Wenn es auf der Sonne stürmt…

…werden die Astronomen in Schleswig-Holstein nervös. So geschah es am vergangenen Dienstag (25.02.2014), dass eine Sonneneruption (CME = Coronal Mass Ejection = Koronaler Massenauswurf) eine enorme Menge hochenergetischer Teilchen Richtung Erde schleuderte. Diese Teilchen bewegen sich mit mehreren Millionen Kilometern pro Stunde durch das Weltall und erreichen die Erde binnen Tagen.

Polarlicht am Einfelder See bei Neumünster am 27.02.2014 – Fotograf: Marco Ludwig

Sobald die Auswirkungen des Sonnensturms die Erde erreichen kann man bei günstigen Bedingungen Polarlicht sehen. Die geladenen Teilchen prallen dabei auf die Erdatmosphäre und regen die Luft zum Leuchten an. Aufgrund des Erdmagnetfeldes kann man solche Leuchterscheinungen im nördlichen Skandinavien recht häufig sehen. In Schleswig-Holstein passiert dies nur bei außergewöhnlich starker Sonnenaktivität.

So war auch zwei Tage nach der Eruption vom vergangenen Dienstag nicht klar ob es wirklich zum gewünschten Polarlicht über dem Land zwischen den Meeren kommen würde.  Auch die Wetteraussichten waren nicht optimal. Als es jedoch dunkel wurde zeigten sich den Astronomen der Sternwarten Neumünster, Kiel und Lübeck schnell die rot und grün leuchtenden Nordlichter.

Mit Stativ und Spiegelreflexkameras bewaffnet machten sich zahlreiche Polarlichtjäger auf den Weg in die dunkleren Regionen des Landes. Am Einfelder See bei Neumünster gelangen nun diese Aufnahmen mit Seltenheitswert. Das letzte intensive Polarlichten hatten Neumünsteraner Astronomen im Jahr 2010 auf dem Aschberg bei Eckernförde beobachtet. Vielleicht muss man auf die nächste Sichtung wieder einige Jahre warten.

Polarlicht am Einfelder See bei Neumünster am 27.02.2014 – Fotograf: Marco Ludwig