Astronomiefoto des Monats Januar 2019: Totale Mondfinsternis

Unser heutiges Astronomiefoto entstand bei der totalen Mondfinsternis vom 27.07.2018. Damals kamen mehrere hundert Besucher in die vhs-Sternwarte am Hahnknüll. Die günstige Zeit des Ereignisses und das gute Wetter an einem lauen Sommerabend haben sicher dazu beigetragen. Einer der Hobby-Astronomen hat sich aus dem Gedränge fort geschlichen, um dieses Foto am Kleinflecken zu machen, wo der Mond genau über dem Turm der Vicelinkirche stand. Rechts vom Kirchturm ist noch der „rote Planet“ Mars zu erkennen. Aber seine Farbe, die auf seine eisenreiche, rostige Oberfläche zurückzuführen ist, ist hier nicht zu erkennen, im Gegensatz zur Färbung des Mondes. Der Mond erscheint hier rot, weil er im Kernschatten der Erde noch von Sonnenlicht getroffen wird, das in der Erdatmosphäre zum Mond hin gebrochen wird. Nur das langwellige rote Licht kann dann noch den Mond erreichen, während das kurzwellige blaue Licht in der Atmosphäre verloren geht.

Die nächste Mondfinsternis findet dieses Jahr am 21. Januar statt, und sie wird wieder eine totale Finsternis sein. Diesmal wird es ein Ereignis für Frühaufsteher. Hier eine kleine Vorschau, mit der Hoffnung auf einen klaren Himmel. Um 3:35 Uhr MEZ beginnt der Mond, in den Halbschatten der Erde einzutreten. Das wird zunächst kaum zu bemerken sein. Erst wenn er ab 4:33 Uhr in den Kernschatten eintritt, wird er vom linken Rand her langsam dunkler.

Um 5:40 Uhr beginnt die totale Phase. Der Mond steht im Westen, er befindet sich jetzt  vollständig im Kernschatten der Erde, ist verdunkelt und hat nur noch einen roten Schimmer wie auf unserem Foto. Man kann jetzt auch Sterne in seiner Umgebung sehen. Bei Vollmond ist das sonst nicht möglich, weil er uns blendet. Rechts vom Mond und etwas höher stehen zwei helle Fixsterne, das sind die Zwillinge Pollux und Castor. Links oberhalb und etwas näher beim Mond als Pollux gibt es einen schönen offenen Sternhaufen. Er hat den Namen „Krippe“ oder M44 und gehört zum Sternbild Krebs. Er enthält mehrere hundert Sterne, die allesamt zu weit entfernt sind, um sie mit bloßen Augen zu sehen. Aber im Fernglas – ein Feldstecher reicht schon – ist diese Häufung ein schöner Anblick.

Schauen wir jetzt auch einmal nach Südosten. Dort ist die Venus schon aufgegangen, der „Morgenstern“, unser hellster Planet. Fast senkrecht darunter steht Jupiter, der zweithellste Planet. Auch er ist heller als alle Fixsterne, aber mit der Venus kann er nicht konkurrieren, zumal er tiefer steht und sein Licht dadurch mehr Mühe hat, den langen Weg durch die Erdatmosphäre zurück zu legen.

Die totale Phase der Finsternis dauert bis 6:43 Uhr. Danach wird der Mond langsam vom rechten Rand her wieder heller. Wenn er um 8:37 untergeht, ist auch die Finsternis fast vorbei.

Die vhs-Sternwarte wird zu dieser Mondfinsternis leider nicht geöffnet sein.