Pulsare pulsieren nicht- SHUG-Vortrag von Prof. Wolfgang J. Duschl am 11.01.2022 um 19:30 Uhr im Kiek In

Astronomische Themen werden in Neumünster nicht nur von der vhs-Sternwarte aufgegriffen. Auch die Schleswig-Holsteinische Universitäts-Gesellschaft lädt regelmäßig zu naturwissenschaftlichen Vorträgen ein. Gleich zu Beginn des Jahres freuen sich die Neumünsteraner Sternenfreunde nun auf einen spannenden Vortrag des bekannten Astrophysikers Wolfgang J. Duschl zum Thema „Pulsare pulsieren nicht“. Er findet am 11. Januar um 19:30 Uhr im Kiek In statt.

An der vhs-Sternwarte Neumünster gelang 2013 dieses Bild des Krebsnebels M1 im Sternbild Stier. Es handelt sich um den Überrest einer riesigen Sternexplosion. Im Zentrum findet man heute einen Pulsar, eine nur wenige Kilometer große Sternenleiche.

Die zweite Hälfte der 1960er Jahre waren eine aufregende Zeit, und zwar in vielerlei Hinsicht. Im englischen Cambridge arbeitete eine junge Astrophysikerin, Jocelyn Bell, gerade an ihrer Dissertation und stieß dabei auf bis dahin weder bekannte noch erwartete gepulste Radiostrahlung. Die Pulse wiederholten sich im Sekundenbereich und das sehr regelmäßig. Wie regelmäßig ahnte man damals noch gar nicht.

Heute wissen wir, dass diese Quellen die genauesten Uhren sind, die wir kennen. Anfangs stand man dieser Entdeckung reichlich hilflos gegenüber. Manche an sich ernstzunehmende Fachleute dachten sogar an künstliche außerirdische Signale. Aber warum sollten Aliens solch ein fürchterlich langweiliges Signal senden? Dass es Sterne gibt, die ihre Größe periodisch ändern, das wusste man damals schon, und so war der nächste Verdacht, dass es eben eine neue Klasse dieser Art wäre, und mangels einer besseren Idee nannte man sie Pulsare. Allerdings musste man auch diese Idee verwerfen, weil dazu die Perioden zu kurz und die Ausschläge zu groß waren. Es hat eine Weile gedauert, bis man verstand, dass man es hier mit den Restbeständen von Supernova-Explosionen zu tun hatte, sog. Neutronensterne. Diese weisen zwar stellare Massen auf, konzentrieren diese aber auf ein extrem kleines Volumen, nur eine Handvoll Kilometer groß. Wie das funktioniert, wie man dahinterkam, womit man es zu tun hat, und wie es zu diesem arg seltsamen Verhalten kommt, darum wird es in dem  Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang J. Duschl gehen.

Für die Teilnahme an diesem Vortrag ist eine vorherige Anmeldung bei der Volkshochschule Neumünster erforderlich. Diese erreichen Sie unter Tel.: 04321 70 76 90 (Geschäftsstelle der vhs Neumünster) sowie per Mail: info@vhs-neumuenster.de

Es gelten die Hygieneregelungen des KIEK IN und die 2G-Regelung sowie Mund-Nasenschutz.

Weitere Informationen:

https://www.shug.uni-kiel.de/abfrage/programm.pl

Astronomen treffen sich künftig im Kiek In

Seit Mitte März ist die vhs-Sternwarte nun schon geschlossen. Das Observatorium befindet sich auf dem Dach der DRK-Fachklinik Hahnknüll, welche aufgrund der Coronapandemie unter besonderem Schutz steht. Besuche der Sternwarte sind daher aktuell selbst für die über 30 Astronomen der vhs-Sternwarte nicht möglich.
Das Interesse an der Astronomie ist aber ungebrochen. Volkshochschule und Kiek In haben daher in der Gartenstraße Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, die auch unter den aktuellen Hygienemaßnahmen genutzt werden können. Erstmals in der fast 50jährigen Geschichte der vhs-Sternwarte tagen die „Sternkieker“ auch in der Volkshochschule. Am vergangenen Freitagabend fand nun das erste Treffen statt. An Einzeltischen und mit großem Abstand beschäftigt man sich nun auch im Kiek In mit dem faszinierenden Kosmos. „Für uns ist es aktuell die optimale Lösung“, so Sternwartenleiter Marco Ludwig. „Wir befürchten jedoch, dass es in diesem Jahr keine Veranstaltungen in der vhs-Sternwarte geben wird. Das wäre für alle Freunde des Sternenhimmels ein herber Schlag.“.

Sternwartenleiter Marco Ludwig und sein Stellvertreter Stefan Bruns berichten im Kiek In vom aktuellen Sternenhimmel. Foto: Katharina Behrendt – vHS-Sternwarte Neumünster