Merkurtransit – Der kleine Planet Merkur taucht am 11. November vor der Sonne auf:

Neben der Erde gibt es im Sonnensystem noch sieben weitere Planeten. Zwei von ihnen, Venus und Merkur, laufen innerhalb der Erdumlaufbahn um die Sonne, unseren Heimatstern. Sie können daher in seltenen Fällen sogar direkt vor der Sonne erscheinen. Am 11. November 2019 wird der kleine Merkur für einen sogenannten „Transit“ sorgen.

 Wenn ein Objekt vor einem Himmelskörper vorbeizieht, spricht man von einem Durchgang oder Transit. Oft kommt es z. B. vor, dass ein Flugzeug direkt vor der Sonne oder dem Mond vorbeizieht. Eine Herausforderung für Himmelsfotografen ist der Transit der Raumstation ISS, die in seltenen Fällen nur für wenige Sekunden vor Sonne oder Mond erscheint. Im kosmischen Maßstab sind es jedoch Venus und Merkur, die zu einem solchen Transit in der Lage sind.

Da ein Merkurjahr mit nur 88 Tagen verhältnismäßig kurz ist, zieht der kleine Merkur von der Erde aus betrachtet sehr oft oberhalb oder unterhalb der Sonne vorbei. Direkt vor der Sonne, wie am 11. November dieses Jahres, ist er nur durchschnittlich alle sieben Jahre zu sehen. Von der Erde wird er dabei rund 101 Millionen Kilometer entfernt sein. Das Merkurscheibchen erscheint daher vor der 1,4 Millionen Kilometer großen Sonne verschwindend klein.

Mit speziellen Filtern können Astronomen einen sicheren Blick auf die Sonne werfen. Auf diesem Bild aus dem Jahr 2016 ist, neben den sogenannten Sonnenflecken, auch der kleine Planet Merkur als dunkles Scheib-chen zu erkennen. Fotograf: Marco Ludwig

Eine Beobachtung der Sonne ohne geeignete Filter ist sehr gefährlich. Mit bloßem Auge sollte man zu keiner Zeit ungeschützt in die Sonne schauen, da man eine dauerhafte Schädigung der Augen riskiert. Ein Blick mit Fernglas oder Fernrohr gen Sonne würde sofort zur Erblindung führen. Astronomen verwenden für die Sonnenbeobachtung spezielle Filter, die nur rund ein Hunderttausendstel des Lichtes durch das Teleskop lassen. Oft sind nur Sternwarten oder gut ausgerüstete Amateurastronomen in der Lage, einen sicheren Blick auf unseren Heimatstern anzubieten.

Im „Sparkassen-Teleskop“ der vhs-Sternwarte Neumünster erschien der Merkur zuletzt im Jahr 2016 vor der Sonne. Auf diesem Bild ist neben dem dunklen Merkurscheibchen sogar ein riesiger Gasausbruch auf der Sonnenoberfläche zu erkennen. Fotograf: Stefan Bruns

An der vhs-Sternwarte Neumünster gibt es sogar spezielle Sonnenfernrohre, die ausschließlich zur Beobachtung unseres Sterns verwendet werden. Für Besucher wird die Sternwartenkuppel am 11. November ab 13:00 Uhr geöffnet. Bei hoffentlich klarem Himmel ist zwischen 13:35 Uhr und Sonnenuntergang das kleine Merkurscheibchen vor der Sonne zu erkennen. Erstmals soll sogar ein Livebild der Sonne direkt vom Teleskop in den Vortragsraum gesendet und auf einer großen Leinwand gezeigt werden. Auf die nächste Chance, einen solchen Merkurtransit zu sehen, müssen wir dann lange warten. Erst im Jahr 2032 zeigt sich der kleine Planet wieder vor unserem Heimatstern. Die Venus lässt sich allerdings noch mehr Zeit. Sie wird erst im Jahr 2117 wieder vor der Sonne auftauchen.

 

Der Merkurtransit vom 09.05.2016

Mit Spannung wurde der 09.05. erwartet. Der Tag an dem Merkur die Sonne „verfinsterte“
Wirklich dunkel wurde es nicht. Das mag daran liegen das der Merkur ca 150 Mal nebeneinander in die scheinbare Größe der Sonne passte. Trotzdem schauten alle gebannt auf die Sonne um den Moment nicht zu verpassen.
Um 13:11 Uhr war es dann soweit:

Verlauf des Merkurtransits

Der Merkur schob sich vor die Sonne und anders als bei der Sonnenfinsterniss 2015 war diese auch zu sehen.
So sollte es auch bleiben. für die ganze Dauer des Transits schob sich nicht eine Wolke vor den Himmel.

Hier Bilder aus den ersten Minuten des Transits:


Kurz nach dem ersten Kontakt. Der Transit beginnt


Jetzt ist er schon deutlich zu erkennen


Geschafft. Merkur vollständig vor der Sonne. Kurz nach dem zweiten Kontakt

 

Uns als wäre es bestellt worden, bahnte sich Merkur genau an der Stelle den Weg über die Sonne, an dem im H-Alpha Licht auch eine Potuberanz zu sehen.

Merkur zog vor einer Protuberanz vor die Sonne

 

Hier einige Übersichtsaufnahmen mit verschiedenen Teleskopen und Sonnenfiltern. Ganz deutlich ist zu sehen wie klein der Merkur im Vergleich ist.

Merkurtransit Übersicht von Markus Bruhn

Transitübersicht von Andreas Rex

Gegen Mitte des Transits kam Merkur den Sonnenflecken amnächsten. Hier ein „Gruppenbild mit Merkur“
Wenn man bedenkt das Merkur einen Durchmesser von ca. 4800 KM hat bekommt man eine kleine Ahnung von der Größe der Sonnenflecken

Merkur mit Sonnenflecken

Das die Sonne so herrlich schien, hatte aber auch Folgen: In der Kuppel der Sternwarte wurde es aufgrund der Wärmestrahlung unmöglich zu beobachten. Und so zogen wir mit den Teleskopen einfach nach unten auf die Wiese vor dem Gebäude.

Equipment vor dem Haus

Gegen 20:00 verschwand die Sonne dann hinter den Bäumen und Gebäuden. Zahlreiche Besucher ergriffen die Gelegenheit den Merkur vor der Sonne zu beobachten. Sogar die örtliche Polizei war mit 2 Vertretern unter den „Schaulustigen“

Zum Abschluß ein Größenvergleich von Venus und Merkur anhand von Bildern des Venustransits 2012 (links) und Merkurtransits 2016 (rechts)

Größenverleich Venus Merkur

Der Merkurtransit ist nicht ganz so selten wie ein Vorbeiflug der Venus, der ca alle 117 Jahre vorkommt.
Zuletzt am 06.06.2012 und das nächste mal am 11.12.2117.

Der Merkur macht sich nicht ganz so rar.
Um die 13 – 14 Mal pro Jahrhundert läuft er „durch die Sonne“ Das nächste Mal am 11.11.2019

Der junge Mond besucht Merkur und Mars

Am kommenden Montagabend (11.02.2013) lohnt sich der Blick gen Westhorizont besonders, denn der junge Mond besucht die Planeten Merkur und Mars

Merkur und Mondsichel am 7. Mai 2008 bei Krogaspe fotografiert. Ein ganz ähnliches Bild wird sich am kommenden Montag am Abendhimel zeigen.

Nur 35 Stunden nach Neumond besucht die schmale Mondsichel  2 helle Planeten nahe am Horizont. Der kleine Merkur  ist dieser Tage besonders gut in der Dämmerung zu erkennen. Am 11.02. gegen 18:30 MEZ steht der sonnennächste Planet Merkur rund 5° östlich der nur 2,5% beleuchteten Mondsichel.

Knapp über dem Horizont ist auch noch der kleine rote Mars zu erkennen. Er verabschiedet sich derzeit vom Nachthimmel.

Solch Planetenkonstellationen sind ideale Gelegenheiten für stimmungsvolle Fotografien des abendlichen Himmel. Vorausgesetzt ist natürlich wie immer passendes Wetter. Viel Erfolg beim Beobachten.