Supervollmond mit Delle – Eine partielle Mondfinsternis in der Nacht vom 17. auf den 18. September

Der Mond ist seit jeher der ständige Begleiter der Erde. Der Monat verdankt ihm sogar seinen Namen, denn knapp einen Monat benötigt unser Erdtrabant für einen Umlauf um seinen Heimatplaneten. In der Nacht zum 18. September erscheint er besonders groß und bekommt auch noch eine Delle.

Der untergehende Supervollmond am 27. April 2021 über der Rendsburger Eisenbahnbrücke am Nord-Ostsee Kanal. (Fotografen: Marco Ludwig und Eckard Bachmann)

Während seines Umlaufes um die Erde kommt der Mond uns immer mal etwas näher und entfernt sich dann wieder. Die Erklärung dafür ist einfach: Er befindet sich auf einer elliptischen Umlaufbahn, d. h. seine Bahn ist nicht kreisrund, sondern etwas eiförmig. Dabei schwankt seine Entfernung zwischen rund 405 500 km (Apogäum = Erdferne) und rund 363 300 km (Perigäum = Erdnähe). Entsprechend erscheint der Mond im Apogäum kleiner und im Perigäum größer am Himmel.

Tatsächlich können sich Erde und Mond sogar noch näherkommen oder weiter entfernen, weil dabei auch die Anziehungskraft der Sonne noch mitspielt. Diese Entfernungsangaben beziehen sich auf Erdmittelpunkt und Mondmittelpunkt. Für einen Beobachter auf der Erdoberfläche ist die Entfernung zum Mond noch kürzer. In der Nacht vom 17. auf den 18. September kommt der Mond für einen Beobachter in Schleswig-Holstein bis auf rund 355 000 km heran.

Wenn nun der Mond seine geringste Entfernung zur Erde erreicht, und zufällig fast gleichzeitig auch Vollmond ist, erleben wir hier auf der Erde einen sogenannten „Supervollmond“. Somit erleben wir den größten Vollmond des Jahres in der Nacht vom 17. auf den 18. September.  Vergleicht man nun den größten möglichen Vollmond mit dem kleinstmöglichen Vollmond, so erscheint unser Erdbegleiter im Durchmesser bis zu 14 Prozent größer. Das entspricht ungefähr dem Größenunterschied zwischen einer 2 € und einer 1 € Münze.

In diesem Jahr wird der Supervollmond jedoch von einem weiteren besonderen Himmelsschauspiel begleitet: Einer partiellen Mondfinsternis. Dabei streift der Vollmond den Schatten der Erde, wobei sich der Rand des eigentlich vollen Mondes zeitweise verdunkelt. Da jedoch im Maximum der Verfinsterung nur rund 9% des Mondes verdunkelt werden, erkennt man am Mondrand nur eine Delle.

Aufmerksame Beobachter können den Eintritt in den Kernschatten am Morgen des 18. September um 04:12 Uhr beobachten. Die Maximale Verfinsterung tritt schon um 04:44 Uhr ein und der Austritt aus dem Kernschatten wird für 05:17 Uhr erwartet.

Am Morgen des 18. September wird es nicht nur einen Supervollmond, sondern auch eine partielle Mondfinsternis zu sehen geben. Allerdings werden nur rund 9% des Mondes im Schatten der Erde verschwinden. (Fotograf: Marco Ludwig)

Während der Supervollmond sich bei Nachtschwärmern großer Beliebtheit erfreut, sorgt er bei Astronomen eher für Achselzucken. Aufgrund der enormen Helligkeit des Mondes können Sternengucker den Sternenhimmel nämlich kaum erkennen. Die Atmosphäre wird durch den Vollmond so stark aufgehellt, dass nur noch sehr helle Sterne zu sehen sind. Milchstraße, Kugelsternhaufen oder Galaxien werden dann vom hellen Mondlicht überstrahlt. Somit wird das astronomische Highlight dieses Supervollmondes sicherlich die partielle Mondfinsternis sein, auch wenn nur ein kleiner Teil des Mondes verschwindet.

So oder so bietet sich für Hobbyfotografen eine besondere Möglichkeit, den Supervollmond mit einem passenden Vordergrundmotiv abzulichten. Gerade in Schleswig-Holstein, wo kaum ein Berg die Sicht versperrt, ergeben sich da hervorragende Möglichkeiten für eindrucksvolle Bilder mit Kirchtürmen, Mühlen, Leuchttürmen u.v.m.. Diese Gelegenheit sollte man sich, sofern das Wetter mitspielt, nicht entgehen lassen.

Der aufgehende Vollmond über dem Neumünsteraner Rathaus und der Vicelinkirche. Foto: Marco A. Ludwig

Siehe auch:

Kosmos Himmelsjahr 2024, Seite 26

Planetariumssoftware „Stellarium“

Bildergalerie der vhs-Sternwarte Neumünster – Der Vollmond:

Die Mondfinsternis am Leuchtturm…..

Ein verfinsterter Mond vor einem Leuchtturm ! Das war mein Wunsch seit einiger Zeit. Schon zur Mondfinsternis im Januar haben Marco Ludwig und ich es versucht und hatten dem Leuchtturm Westerhever einen Besuch gemacht.

Leider hatte das Wetter uns damals aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und ohne Foto mußten wir die Segel streichen.

Für diese partielle Mondfinsternis hatte ich es mir wieder vorgenommen und wieder sollte es Westerhever sein. Doch es kam anders.
Es hätte alles gepasst. Ein Standort war gefunden, die Wasserstandsvorhersage passte das man sich keine nassen Füße holte und doch…. wieder das Wetter. Im Vorwege hatte ich mir Alternativen gesucht , unter anderem der Leuchtturm in Falshöft an der Ostsee. Dann irgendwann am Tage war die Wolkenvorhersage für die Nordsee sehr ungünstig und die Ostsee vielversprechend… Und so fuhr ich dann an die Ostsee nach Falshöft.

So hatte ich mir die Szenerie vorgestellt, schon zur blauen Stunde sah es gut aus.

Trotz anfänglich durchziehender Wolken klarte der Himmel in südlicher Richtung immer mehr auf und ich wartete gespannt auf das Fiinsternismaximum. Während der Wartezeit vertrieb ich mir die Zeit mit Aufnahmen von Leuchtturm und Begleitern wie z.B. den Saturn oder die ISS. Ich hatte extra eine Lampe mit um den Turm für die Fotos zu beleuchten. Aber die Betreiber machten es unnötig: Der Turm ist dezent beleuchtet.
Die langgezogenen Sterne entstehen weil diese sich während der Aufnahmen ja relativ zu mir weiterbewegt haben. Und da ich für die ISS mehrere Bilder zusammenaddiert habe, addiert sich der Effekt natürlich auch.

Dann war es soweit, 23:30. Maximum. Und tatsächlich gab der Himmel den Mond frei und ich konnte diese Aufnahme machen.

Als später die Wolken später wieder kamen konnte ich noch einem Moment in Nahaufnahme festhalten.

 

Dann war es vorbei….. die Wolken nahmen Überhand und ich trat den Rückweg an.

Die partielle Mondfinsternis am Abend des 16. Juli 2019 – Sternwarte ab 22h geöffnet

Am Dienstagabend, den 16. Juli, wird die vhs-Sternwarte Neumünster für ein kosmisches Schauspiel öffnen: der Vollmond taucht zu einem großen Teil in den Schatten der Erde ein, es findet eine partielle (teilweise) Mondfinsternis statt. Beim Maximum gegen 23:30 Uhr sind knapp zwei Drittel des Mondes vom rötlichen Erdschatten bedeckt.

So sieht ein partiell (teilweise) verfinsterter Mond aus. Der Vollmond streift den Schatten der Erde und verschwindet teilweise in ihm. Foto: Marco Ludwig, Stefan Bruns, Markus Bruhn

In Schleswig-Holstein geht der Mond an diesem Abend gegen 21:39 Uhr auf. Wenn der Mond um 22:01 Uhr in den Kernschatten der Erde tritt, wird er also schon aufgegangen sein. Dann steigt er langsam höher und wandert weiter in den Erdschatten – am linken oberen Rand fehlt zunehmend ein Stück vom Vollmond. Um 23:31 Uhr erreicht die Finsternis ihren Höhepunkt, vom Mond sind 65 Prozent verfinstert, sein noch heller unterer Teil segelt wie ein Schiff über den südlichen Horizont. Bis um 1 Uhr kann man verfolgen, wie der Mond wieder langsam aus dem Kernschatten hinaus wandert.

Bei klarem Himmel kann dieses Ereignis gut im großen Teleskop der vhs-Sternwarte verfolgt werden. Aber auch auf eigene Faust lohnt sich die Beobachtung mit dem bloßen Auge, einem Fernglas oder einem Fernrohr. Nur Beobachtungsplätze mit freier Sicht nach Südosten und Süden sind geeignet, da der Mond während der ganzen Nacht nah am Horizont zu sehen sein wird.

Das Besondere an dieser Finsternis ist das Aufgehen des Mondes in der noch hellen Dämmerung – während der Mond langsam in den Erdschatten eintaucht, wird es immer dunkler. Freunde von Mondfinsternissen müssen nach diesem Ereignis geduldig sein: Erst am Morgen des 16. Mai 2022 wird der Mond von Mitteleuropa aus gesehen wieder in den Kernschatten der Erde eintreten. Nicht besser wird es am 14. März 2025 sein, und erst die Finsternis am 7. September 2025 beschert uns wieder eine schöne Finsternis am Abendhimmel – dann sogar eine totale.

ACHTUNG: Die vhs-Sternwarte Neumünster ist bei klarem Himmel ab 22 Uhr für Besucher geöffnet – Eintritt frei – keine Anmeldung.

Allgemeine Informationen gibt es

hier (Vereinigung der Sternfreunde),
hier
(BR),
hier (Time and Date),
hier
(astronomie.info)
und hier (CalSky).

 

Bildergalerie Mondfinsternisse:

Bildergalerie totale Mondfinsternis vom 27. Juli 2018: