Astrofoto des Monats Februar 2019

Der große Orionnebel

Unter den 88 Sternbildern am Nachthimmel zählt der Orion sicherlich zu den spektakulärsten. Neben einigen besonders hellen Sternen gibt er dem Beobachter auch Einblicke in das sog. Geburtshaus der Milchstraße.

Im Februar findet man den Orion gegen 21 Uhr besonders hoch am Südhimmel. Sehr markant sind die drei gleich hellen Gürtelsterne, die von zwei helleren Schultersternen und zwei Fußsternen umgeben sind. Mit etwas Phantasie kann man in den Sternen des Orions tatsächlich die Figur des Himmelsjägers aus der griechischen Mythologie erkennen.

Der große Orionnebel – Messier 42. Foto: Franz Haar

Knapp unterhalb der Gürtelsterne kann man bei dunklem Himmel auch das sog. Schwertgehänge des Orions sehen. Es handelt sich dabei um einige lichtschwächere Sterne sowie den bekannten und sehr eindrucksvollen großen Orionnebel. Auf unserem Astronomiefoto des Monats ist der Orionnebel, mit der Katalognummer M42, zusammen mit dem bläulichen Nebel NGC 1977 zu sehen. Beide sind ca. 1350 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Fotografiert wurde dieses Bild bereits in den 1980er Jahren von dem Neumünsteraner Astrofotografen Franz Haar.

Wer jetzt aber erwartet mit einem Fernglas oder gar dem bloßen Auge einen farbenprächtigen kosmischen Nebel, wie auf unserem Foto, zu sehen, muss enttäuscht werden. In der Astrofotografie kann die Kamera oft erheblich mehr „sehen“ als das menschliche Auge. Gerade das eindrucksvolle Rot des leuchtenden Wasserstoffs im Orionnebel kann das Auge nicht erkennen. Trotzdem ist der Orionnebel im Fernglas und erst recht im Fernrohr sehr eindrucksvoll, da auch ohne Farben deutlich zu sehen ist, wie riesige leuchtende Gaswolken von Staubwolken durchzogen sind.

An unserem Sternenhimmel scheint der Orionnebel, der auch gerade eben mit bloßem Auge zu erahnen ist, ungefähr doppelt so groß wie der Vollmond zu sein. In einer Entfernung von ca. 1350 Lichtjahren soll er jedoch eine tatsächliche Ausdehnung von ca. 24 Lichtjahren besitzen. Forscher haben inzwischen herausgefunden, dass in dem riesigen Nebel aus Gas und Staub aktuell neue Sterne entstehen. Das Weltraumteleskop Hubble hat sogar entdeckt, dass manche noch sehr junge Sterne von Staubscheiben umgeben sind, aus denen sich einmal Planeten entwickeln können. Man geht davon aus, dass auch unsere Sonne vor rund 4,6 Milliarden Jahren in einem ähnlichen Nebel entstanden ist. So zeigt uns der Orionnebel heute wie vermutlich unsere Sonne und auch die Erde „geboren“ wurden.