Der Jahrhundertkomet – vor 20 Jahren erschien Hale-Bopp

 Als Jahrhundertkomet ist dieser Schweifstern vor 20 Jahren in die Geschichte eingegangen, und tatsächlich erinnern sich auch heute noch viele Menschen an den Kometen, der so viele Rekorde brach.

Entdeckt wurde der Komet mit der amtlichen Registriernummer C/1995 O1 am 23. Juli 1995 von den beiden amerikanischen Astronomen Alan Hale und Thomas Bopp. Sie hatten unabhängig voneinander ein kleines nebeliges Objekt in ihren Fernrohren entdeckt und diese Entdeckung sofort an das zuständige Institut gemeldet. Somit wurde den beiden Entdeckern die seltene Ehre zuteil, diesem Kometen ihre Namen zu verleihen.

Der Komet Hale-Bopp aufgenommen von Bernd Schatzmann

Der Komet Hale-Bopp aufgenommen von Bernd Schatzmann

 
Die Entdeckung eines Kometen ist für viele Astronomen gleichbedeutend mit einem Lottogewinn, da die Chancen hierfür einfach extrem gering sind. Dass die beiden Sterngucker hier jedoch einen Schweifstern entdeckt hatten, von dem man auch in Jahrzehnten noch sprechen würde, war ihnen sicher nicht klar.

Hale-Bopp ist bis heute ein Rekordhalter, so ist z.B. sein Kometenkern mit ca. 60 km Durchmesser ungewöhnlich groß. Während seiner Reise durch das Sonnensystem wurde er nicht nur heller als der bekannte Halleysche Komet, er konnte sogar rund 18,5 Monate mit bloßem Auge beobachtet werden. Neben diesem Langzeitbeobachtungsrekord schätzt man auch, dass kein Komet jemals von mehr Menschen auf der Erde gesehen wurde. Selbst in lichtverschmutzen Großstädten war dieser Schweifstern noch gut zu erkennen.

Für die Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster war der Schweifstern ein echter Glücksfall. Im November 1996 feierte man dort das 25-jährige Sternwartenjubiläum. Dabei konnte man den zahlreichen Besuchern Hale-Bopp in den großen Fernrohren der Sternwarte zeigen und auch das ein oder andere beeindruckende Foto machen.

Einer dieser kometenbegeisterten Astrofotografen war damals auch der Neumünsteraner Sternenfreund Bernd Schatzmann. Er fotografierte dieses Bild des Jahrhundertkometen in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1997. Damals verwendete er eine Spiegelreflexkamera mit Normalobjektiv sowie einen hochempfindlichen Negativfilm und belichtete drei Minuten lang.

Die Bilder von Hale-Bopp werden uns noch lange Freude machen. Gespannt hoffen die Neumünsteraner Sternenfreunde aber auch auf einen neuen Jahrhundertkometen – vielleicht zum 50. Jubiläum im Jahr 2021.