Komet 12P Pons-Brooks auf seinem Weg durch das Sonnensystem

Seit Sommer letzten Jahres schauen Astronomen gespannt auf den Kometen 12P Pons-Brooks. Nicht nur deshalb, weil der Schweif des Kometen im Sommer 2023 noch wie das Raumschiff Enterprise aussah, sondern weil er im Frühling 2024 sogar eventuell mit dem bloßen Auge zu erkennen ist.

Der Komet im August 2023. Aufgenommen mit einem 10″ Newton und einer astronomischen CMOS Kamera. Fotograf: Justus Falk

Aber was sind Kometen nun eigentlich? Unter den Astronomen werden sie gerne als „schmutzige Schneebälle“ bezeichnet. Dies hat durchaus seine Berechtigung. Kometen sind größere Brocken (einige Kilometer im Durchmesser) aus Gestein, Staub und auch Eis. Sie bildeten sich in der Phase, in der das Sonnensystem sehr jung war und gerade erst entstanden ist. Daher sind sie auch so interessant für die Astronomie. Bei Kometen muss man zwischen mehreren Arten unterscheiden. Eine Art sind die kurzperiodischen Kometen. Diese benötigen für eine Sonnenumrundung weniger als 200 Jahre. Der Komet 12P Pons-Brooks, um den es in diesem Artikel geht, ist ein kurzperiodischer Komet. Er wird in 71 Jahren wieder in Sonnennähe sein. Weiterhin unterscheidet man noch zwischen den langperiodischen, welche Umlaufzeiten von über 200 Jahren haben und als Letztes noch die nichtperiodischen. Diese laufen auf parabolischen bzw. hyperbolischen Bahnen nur ein einziges Mal an der Sonne vorbei

Sichtbarkeit und Kometenschweif

Der Komet ist derzeit noch etwas zu dunkel, um mit bloßem Auge gesehen zu werden, aber Prognosen machen Hoffnung: Der Komet könnte Ende März auf die 4. bis 5. Größenklasse hell werden. Wenn dies der Fall ist, könnte man den Kometen unter dunklem Himmel und guter Orientierung am Nachthimmel auch mit dem bloßen Auge aufspüren. Definitiv würde sich aber ebenso ein Fernglas oder auch ein Teleskop lohnen. Die beste Zeit den Kometen dann mit den genannten Hilfsmitteln zu beobachten ist vom 24.03. bis zum 05.04. Dies ist leider nur noch ein ziemlich kleiner Zeitraum, weshalb man auf gutes Wetter hoffen muss. Zu dieser Zeit wird sich der Komet am abendlichen Westhimmel tiefstehend im Sternbild Widder befinden. Zum genauen Aufspüren des Kometen empfehlen wir die Apps „Stellarium“ und „SkySafari“, welche in der Grundversion für das Handy kostenlos sind. In einem Teleskop zeigt der Komet derzeit einen ziemlich schönen Ionen- und Staubschweif.

12P Pons-Brooks aufgenommen am 07.03.2024. Eine deutliche Veränderung ist zu erkennen. Fotograf: Justus Falk

Diese für Kometen typischen Schweife entstehen, wenn sich ein Komet der Sonne nähert, sich dabei erwärmt und dementsprechend auch Materie verliert, welche einen Schweif bildet. Ebenfalls zeigt der Komet ein grünlich-bläuliches Leuchten. Dies entsteht, da sich in der Kometenkoma (Heller Staubbereich um den Kern des Kometen) Dikohlenstoffverbindungen befinden. Kommt der Komet der Sonne nahe genug, werden diese durch die UV-Strahlung der Sonne ionisiert und somit zum grün-bläulichen Leuchten angeregt. Dieses farbenfrohe Leuchten konnte man schon bei fast jedem Kometen beobachten, der das innere Sonnensystem besucht.

 Kometengallerie: