und 80 km über der Erdoberfläche. Der dabei zurückgelassene Staub könnte als Kristallisationskern für die Wolkenbildung in so großer Höhe dienen.

Nachtleuchtende Wolken am 10. Juli 2015 über der Fehmarnsundbrücke – Fotografen: Stefan Bruns und Marco Ludwig

Am besten lassen sich Nachtleuchtende Wolken in der späten Dämmerung nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang beobachten. Sichtungen werden noch bis Ende Juli erwartet – sofern das Wetter in den unteren Atmosphärenschichten auch mitspielt und den Blick Richtung Norden freigibt.

Nachtleuchtende Wolken am 8. Juli 2014 – Fotograf: Heiko Albrecht

Mehr über Nachtleuchtende Wolken auf Astronomie-Nord

Papa, wie heißt der Stern da oben……..

Haben wir nicht alle schon mal diese Frage gehört oder selbst gestellt ? Und uns dann gefragt: Wer vergibt eigentlich die Namen für Sterne, Planeten und andere Objekte in unserem Weltall ?

Viele der Namen, die wir kennen für Planeten, Sterne, Sternbilder usw. sind alte, sehr alte Namen, die von längst vergangenen Kulturen vergeben und genutzt wurden.

Andere wiederum haben keinen Eigennamen sondern sind mit so einer Art „Katalognummer“ registriert. Planeten von fernen Sternen werden z.B. meist nach Ihrem Heimatstern, gefolgt von einem Buchstaben benannt. Wie z.B. bei Fomalhaut b. Der Stern, um den der erste durch direkte Beobachtung entdeckte Planet kreist, heißt Fomalhaut, der Planet hat den Buchstaben b.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a3/Fomalhaut_with_Disk_Ring_and_extrasolar_planet_b.jpg

Die einzige Organisation die das Recht hat, diese Objekte zu benennen, ist die „internationale astronomische Union“ kurz „IAU“ mit Sitz in Paris. https://www.iau.org/
Der Schlager „Ein Stern der Deinen Namen trägt“ von DJ Ötzi ist somit nicht realisierbar, nur ein schöner Gedanke.

Bis jetzt !

Seit der verstärkten Suche nach Exo-Planeten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, und der verbesserten Suchmethoden wurden mehr als 1000 Planeten bestätigt, weitere 4000 sind in Prüfung.

Damit zumindest ein Teil von ihnen einen “richtigen“ Namen bekommt, hat die IAU eine Kampagne gestartet, in der sich astronomische Organisationen auf der ganzen Welt  registrieren lassen können, um in einem Auswahlverfahren Namen vorzuschlagen.  https://www.nameexoworlds.org/

Die Sternwarte Neumünster hat sich Anfang des Jahres für diesen Prozess registrieren lassen und nimmt nun an der Kampagne teil.

Location of 20 ExoWorlds in the Milky Way

Verteilung der 20 Kandidaten

In den letzten Wochen wurden nun aus den ersten 200 Systemen die 20 ausgewählt, zu denen die teilnehmenden Organisationen nun Namensvorschläge einreichen dürfen. Dabei handelt es sich um Systeme mit einem Stern und bis zu 5 Planeten.

Bis zum 15. Juni sind die Vorschläge einzureichen, und dann beginnt die Wahl, in der die Weltöffentlichkeit über die Namensvorschläge abstimmen kann.

Das Endergebnis, also die gewählten Namen, wird am 11.August auf der IAU XXIX General Assembly in Honolulu, USA, 3–14 August 2015 bekannt gegeben

Wir, die Sternwarte Neumünster, haben Namensvorschläge eingereicht und erwarten nun die Abstimmung und natürlich das Ergebnis……

Wer weiß, vielleicht können die Neumünsteraner Astronomen dann singen: „Ein Stern, der unseren Namen trägt………“

 

 

 

Aschberg Frühjahrs-Teleskoptreffen AFT vom 17.-19- APril

Teleskoptreffen gibt es auch in Schleswig-Holstein. Hier treffen sich Hobby-Sterngucker und Amateurastronomen und zeigen ihre Teleskope, beobachten bei klarem Himmel, tauschen ihre Erfahrungen aus, reden über allerlei astronomische Themen oder zeigen in Form von Vorträgen ihre Astrofotos. Jeder kann an diesen Treffen teilnehmen.

Weitere aktuelle Informationen zum AFT finden Sie hier:

https://astronomie-nord.de/aschberg-fruehjahrs-teleskoptreffen-aft/

 

In Neumünster geht bald das Licht aus

Die vhs-Sternwarte soll künftig den Himmel über Schleswig-Holstein nach erdnahen Asteroiden durchforsten.

Heidelberg / Neumünster (dpa): In Neumünster wird es bald ziemlich dunkel. Vergangene Woche entschied die Landesregierung in Kiel, dass die Neumünsteraner Sternwarte am Hahnknüll künftig in Kooperation mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA nach erdnahen Asteroiden suchen soll. Zu diesem Zweck muss der Himmel über der Stadt dunkler werden.

Mit dem Einschlag des Tscheljabinsk-Meteoriten in Russland am 15. Februar 2013 wurde der Menschheit deutlich gemacht, wie gefährlich Geschosse aus dem Weltall sein können. Bei den großen Weltraumorganisationen wie NASA und ESA ging man bis dahin davon aus, dass derart große und gefährliche Asteroiden nur ca. alle 1000 Jahre auf der Erde einschlagen. Die Gefahr scheint jedoch deutlich größer zu sein, und darauf möchte man sich künftig besser vorbereiten. Um eine möglichst lückenlose Überwachung des Himmels über Deutschland zu gewährleisten, wurden insgesamt bundesweit 8 Sternwarten von der ESA gebeten, nach entsprechenden Himmelskörpern Ausschau zu halten. Dabei soll nun auch das Halbmeterteleskop der vhs-Sternwarte Neumünster helfen und die Überwachung im Raum Schleswig-Holstein übernehmen.

Der Himmel über der Stadt ist jedoch noch zu hell; Lichtverschmutzung macht den Astronomen das Leben schwer. Daher entschied die Landesregierung in einem Sondererlass, dass die Neumünsteraner in einem Radius von 1,5 km rund um die Sternwarte ab 21 Uhr kein künstliches Licht mehr emittieren dürfen. Straßen- und Gebäudebeleuchtung sollen zukünftig bei klarem Himmel abgeschaltet werden. Auch den Anwohnern innerhalb der Bannmeile soll es künftig untersagt sein, ihre Eingangstüren, Gärten oder Wege zu beleuchten.

Kometen und Asteroiden kommen der Erde immer wieder gefährlich nahe. Künftig soll ein Frühwarnsystem möglichen Katastrophen vorbeugen.

Um die neue Verdunkelung in der Stadt sicher zu stellen, soll das Neumünsteraner Ordnungsamt künftig eine Lichtpatrouille abstellen, die Lichtsünder verwarnt und die Dunkelheit durchsetzt. Die Sonderregelungen der Bannmeile betreffen besonders den nahe der Sternwarte gelegenen Stadtteil Gartenstadt. Derzeit wird aber wohl auch diskutiert die Lichtschutzzone bei Bedarf bis zur Innenstadt auszuweiten. Der stellvertretende Sternwartenleiter Stefan Bruns  zeigte sich skeptisch, ob die verordnete Verdunkelung wirklich durchzusetzen sei. Andererseits seien sich die Bürger sicherlich der besonderen Bedeutung der Sternwarte für ein funktionierendes Asteroidenfrühwarnsystem bewusst.

ESA-Sprecherin Dr. Carolin Liefke äußerte sich bei einer Pressekonferenz  am Max-Planck Institut für Astrophysik in Heidelberg sichtlich beeindruckt von der Bereitschaft des Landes und der Stadt, sich an der Asteroidensuche zu beteiligen und auch Opfer zu bringen. „Dass irgendwann wieder ein großer Brocken auf der Erde einschlägt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Nur wenn wir die Geschosse aus dem Weltall frühzeitig identifizieren und Vorkehrungen treffen, hat die Menschheit eine Chance zum Überleben“, so ihr anerkennender Kommentar.

Bitte Veröffentlichungsdatum beachten

(April, April)

Die Partielle Sonnenfinsternis am 20.März und der Astronomietag am 21. März

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, und bei diesem eindrucksvollen Himmelsphänomen handelt es sich sogar um ein echtes „Schattenspiel“. Die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster haben sich aus diesem Grund etwas Besonderes überlegt. Am 20. März werden sie die Finsternis mit interessierten Bürgern im Stadtzentrum beobachten. Am folgenden Tag findet der bundesweite Astronomietag unter dem passenden Motto „Schattenspiele“ statt. Dazu wird auch die vhs-Sternwarte ihre Sternwartenkuppel für Besucher öffnen.

Die partielle Sonnenfinsternis am 20. März von 9:30 Uhr bis 11:50 Uhr:

 Sonnenfinsternisse sind seltenen Ereignisse. Der Mond schiebt sich in manchen Jahren bis zu drei Mal zwischen Erde und Sonne und wirft dabei einen Schatten auf unseren Heimatplaneten. Wie weit die Sonne dabei bedeckt wird, hängt vom Ort des Beobachters auf der Erde ab. Die letzte partielle Sonnenfinsternis über Deutschland fand im Jahr 2011 statt und wurde speziell in Norddeutschland zudem von Wolken gestört. Die letzte totale Sonnenfinsternis, bei der die Sonne komplett vom Mond bedeckt wurde und sogar tagsüber für einige Minuten Sterne zu sehen waren, war im August 1999 über Süddeutschland zu beobachten.

Auch bei der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 bewegt sich der Mond genau zwischen Sonne und Erde hindurch, wobei er von Deutschland aus betrachtet einen Teil der Sonnenscheibe bedecken wird. Über Schleswig-Holstein werden zeitweise bis zu 80% der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt sein. Zwischen Skandinavien und Island wird sogar eine totale Sonnenfinsternis mit der zeitweise völligen Verdunkelung der Sonne zu erleben sein.

Die Phasen der partiellen Sonnenfinsternis vom 23. Oktober 2014. Aufgenommen in Oregon/USA von Marco Ludwig. Diese Finsternis war in Europa nicht sichtbar. Die Sonnenfinsternis vom 20. März wird ähnlich verlaufen. Mit speziellen Sonnenfiltern lassen sich Sonnenflecken sowie der dunkle Neumond vor der Sonnenscheibe erblicken. Foto: Marco Ludwig – vhs-Sternwarte Neumünster

Für die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster bietet diese Finsternis eine gute Gelegenheit für eindrucksvolle Beobachtungen und spektakuläre Bilder. Dabei soll in diesem Jahr auch die Bevölkerung mit einbezogen werden. So soll die SoFi (Kurzform für Sonnenfinsternis), wie sie von den Profis gerne genannt wird, direkt vom Stadtzentrum Neumünsters aus beobachtet werden. Die Astronomen werden hierzu zahlreiche professionelle Beobachtungsgeräte direkt auf dem Großflecken aufbauen und der Bevölkerung einen eindrucksvollen und unvergesslichen Blick auf unseren Heimatstern gewähren. Dabei sollen auch die Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen die Möglichkeit haben, ihr Wissen über die Astrophysik zu erweitern.

