Die astronomischen Highlights des Jahres 2024 – Polarlicht, Mondfinsternis und Kometen

Auch das Jahr 2024 hält zahlreiche astronomische Highlights für Sternenfreunde bereit. Hier geben wir einen Überblick:

Polarlicht:

Polarlicht könnte das ganze Jahr auftauchen. Die Sonne befindet sich aktuell in ihrem Aktivitätsmaximum. Dieses unterliegt einem 11-Jahres Zyklus. Nordlichter bzw. Polarlichter werden durch geladene Partikel verursacht, die durch Sonneneruptionen ausgelöst durch das Weltall bis zur Erde gelangen. Dort werden sie durch das Erdmagnetfeld auf die magnetischen Pole abgelenkt und treffen auf die Erdatmosphäre, welche sie zum Leuchten anregen. Besonders heftige Sonnenaktivität kann auch in unseren Breiten deutlich sichtbares Polarlicht auslösen.

Polarlicht an der Ostsee bei Stein (Kreis Plön) im Herbst 2023 - Foto: Antje Stoldt

Polarlicht an der Ostsee bei Stein (Kreis Plön) im Herbst 2023 – Foto: Antje Stoldt

Sternschnuppen / Meteore:

Die intensivsten und damit interessantesten Meteorströme des Jahres sind die Quadrantiden (Maximum am 3./4. Januar), die Perseiden (Maximum am 12. August) und die Geminiden (Maximum am 14. Dezember).

Sternschnuppen entstehen, wenn kleine Staubpartikel, die meist von Kometen abgesondert werden, mit hoher Geschwindigkeit auf die Erdatmosphäre prallen und darin verglühen. Bei diesem Vorgang regen sie die Atmosphäre für einen Sekundenbruchteil zum Leuchten an. Die dann sichtbare helle Leuchtspur bezeichnen wir als Sternschnuppe oder Meteor. Die Quadrantiden, Perseiden und Geminiden sind die drei intensivsten Meteorströme des Jahres.

Ein Perseidenmeteor über Neumünster. Foto: Marco A. Ludwig

Ein Perseidenmeteor über Neumünster. Foto: Marco A. Ludwig

Bedeckung des Planeten Saturn durch den Mond:

Ein ganz besonderes Highlight ist die Bedeckung des Planeten Saturn durch den fast vollen Mond am Morgen des 21. August. Gegen 5:33Uhr schiebt sich der Mond vor den Planeten, gegen 6:25 (nach Sonnenaufgang) kommt Saturn an der schmalen dunklen Seite des Mondes wieder hervor. Dieses Ereignis ist zwar mit bloßen Augen sichtbar, erscheint beim Blick durch ein Fernrohr jedoch sehr spektakulär, da man auch den Ring des Saturn langsam am Mondrand verschwinden sieht.

Mit der Software „Stellarium“ lässt sich die Bedeckung durch den Mond simulieren. www.stellarium.org

Supervollmond:

Da der Mond sich auf einer elliptischen Umlaufbahn befindet (die Bahn ist nicht kreisrund, sondern eher Eiförmig) kommt er der Erde immer wieder näher und entfernt sich dann wieder. Wenn Erdnähe und Vollmond an einem Tag zusammentreffen, spricht der Volksmund vom Supervollmond. Der Mond erscheint dann besonders groß. Dies wird in diesem Jahr am 17. September stattfinden. In der gleichen Nacht findet auch die partielle Mondfinsternis statt.

Der Vollmond in Erdnähe eignet sich besonders gut für eindrucksvoll Fotos mit schönen Vordergrundmotiven. Foto: Marco A. Ludwig und Eckard Bachmann

Der Vollmond in Erdnähe eignet sich besonders gut für eindrucksvoll Fotos mit schönen Vordergrundmotiven. Foto: Marco A. Ludwig und Eckard Bachmann

Partielle Mondfinsterns

In den Morgenstunden des 18. September streift der Vollmond den Schatten der Erde. Dabei verdunkelt sich der Rand des Mondes merklich. Einen solchen Vorgang nennt man partielle Mondfinsternis, da der Mond nur teilweise verdunkelt wird.

