Astronomietag am 29. März mit Sonnenfinsternis und hochkarätigen Vorträgen

Am 29. März 2025 beteiligt sich die vhs-Sternwarte Neumünster am bundesweiten Astronomietag und bietet spannende Beobachtungen und hochkarätige Vorträge.

Auf diesem Bild der partiellen Phase einer Sonnenfinsternis ist die ungefähre Bedeckung am 29. März zu erahnen. Foto: M. Ludwig und S. Bruns

In der Zeit von 11:30 Uhr bis 13:00 Uhr können sich Interessierte die partielle Sonnenfinsternis unter Anleitung der fachkundigen Amateurastronomen anschauen. Hierzu werden die Neumünsteraner Sternkieker spezielle Sonnenteleskope vor dem Eingang der Stadthalle (Kleinflecken) aufbauen. Sofern das Wetter mitspielt, können kleine und große Besucher beobachten, wie sich der Mond langsam vor die Sonne schiebt und im Maximum um 12:19 Uhr rund 21% der Sonne verdunkelt werden. Die allseits beliebten Sonnenfinsternisbrillen können vor Ort zum Selbstkostenpreis erworben werden.  

Mit SoFi-Brillen kann man gefahrfrei einen Blick auf unseren teilweise verfinsterten Heimatstern werfen. Solche Brillen sind meist im Fachhandel, manchmal auch bei Sternwarten oder Planetarien erhältlich. Foto: Marco A. Ludwig

Um 17 Uhr startet das Programm an der vhs-Sternwarte Neumünster mit einem Vortrag der bekannten Wissenschaftsjournalistin Anne-Dorette Ziems, der sich speziell an das jüngere Publikum richtet. Ihr Thema entspricht auch dem Titel ihr

es kürzlich im renommierten Kosmos-Verlag erschienenen Buches: „Ab ins All – Wie wir zu fremden Planeten kommen, ohne draufzugehen“. Sie schreibt hierzu: Seit Jahrzehnten entdecken Menschen in Science-Fiction-Geschichten fremde Welten im Universum. In der Realität haben wir es allerdings gerade mal bis zum Mond geschafft. Woran liegt das? Was brauchen wir, um uns den Traum von einer Reise zu fremden Planeten zu erfüllen? Welche Planeten kommen überhaupt in Frage? Und wie kommen wir sicher dahin?

Um 19:00 Uhr findet der Gastvortrag der Schleswig-Holsteinischen Universitäts-Gesellschaft (SHUG) statt. Prof. Wolfgang J. Duschl, Direktor des Instituts für Theoretische Physik und Astrophysik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hält gemeinsam mit der Neumünsteraner Physikerin Melina Seidel einen Vortrag mit dem Titel Dunkle Materie im Universum – braucht es sie wirklich?“. Bei Galaxien wird beobachtet, dass diese schneller rotieren, als sie nach der beobachtbaren, leuchtenden Masse und dem 3. Keplerschen Gesetz sollten. Dieses Problem ist bis heute ein Rätsel, aber es gibt verschiedene Erklärungsansätze, wie z.B. Dunkle Materie oder modifizierte oder alternative Gravitations-Theorien. Diese werden in diesem Vortrag vorgestellt und diskutiert werden.

Zum Bundesweiten Astronomietag stellt der DRK-Kreisverband Neumünster die Kantine der Fachklinik für Vurträge zur Verfügung. Um 17h startet der Vortrag „Ab ins All“ und um 19h der SHUG-Vortrag „Dunkle Materie“.

Da die vhs-Sternwarte aufgrund von Baumaßnahmen derzeit nicht genutzt werden kann, stehen Besuchern im Gelände vor der Sternwarte einige leistungsstarke Teleskope zur Verfügung. Die fachkundigen Astronomen der Astronomie-AG werden die Geräte bedienen und stellen sich den Fragen großer und kleiner Nachwuchsforscher. Bei klarem Himmel werden die Fernrohre auf den roten Planeten Mars und auf den Riesenplaneten Jupiter gerichtet.

Anmeldungen sind nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Der Förderverein Sternwarte Neumünster e.V. freut sich jedoch über Spenden.

 

Das Programm im Überblick:

11:30 Uhr – 13:00 Uhr auf dem Kleinflecken:

Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis (nur bei klarem Himmel)

17-21h an der vhs-Sternwarte:

17h: Vortrag von Anne-Dorette Ziems: Ab ins All – Wie wir zu fremden Planeten kommen, ohne draufzugehen

19h: SHUG-Vortrag mit Prof. Duschl und Melina Seidel:  Dunkle Materie im Universum – braucht es sie wirklich?“

19-21h: Planetenbeobachtungen vor der Sternwarte (nur bei klarem Himmel)

Weitere Informationen:

http://www.sternwarte-nms.de

und

https://astronomietag.de/

 

Supervollmond mit Delle – Eine partielle Mondfinsternis in der Nacht vom 17. auf den 18. September

Der Mond ist seit jeher der ständige Begleiter der Erde. Der Monat verdankt ihm sogar seinen Namen, denn knapp einen Monat benötigt unser Erdtrabant für einen Umlauf um seinen Heimatplaneten. In der Nacht zum 18. September erscheint er besonders groß und bekommt auch noch eine Delle.

Der untergehende Supervollmond am 27. April 2021 über der Rendsburger Eisenbahnbrücke am Nord-Ostsee Kanal. (Fotografen: Marco Ludwig und Eckard Bachmann)

Während seines Umlaufes um die Erde kommt der Mond uns immer mal etwas näher und entfernt sich dann wieder. Die Erklärung dafür ist einfach: Er befindet sich auf einer elliptischen Umlaufbahn, d. h. seine Bahn ist nicht kreisrund, sondern etwas eiförmig. Dabei schwankt seine Entfernung zwischen rund 405 500 km (Apogäum = Erdferne) und rund 363 300 km (Perigäum = Erdnähe). Entsprechend erscheint der Mond im Apogäum kleiner und im Perigäum größer am Himmel.

Tatsächlich können sich Erde und Mond sogar noch näherkommen oder weiter entfernen, weil dabei auch die Anziehungskraft der Sonne noch mitspielt. Diese Entfernungsangaben beziehen sich auf Erdmittelpunkt und Mondmittelpunkt. Für einen Beobachter auf der Erdoberfläche ist die Entfernung zum Mond noch kürzer. In der Nacht vom 17. auf den 18. September kommt der Mond für einen Beobachter in Schleswig-Holstein bis auf rund 355 000 km heran.

Wenn nun der Mond seine geringste Entfernung zur Erde erreicht, und zufällig fast gleichzeitig auch Vollmond ist, erleben wir hier auf der Erde einen sogenannten „Supervollmond“. Somit erleben wir den größten Vollmond des Jahres in der Nacht vom 17. auf den 18. September.  Vergleicht man nun den größten möglichen Vollmond mit dem kleinstmöglichen Vollmond, so erscheint unser Erdbegleiter im Durchmesser bis zu 14 Prozent größer. Das entspricht ungefähr dem Größenunterschied zwischen einer 2 € und einer 1 € Münze.

In diesem Jahr wird der Supervollmond jedoch von einem weiteren besonderen Himmelsschauspiel begleitet: Einer partiellen Mondfinsternis. Dabei streift der Vollmond den Schatten der Erde, wobei sich der Rand des eigentlich vollen Mondes zeitweise verdunkelt. Da jedoch im Maximum der Verfinsterung nur rund 9% des Mondes verdunkelt werden, erkennt man am Mondrand nur eine Delle.

Aufmerksame Beobachter können den Eintritt in den Kernschatten am Morgen des 18. September um 04:12 Uhr beobachten. Die Maximale Verfinsterung tritt schon um 04:44 Uhr ein und der Austritt aus dem Kernschatten wird für 05:17 Uhr erwartet.

Am Morgen des 18. September wird es nicht nur einen Supervollmond, sondern auch eine partielle Mondfinsternis zu sehen geben. Allerdings werden nur rund 9% des Mondes im Schatten der Erde verschwinden. (Fotograf: Marco Ludwig)

Während der Supervollmond sich bei Nachtschwärmern großer Beliebtheit erfreut, sorgt er bei Astronomen eher für Achselzucken. Aufgrund der enormen Helligkeit des Mondes können Sternengucker den Sternenhimmel nämlich kaum erkennen. Die Atmosphäre wird durch den Vollmond so stark aufgehellt, dass nur noch sehr helle Sterne zu sehen sind. Milchstraße, Kugelsternhaufen oder Galaxien werden dann vom hellen Mondlicht überstrahlt. Somit wird das astronomische Highlight dieses Supervollmondes sicherlich die partielle Mondfinsternis sein, auch wenn nur ein kleiner Teil des Mondes verschwindet.

So oder so bietet sich für Hobbyfotografen eine besondere Möglichkeit, den Supervollmond mit einem passenden Vordergrundmotiv abzulichten. Gerade in Schleswig-Holstein, wo kaum ein Berg die Sicht versperrt, ergeben sich da hervorragende Möglichkeiten für eindrucksvolle Bilder mit Kirchtürmen, Mühlen, Leuchttürmen u.v.m.. Diese Gelegenheit sollte man sich, sofern das Wetter mitspielt, nicht entgehen lassen.

Der aufgehende Vollmond über dem Neumünsteraner Rathaus und der Vicelinkirche. Foto: Marco A. Ludwig

Siehe auch:

Kosmos Himmelsjahr 2024, Seite 26

Planetariumssoftware „Stellarium“

Bildergalerie der vhs-Sternwarte Neumünster – Der Vollmond:

„MoFi“ – Eine halbe Mondfinsternis am Morgen des 16. Mai

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Morgen des 16. Mai, denn der Mond durchläuft den Schatten der Erde und färbt sich kupferrot. Leider können wir im Norden Deutschlands nur den Anfang dieser totalen Mondfinsternis sehen, denn zum Höhepunkt der „MoFi“ verschwindet der Mond auch noch am Horizont und geht unter.

Eine Bildmontage der drei wichtigsten Phasen einer Mondfinsternis (aufgenommen am 28. September 2015). Im Zentrum die totale Phase. Rechts und links der Vollmond während der partiellen Verfinsterung. Man erkennt bei dieser Darstellung sogar die Größe des Erdschattens (ca. 2,5facher Vollmonddurchmesser). Bei der MoFi am 16. Mai wird nur die erste Phase (linkes Bild) über Norddeutschland sichtbar sein. Fotograf: Marco Ludwig

Was ist eine Mondfinsternis?
Von einer totalen Mondfinsternis spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Astronomen reden dann von einer totalen Verfinsterung. Das Licht der Sonne erreicht den Mond nicht mehr, und er bekommt nur ein wenig Licht ab, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw. -untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt, werden die Blauanteile herausgefiltert, und rötliches Licht bleibt übrig. Der Mond erscheint deshalb während der totalen Phase in einer kupferroten Färbung, weshalb die totale Mondfinsternis im Volksmund wohl „Blutmond“ genannt wird.

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?
Hier eine kleine Vorschau mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Um 3:31 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) beginnt der Mond, in den Halbschatten der Erde einzutreten. Das wird zunächst kaum zu bemerken sein. Erst wenn der Mond ab 4:28 Uhr MESZ in den Kernschatten eintritt, wird er vom linken Rand her langsam dunkler. Zur gleichen Zeit beginnt auch die Dämmerung, die Nacht zu vertreiben.
Während der gesamten Finsternis wird der Mond in Richtung Südwesten zu sehen sein. Da er sich aber langsam gen Horizont neigt, sollte man sich einen Beobachtungsplatz mit guter Horizontsicht suchen.
Um 5:29 Uhr MESZ beginnt die totale Phase, der Mond befindet sich jetzt vollständig

Der total verfinsterte Mond zeigt sich in der Nacht des 27: Juli 2018 über dem Turm der Neumünsteraner Vicelinkirche. Fotograf: Jürgen Kahlhöfer

im Kernschatten der Erde, ist verdunkelt und schimmert nur noch leicht rötlich wie auf unserem Foto. Leider bleibt der Genuss der totalen Phase anderen Erdteilen vorbehalten. In Norddeutschland geht der Mond zu Beginn der totalen Phase am Westhorizont unter. Die Morgendämmerung ist zu dem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. Den weiteren Verlauf der Mondfinsternis kann man nur von Westeuropa, dem Atlantik und den amerikanischen Kontinenten aus beobachten.

vhs-Sternwarte Neumünster leider geschlossen:
Leider muss die Sternwartenkuppel bei diesem Himmelsschauspiel geschlossen bleiben. Aufgrund des ungünstigen Termins am Montagmorgen rechnen die ehrenamtlich engagierten Sternkieker kaum mit Besuchern. MoFi-Fans sollten sich daher lieber mit dem eigenen Fernglas oder Fernrohr auf Beobachtungstour begeben. Auch einige Mitglieder der vhs-Sternwarte Neumünster wollen sich bei passendem Wetter an verschiedenen Orten im Land auf Fotosafari begeben. Die nächste Chance auf die Beobachtung einer totalen Mondfinsternis gibt es erst am 7. September 2025.

Bildergalerie Mondfinsternis:

Bildergalerie totale Mondfinsternis vom 27. Juli 2018:

Die Mondfinsternis am Leuchtturm…..

Ein verfinsterter Mond vor einem Leuchtturm ! Das war mein Wunsch seit einiger Zeit. Schon zur Mondfinsternis im Januar haben Marco Ludwig und ich es versucht und hatten dem Leuchtturm Westerhever einen Besuch gemacht.

Leider hatte das Wetter uns damals aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und ohne Foto mußten wir die Segel streichen.

Für diese partielle Mondfinsternis hatte ich es mir wieder vorgenommen und wieder sollte es Westerhever sein. Doch es kam anders.
Es hätte alles gepasst. Ein Standort war gefunden, die Wasserstandsvorhersage passte das man sich keine nassen Füße holte und doch…. wieder das Wetter. Im Vorwege hatte ich mir Alternativen gesucht , unter anderem der Leuchtturm in Falshöft an der Ostsee. Dann irgendwann am Tage war die Wolkenvorhersage für die Nordsee sehr ungünstig und die Ostsee vielversprechend… Und so fuhr ich dann an die Ostsee nach Falshöft.

So hatte ich mir die Szenerie vorgestellt, schon zur blauen Stunde sah es gut aus.

Trotz anfänglich durchziehender Wolken klarte der Himmel in südlicher Richtung immer mehr auf und ich wartete gespannt auf das Fiinsternismaximum. Während der Wartezeit vertrieb ich mir die Zeit mit Aufnahmen von Leuchtturm und Begleitern wie z.B. den Saturn oder die ISS. Ich hatte extra eine Lampe mit um den Turm für die Fotos zu beleuchten. Aber die Betreiber machten es unnötig: Der Turm ist dezent beleuchtet.
Die langgezogenen Sterne entstehen weil diese sich während der Aufnahmen ja relativ zu mir weiterbewegt haben. Und da ich für die ISS mehrere Bilder zusammenaddiert habe, addiert sich der Effekt natürlich auch.

Dann war es soweit, 23:30. Maximum. Und tatsächlich gab der Himmel den Mond frei und ich konnte diese Aufnahme machen.

Als später die Wolken später wieder kamen konnte ich noch einem Moment in Nahaufnahme festhalten.

 

Dann war es vorbei….. die Wolken nahmen Überhand und ich trat den Rückweg an.

“Blutmond” – Die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts am 27. Juli 2018

Ein kosmisches Schattenspiel erwartet uns am Abend des 27. Juli, denn der Mond durchläuft direkt nach Sonnenuntergang den Schatten der Erde und färbt sich für rund zwei Stunden blutrot. Es handelt sich dabei um die längste totale Mondfinsternis im 21. Jahrhundert. Blutmond wird so eine totale Mondfinsternis im Volksmund genannt. Die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts ist eine ideale Gelegenheit für Nachtschwärmer mal wieder einen Blick gen Himmel zu werfen.

Eine Bildmontage der drei wichtigsten Phasen einer Mondfinsternis. Im Zentrum die totale Phase. Rechts und links der Vollmond während der partiellen Verfinsterung. Man erkennt bei dieser Darstellung sogar die Größe des Erdschattens. Fotograf: Marco Ludwig

Was ist der „Blutmond“?

Von einem Blutmond spricht man immer dann, wenn der Vollmond komplett im Schatten der Erde verschwindet. Der Mond wird dann nicht mehr von der Sonne beleuchtet und bekommt nur ein wenig Licht, welches von der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche gestreut wird. Dieses Phänomen kennen wir vom Sonnenauf- bzw. untergang. Wenn das Sonnenlicht flach in die Atmosphäre einfällt werden die Blauanteile herausgefiltert und rötliches Licht bleibt über.

 

Mondfinsternis – ein seltenes Himmelsschauspiel?

Der Blutmond bei der totalen Mondfinsternis am 28. September 2015. Die Erdatmosphäre streut nur wenig rötliches Licht in den Schatten der Erde, was die kupferrote Färbung des Vollmondes hervorruft. Fotograf: Marco Ludwig

Mondfinsternisse sind immer wieder eindrucksvolle Naturschauspiele, die Millionen Beobachter in ihren Bann ziehen. Tatsächlich gibt es sie aber häufiger, als man denkt. Durchschnittlich kommt es alle halbe Jahre zu einem Kontakt mit dem Erdschatten. Meist wird der Mond aber nur teilweise verfinstert, was dann als partielle Mondfinsternis bezeichnet wird. Oftmals können wir den verfinsterten Mond überhaupt nicht sehen, da er noch nicht auf- bzw. schon wieder untergegangen ist, wenn die Finsternis stattfindet. Und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit des schlechten Wetters, welches den Blick auf den Sternenhimmel verhindert. Den letzten Blutmond konnte man über Deutschland im September 2015 beobachten.

 

Wie kann ich die Mondfinsternis am besten beobachten?

Für eine Beobachtung dieser Mondfinsternis ist aber nicht nur ein glückliches Händchen mit dem Wetter wichtig. Wenn der Mond gegen 21:19 Uhr über Schleswig-Holstein aufgeht ist er bereits teilweise verfinstert. Man benötigt also einen freien Blick zum Horizont, um den kaum noch beleuchteten Erdbegleiter zu erkennen. Zudem geht die Sonne erst um 21:27 Uhr unter, was uns einen hellen Himmel und damit noch schwierigere Beobachtungsbedingungen beschert. Gegen 21:29 Uhr beginnt dann schon die totale Phase, bei welcher der Mond kein direktes Sonnenlicht mehr abbekommt und eigentlich nur noch blutrot zu sehen ist. Im Norden Deutschlands müssen wir jedoch noch warten bis die Abenddämmerung vorbei ist, um diese Phase optimal beobachten zu können.

Ein teilweise verfinsterter Mond geht am Horizont auf. Fotograf: Stefan Bruns

Gegen 22:21 Uhr befindet sich der Mond fast im Zentrum des Erdschattens. Auch die Abenddämmerung sollte zu der Zeit nicht mehr so sehr stören. Die Blutmondphase dauert nun noch bis 23:13 Uhr. Nach 103 Minuten im Kernschatten taucht der Mond wieder auf und wird von Minute zu Minute heller. Um 00:19 Uhr endet die partielle Verfinsterung und der Vollmond scheint wieder hell und rund. Der nächste Blutmond soll dann in den Morgenstunden des 21. Januar stattfinden – sofern der Himmel klar ist.

 

Gibt es noch mehr zu sehen?

Ungefähr eine Handbreit unterhalb des Mondes findet man am 27. Juli auch den Planeten Mars. Der Wüstenplanet steht momentan in Opposition zur Sonne, d.h. er steht der Sonne gegenüber und ist der Erde momentan besonders nah und deshalb auch sehr hell. Mit seiner orangeroten Färbung ist er mit bloßem Auge gut zu erkennen. Mit einem Fernrohr ist es sogar möglich Details auf der Marsoberfläche zu erkennen.

Der Wüstenplanet Mars im Fernrohr. Fotograf: Markus Bruhn

Außerdem gibt es um 22:34 Uhr auch noch die Möglichkeit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst zu winken. Die Internationale Raumstation zieht zu der Zeit über Deutschland und bewegt sich als lautloser und heller Leuchtpunkt von Westen in Richtung Süden.

 

Angebot der vhs-Sternwarte Neumünster:

Das ehrenamtliche Team der vhs-Sternwarte Neumünster öffnet die Sternwartenkuppel am 27. Juli ab 21:30 Uhr für Besucher. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sollte der Andrang zu groß sein werden auch mobile Teleskope auf dem Gelände der DRK-Fachklinik Hahnknüll aufgestellt.

 

Die wichtigsten Daten im Überblick:

Mondfinsternis vom 27. Juli 2018

20:24 Uhr:           Eintritt des Mondes in den Kernschatten (unbeobachtbar)

21:19 Uhr:           Mondaufgang in Schleswig-Holstein

21:27 Uhr:           Sonnenuntergang

21:29 Uhr:           Beginn der totalen Phase (Blutmond)

22:21 Uhr:           Mitte der Finsternis

22:34 Uhr:           Überflug der Raumstation ISS

23:13 Uhr:           Ende der totalen Phase

00:19 Uhr:           Ende der partiellen Phase

 

Bildergalerie Mond- und Sonnenfinsternisse von Neumünsteraner Fotografen:

Die Sonnenfinsternis am 21. August in den USA: