Die vhs-Sternwarte wird 50 – Große Jubiläumsspendenaktion zur Modernisierung

50 Jahre vhs-Sternwarte Neumünster – Modernisierung der Sternwartentechnik

Die vhs-Sternwarte ist eine Institution der Volkshochschule Neumünster und besteht bereits seit November 1971. Seit diesem Zeitpunkt finden auf dem Verwaltungsgebäude der DRK Fachklinik Hahnknüll professionelle Himmelsbeobachtungen, Volkshochschulkurse, Tagungen und viele andere Aktivitäten für Jung und Alt rund um das Thema Astronomie statt.
Die größte Sternwarte in Schleswig-Holstein befindet sich im Besitz der Stadt, wird jedoch ausschließlich ehrenamtlich betreut und über Spenden der Neumünsteraner Bürger und Firmen finanziert. Hierbei wird die vhs-Sternwarte unterstützt durch den gemeinnützigen Förderverein Sternwarte Neumünster e.V..
Seit der Gründung des Fördervereins im Jahr 2009 ist es dem Verein und den ehrenamtlichen Sternwartenmitgliedern gelungen, die vhs-Sternwarte zu einer sehenswerten öffentlichen Bildungseinrichtung auszubauen. Mit viel ehrenamtlichem Engagement und der Unterstützung vieler lokaler Handwerker konnte 2010 ein Seminarraum für bis zu 25 Personen gebaut werden. 2011 gelang sogar die Renovierung der Sternwartenkuppel und die Installation eines neuen (gebrauchten) Hauptinstruments, welches früher in der Sternwarte Lübeck zum Einsatz kam.
Die Aktivitäten konnten in den vergangenen Jahren noch deutlich ausgebaut werden. So wurden z.B. in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern Bilderausstellungen organisiert, das Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen am Hof Viehbrook bei Rendswühren wurde ausgerichtet, der RSH Kindertag mitgestaltet und bei zahllosen Gelegenheiten in einer Vielzahl von Medien von naturwissenschaftlichen Themen berichtet. 2019 konnte die vhs-Sternwarte einen Besucherrekord von über 1500 Besuchern aufstellen.
Im gleichen Jahr wurde zudem die Leistung der Neumünsteraner beim Betrieb einer Volkssternwarte sogar durch die Internationale Astronomische Union (IAU) mit der Benennung eines Kleinplaneten auf den Namen „342 000 Neumünster“ gewürdigt.

Der Kleinplanet 342 000 Neumünster Grafik: NASA/JPL

Die vhs-Sternwarte im Jubiläumsjahr
Da sich die Einrichtung über Spenden finanziert, stehen der Sternwarte leider keine regelmäßigen Gelder für die Wartung der Technik oder die Pflege und den Erhalt der Räumlichkeiten zu. Der Förderverein ist, je nach Spendenaufkommen, in der Lage, jedes Jahr einen kleinen vierstelligen Betrag zu investieren. Im vergangenen Jahr hat die Stadt erstmals aktuelle Baumaßnahmen in der Sternwarte bezuschusst. Es handelt sich dabei tatsächlich um den ersten städtischen Zuschuss seit fast 50 Jahren.
Trotz fachmännischer Pflege durch die engagierten Astronomen sind jedoch einige Gerätschaften so sehr in die Jahre gekommen, dass ein Ersatz unumgänglich geworden ist. Zudem haben sich die Ansprüche an das Beobachtungsequipment erhöht, da vergleichbare Sternwarten im Land, aber auch bundesweit deutlich besser und moderner ausgestattet sind. Ein Großteil der vorhandenen Beobachtungstechnik unter der Neumünsteraner Sternwartenkuppel stammt noch aus den 1970er Jahren.
Die Mitglieder der vhs-Sternwarte möchten daher das Jubiläumsjahr nutzen, um auf dringend notwendige technische Neuerungen hinzuwirken. Aus diesem Grund wurden zwei Projekte konzipiert, mit denen die Sternwarte technisch wieder auf einen aktuellen Stand gebracht werden kann. Diese Projekte sollen im Folgenden kurz erläutert werden.

Regelmäßig empfangen die Neumünsteraner Astronomen Besuchergruppen und Schulklassen, um ihnen das Universum näher zu bringen. Pandemiebedingt sind Besuche leider momentan nicht möglich. Foto: Achim Banck

Projekt 1: Teilmodernisierung der Beobachtungstechnik unter der Sternwartenkuppel

Unter der Sternwartenkuppel befindet sich ein rund 1000kg schweres Newton-Spiegelteleskop mit einem Objektivdurchmesser von 480mm und einer Brennweite von 2000mm (Baujahr 1974). An dem Gerät ist ein sog. Leitfernrohr mit kürzerer Brennweite angebracht. Das Linsenteleskop aus dem Jahr 1971 dient dazu, das Hauptinstrument auf das Beobachtungsziel, z.B. einen Planeten oder eine Galaxie auszurichten. Da das hochwertige Linsenteleskop seit Jahrzehnten den Witterungseinflüssen unter der Sternwartenkuppel ausgesetzt ist, hat nun ein Glaspilz das Fernrohr erblinden lassen. Dieser Schaden kann leider nicht repariert werden, weshalb das Leitfernrohr ersetzt werden muss.

So würde das neue Leitfernrohr der vhs-Sternwarte aussehen.

Bereits seit den 1970er Jahren ist die vhs-Sternwarte für ihre ausgezeichneten astronomischen Fotografien bekannt. Aktuell arbeitet man jedoch mit einer einfachen digitalen Spiegelreflexkamera, die im Jahr 2012 gekauft und für astronomische Anforderungen modifiziert wurde. Das Gerät entspricht leider bei weitem nicht den Anforderungen, die heute an entsprechende Kameras gestellt werden.
Aus diesem Grund sprechen sich die Sternwartenmitglieder für die Beschaffung einer modernen astronomischen CCD-Farbkamera aus. Ein solches Vollformatgerät verfügt über eine aktive Kühlung, um das Bildrauschen bei Langzeitbelichtungen zu minimieren.
Um die enorme Datenmenge einer solchen Kamera in Echtzeit verarbeiten zu können, wäre auch ein passender Computer mit leistungsstarker Hardware erforderlich.
Das Gesamtpaket, bestehend aus Fernrohr, CCD-Kamera und leistungsstarkem Rechner würde es dem Team der vhs-Sternwarte ermöglichen, auf wissenschaftlichem Niveau

tätig zu sein. Damit wäre es möglich, von der Internationalen Astronomischen Union als Forschungsstation offiziell anerkannt zu werden.

 

Projekt 2 – Ein mobiles Großteleskop für Feldbeobachtungen

Die Mitglider der vhs-Sternwarte Neumünster führen nicht nur an der Sternwarte

So könnte das neue mobile Dobson-Teleskop aussehen.

astronomische Beobachtungen durch. Den erforderlichen dunklen Himmel findet man vor allem außerhalb der Städte, weshalb besondere

Himmelsereignisse auch gerne an anderen Standorten beobachtet werden. So finden sich die Sternwartenmitglieder regelmäßig am Einfelder See oder am Hof Viehbrook bei Rendswühren ein. Speziell am Hof Viehbrook richten Sternwartenmitglieder jedes Jahr das Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen aus. In den vergangenen Jahren kam dort auch das größte mobile Fernrohr Norddeutschlands zum Einsatz. Dieses Privatgerät mit einem Spiegeldurchmesser von 75cm fiel nun leider einem Scheunenbrand zum Opfer und kann nicht ersetzt werden.
Um Besuchern und Naturfreunden künftig dennoch einen beeindruckenden Blick auf ferne Galaxien zu ermöglichen, wünschen sich die Sternwartenmitglieder ein mobiles Großteleskop, mit dem zumindest annähernd vergleichbare Beobachtungen möglich wären. Mit dem von den Sternwartenmitgliedern ausgesuchten 60cm Fernrohr wären jedoch außergewöhnliche finanzielle Aufwendungen in Höhe von 18.249,00 € verbunden. Für die sichere Aufbewahrung und den Transport wäre ein passender Anhänger erforderlich. Ein Fernrohr der 75cm-Klasse, wie es bisher zum Einsatz kam, läge bereits bei ca. 35.000,00 €.

 

Wir hoffen, dass Ihnen unsere Ausführungen einen Eindruck vom enormen Engagement der Sternwartenmitglieder und von den vorgestellten Projekten vermitteln konnten. Wir würden uns freuen, wenn Sie angesichts des 50jährigen Bestehens der vhs-Sternwarte Neumünster mit einer Spende zur Modernisierung der größten Sternwarte Schleswig-Holsteins beitragen würden.

 

Unsere aktuellen Spender im Überblick:

Die Stiftung der Sparkasse Südholstein:              5000,00 €

Die Sparda-Bank Hamburg eG.:                          3000,00 €

Die Stadtwerke Neumünster:                                1000,00 €

Die Transcoject GmbH:                                            500,00 €

Die VR-Bank Neumünster:                                      500,00 €

Der Rotary Club Neumünster:                                 500,00 €

Eheleute D. & J. Behrendt:                                       500,00 €

 

Seit Gründung der vhs-Sternwarte arbeiten Politik, Stadtverwaltung, Bürger und Unternehmen gemeinsam an der Weiterentwicklung einer der außergewöhnlichsten Bildungseinrichtung des Landes. Auch bei dieser Jubiläumsspendenaktion arbeiten wieder einmal viele Akteure Hand in Hand. Wir, die ehrenamtlichen Astronomen der vhs-Sternwarte, danken allen Unterstützern.