Bei einer Partiellen Mondfinsternis verdunkelt sich nur ein Teil der Mondoberfläche. Foto: Marco A. Ludwig

Bei einer Partiellen Mondfinsternis verdunkelt sich nur ein Teil der Mondoberfläche. Foto: Marco A. Ludwig

Zwei Kometen in einem Jahr:

Astronomen freuen sich in diesem Jahr besonders auf den Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas. Helligkeitsprognosen sind bei Kometen immer sehr schwierig. Experten gehen jedoch davon aus, dass dieser Schweifstern Mitte Oktober mit bloßem Auge zu sehen ist. Sicherlich ergäbe ein solcher Komet ein schönes Motiv für spannende Fotos.

Bereits im April soll der Komet 12P/Pons-Brooks auftauchen. Er dürfte aber nur knapp mit bloßem Auge zu erkennen sein, weshalb sich die Beobachtung nur mit Ferngläsern oder Teleskopen lohnt.

Komet NEOWISE über der Skyline von Neumünster. Foto: Marco A. Ludwig und Katharina Behrendt

Komet NEOWISE über der Skyline von Neumünster. Foto: Marco A. Ludwig und Katharina Behrendt

 

 

Polarlicht am Fehmarnsund

Eine schlaflose Nacht hatten die Polarlichtjäger in Norddeutschland  von Freitag auf Samstag. Die Sonne hatte zwei Tage zuvor einen X-Klasse CME  ( CME = englisch: Coronal Mass Ejection –  deutsch: Koronaler Massenauswurf) in Richtung Erde geschickt, der am Nachmittag des 12. September auf unserem Heimatplaneten ankommen sollte.

Die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter auch in unseren Breiten ist nach so einem ausgeprägten solaren Ereignis sehr hoch. Da auch noch günstige Wetterverhältnisse vorhergesagt wurden, machten sich zahlreiche Himmelsfotografen auf, um dieses seltene Naturschauspiel zu beobachten.

Auch an der vhs-Sternwarte Neumünster bereitete man sich auf die Ankunft des Nordlichtes vor. Am Einfelder See stellten Katharina Behrendt und Jürgen Kahlhöfer ihre Kameras auf, während sich Stefan Bruns und Marco Ludwig auf den weiten Weg zum Fehmarnsund machten. Während sich am See jedoch Wolken und Nebel ausbreiteten gab es am Meer einen sternenklaren Himmel.


Polarlicht-Video am 12.09.2014 über der Fehmarnsundbrücke. Fotografen: Marco Ludwig und Stefan Bruns

Gegen 22:45 Uhr zeigte sich auf den Kameras von Stefan Bruns und Marco Ludwig tatsächlich erstes Polarlicht. Dies sollte in den folgenden 20 Minuten noch intensiver und sogar mit bloßem Auge sichtbar werden. Danach folgte eine Pause bis erneut kurz vor Mitternacht ein intensiver roter und grüner Schein auf den Fotos zu erkennen war.

Visuell war dieses Polarlicht jedoch deutlich weniger spektakulär, was wohl auch dem äußerst hell scheinenden Mond geschuldet war. Dieser sorgte aber wenigstens für eine deutliche Aufhellung der Landschaft und der bekannten Fehmarnsundbrücke, die auf den zahlreichen Bildern gut zu erkennen ist.

Die Jagd auf Polarlichter bleibt also weiterhin eine spannende und unberechenbare Freizeitbeschäftigung. Aber die außergewöhnlichen Bilder entlohnen einen doch irgendwie für den großen Aufwand.

Nordlichter unter sich….

27. Februar,  21:00 Uhr.

Mein Handy klingelt. Marco ist dran und sagt nur ein Wort: Polarlicht !

Es ist der Abend des 27. Februars und in Schleswig Holstein war eines der prächtigsten Nordlichter zu sehen.
Später berichtet er das er noch nie jemanden so sauer auf das magische Wort „Polarlicht“ hat reagieren hören.

Aber warum ?

Ich hatte all meine Fotosachen bereits eingepackt weil ich nächsten Tag nach Tromsö im Norden Norwegens aufbrach um genau diese Polarlichter zu sehen und zu fotografieren. Und jetzt kommen die her !

Es war schon lange mein Wunsch einmal unter diesem Lichterschein zu stehen und Bilder zu machen. Im Februar 2014 war es dann soweit.

Wie es mit dem Reisebericht weitergeht, könnt hier in diesem Artikel weiterlesen:

Stefans Reisebericht „Nordlichter unter sich“

Und bis dahin…… Hier sind noch mehr Impressionen: