Einen Kometen mit bloßem Auge….

kann man in diesem Monat nahe des Sternbildes Orion beobachten. Aufgrund seiner Helligkeit von ca. 4mag in dunklen Nächten vielleicht sogar mit blossem Auge, bestimmt aber mit dem Fernglas. Dabei entwickelte sich der Komet in den letzten Wochen weit besser als vorhergesagt.

Foto: Komet Lovejoy – Dr. Erik Wischnewski

C/2014 Q2 Lovejoy ist ein Besucher aus den fernen Weiten des Sonnensystems, in denen sich noch andere Objekte tummeln. Quasi als „Abfallprodukt“ einer systematischen Suche nach weit entfernten Supernova-Explosionen, gelang es Forschern aus den dabei anfallenden riesigen Mengen von Messdaten 16 bislang unbekannte transneptunische Objekte aufzuspüren. Sie sind jeweils etwa 200 Kilometer groß und umrunden die Sonne jenseits der Neptunbahn.

Am 7. Januar stand der Komet der Erde am nächsten und nähert sich bis 30. Januar weiter der Sonne, welche er in ca 194 Millionen Kilometern Abstand passieren wird – also kein Sonnenkratzer sein, dafür aber auch nicht wie ISON zerissen wird.

Seine Bahn führt Lovejoy durch die Sternbilder Stier, Widder, Dreieck und Andromeda. Vom 17.-19. Januar zieht er an den Plejaden vorbei und am 21. Januar nur 20 Bogenminuten an der Galaxie NGC1156.

 

Aufsuchkarte Lovejoy January 2015

 

An den Namen „Lovejoy“ haben sich Kometenbeobachter in den vergangenen Jahren bereits gewöhnt: Nach dem „Großen Weihnachtskometen“ des Jahres 2011 (C/2011 W3) und dem „ISON-Ersatz“ C/2013 R3 im vergangenen Jahr nähert sich nun Terry Lovejoys bereits fünfte Kometenentdeckung der Erde: C/2014 Q2 – auch dieser Schweifstern trägt den Namen seines Entdeckers.

Tschüss Komet ISON, Moin Komet Lovejoy

Als Jahrhundertkomet wurde er gehandelt, aber nun bleibt von Komet ISON wohl nur eine unsichtbare Staubwolke übrig. Viele Forscher hatten im Vorwege ja bereits befürchtet, dass ISON den Vorbeiflug an der Sonne nicht überstehen könnte.  Auch in den Wochen davor bot ISON jedoch schon alles andere als eine beeindruckende Kometenshow.

ISON gilt inzwischen auch offiziell als verschwunden, und so wird es nichts mit dem Weihnachtskometen. Kometenjäger können sich aber trotzdem auf einen sehr lohnenswerten Schweifstern freuen, denn derzeit ist der erst kürzlich entdeckte Komet C/2013 R1 Lovejoy zu sehen.

Lovejoy ist schon seit einigen Wochen besser zu beobachten, als es ISON je war. Allerdings benötigt man auch für den neuen Schweifstern einen sehr dunklen Nachthimmel und nach Möglichkeit auch ein Fernglas. Im Dezember bewegt er sich nun durch die Sternbilder Nördliche Krone und Herkules. Komet Lovejoy ist bereits kurz nach Sonnenuntergang sogar am Abendhimmel sichtbar und taucht zudem noch am Morgenhimmel auf.

Astrofotograf Sascha Böse hat Ende November dieses Bild des Kometen Lovejoy in seinem Fernrohr aufgenommen.

Aktuelle Informationen und Aufsuchkarten zu Komet Lovejoy auf www.kometen.info