Mit der ISS in HD um die Erde

Wem das TV-Programm zu langweilig ist kann seit Anfang Mai stattdessen den Blick auf die Erde aus dem Weltraum genießen.

Im sogenannten HDEV-Experiment („High Definition Earth Viewing“) sollen HD-Videokameras auf ihre Tauglichkeit für lang andauernde Weltraumeinsätze getestet werden.

Vor allem die Auswirkungen der energiereichen kosmischen Strahlung stehen im Mittelpunkt des Interesses.
Die Kameras wurden zwar von der NASA entwickelt, aber von kommerziellen Elektronikanbietern gefertigt. Dies soll die Produktionskosten reduzieren.
Angeliefert wurden die Kameras mit einem Dragon-Raumschiff im Rahmen der dritten Regulären ISS-Versorgungsmission des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX.
Am 30. April wurden die Komponenten mithilfe des kanadischen Roboterarmes am europäischen Forschungsmodul „Columbus“ montiert. Bemerkenswert ist die Installation ohne den Außeneinsatz („Spacewalk“) von Astro- bzw. Kosmonauten, stattdessen kam die DEXTRE-Erweiterung, quasi die „Hand“ des Roboterarmes, zum Einsatz.
Die einzelnen Kameras selbst sind nicht schwenkbar, sondern in verschiedenen Winkeln fest ausgerichtet.
Die Aufnahmen der Kameras werden per Livestream über das Internet weltweit verbreitet.

Über den Link: https://eol.jsc.nasa.gov/HDEV/ kann sich das nun die ganze Welt ansehen. Dort wird dann in einem Frame ebenfalls gezeigt welchen Teil der Erde die ISS gerade überfliegt. Sogar mit Satelitenbild über Google Maps.

Wir zeigen hier „nur“ das Livebild der Kameras.
Zum starten bitte auf den blauen Pfeil klicken der nach kurzer Wartezeit erscheint.

Während der Durchquerung des Erdschattens ist verständlicherweise nur ein schwarzes Bild zu sehen. wird ein graues Bild angezeigt, so wird gerade zwischen den beiden Kameras umgeschaltet, es finden Wartungsarbeiten statt opder die Kommunikation mit den Modulen ist gestört.

Zumindest virtuell können ab jetzt also viele Menschen das erleben, was nur wenigen in der Realität möglich ist – auf der ISS „mitfliegen“.
Doch in 2014 haben gleich zwei Europäer dieses Glück:
Ende Mai wird der deutsche Geophysiker Alexander Gerst an Bord eines russischen Sojus-Raumschiffs zu einem halbjährigen Aufenthalt auf der Internationale Raumstation starten. Ende des Jahres erfolgt dann die direkte Ablösung durch die italienische Raumfahrerin Samantha Christoforetti.

Und eine dritte , in Deutschland vor allem bei Kindern bekannte, Persönlichkeit fliegt in dieser Mission mit:
Die WDR-Maus wird Alexander Gerst begleiten und für ein halbes Jahr die Fragen der Kinder über die Maus-Website beantworten. Näheres dazu ist unter diesem Link zu finden.

Auch sonst hat die ESA derzeit viel zu tun:

Im November soll die ESA-Raumsonde „Rosetta“ den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko erreichen und einen Lander auf ihm platzieren. Derzeit wird diese Mission im DLR-Zentrum Köln vorbereitet..
Es ist also einiges Los im All und die vhs-Sternwarte Neumünster wird dieses europäische Raumfahrtjahr mit Artikeln auf dieser Website sowie kleinen Vorträgen zu den Terminen der öffentlichen Beobachtungsabende (jeweils 3. Freitag im Monat) begleiten.