Sommernächte mit Meteorschauern

Nachtschwärmern bietet sich dieser Tage wieder ein außergewöhnliches Himmelsschauspiel. Ein Meteorschauer besucht die Erde.

Der August ist seit jeher als der Monat der Sternschnuppen bekannt und in den nächsten Tagen wird es davon besonders viele zu sehen geben. In der Zeit vom 9. bis 13. August regnet der Meteorstrom der Perseiden besonders stark auf die Erde nieder und beschert dem Beobachter eine Menge Möglichkeiten, sich etwas zu wünschen.

Laut Aberglaube hat man nämlich bei Sichtung einer Sternschnuppe einen Wunsch frei. Allerdings nur sofern kein anderer diese gesehen hat und auch nur wenn man niemandem seinen Wunsch verrät.

Ein Meteor des Sternschnuppenschwarms der Perseiden über Schleswig-Holstein – Fotograf: Torsten Lohf

Rein wissenschaftlich betrachtet durchläuft die Erde in dieser Zeit einen alten Kometenschweif, im Fall der Perseiden den Schweif des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Die von dem Kometen abgesonderten Staubpartikel von Sandkorngröße bis zu ein paar Gramm Masse sind noch mit hoher Geschwindigkeit auf der alten Kometenbahn unterwegs.

Nun fliegt die Erde mit fast 30 km pro Sekunde in ihre Bahn, und die Geschwindigkeiten addieren sich zu insgesamt rund 60 km/s (über 200 000 km/h). Wenn die Teilchen dann in ca. 100 km Höhe auf die Erdatmosphäre treffen, verglühen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen und ionisieren die Luft auf ihrer Bahn zu einem heißen Plasma, das noch nachleuchtet. Beobachter sehen dann eine helle Leuchtspur am Himmel.

Eine Sternschnuppe über dem Kasten des Großen Wagens – Fotograf: Marco Ludwig

Die Perseiden werden im Volksmund auch „Tränen des Laurentius“ genannt, weil mit dem Tag des Heiligen Laurentius, dem 10. August, das Maximum des Sternschnuppenstroms beginnt. Insgesamt sind die Perseiden sogar von Mitte Juli bis Ende August sichtbar. Die meisten Meteore erwarten Forscher für die Nacht vom 12. auf den 13. August. Zwischen 23:00 Uhr und 04:00 können dann bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein.

Die Beobachtungsbedingungen in den Städten sind jedoch nicht ideal. Auch in klaren Sommernächten stört die Beleuchtung der Straßen und Gebäude enorm. Bessere Bedingungen für die große Wunschoffensive gibt es da auf dem Lande bei erheblich dunklerem Himmel. Die meisten Sternschnuppen sollen dann in nordöstlicher Richtung zu sehen sein. Die Meteore scheinen dabei aus dem Sternbild Perseus zu kommen, von dem sie ihren Namen  Perseiden haben.

Der Staub eines alten Kometenschweifs ist für die Perseiden verantwortlich – Fotograf: Franz Haar

Der alte Komet Swift-Tuttle, dessen Schweif für die zahlreichen Meteore verantwortlich ist, wird dabei jedoch nicht zu sehen sein. Er wurde im Jahr 1862 entdeckt und nach einer Umlaufzeit von rund 130 Jahren 1992 wiedergesehen. Sein nächstes Erscheinen wird erst für 2126 erwartet.

Trotzdem besteht die Möglichkeit, auch ein paar besonders helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln zu sehen. Dabei handelt es sich um Gesteinsbrocken, die mehrere Zentimeter groß sein können und besonders hell aufleuchten. Gefährlich, wie beim ca. 18 Meter großen Riesenmeteor über Russland im Februar 2013, soll es jedoch nicht werden. Die kleinen Perseiden verglühen in der Regel restlos und geben dabei einfach nur ein schönes Himmelsschauspiel ab.