Raumstation ISS in H-Alpha

Wie schon im Oktober letzten Jahres trafen sich Marco Ludwig und Stefan Bruns in der Sternwarte um die Internationale Raumstation ISS zu fotografieren.

Aber irgendwas ist anders: Es ist früher Nachmittag und nicht späte Nacht.

Die ISS fliegt diesmal nicht am Mond vorbei sondern an der Sonne. Um 17:30:51.04 soll sie planmäßig für ca 1 Sekunde „durch“ die Sonne fliegen. Diesen kurzen Moment wollen die beiden Astronomen abpassen und zum einen mit dem 5″ Refraktor und Herschelkeil Bilder machen, zum anderen aber auch mit dem 6″ Sonnenteleskop (Sparkassen-Teleskop) im H-Alpha Spektrum. Zusätzlich ist auch noch ein 600mm Teleobjektiv im Einsatz

Wieder sind die Teleskope ausgerichtet und die Kameras eingestellt. Und wieder beginnt das Warten. Und das Bangen um das Wetter. Die ganze Zeit ziehen Wolken durch und verhindern den klaren Blick auf die Sonne

Um 17:29 ist der Himmel gnädig und gibt die Sonne frei; die Kameras werden im Serenbildmodus gestartet. Früher als erforderlich um eventuelle Zeitabweichungen zu kompensieren und ja nicht DEN Moment zu verpassen. Und so rattern 3 Kameras los und bannen Bilder auf die Speicherkarten.

2 Minuten später ist es vorbei. Die Kameras werden abgebaut und die Aufnahmen kontrolliert. Und tatsächlich: Marco Ludwig hat die ISS zwei mal mit dem H-Alpha Teleskop und Stefan Bruns zwei mal mit dem Herschelkeil „erwischt“ !

Die ISS hat die ungefähre Größe eines Fußballfeldes und ist zum Zeitpunkt der Aufnahme knapp 1000km von der Sternwarte entfernt
Wie man an der Unschärfe erkennen kann, war das Seeing durch die Wolken nicht besonders gut und so ist es auch nicht verwunderlich das die Bilder durch den Herschelkeil außer einem „Matschfleck“ nichts zeigen..
Trotz allem war das wieder eine gelungene Fotoaktion und die ISS in H-Alpha ist ja auch nicht ganz alltäglich.

Astronomietag mit Schweifstern

Heute, am 16.03.2013 findet der 11. Tag der Astronomie statt. Die vhs-Sternwarte öffnet von 14-22 Uhr.

„Kometen – Vagabunden des Sonnensystems“ – unter diesem eindrucksvollen Motto steht in diesem Jahr der bundesweite Astronomietag, an dem sich neben über 100 anderen Sternwarten auch die vhs-Sternwarte Neumünster beteiligen wird.

2013 sollen gleich zwei Kometen mit bloßem Auge sichtbar werden. Der erste, Komet PANSTARRS, wird schon während des Astronomietages zu sehen sein. Deshalb wird die vhs-Sternwarte in diesem Jahr nicht nur die Fernrohre unter der Kuppel auf den Himmel richten, sondern auch vor der Sternwarte soll (bei gutem Wetter) das größte mobile Teleskop Norddeutschlands aufgebaut werden. Damit können Besucher in die unendlichen Weiten des Weltalls abtauchen und auch auf Kometenjagd gehen.

Komet Hale-Bopp im Jahr 1997 fotografiert von Bernd Schatzmann

 Mit dem Thema „Vagabunden des Weltalls“ wird sich auch unser Gastdozent und Astrophysiker Dr. Erik Wischnewski in seinen beiden Vorträgen (um 17:00 Uhr und um 19:00 Uhr) befassen. Der bekannte Buchautor wird dabei interessierte Besucher sehr anschaulich und humorvoll in die Tiefen unseres Sonnensystems entführen und von Schweifsternen, Kleinplaneten und anderen Vagabunden berichten.

Bei gutem Wetter können Besucher an der vhs-Sternwarte nicht nur den Mond beobachten.

Die Sternwarte öffnet ihre Kuppel aber schon ab 14 Uhr. Sofern die Sonne scheint, können Besucher dann schon durch das neue, hochmoderne Sonnenteleskop der vhs-Sternwarte schauen und live die explosiven und dynamischen Vorgänge auf der Sonnenoberfläche beobachten.

Wir freuen uns auf viele interessierte Besucher!

Neues Sonnenteleskop in der vhs-Sternwarte

„First Light“ für neues Sonnenteleskop in der vhs-Sternwarte

Am 08. September weihte Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras feierlich das neue Sonnen-Teleskop der vhs-Sternwarte Neumünster ein.

Im Rahmen eines Festaktes durfte er als erster einen Blick durch das modernste Teleskop unseres Landes auf die aktive Sonne werfen. In seiner Ansprache würdigte der Oberbürgermeister auch die Leistung der ehrenamtlichen Mitglieder, die in den vergangenen Jahren die vhs-Sternwarte zu einer Sehenswürdigkeit ausgebaut haben, auf die Neumünster stolz sein kann.

Die Stiftung der Sparkasse Südholstein hatte diesen technologischen Quantensprung ermöglicht. Mit einer Spende über 8600,00 € war es möglich geworden, das sog. H-Alpha Teleskop, welches im Bereich des ionisierten Wasserstoffs besonders empfindlich ist, zu kaufen. Künftig werden besonders Schüler von der Neuanschaffung profitieren, da nun auch Beobachtungen am Tage möglich werden

Auch überregional ist das Interesse an diesem High-Tech-Teleskop groß. So beglückwünschten auch die Astronomen der Sternwarte Lübeck die Neumünsteraner Kollegen mit den Worten: „Willkommen im 21. Jahrhundert!“.

Die Fachwelt wird das Teleskop am 3. November in Augenschein nehmen können. Die vhs-Sternwarte richtet an diesem Tag das Norddeutsche Astrofototreffen (NAFT) aus und erwartet zu dieser Fachtagung den Besuch zahlreicher Astronomen aus Norddeutschland.