Die Astronomen der vhs-Sternwarte werden in der Zeit von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr auf dem Großflecken zu finden sein. Die Finsternis findet zwischen 09:30 Uhr und 11:50 Uhr statt. Die maximale Bedeckung von 80 % wird für ca. 10:46 Uhr erwartet. Für die erfolgreiche Beobachtung ist natürlich ein klarer Himmel unbedingte Voraussetzung.

 

Der bundesweite Astronomietag am 21. März von 17-21 Uhr:

 Einmal die Monde Jupiters oder ferne Galaxien im Teleskop beobachten – wer schon immer einmal einen Blick in die unendlichen Weiten des Universums werfen wollte, hat dazu beim Astronomietag in Bundesweit über 100 Sternwarten die Gelegenheit.

Auch die vhs-Sternwarte Neumünster wird an diesem Tag wieder ihre Tore oder besser ihre Sternwartenkuppel für Besucher öffnen.

Bei klarem Himmel wird in der Zeit von 17 – 18 Uhr die Sonne beobachtet. Die hochmodernen Sonnenfilter im „Sparkassen-Teleskop“ enthüllen dabei ungeahnte Details an der Oberfläche unseres Heimatsterns.


Der Planet Jupiter mit dem Schatten eines Jupitermondes. Auch auf anderen Planeten finden kosmische Schattenspiele statt. Fotograf: Markus Bruhn

Um 18 Uhr halten die Neumünsteraner Astronomen Jürgen Kahlhöfer und Stefan Bruns einen Vortrag zum Thema „Schattenspiele im Weltall“. Dabei wird es nicht nur um die am Vortag stattfindende Sonnenfinsternis gehen, sondern auch um Mondfinsternisse, den seltenen Venustransit und und den aktuellen Forschungsschwerpunkt Exo-Planeten

Bis 22 Uhr können Besucher bei klarem Himmel durch die zahlreichen Fernrohre der vhs-Sternwarte blicken. Dabei entdecken sie Wolken und Monde beim Jupiter, die Polkappen des Mars oder die helle Sichel der Venus. Dabei stehen ihnen die fachkundigen Astronomen der vhs-Sternwarte zur Seite und begleiten sie gerne auf ihrer Reise in unendliche Weiten.

ACHTUNG: Das Beobachten der Sonne ist nur mit geeigneten Schutzfiltern möglich. Der direkte Blick in die Sonne ist unbedingt zu vermeiden. Es drohen irreparable Augenschäden. Bitte wenden Sie sich bei Fragen an die Sternwarte ihres Vertrauens! 

Die aufgehende Sonne beim Venustransit 2012 – Foto: Marco Ludwig und Stefan Bruns – vhs-Sternwarte Neumünster

Die Venus als heller Abendstern

In den letzten Tagen haben die Wolken endlich auch einmal wieder den Blick auf den Sternenhimmel freigegeben. Viele Neumünsteraner beobachteten nun jedoch eine vermeintlich ungewöhnliche Himmelserscheinung und suchten Rat bei der vhs-Sternwarte.

In diesen Tagen findet man tief am Südwesthorizont einen außergewöhnlich hellen Stern. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um einen Stern, sondern nur um einen Planeten. Es ist die Venus, die uns momentan und auch in den nächsten Monaten als Abendstern Freude macht.

Unser Schwesterplanet, der mit rund 12100 km Durchmesser fast so groß ist wie unser Heimatplanet, ist tatsächlich neben Sonne und Mond das hellste Objekt am Nachthimmel. In einem guten Fernglas oder kleinen Fernrohr ist die Venus sogar als flächiges Scheibchen zu erkennen. Genau wie bei unserem Mond lassen sich auch bei der Venus Phasen erkennen und zur  Zeit sehen wir bei hoher Vergrößerung noch fast Vollvenus. Während der Beobachtungsperiode bis Ende Juni wird sich die Phase bis zur sichelförmigen Viertelvenus verändern. Da sich die Venus in dieser Zeit der Erde nähert, wird sie im Fernrohr auch immer größer erscheinen.

Der helle Planet Venus über der Kuppel der vhs-Sternwarte

Benannt ist unser Schwesterplanet, passend zum bevorstehenden Valentinstag, nach der römischen Göttin der Liebe. Von der Erde betrachtet ist die helle Venus sicherlich auch eine beeindruckende Erscheinung. Auf dem Planeten herrschen jedoch eher ungemütliche Bedingungen.  Bisher gelandete Raumsonden haben Temperaturen von über 450 °C sowie einen Druck von über 90 bar an der Oberfläche festgestellt.  Tatsächlich sind die Bedingungen auf unserem Schwesterplaneten also äußerst lebensfeindlich.

Wer die Venus einmal im Teleskop beobachten möchte, hat dazu am 20. Februar Gelegenheit. An diesem Abend öffnet die vhs-Sternwarte wieder ab 19 Uhr ihre Sternwartenkuppel für Besucher. Voraussetzung dafür ist natürlich gutes Wetter.

Die Venus bei hoher Vergrößerung im Teleskop – Fotograf: Markus Bruhn

Einen Kometen mit bloßem Auge….

kann man in diesem Monat nahe des Sternbildes Orion beobachten. Aufgrund seiner Helligkeit von ca. 4mag in dunklen Nächten vielleicht sogar mit blossem Auge, bestimmt aber mit dem Fernglas. Dabei entwickelte sich der Komet in den letzten Wochen weit besser als vorhergesagt.

Foto: Komet Lovejoy – Dr. Erik Wischnewski

C/2014 Q2 Lovejoy ist ein Besucher aus den fernen Weiten des Sonnensystems, in denen sich noch andere Objekte tummeln. Quasi als „Abfallprodukt“ einer systematischen Suche nach weit entfernten Supernova-Explosionen, gelang es Forschern aus den dabei anfallenden riesigen Mengen von Messdaten 16 bislang unbekannte transneptunische Objekte aufzuspüren. Sie sind jeweils etwa 200 Kilometer groß und umrunden die Sonne jenseits der Neptunbahn.

Am 7. Januar stand der Komet der Erde am nächsten und nähert sich bis 30. Januar weiter der Sonne, welche er in ca 194 Millionen Kilometern Abstand passieren wird – also kein Sonnenkratzer sein, dafür aber auch nicht wie ISON zerissen wird.

Seine Bahn führt Lovejoy durch die Sternbilder Stier, Widder, Dreieck und Andromeda. Vom 17.-19. Januar zieht er an den Plejaden vorbei und am 21. Januar nur 20 Bogenminuten an der Galaxie NGC1156.

 

Aufsuchkarte Lovejoy January 2015

 

An den Namen „Lovejoy“ haben sich Kometenbeobachter in den vergangenen Jahren bereits gewöhnt: Nach dem „Großen Weihnachtskometen“ des Jahres 2011 (C/2011 W3) und dem „ISON-Ersatz“ C/2013 R3 im vergangenen Jahr nähert sich nun Terry Lovejoys bereits fünfte Kometenentdeckung der Erde: C/2014 Q2 – auch dieser Schweifstern trägt den Namen seines Entdeckers.

Sternschnuppen im Dezember

Auch wenn der Himmel in den letzten Tagen meist bedeckt war, ein paar mal haben sich die Wolken doch verzogen und den Blick auf den Sternenhimmel freigegeben. Mit etwas Wetterglück könnte man in den nächsten Tagen Sternschnuppen sehen.

Eine Sternschnuppe über dem EInfelder See – Fotograf: Marco Ludwig

Am Wochenende des 13.-14. Dezember erreicht der Sternschnuppenstrom der Geminiden sein Maximum. Er ist nach dem Sternbild Zwillinge (Gemini) benannt, denn dort, in der Nähe der hellen Sterne Castor und Pollux, scheinen die Bahnen der Sternschnuppen ihren Ausgangspunkt zu haben. Die Zwillinge stehen jetzt abends im Osten. Die Geminiden sind ein besonders reicher und schöner Sternschuppenstrom. Im vorigen Jahr wurden im Maximum über hundert Sternschnuppen je Stunde registriert. Schon einige Tage vor dem Maximum steigt ihre Häufigkeit langsam an. Die hellsten Sternschnuppen werden erst nach dem Maximum erwartet, danach fällt ihre Anzahl aber bald ab.

Ein heller Mond kann bei der Beobachtung der Sternschnuppen stören. Am Samstagabend (13.Dez.) geht der Mond erst um 23.34 Uhr auf. Zum Glück kann man auch schon vorher eine gute Ausbeute an Sternschnuppen erwarten.

In der nächsten Zeit ist auch Jupiter wieder gut am Abendhimmel zu sehen. Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems und auffallend hell. In seiner Helligkeit kann er nur von der Venus übertroffen werden, abhängig von den jeweils aktuellen Entfernungen der Planeten von der Erde. Die Venus steht aber zur Zeit in der Nähe der Sonne und geht am Samstag schon um 16.33 Uhr unter. Jupiter geht um 21.05h auf und steht dann später am Abend noch tief im Osten, auffällig hell und ruhig glänzend, ohne das für helle Sterne typische Funkeln.

Seine 4 größten Monde (von insgesamt über 60) kann man evtl. schon mit einem guten Fernglas erkennen. Links von Jupiter geht das Sternbild Löwe auf.

Die Raumstation ISS vor der Mondsichel – Fotograf: Jürgen Kahlhöfer

Nächste Woche wird auch die internationale Raumstation ISS wieder am Abendhimmel vorbeifahren. Am Montag, dem 15.12., erscheint sie gegen 17.56 Uhr etwa 10° hoch im Südwesten. Etwa 3 Minuten später erreicht sie im SSO mit 41° ihre größte scheinbare Höhe über dem Horizont. Um 18.00h verschwindet sie im Schatten der Erde. Ähnlich verlaufen die Überfahrten am Dienstag ab 17.06 und 18.42 (kürzer) und am Mittwoch ab 17.51 Uhr. Am Donnerstag kann man zwischen 17.01 und 17.07 einen ganzen Überflug von mehr als 6 Minuten Dauer von West nach Ost beobachten, größte Höhe 45° um 17.04h.

Philae schläft jetzt….

Gestern gegen 22:30 öffnete sich das nächste Zeitfenster zur Datenübertragung mit Philae. Doch erst gegen 23:15 kam ein Kontakt zustande, der zwar kurz wieder abbrach aber dann stabil blieb.
Die empfangenen Daten zeigen, dass der Bohrer einen vollen Durchgang gemacht hat, also das Experiment auch funktionierte.

Damit funktioniert nur ein Experiment nicht, weil sich die Kappe vom Instrument nicht lösen ließ.
Die Forscher sendeten dann eine Sequenz, nach der Philae sich um ca. 35Grad drehen sollte. So will man die Solarzellen besser in die Sonne drehen, um mehr Strom zu bekommen. Die Operation wurde durchgeführt und die Erfolgsmeldung kam noch im Zeitfenster zurück.
Mehr und mehr näherte sich die Batteriekapazität dem Ende zu.

Zuletzt wurde alles nicht benötigte gedrosselt, um genügend Strom für die Datenübertragung zu haben. So konnte der komplette Datenstrom noch zu Rosetta und dann zur Erde übertragen werden.

Somit wurden nach 57 Stunden auf dem Kometen die wichtigsten Experimente erfolgreich abgeschlossen und die Daten zur Erde gesendet.

Gegen 1:35 brach dann der Kontakt ab. Philae hatte keinen Strom mehr und ging in einen Schlafmodus. Die Forscher hoffen jetzt, dass die Batterien sich nach und nach wieder aufladen und so ein erneuter Kontakt möglich wird. Die Voraussetzungen dafür sind günstig, weil „Tschuri“ bis August 2015 der Sonne immer näher kommt und somit die Sonneneinstrahlung zunimmt.

Rosetta bleibt derweil in der Nähe des Kometen. Die Sonde wird den Ritt um die Sonne begleiten und so lange wie möglich Daten zur Erde senden. Vielleicht ist dann ja etwas von Philae dabei.

Und noch eine interessante Nachricht: Es gibt eine Vermutung wo Philae jetzt sein könnte: Nach Auswertung aller Daten könnte dies der Ort sein wo Philae jetzt schläft

Quelle aller Bilder: ESA

Wo ist Philae ?

Ausführlichere Informationen sind hier zu lesen


Dies ist das erste Bild, das Philae nach ihrer Landung zu uns sendete:

Zu erkennen ist zum einen eines der 3 Landebeine der Sonde aber auch, dass sie sich nicht dort befindet wo sie sein sollte.
Grund dafür ist, dass Philae nach dem ersten Kontakt noch 2 Sprünge tat und nun ca. 1 km entfernt vom ursprünglichen Landeplatz (rotes Kreuz) zum Stehen gekommen ist.

Zu Beginn der Abstiegs sah es noch vollig ruhig aus

Doch die Situation sieht nun völlig anders aus und stellt große Herausforderungen an das gesamte Team.
Lesen Sie weiter in diesem Beitrag.

Mission Rosetta – Die Landung !

ES IST SOWEIT !!!!!

Gegen 10:03 CET trennt sich Philae von Rosetta und beginnt seinen Abstieg auf den Kometen 67P/ Churyumov-Gerasimenko (67P/C-G) um dann gegen 17:02 einen neuen Meilenstein in der Raumfahrt zu setzen:

Eine gesteuerte Landung auf einem Kometen !

Philae_separation

Viele Ressourcen im Netz zeigen Livestreams, Interwiews und andere Informationen oder Sendungen über dieses Projekt.

Hier ein Link zum Livestream der ESA.
Auch einen genauer Zeitplan der Landung findet sich bei der ESA (auch als PDF)

Mission Rosetta – Die Spannung steigt

In der Mission der europäischen Raumsonde Rosetta zum Kometen 67P/ Churyumov-Gerasimenko (67P/C-G) steht das letzte überaus kritische Manöver bevor: Am 12. November soll sich die Landeeinheit Philae vom Raumschiff Rosetta lösen und sanft auf dem Kometen landen. Wenn es klappt, wäre es die erste weiche Landung auf einem Kometen in der Geschichte der Raumfahrt. Deutschland ist maßgeblich an der Entwicklung der Sonden und der Kontrolle der Landung beteiligt. Im Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt steigt die Spannung.

Rosetta mit Philae,      Quelle:ESA

Rosetta hat schon eine lange Reise hinter sich. Im März 2004 auf einer Ariane 5 vom europäischen Raumfahrtzentrum in Kourou gestartet, hat sie inzwischen 5 mal die Sonne umrundet und sich dabei noch 3 mal der Erde und ein mal dem Mars genähert, um im Schwerefeld der Planeten jedes Mal noch mehr Schwung aufzunehmen. Unterwegs hat sie im Vorbeiflug schon die Asteroiden Steins und Lutetia fotografiert. Während eines großen Teils der langen Reise waren die meisten wissenschaftlichen Instrumente der Sonde aber abgeschaltet. Am 20. Januar 2014, noch 9 Millionen Kilometer vom Ziel entfernt, wurden sie aus ihrem „Winterschlaf“ geweckt, und zur großen Erleichterung der Wissenschaftler konnten alle Geräte melden: „Wir sind bereit.“ Am 5. Mai begann der Landeanflug auf den Kometen: Es wurden noch 10 Kurskorrekturen durchgeführt und die Geschwindigkeitsdifferenz der Sonde zum Kometen von 775 m/s auf 1 m/s herab gefahren. Am 6. August, nach mehr als zehnjähriger Reise und 6,4 Milliarden zurückgelegten Kilometern, hat sie ihr Ziel präzise erreicht und ist in eine Umlaufbahn um den Kometen eingeschwenkt. Im Kontrollzentrum knallten die Sektkorken.

Lesen Sie hier weiter : Die Rosetta-Mission

Auf die Spitze getrieben – ISS begegnet der Mondsichel

In rund 400 Kilometern Höhe bewegt sich die Raumstation ISS lautlos mit einer Geschwindigkeit von ca. 28 000 km/h um unseren Heimatplaneten. Für einen Umlauf benötigt sie rund 93 Minuten, und momentan ist sie der Wohnort unseres deutschen Astronauten Alexander Gerst.

Dieser schickt uns nun schon seit einigen Wochen immer wieder spannende Berichte und beeindruckende Bilder aus dem Weltraum auf die Erde. Während Gerst auf die Erde schaut gibt es aber auch immer wieder Menschen die gezielt in den Weltraum schauen, um dort die Raumstation zu sehen. Dies ist alle paar Wochen meist zu Zeiten der Dämmerung abends oder morgens auch mit bloßem Auge möglich. Erheblich seltener ist es jedoch, dass die Raumstation von einem bestimmten Standort auf der Erde betrachtet vor einem Himmelsobjekt wie Mond oder Sonne vorbeizieht.

ISS-Mondtransit – fotografiert von Stefan Bruns am 20.09.2014

ISS-Mondtransit – fotografiert von Jürgen Kahlhöfer am 20.09.2014

Astronomen nennen so eine Begebenheit einen Transit. Ein berühmtes Beispiel dafür ist der Venustransit des Jahres 2012. Damals war unser Nachbarplanet direkt vor der Sonne als kreisrunde Kugel sichtbar, was auch zahlreiche Neumünsteraner Himmelsfotografen erfolgreich beobachten konnten.

Während die Venus solch ein Schauspiel nur ca. 2x pro Jahrhundert abliefert, schiebt sich die Raumstation von Neumünster aus betrachtet ca. 2x im Jahr vor Sonne oder Mond. Bei ihrem niedrigen Orbit und der hohen Geschwindigkeit dauert so ein Transit jedoch meist nur knapp eine Sekunde.

So ist es für Himmelsfotografen eine sportliche Herausforderung, diesen Moment mit einer Kamera festzuhalten und vielleicht sogar noch Details der Raumstation sichtbar werden zu lassen. Dabei macht einem aber nur allzu oft das Wetter einen Strich durch die Rechnung. So ist es auch nachvollziehbar dass, trotz jahrelanger Versuche, solch ein ISS-Transit an der vhs-Sternwarte bisher erst 2x erfolgreich fotografiert werden konnte.

Die ISS an der Spitze der Mondsichel – fotografiert von Marco Ludwig am 20.09.2014 am DINO der vhs-Sternwarte Neumünster

Am 20. September gelang jedoch der dritte Streich, der gleich an drei verschiedenen Standorten in Neumünster beobachtet werden konnte. Während für Stefan Bruns und Jürgen Kahlhöfer die Raumstation nahezu mittig vor der abnehmenden Mondsichel vorbeizog wurde es für Marco Ludwig an der Sternwarte am Hahnknüll knapp. Dort streifte die Raumstation gerade eben die Spitze der Mondsichel. Auf dem Foto erkennt man die Raumstation direkt neben der unteren Spitze der Mondsichel. Dabei werden die Solarkollektoren der ISS schon wieder von der Sonne beleuchtet, weshalb sie leicht golden schimmern.

Vielleicht wäre das  auch ein schönes Erinnerungsfoto für Alexander Gerst, wenn er wieder zur Erde zurückkehrt.

 

Polarlicht am Fehmarnsund

Eine schlaflose Nacht hatten die Polarlichtjäger in Norddeutschland  von Freitag auf Samstag. Die Sonne hatte zwei Tage zuvor einen X-Klasse CME  ( CME = englisch: Coronal Mass Ejection –  deutsch: Koronaler Massenauswurf) in Richtung Erde geschickt, der am Nachmittag des 12. September auf unserem Heimatplaneten ankommen sollte.

Die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter auch in unseren Breiten ist nach so einem ausgeprägten solaren Ereignis sehr hoch. Da auch noch günstige Wetterverhältnisse vorhergesagt wurden, machten sich zahlreiche Himmelsfotografen auf, um dieses seltene Naturschauspiel zu beobachten.

Auch an der vhs-Sternwarte Neumünster bereitete man sich auf die Ankunft des Nordlichtes vor. Am Einfelder See stellten Katharina Behrendt und Jürgen Kahlhöfer ihre Kameras auf, während sich Stefan Bruns und Marco Ludwig auf den weiten Weg zum Fehmarnsund machten. Während sich am See jedoch Wolken und Nebel ausbreiteten gab es am Meer einen sternenklaren Himmel.


Polarlicht-Video am 12.09.2014 über der Fehmarnsundbrücke. Fotografen: Marco Ludwig und Stefan Bruns

Gegen 22:45 Uhr zeigte sich auf den Kameras von Stefan Bruns und Marco Ludwig tatsächlich erstes Polarlicht. Dies sollte in den folgenden 20 Minuten noch intensiver und sogar mit bloßem Auge sichtbar werden. Danach folgte eine Pause bis erneut kurz vor Mitternacht ein intensiver roter und grüner Schein auf den Fotos zu erkennen war.

Visuell war dieses Polarlicht jedoch deutlich weniger spektakulär, was wohl auch dem äußerst hell scheinenden Mond geschuldet war. Dieser sorgte aber wenigstens für eine deutliche Aufhellung der Landschaft und der bekannten Fehmarnsundbrücke, die auf den zahlreichen Bildern gut zu erkennen ist.

Die Jagd auf Polarlichter bleibt also weiterhin eine spannende und unberechenbare Freizeitbeschäftigung. Aber die außergewöhnlichen Bilder entlohnen einen doch irgendwie für den großen Aufwand.

vhs-Kurse in der Sternwarte

Als Institution der Volkshochschule Neumünster bietet die vhs-Sternwarte allen Interessierten verschiedene Kurse rund um das Themenfeld Astronomie an. Auf unserer Homepage oder bei der Volkshochschule können sie sich über das Kursangebot informieren. Im Herbstsemester 2014/15 bieten wir folgende Kurse und Veranstaltungen an:

 

Für Einsteiger:

Astro-Einstieg – Schnupperkurs

Astro-Einstieg – Fernrohrführerschein

 

Für Amateurastronomen:

Sternkieker – Astronomie-AG

 

Special-Event:

Kometenweine in der Sternwarte

 

Für Kinder und Jugendliche:

Jugendsternwarte

 

Anmeldung zu Kursen, Vorträgen und Veranstaltungen der vhs-Sternwarte bei der

Volkshochschule Neumünster

Gartenstr. 32

24534 Neumünster

Telefon: 04321 – 70769-0

Telefax: 04321 – 419 96 99

E-Mail: info@vhs-neumuenster.de

https://www.vhs-neumuenster.de

 

Die große Wunschoffensive – Perseiden im August

Nachtschwärmern bietet sich dieser Tage wieder ein außergewöhnliches Himmelsschauspiel. Ein Sternschnuppenschauer besucht die Erde.

Der August ist seit jeher als der Monat der Sternschnuppen bekannt und in den nächsten Tagen wird es davon besonders viele zu sehen geben. In der Zeit vom 10. – 14. August regnet der Meteorstrom der Perseiden besonders stark auf die Erde nieder und beschert dem Beobachter eine Menge Möglichkeiten sich etwas zu wünschen.

Eine Perseidensternschnuppe über dem Einfelder See im Sommer 2013

Laut Aberglaube hat man nämlich bei Sichtung einer Sternschnuppe einen Wunsch frei. Allerdings nur sofern kein anderer diese gesehen hat und auch nur wenn man niemandem seinen Wunsch verrät.

Rein wissenschaftlich betrachtet durchläuft die Erde in dieser Zeit einen alten Kometenschweif und saugt dabei mit ihrer Schwerkraft unzählige Staubpartikel auf. Im Falle der Perseiden, die im Volksmund auch „Tränen des Laurentius“ genannt werden, werden diese sandkorngroßen Staubteilchen bis zu 60 km pro Sekunde schnell (über 200 000 km/h). Wenn sie dann in ca. 100 km Höhe auf die Erdatmosphäre treffen verglühen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen. Beobachter sehen dann eine helle Leuchtspur am Himmel.

Insgesamt sind die Perseiden sogar von Mitte Juli bis Ende August sichtbar. Das Maximum erwartet der schleswig-holsteinische Astrophysiker Dr. Erik Wischnewski für die Nacht vom 12. auf den 13. August. Zwischen 23 und 4 Uhr können dann bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein. Die Beobachtungsbedingungen in den Städten sind jedoch nicht Ideal. Auch in klaren Sommernächten stört die Beleuchtung der Straßen und Gebäude enorm. Bessere Bedingung für die große Wunschoffensive gibt es auf dem Lande bei erheblich dunklerem Himmel.

Heller Vollmond über der Vicelinkirche Neumünster

Leider sorgt in diesem Jahr aber noch das Licht des fast vollen Mondes für helle Nächte. Der Sommervollmond erscheint sogar noch etwas heller, da es sich diesmal um den größten Vollmond des Jahres handelt. Er wird am 10. August nur rund 356 000 km vom Erdmittelpunkt entfernt sein. Im Schnitt beträgt die Entfernung des Mondes rund 384 000 km; somit ist er der Erde am 10 August rund 28 000 km näher und erscheint damit auch größer und heller. Trotzdem sollten noch zahlreiche Meteore zu sehen sein. Die meisten Sternschnuppen tauchen in nordöstlicher Richtung auf. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, weshalb sie Perseiden genannt werden.

Der alte Komet Swift-Tuttle, dessen Schweif für die zahlreichen Meteore verantwortlich ist, wird dabei jedoch nicht zu sehen sein. Trotzdem besteht die Möglichkeit auch ein paar sehr helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln zu sehen. Dabei handelt es sich um Gesteinsbrocken die mehrere Zentimeter groß werden können und besonders hell aufleuchten. Gefährlich, wie beim ca. 18 Meter großen Riesenmeteor über Russland im Februar 2013, soll es jedoch nicht werden. Die kleinen Perseiden verglühen in der Regel restlos und geben dabei einfach nur ein schönes Himmelsschauspiel ab.

 

Wieder Nachtleuchtende Wolken über Norddeutschland

Ein seltenes Himmelsschauspiel bietet sich dieser Tage Nachtschwärmern beim Blick zum nördlichen Sternenhimmel. Nachtleuchtende Wolken sind meist in der Zeit um die Sommersonnenwende zu beobachten.

Nachtleuchtende Wolken übder der Skyline von Neumünster

Während normale Wolken nur bis in Höhen von ca. 8-12 Kilometern steigen, befinden sich Nachtleuchtende Wolken in Höhen von rund 83 Kilometern, in der Mesopause. Wenn sich solche Wolken über Skandinavien bilden, werden sie auch nachts noch von der Sonne angeleuchtet und können sogar in Norddeutschland gut beobachtet werden.

Die Ursache für dieses Wolkenphänomen ist übrigens noch weitgehend ungeklärt. Erstmals beobachtet wurden sie 2 Jahre nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau im Jahr 1885. Allerdings wurden die Nachtleuchtenden Wolken seither dauerhaft gesichtet, weshalb man inzwischen auch den Meteoritenbeschuss aus dem Weltall für ihre Bildung verantwortlich macht. Meteore verglühen meist in Höhen zwischen 100 und 80 km über der Erdoberfläche. Der dabei zurückgelassene Staub könnte als Kristallisationskern für die Wolkenbildung in so großer Höhe dienen.

Nachtleuchtende Wolken am 9.6.2013 bei Wankendorf – Fotograf: Markus Bruhn

Am besten lassen sich Nachtleuchtende Wolken in der späten Dämmerung nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang beobachten. Sichtungen werden noch bis Ende Juli erwartet – sofern das Wetter in den unteren Atmosphärenschichten auch mitspielt und den Blick Richtung Norden freigibt.

Nachtleuchtende Wolken am 8. Juli 2014 – Fotograf: Heiko Albrecht

Mehr über Nachtleuchtende Wolken auf Astronomie-Nord

Touchdown für Sofia

So hieß es am Samstag, den 28.06.2014 gegen 8:45 auf dem Flughafen Hamburg.
Vorher gab es allerdings noch einen Vorbeiflug:

Doch leider existiert das Video dazu nicht mehr bei Youtube 🙁

Die Boing 747 SP der Nasa (Callsign NASA747) sowie das integrierte Sofia-Teleskop werden jetzt in der Werft der Lufthansa Technik bis November einen großen D-Check bekommen.
Die Wahl ist auf Hamburg gefallen weil hier die größte Erfahrung mit der Wartung dieses Flugzeugtyps vorhanden ist. Selbst Boing wartet diese nicht mehr.
Da kommt sogar Airbus mal zum schauen vorbei…..

 

SOFIA ist ein weltweit einzigartiges fliegendes Observatorium, das seit 2010 in bisher rund 90 wissenschaftlichen Flügen u.a. untersucht hat, wie sich Milchstraßensysteme entwickeln, oder wie Sterne und Planetensysteme aus interstellaren Molekül- und Staubwolken entstanden sind. Denn in den Rumpf eingebaut ist ein 17 Tonnen schweres, in Deutschland entwickeltes und vom DLR Raumfahrtmanagement beauftragtes Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 2,70 Metern. Insgesamt sechs wissenschaftliche Instrumente sind derzeit im Einsatz, darunter die von deutschen Wissenschaftlern betriebenen Spektrometer GREAT und FIFI-LS. Im Unterschied zu Weltraumobservatorien können bei SOFIA ständig verbesserte oder sogar neu entwickelte Instrumente mit aktueller Technologie eingesetzt werden. SOFIA ähnelt einem Weltraumobservatorium, das allerdings nach jedem Flug wieder zur Erde zurückkehrt

Auf den Seiten des DSI – Deutsches Sofia Institut, kann man sich weiter über die Mission informieren

Nordlichter unter sich….

27. Februar,  21:00 Uhr.

Mein Handy klingelt. Marco ist dran und sagt nur ein Wort: Polarlicht !

Es ist der Abend des 27. Februars und in Schleswig Holstein war eines der prächtigsten Nordlichter zu sehen.
Später berichtet er das er noch nie jemanden so sauer auf das magische Wort „Polarlicht“ hat reagieren hören.

Aber warum ?

Ich hatte all meine Fotosachen bereits eingepackt weil ich nächsten Tag nach Tromsö im Norden Norwegens aufbrach um genau diese Polarlichter zu sehen und zu fotografieren. Und jetzt kommen die her !

Es war schon lange mein Wunsch einmal unter diesem Lichterschein zu stehen und Bilder zu machen. Im Februar 2014 war es dann soweit.

Wie es mit dem Reisebericht weitergeht, könnt hier in diesem Artikel weiterlesen:

Stefans Reisebericht „Nordlichter unter sich“

Und bis dahin…… Hier sind noch mehr Impressionen:

 

Ferienspaß – Sternenguckerbande am 30. Juli

Nightlife für Kids 

Sternguckerbande in Neumünster

Mit einem Fernrohr die Wunder des Weltalls erblicken kannst du im Sommer 2014 mit der Sternenguckerbande. Gemeinsam erforschen wir Sonnenflecken und Mondkrater oder schauen uns die Ringe des Saturns an. Dazu wollen wir am Weltraumbahnhof Neumünster auch Raketen in den Weltraum schießen. Für hungrige Nachwuchsforscher mit „schwrazen Löchern“ im Bauch gibt es Astronautenkost.

 

Termine:30.07.2014 19-23 Uhr

Preis: ca. 20,00 € pro Kind, Teilnehmer: 10-14 Jahre, Vorbuchungsfrist: 3 Tage, Treffpunkt: vhs-Sternwarte  Neumünster, Hahnknüll 58, 24537 Neumünster

 

Anmeldung beim Jugendverband Neumünster: 

https://neumuenster.feripro.de/programm/1/anmeldung/veranstaltungen

 

 

Mit der ISS in HD um die Erde

Wem das TV-Programm zu langweilig ist kann seit Anfang Mai stattdessen den Blick auf die Erde aus dem Weltraum genießen.

Im sogenannten HDEV-Experiment („High Definition Earth Viewing“) sollen HD-Videokameras auf ihre Tauglichkeit für lang andauernde Weltraumeinsätze getestet werden.

Vor allem die Auswirkungen der energiereichen kosmischen Strahlung stehen im Mittelpunkt des Interesses.
Die Kameras wurden zwar von der NASA entwickelt, aber von kommerziellen Elektronikanbietern gefertigt. Dies soll die Produktionskosten reduzieren.
Angeliefert wurden die Kameras mit einem Dragon-Raumschiff im Rahmen der dritten Regulären ISS-Versorgungsmission des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX.
Am 30. April wurden die Komponenten mithilfe des kanadischen Roboterarmes am europäischen Forschungsmodul „Columbus“ montiert. Bemerkenswert ist die Installation ohne den Außeneinsatz („Spacewalk“) von Astro- bzw. Kosmonauten, stattdessen kam die DEXTRE-Erweiterung, quasi die „Hand“ des Roboterarmes, zum Einsatz.
Die einzelnen Kameras selbst sind nicht schwenkbar, sondern in verschiedenen Winkeln fest ausgerichtet.
Die Aufnahmen der Kameras werden per Livestream über das Internet weltweit verbreitet.

Über den Link: https://eol.jsc.nasa.gov/HDEV/ kann sich das nun die ganze Welt ansehen. Dort wird dann in einem Frame ebenfalls gezeigt welchen Teil der Erde die ISS gerade überfliegt. Sogar mit Satelitenbild über Google Maps.

Wir zeigen hier „nur“ das Livebild der Kameras.
Zum starten bitte auf den blauen Pfeil klicken der nach kurzer Wartezeit erscheint.

Während der Durchquerung des Erdschattens ist verständlicherweise nur ein schwarzes Bild zu sehen. wird ein graues Bild angezeigt, so wird gerade zwischen den beiden Kameras umgeschaltet, es finden Wartungsarbeiten statt opder die Kommunikation mit den Modulen ist gestört.

Zumindest virtuell können ab jetzt also viele Menschen das erleben, was nur wenigen in der Realität möglich ist – auf der ISS „mitfliegen“.
Doch in 2014 haben gleich zwei Europäer dieses Glück:
Ende Mai wird der deutsche Geophysiker Alexander Gerst an Bord eines russischen Sojus-Raumschiffs zu einem halbjährigen Aufenthalt auf der Internationale Raumstation starten. Ende des Jahres erfolgt dann die direkte Ablösung durch die italienische Raumfahrerin Samantha Christoforetti.

Und eine dritte , in Deutschland vor allem bei Kindern bekannte, Persönlichkeit fliegt in dieser Mission mit:
Die WDR-Maus wird Alexander Gerst begleiten und für ein halbes Jahr die Fragen der Kinder über die Maus-Website beantworten. Näheres dazu ist unter diesem Link zu finden.

Auch sonst hat die ESA derzeit viel zu tun:

Im November soll die ESA-Raumsonde „Rosetta“ den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko erreichen und einen Lander auf ihm platzieren. Derzeit wird diese Mission im DLR-Zentrum Köln vorbereitet..
Es ist also einiges Los im All und die vhs-Sternwarte Neumünster wird dieses europäische Raumfahrtjahr mit Artikeln auf dieser Website sowie kleinen Vorträgen zu den Terminen der öffentlichen Beobachtungsabende (jeweils 3. Freitag im Monat) begleiten.

SHT-Beta-Test erfolgreich abgeschlossen

Teleskoptreffen haben auch in Schleswig-Holstein eine lange Tradition. Nachdem jedoch vor zwei Jahren das bekannte Aschberg-Frühjahrsteleskoptreffen auf Eis gelegt wurde, wurde in Neumünster an einer Alternative gearbeitet. Der Termin im Frühjahr sollte nicht ungenutzt verstreichen, und so entstand rund 20 km östlich von Neumünster das Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen, kurz SHT.

Während das erste SHT im Frühjahr 2013 nur im Geheimen von einigen Neumünsteraner Sternenfreunden (sowie drei Gästen aus Flensburg) besucht wurde, sollte das SHT in diesem Jahr nun auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein. Erst mit diesem Beta-Test ließen sich verlässliche Daten über die Tauglichkeit des Veranstaltungsortes und des Himmels sammeln.

Verantwortlich für die Organisation sind Andreas Rex und Stefan Bruns von den „Sternkiekern“ der vhs-Sternwarte Neumünster. Sie hatten für die Zeit vom 25. bis 27. April zum Teleskoptreffen am Hof Viehbrook geladen. Der Hof Viehbrook ist ein Veranstaltungshof mit Hotel- und Restaurationsbetrieb. Das SHT fand auf dem gegenüberliegenden Feld statt und bietet den Besuchern ähnlich viel Platz wie auf dem Aschberg.

Der erste Besucher traf in diesem Jahr jedoch schon am Donnerstag ein und hatte eine große Überraschung im Gepäck. Raffael Benner hatte wie üblich seinen 30“ Dobson dabei, der nach nunmehr 19 Jahren einer umfangreichen Modernisierung unterzogen wurde. Der Dobson wurde nicht nur abgespeckt, sondern auch neu lackiert. Die Farbwahl führte jedoch schnell zu Assoziationen mit einem gewissen schwedischen Möbelhaus. In Anbetracht des fortgeschrittenen Alters dieses wohl bekanntesten deutschen Dobsonteleskops wurde es dann immer häufiger als „alter Schwede“ bezeichnet.

Im Laufe des Freitags wuchs die Schar der Astronomen auf über 30 an, und so tummelten sich bald Sternenfreunde  aus ganz Norddeutschland auf der Wiese, begutachteten zahlreiche Instrumente und betrachteten bei klarem Himmel eingehend die Sonne in diversen Spezialteleskopen. Die Nacht von Freitag auf Samstag wurde dann auch buchstäblich durchgemacht. Vor jedem Zelt oder Wohnmobil wurden Fernrohre geschwenkt und begeistert beobachtet und fotografiert. Währenddessen gab es auch immer wieder Gelegenheit, am Neumünsteraner Gemeinschaftszelt Würstchen auf den Grill zu legen und an einer unerschöpflichen Kaffeequelle neue Kraft zu tanken.

Bis zu jener Nacht war jedoch immer noch fraglich, ob der Himmel es auch wirklich mit anderen Beobachtungsplätzen im Land zwischen den Meeren aufnehmen konnte. Schnell zeigte sich jedoch, dass auch das rund 20 km entfernte Neumünster kaum störend wirkte. Messungen mit dem Skyqualitymeter (SQM-L) ergaben Durchschnittswerte um 21,30, und ein Maximalwert zeigte sogar 21,48 an. Der Himmel spielte also mit.

Die Nacht auf Sonntag war dann aber erheblich weniger beeindruckend. Über dem SHT verdeckten Wolkenschlieren den Blick auf Deep Sky Objekte, und am Horizont konnte man Wetterleuchten erblicken. Das war wohl der Preis für den Sonnenbrand, den man sich in den Tagen zuvor geholt hatte. Immerhin ließen sich Jupiter und Mars davon nicht beeindrucken. Tatsächlich regnete es während des gesamten SHT nicht, was für viele ITV-Anhänger kaum zu glauben war.

Der Beta-Test des SHT war also erfolgreich und aus den Rückmeldungen der Besucher war zu schließen, dass man sich ein Teleskoptreffen an diesem Ort auch regelmäßig vorstellen könnte. Momentan laufen jedoch auch Anstrengungen, das AFT im kommenden Jahr wieder zu beleben. Da sich die Bedingungen vor Ort jedoch geändert haben, würde wohl auch das AFT im Frühjahr 2015 eine Art Beta-Test werden. Nach jetzigen Plänen soll das SHT dann in den Herbst verlegt werden.

Bilder vom SHT 2014:

Achtung: Diese Bildergalerie verfügt über mehrere Seiten.

SHT – Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen vom 25. – 27. April bei Neumünster

Klarer Himmel ist rar, und so geschieht es immer wieder, dass Sternenfreunde sich auf engem Raum zusammenrotten und gemeinsam die Pracht des Sternenhimmels bewundern. So eine Rudelbildung nennt man Teleskoptreffen.

Auch in Schleswig-Holstein gab es schon viele solcher Treffen. Besonders beliebt war das Aschberg-Frühjahrsteleskoptreffen auf dem Aschberg bei Eckernförde. Da dort jedoch momentan umfangreiche Baumaßnahmen laufen ist ein Teleskoptreffen dort derzeit noch nicht möglich.

Die Neumünsteraner Sternenfreunde bemühten sich dennoch, den früheren AFR-Termin im Frühjahr nun ebenfalls wieder mit einem Teleskoptreffen in Schleswig-Holstein zu besetzen. So kam es 2013 zum 1. SHT (Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen) am Hof Viehbrook bei Rendswühren.

Dort steht an einem Wochenende eine große Wiese zum Campieren und Beobachten bereit. Sanitäre Anlagen gibt es im benachbarten Hof Viehbrook, wo man auch noch sehr gut speisen kann. Das Licht auf dem Gelände des Hofes wird natürlich während des SHT reduziert, so dass die Astronomen ungestört den Sternenhimmel betrachten können.

Organisatorische Hinweise:

Wie bei Teleskoptreffen üblich, sind Teilnehmer selbst für ihren Schlafplatz (Zelt, Wohnmobil) und für ihre Verpflegung verantwortlich. Im nahegelegenen Hof Viehbrook befindet sich eine Gastwirtschaft, die in Anspruch genommen werden kann.

Für die Bereitstellung der Wiese und der sanitären Anlagen wird ein kleiner Teilnahmebeitrag erwartet. Die Teilnahme ist ein Privatvergnügen, weshalb die Veranstalter keine Haftung übernehmen; jeder ist also für sein Equipment selbst verantwortlich.

Hof Viehbrook

Viehbrooker Weg 6
24619 Rendswühren

54° 4′ 59″ N , 10° 8′ 0″ O

SQM-L: 21,30 (gemessen am 26.04.2014)

Noch Fragen zum SHT? Einfach eine E-Mail an: SHT@Sternwarte-nms.de

Bilder vom SHT 2013:

Schmuddelwetter… Na und?

Großer Besucheranstrum zum diesjährigen Astronomietag

Ab 20:30 Uhr MESZ gab der Himmel den Blick auf den Mond frei

Als es am Morgen des 5. April Bindfäden regnete, war schon klar, dass es der für diesen Tag angesetzte Astronomietag schwer haben wird. So musste unsere erste Aktion, die Sonnenbeobachtung in der Neumünsteraner Innenstadt, auch gleich wetterbedingt abgesagt werden.

Aber echte Nordlichter lassen sich vom Wetter ja nicht beirren. Als gegen 17 Uhr die Sternwarte auf dem Gelände der DRK-Fachklinik Hahnknüll ihre Kuppel öffnete, war es trocken, und so kamen auch die ersten Besucher. Die verbesserte Wetterlage ermöglichte sogar einen improvisierten Blick durch unsere mobilen Fernrohre auf Sonne und Mond. Zu diesem Zweck hatten wir Bilder der beiden Himmelskörper in einer Entfernung von rund 40 Metern aufgestellt.

Aber auch in der Sternwarte gab es für die zahlreichen Besucher viel zu sehen. Neben einem Astrobücherflohmarkt gab es auch ein Astro-Kino, das die Gäste ein wenig in die unendlichen Weiten entführen konnte. Ein besonderes Highlight war natürlich der Blick durch das Hauptinstrument der Sternwarte: Unseren 19“ DINO (Deepsky Instrument of Neumünster Observatory). Zu sehen gab es jedoch nur den benachbarten Fernsehturm, was aber der Begeisterung keinen Abbruch tat.

Rund 125 Gäste lauschten Dr. Wischnewskis Vortrag

Ein weiterer großartiger Höhepunkt war, wie schon in den vergangenen Jahren, der Fachvortrag von Dr. Erik Wischnewski. Rund 125 Besucher quetschten sich in den großen Vortragsraum, den uns das DRK für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte. Unter dem Motto „weit, weiter, immer weiter“ entführte Wischnewski die Gäste in die Tiefen des Universums und erklärte dabei die Techniken, mit denen Astronomen Entfernungen im Weltall bestimmen.

Pünktlich zum Ende des Vortrages riss dann auch noch der Himmel auf und gab den Blick auf den Mond und Jupiter frei. Schnell bauten die „Sternkieker“ verschiedene Kleingeräte auf dem Rasen vor der Sternwarte auf und ermöglichten beeindruckende Livebilder im Fernrohr. Zwar trübte Nebel die Sicht zwischenzeitlich ein wenig ein, aber die letzten der rund 250 Besucher gingen erst um 22:00 Uhr mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause.

Astronomietag am 5. April

 Am 05.04.2014 findet der 12. Tag der Astronomie statt. 

Die vhs-Sternwarte öffnet von 17-22 Uhr.

Einmal die Krater des Mondes oder die Monde Jupiters im Fernrohr beobachten – wer schon immer einmal einen Blick in die unendlichen Weiten des Universums werfen wollte, hat dazu beim Astronomietag in bundesweit über 100 Sternwarten die Gelegenheit.

Auch die vhs-Sternwarte Neumünster wird an diesem Tag wieder ihre Tore oder besser ihre Sternwartenkuppel für Besucher öffnen.

Bei klarem Himmel wird in der Zeit von 17 – 19 Uhr die Sonne beobachtet. Die hochmodernen Sonnenfilter im „Sparkassen-Teleskop“ enthüllen dabei ungeahnte Details an der Oberfläche unseres Heimatsterns.

Um 19 Uhr hält der bekannte Astrophysiker und Buchautor Dr. Erik Wischnewski einen Vortrag über die unvorstellbaren Entfernungen im Weltall. Unter dem Titel „weit, weiter, immer weiter“ erläutert Wischnewski in lebhafter und gut verständlicher Weise anhand praktischer Demonstrationen, wie Astronomen auch ohne Zollstock sehr exakt Entfernungen bestimmen können.

Bis 22 Uhr können Besucher bei klarem Himmel durch die zahlreichen Fernrohre der vhs-Sternwarte blicken. Dabei entdecken sie Mondkrater, Wolken und Monde beim Jupiter und die Polkappen des Mars. Dabei stehen ihnen die fachkundigen Astronomen der vhs-Sternwarte zur Seite und begleiten sie gerne auf ihrer Reise in unendliche Weiten.

 

10-14 Uhr:

Beobachtung der Sonne im Fernrohr auf dem Großflecken (nur bei gutem Wetter)

17-19 Uhr:

Sonnenbeobachtung mit dem neuen H-Alpha Sonnenteleskop

19 Uhr:

Vortrag von Dr. Erik Wischnewski „Weit, weiter, immer weiter…. “ (Astronomische Entfernungen und ihre Messung)

19-22 Uhr:

Beobachtung von Mond und Jupiter mit den Profiteleskopen der vhs-Sternwarte (Nur bei klarem Wetter).

 

Eintritt frei – keine Anmeldung erforderlich

WWF Earth-Hour am 29. März in Neumünster

„Jeder kann Klima!“

Unter diesem Motto steht die mittlerweile achte Earth Hour.
In diesem Jahr werden am 29.03. weltweit Millionen Menschen ein Zeichen für den Schutz unseres Planeten setzen und für eine Stunde auf elektrisches Licht verzichten. Von 20:30 Uhr an werden auch viele bedeutende Bauwerke für eine Stunde im Dunkeln liegen: das Brandenburger Tor, der Kölner Dom, die Dresdner Frauenkirche, das Opernhaus in Sydney, das Empire State Building in New York und das Kolosseum in Rom. 60 Minuten Dunkelheit, die sensibilisieren sollen für 365 Tage Umwelt- und Klimaschutz – bis zur nächsten Earth Hour.

In Neumünster unterstützen die Anscharkirche, die Vicelinkirche, die Ökumenische Arbeitsstelle des Kirchenkreises Altholstein, die vhs-Sternwarte Neumünster, die Stadtwerke Neumünster und die Stadt Neumünster die Aktion des WWF und rufen zur Teilnahme auf. Neumünster beteiligt sich an der Earth Hour zum dritten Mal.

Begleitet wird die Earth Hour in Neumünster ab 20:00 Uhr mit einem vielfältigen Programm: in der Anscharkirche findet eine Nachtrallye statt, in der Vicelinkirche eine Zeit der Stille. Während dort Teelichtbilder arrangiert werden, führt eine abendliche Stadtführung von der Anscharkirche zur Vicelinkirche. Wie sähe es in Neumünster ohne Strom und somit ohne stets verfügbares elektrisches Licht aus?

Besucher der Earth-Hour 2013 am Teleskop auf dem Kleinflecken

An der Vicelinkirche angekommen, kann das Angebot der vhs-Sternwarte Neumünster genutzt und ein Blick durch ein Teleskop auf den Jupiter geworfen werden. Hierfür wird wieder während der Earth Hour die Straßenbeleuchtung auf dem Kleinflecken abgeschaltet. Gleichzeitig besteht ab 21:00 Uhr die Möglichkeit, vom Turm der Vicelinkirche aus mit einem Blick über das nächtliche Neumünster festzustellen, wer an der Earth Hour teilnimmt. Die Veranstalter werden während der Earth Hour das Licht an der Anscharkirche, der Vicelinkirche, dem Wasserturm und dem Kundenzentrum der SWN ausschalten. Zudem nimmt auch in diesem Jahr das Museum Tuch + Technik teil. Weitere TeilnehmerInnen sind herzlich aufgerufen, sich ab Mittwoch, den 12.03.2014, unter https://www.wwf.de/earth-hour-2014 zu registrieren.

Die Geschichte der Earth Hour begann 2007 in Sydney. Mehr als 2,2 Millionen australische Haushalte waren bei der ersten Earth Hour am 31. März 2007 dabei. Ein Jahr später erreichte die Earth Hour bereits 370 Städte in 35 Ländern. Die Earth Hour wurde zur globalen Bewegung und zur größten weltweiten Umweltschutzaktion aller Zeiten. Im Jahr 2013 waren über 7.000 Städte und Gemeinden in mehr als 150 Ländern Teil der Earth Hour – eine Rekordbeteiligung. Alleine in Deutschland haben sich 144 Kommunen registriert.

Programm in Neumünster:

20:00 Uhr
– Nachtrallye in der Anscharkirche (bitte Taschenlampen mitbringen!)
– abendliche Stadtführung ab Anscharkirche zur Vicelinkirche
– Zeit der Stille in der Vicelinkirche
– Vorbereitung Teelichtbilder an der Vicelinkirche

20:30 Uhr
– Licht aus! Z. B. Anscharkirche, Vicelinkirche, Wasserturm, Kundenzentrum SWN, Museum Tuch + Technik (Earth Hour)
– Blick auf den Jupiter und in den Nachthimmel mit dem Teleskop der vhs-Sternwarte auf dem Kleinflecken

21:00 Uhr
– Besteigen des Turmes der Vicelinkirche

21:30 Uhr 
– Ende der Earth Hour

 

Veranstalter in Neumünster: Anscharkirche, Vicelinkirche, Ökumenische Arbeitsstelle des Kirchenkreises Altholstein, vhs-Sternwarte Neumünster, Stadtwerke Neumünster, Stadt Neumünster

 

Wenn es auf der Sonne stürmt…

…werden die Astronomen in Schleswig-Holstein nervös. So geschah es am vergangenen Dienstag (25.02.2014), dass eine Sonneneruption (CME = Coronal Mass Ejection = Koronaler Massenauswurf) eine enorme Menge hochenergetischer Teilchen Richtung Erde schleuderte. Diese Teilchen bewegen sich mit mehreren Millionen Kilometern pro Stunde durch das Weltall und erreichen die Erde binnen Tagen.

Polarlicht am Einfelder See bei Neumünster am 27.02.2014 – Fotograf: Marco Ludwig

Sobald die Auswirkungen des Sonnensturms die Erde erreichen kann man bei günstigen Bedingungen Polarlicht sehen. Die geladenen Teilchen prallen dabei auf die Erdatmosphäre und regen die Luft zum Leuchten an. Aufgrund des Erdmagnetfeldes kann man solche Leuchterscheinungen im nördlichen Skandinavien recht häufig sehen. In Schleswig-Holstein passiert dies nur bei außergewöhnlich starker Sonnenaktivität.

So war auch zwei Tage nach der Eruption vom vergangenen Dienstag nicht klar ob es wirklich zum gewünschten Polarlicht über dem Land zwischen den Meeren kommen würde.  Auch die Wetteraussichten waren nicht optimal. Als es jedoch dunkel wurde zeigten sich den Astronomen der Sternwarten Neumünster, Kiel und Lübeck schnell die rot und grün leuchtenden Nordlichter.

Mit Stativ und Spiegelreflexkameras bewaffnet machten sich zahlreiche Polarlichtjäger auf den Weg in die dunkleren Regionen des Landes. Am Einfelder See bei Neumünster gelangen nun diese Aufnahmen mit Seltenheitswert. Das letzte intensive Polarlichten hatten Neumünsteraner Astronomen im Jahr 2010 auf dem Aschberg bei Eckernförde beobachtet. Vielleicht muss man auf die nächste Sichtung wieder einige Jahre warten.

Polarlicht am Einfelder See bei Neumünster am 27.02.2014 – Fotograf: Marco Ludwig

Der Pferdekopf im Orion

Im Weltall gibt es so einige ungewöhnliche Objekte zu beobachten. So findet man im Sternbild Orion am linken Gürtelstern des Himmelsjägers gleich mehrere Gasnebel, die gemeinsam ein besonders eindrucksvolles Bild abgeben.

Rechts neben ζ Ori der rote IC 434 und der Pferdekopfnebel; unterhalb des Sterns der Flammenenebel – Foto: vhs-Sternwarte Neumünster

Diese Region konnte nun während einer außergewöhnlich klaren Nacht auch an der Sternwarte Neumünster fotografiert werden. Nur speziell modifizierte Kameras sind in der Lage die Farbenpracht dieser ca. 1500 Lichtjahre entfernten Region einzufangen. Und passend zur Pferdestadt Neumünster wird dieses Objekt sogar Pferdekopfnebel genannt. Die Bilder zeigen wohl deutlich warum.

Der Pferdekopfnebel aufgenommen im DINO – Fotograf: Andreas Rex

Worum es sich bei diesen Nebeln handelt hat Dr. Erik Wischnewski in seinem Fachbuch „Astronomie in Theorie und Praxis“ auf den Seiten 710 bis 711 beschrieben:

Pferdekopfnebel:

Knapp unterhalb des linken Gürtelsterns im Orion ist der Pferdekopfnebel anzutreffen. Bei ihm schiebt sich eine massive Staubwolke vor einen Emissionsnebel (IC 434) und schneidet wie ein Schattenbild den Kopf eines Pferdes aus. Der hellste Stern des Bildes ist ζ Ori. Rechts daneben befindet sich der Pferdekopfnebel.

Da der 10’ × 60’ große IC 434 dominant in Hα leuchtet, benötigt man trotz der Gesamthelligkeit von 1.9 mag längere Belichtungszeiten und eine modifizierte DSLR- oder Astro-CCD-Kamera.

Flammennebel

Woher der NGC 2024 den Namen Flammennebel hat, ist wohl beim Betrachten des Bildes ziemlich einleuchtend.

Für den 30’ großen und 2.0 mag hellen Flammennebel gilt dasselbe wie für IC 434. Es bedarf wie bei allen wasserstoffreichen Nebeln einer Kamera ohne IR-Sperrfilter. Der Sensor muss möglichst viel vom roten Hα-Licht empfangen können.

 

Der beste Blick auf die Erde

Seit nunmehr 15 Jahren zieht sie völlig lautlos ihre Bahnen und hat dabei schon mehr als 3600 Millionen Kilometer zurückgelegt. Es handelt sich dabei um den einzigen Außenposten der Menschheit im Weltall, unsere Raumstation ISS.

Für eine Umkreisung der Erde benötigt sie bei rund 28 000 km/h nur ca. 90 Minuten und überfliegt dabei auch immer wieder Europa und damit natürlich auch Deutschland. In manchen Nächten ist sie sogar mit bloßem Auge als heller Lichtpunkt, der völlig lautlos über den Himmel gleitet, sichtbar.

Blick aus der Raumstation ISS auf Deutschland bei Nacht. Foto: NASA

Einige wenige Fenster ermöglichen es den bis zu 6 Besatzungsmitgliedern auch, regelmäßig einen Blick auf ihren Heimatplaneten zu werfen. Dabei sehen sie in wenigen Minuten ganze Kontinente unter ihnen vorbeiziehen. Des Nachts erkennen sie Städte und Siedlungen der Menschen am hellen Lichtschein der Straßen und Gebäude. In der Nähe der Polregionen erleben und durchfliegen sie auch immer wieder Polarlicht, das mit seinem grünlichen und rötlichen Schein am Himmel tanzt.

Seit 2010 verfügen die Astronauten an Bord sogar über ein Aussichtsfenster mit dem Namen „Cupola“. Dieses Modul verfügt über 6 Außenfenster, von denen das größte 80 Zentimeter durchmisst. In ihrer Freizeit kann die Besatzung seither auch beeindruckende Aufnahmen der Erde machen und sogar Zeitrafferaufnahmen ihres Überfluges erstellen. So kann man auch daheim auf der Erde einen Eindruck davon bekommen, was für ein Erlebnis so ein Flug über die Erde darstellt.

 

Die NASA hat nun auch Aufnahmen zur Verfügung gestellt, auf der die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster sofort auch ihre Heimat erkennen konnten. Bei einem nächtlichen Flug über Europa überfliegt die ISS zunächst Spanien, Frankreich und dann auch Deutschland. Dabei ist am nördlichen Bildrand Dänemark und natürlich auch Schleswig-Holstein sichtbar. Wer das Video an der richtigen Stelle anhält, kann deutlich den hellen Schein Hamburgs und knapp darüber auch Neumünster, Kiel und Lübeck erkennen. Weiter oberhalb im Bild ist sogar noch Polarlicht sichtbar. Wer würde bei so einem Anblick nicht gerne mal eine Runde mit der Raumstation drehen wollen?

Supernova in M82

Sterne entstehen und vergehen und außergewöhnlich große Sterne leisten sich einen geradezu infernalen Abgang. So geschehen vor ca. 11,5 Millionen Jahren in der Galaxie Messier 82. Dort hatte ein massereicher Stern seinen Brennstoff aufgebraucht und war in einer gigantischen Explosion zerrissen worden. Bei einer solchen Supernova werden unvorstellbare Energien freigesetzt, die für ein extremes Aufleuchten des sterbenden Sterns sorgen.

Die Supernova in M82 aufgenommen im Neumünsteraner DINO am 24.01.2014

Animation der Galaxie M82 mit und ohne Supernova – Fotograf: Sascha Böse

Das Licht dieser Supernova in M82 hat nun, ca. 11,5 Millionen Jahre nach dem Sternentod, unsere Erde erreicht. Wir können nun für einige Wochen einen „neuen“ Stern in dieser Galaxie beobachten. Nach und nach wird dieser jedoch immer schwächer werden und für irdische Fernrohre unsichtbar sein. Wenn wir momentan also unsere Fernrohre auf M82 richten werden wir Zeuge eines dramatischen Ereignisses, das stattfand bevor es Menschen auf unserem Planeten gab. Viel Spaß beim hinschauen.

Die Galaxien M81 und M82 (mit Supernova) aufgenommen von Stefan Bruns

Wenn der Wecker klingelt….

…ist es Zeit aufzustehen.

Rosetta im Anflug – Foto: ESA

am 19.01.2014 pünktlich um 11:00 klingelte der Wecker. In ca. 673 Millionen Kilometer Entfernung zur Sonne!

Doch wer sollte dort geweckt werden ?

Rosetta war das Ziel.
Die Sonde war vor 10 Jahren gestartet und ist auf dem Weg zum Kometen 67P/Churyumov–Gerasimenko.
Dort soll sie in eine Umlaufbahn schwenken und den Kometen fleißig untersuchen und kartieren.

67P/Churyumov–Gerasimenko gehört zur Jupiter-Familie, in der sich Kometen tummeln, die in Ihrer Bahn so stark von Jupiter verändert wurden, dass sie ihren Weg in den Außenbereich des Sonnensystems nicht mehr wiederfinden.
Dieser Komet bleibt z.B. immer zwischen 1,2 und 5,7 Astronomische Einheiten von der Sonne entfernt und erreicht in seinem sonnennächsten Punkt fast die Erdbahn

Auf diesem Video ist der Prozess des Aufweckens von Rosetta anschaulich dargestellt:

Rosetta wird gesteuert von der ESA, die in ihrem Kontrollzentrum in Darmstadt die Phase genauestens überwachte und ca. 45 Minuten nach dem Weckerklingeln die Rückmeldung von Rosetta bekam: Ich bin wach !

Mehr zu diesem Thema auf dem Blog der Lübecker Astronomin Carolin Liefke, die im ESA-Zentrum Heidelberg forscht

https://www.scilogs.de/astronomers-do-it-at-night/aufwachen-rosetta/

 

Kometenweine am 6. März

In der älteren Weinbau-Geschichte gab es immer wieder herausragende Jahrgänge, die angeblich mit dem Erscheinen eines großen Kometen in Zusammenhang standen. Diese offensichtlichen Zufälle haben uns bewogen, einmal für die jüngere Vergangenheit der letzten 30 Jahre ähnliche Kombinationen vorzustellen. Hochinteressante Informationen in Wort und Bild zu einem Dutzend großer Kometen werden gepaart mit deren korrespondierenden Jahrgangs-Weinen, d. h. mit verschiedenen Rot- und Weißweinen aus Deutschland und einigen Nachbarländern. Bei diesem Event können Sie nach der Probe Neumünsters neu gestaltete VHS-Sternwarte besichtigen und bei gutem Wetter auch selbst einen Blick durch das große Teleskop werfen und möglicherweise auch den aktuellen Riesen-Kometen ISON beobachten.
Mindestalter 18 Jahre – Autofahrer mögen berücksichtigen, dass 12 verschiedene Proben vorgestellt werden.

Mehr über Kometenweine auch beim Weinkulturkreis Neumünster

Marco Ludwig (Astronomie), Udo Ludwig (Oenologie)

Kursnummer: 30763 Status:
Beginn/Dauer: Do. 06.03.2014
Uhrzeit: 19:00 – 22:00 Uhr
Kursleitung: Udo Ludwig
Kursort: vhs Sternwarte
Kursgebühren: 31,40 Euro (inkl. Wein- und Materialkosten)

 

Anmeldung bei der Volkshochschule Neumünster

Gartenstr. 32

24534 Neumünster

Telefon: 04321 – 70769-0

Telefax: 04321 – 70769-99

E-Mail: info@vhs-neumuenster.de

https://www.vhs-neumuenster.de

So weit, so klein…..

Der Mond….. stetig umkreist er unseren Planeten und wenn er nicht gestorben ist……

Allerdings ist die Mondbahn um die Erde nicht kreisrund, sondern eine leichte Ellipse. Der Abstand Mond – Erde schwankt somit zwischen 356.410 und 406.740 km.

Am 16.01.2014 um 2:35 ,kurz vor Vollmond,  ist er im Apogäum, dem am weitesten entfernten Punkt seiner Bahn und mit einem Abstand von 406.530 km so weit weg wie seit 1000 Jahren nicht mehr. Er erscheint uns rund 13% kleiner als am dichtesten Punkt seiner Bahn, dem Perigäum
Erst in ca 140 Jahren, am 19.12.2154, wird er weiter von der Erde entfernt sein

Der Vollmond in Erdferne und Erdnähe. Am 16. Januar wird es den fernsten und damit auch kleinsten Vollmond seit 1000 Jahren geben. Foto: vhs-Sternwarte Neumünster

 Mehr zum Thema

vhs-Sternwarte beim NDR-Fernsehen

Aufgrund eines Spiegel-Artikels über den dunkelsten Ort Deutschlands ist der NDR auf das Thema Lichtverschmutzung aufmerksam geworden. So ist man auch schnell auf die vhs-Sternwarte Neumünster gestoßen und hat einen entsprechenden Beitrag für das Schleswig-Holstein Magazin produziert. Dieser wurde am 17.12.2013 gesendet:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s-h_magazin/media/shmag25619.html

Beim NDR hat man sich daraufhin entschieden die Thematik noch ausführlicher zu „beleuchten“. Am 9. Januar wurde daher ein erheblich ausführlicherer Beitrag gesendet. Dabei ging es zunächst um die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf den Menschen und die Umwelt. Danach wurde das Thema noch einmal unter astronomischen Gesichtspunkten diskutiert

Hier der Link zum aktuellen Beitrag:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_1800/media/shmag25899.html

Dreharbeiten des NDR an der Sternwarte am 08.01.2014 – Foto: Steinhausen

Wir hoffen dass diese Beiträge bei den Bürgern langfristig das Bewusstsein für die Problematik schärfen. Zu viel Licht kann eben auch negative Auswirkungen haben.

 

Auf den folgenden Seiten können Sie sich ausführlich zum Thema informieren:

Leitartikel Lichtverschmutzung

Die Erde bei Nacht

Schutzmaßnahmen der Stadt Neumünster

Projektarbeit: Himmel über Schleswig-Holstein

NDR-Fernsehbeiträge zum Thema Lichtverschmutzung

Sternschnuppen sorgen für Silvesterfeuerwerk

Nicht nur wir Menschen sorgen zum Jahreswechsel für ein Feuerwerk am Himmel. Rechtzeitig zum neuen Jahr beteiligt sich auch der Meteorstrom der Quadrantiden mit bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde an den Feierlichkeiten.

Auf seinem Weg um die Sonne trifft unser Heimatplanet regelmäßig auf kleinere Gesteinsbrocken und Kometenüberreste. Wir Menschen sehen dann für den Bruchteil einer Sekunde eine helle Leuchtspur am Himmel. Dabei verglühen die kleinen Staubkörner aus dem Weltall in der Erdatmosphäre.

Eine Sternschnuppe über dem Einfelder See bei Neumünster

Besonders spannend wird es jedoch, wenn die Erde auf einen der vier großen Meteorströme des Jahres trifft. Neben den Sommersternschnuppen der Perseiden, den Leoniden im November und den Geminiden im Dezember gibt es auch noch den weniger bekannten Meteorstrom der Quadrantiden. Das Besondere ist dabei, dass all diese Meteorströme in ihrem Maximum sogar mehr als 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar werden lassen.

All diese Meteorströme sind nach dem jeweiligen Sternbild benannt, aus dessen Richtung sie scheinbar kommen. So scheinen die Perseiden aus dem Perseus, die Leoniden aus dem Löwen und die Geminiden aus den Zwillingen zu kommen. Der Name der Quadrantiden geht jedoch auf ein Sternbild zurück, das es heute nicht mehr gibt.

Die 88 heute offiziell anerkannten Sternbilder gehen auf einen Beschluss der Internationalen Astronomischen Union (IAU) aus dem Jahr 1922 zurück. Damals hat man das Sternbild „Mauerquadrant“, das auf ein astronomisches Messinstrument des Mittelalters zurückgeht, nicht berücksichtigt. Stattdessen finden wir an gleicher Stelle in der Nähe des Großen Wagens das Sternbild „Bärenhüter“ (lat. Bootes). Nur der Name des Meteorstroms weist noch auf das frühere Sternbild hin.

Sofern das Wetter mitspielt, besteht in der Zeit vom 28. Dezember bis zum 12. Januar Gelegenheit, eine Quadrantidensternschnuppe zu sehen. Die größte Aktivität wird jedoch zwischen dem 1. Und dem 5. Januar erwartet. in der Nacht zum 4. Januar 2014 könnten in den frühen Morgenstunden sogar bis zu 120 Sternschnuppen sichtbar werden. Bei früheren Beobachtungen wurden sogar bis zu 200 Sternschnuppen pro Stunde gesichtet. Falls der Winter bis dahin in Schleswig-Holstein endlich Einzug erhalten haben sollte, ist für die Beobachtung jedoch sehr warme Kleidung und ein zur Jahreszeit passendes Heißgetränk zu empfehlen.

 

Es war einmal Neufinster…..

So nannten die Amateurastronomen einmal liebevoll unser Neumünster.
Weil es hier so dunkel war.
War, wohlgemerkt…..

Nach unserem Erfolg, die Art der Beleuchtung im Bebauungsplan zum neuen Industriegebiet festschreiben zu lassen, hat der NDR das Thema aufgegriffen und hat mit unserer Sternwarte einen Bericht über die Lichtverschmutzung gemacht.

Am 17.12.2013 ist dieser nun im Schleswig-Holstein Magazin (19:30) gesendet worden…

Für alle die diesen Beitrag verpasst haben oder ihn noch einmal sehen möchten haben wir hier den Link zum Beitrag in der Mediathek des NDR:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s-h_magazin/media/shmag25619.html

Ein Dankeschön dem Lübecker Amateurfotografen Uwe Freitag, der uns kostenlos das kleine Zeitraffervideo von Fehmarn zur Verfügung stellte.

 

Mehr zum Thema:

Leitartikel Lichtverschmutzung

Die Erde bei Nacht

Sternschnuppen zur Weihnachtszeit

Rechtzeitig zur Weihnachtszeit bietet auch der Sternenhimmel eine Möglichkeit einige Wünsche zu formulieren. Vom 7. Bis 17. Dezember erhält die Erde wieder Besuch vom Meteorstrom der Geminiden. Bereits nach Sonnenuntergang können dann zahlreiche Sternschnuppen beobachtet werden, die scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge kommen.

Eine Sternschnuppe über dem Einfelder See bei Neumünster

Das Maximum erwarten die Forscher für die Morgenstunden des 14. Dezember. Idealerweise handelt es sich um die Nacht von Freitag auf Samstag, weshalb es manchen Menschen vielleicht etwas leichter fällt auf Schlaf zu verzichten. In dieser Nacht sollen bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein. Voraussetzung für eine gelungene Beobachtung ist jedoch möglichst dunkler Himmel. Deshalb sollte man sich einen passenden Beobachtungsstandort ohne störende Lichtquellen (Straßenlaternen) außerhalb der Städte und Ortschaften suchen.

Gefahr besteht bei diesem Sternschnuppenregen jedoch nicht. Die Meteore sind meist nicht größer als ein Sandkorn und verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre vollständig.

Tschüss Komet ISON, Moin Komet Lovejoy

Als Jahrhundertkomet wurde er gehandelt, aber nun bleibt von Komet ISON wohl nur eine unsichtbare Staubwolke übrig. Viele Forscher hatten im Vorwege ja bereits befürchtet, dass ISON den Vorbeiflug an der Sonne nicht überstehen könnte.  Auch in den Wochen davor bot ISON jedoch schon alles andere als eine beeindruckende Kometenshow.

ISON gilt inzwischen auch offiziell als verschwunden, und so wird es nichts mit dem Weihnachtskometen. Kometenjäger können sich aber trotzdem auf einen sehr lohnenswerten Schweifstern freuen, denn derzeit ist der erst kürzlich entdeckte Komet C/2013 R1 Lovejoy zu sehen.

Lovejoy ist schon seit einigen Wochen besser zu beobachten, als es ISON je war. Allerdings benötigt man auch für den neuen Schweifstern einen sehr dunklen Nachthimmel und nach Möglichkeit auch ein Fernglas. Im Dezember bewegt er sich nun durch die Sternbilder Nördliche Krone und Herkules. Komet Lovejoy ist bereits kurz nach Sonnenuntergang sogar am Abendhimmel sichtbar und taucht zudem noch am Morgenhimmel auf.

Astrofotograf Sascha Böse hat Ende November dieses Bild des Kometen Lovejoy in seinem Fernrohr aufgenommen.

Aktuelle Informationen und Aufsuchkarten zu Komet Lovejoy auf www.kometen.info

Komet ISON auf dem Weg zur Sonne

Am Donnerstag (28.1.2013) wird Komet ISON sich auf seiner vorherberechneten Umlaufbahn der Sonne extrem nähern. Er soll sich unserem Heimatstern auf weniger als einen Sonnendurchmesser nähern und wird deshalb auch als „Sungrazer (Sonnenkratzer) bezeichnet.

Seine Helligkeit wird in dieser Zeit extrem zunehmen und möglicherweise wird der Komet bei diesem Inferno sogar zerstört. Wir hoffen jedoch dass der Schweifstern überlebt und in den kommenden Tagen nach Sonnenuntergang sogar mit bloßem Auge zu sehen sein wird.

Die Beobachtung des Kometen ist jedoch momentan, in direkter Sonnenähe, nicht möglich und sogar gefährlich. Die beste und sicherste Methode den Vorbeiflug ISONs zu beobachten ist der Besuch der SOHO-Homepage. Das bekannte Sonnenobservatorium liefert am laufenden Band neues Bildmaterial. Am Donnerstag gegen 18 Uhr wird die größte Annäherung vermutet.

Auf diesem Bild wird die Sonne von einer Blende abgedeckt (weißer Ring). Der Komet nähert sich von rechts unten.

 

SOHO: https://soho.esac.esa.int/data/realtime/c3/512/