Die Ausstellung Faszination Kosmos läuft bis zum 27. Juli in der Holsten-Galerie Neumünster

Die bisher größte Ausstellung in der Geschichte der vhs-Sternwarte erlaubt den Blick auf unendliche Weiten. Auf 42 Bildern zeigen neun Fotografen die „Faszination Kosmos“. Anlässlich des 50. Jahrestags der Mondlandung gibt es zudem eine Sonderausstellung mit großformatigen Bildern und zahlreichen spannenden Exponaten. Am 21. Juni um 14 Uhr eröffnen die Astronomen der vhs-Sternwarte die Ausstellung mit einem Rundgang.

Der nächtliche Sternenhimmel fasziniert uns Menschen seit jeher. An der vhs-Sternwarte Neumünster befasst man sich schon seit 1971 mit der Erforschung unendlicher Weiten. Zahllose Beobachtungen haben dabei auch viele beeindruckende Bilder des Weltalls und besonderer Himmelsereignisse hervorgebracht. Etliche dieser Bilder wurden sowohl in Zeitungen, Fachzeitschriften, Büchern als auch im  Fernsehen veröffentlicht. Eine Auswahl zeigt nun die Highlights der vergangenen Jahrzehnte und besondere Momente der letzten Jahre. (Hier erfahren Sie mehr über die Bilder der Ausstellung)

 

Anlässlich des 50. Jahrestags der Mondlandung von Apollo 11 präsentieren vhs-Sternwarte und die Holsten-Galerie eine Sonderausstellung. Mit 17 großform

Apollo 11 Astronaut Buzz Aldrin auf dem Mond – Foto: NASA

atigen Bildern von der legendären Apollo 11 Mission sowie durch zahlreiche Exponate können Besucher einen spannenden Eindruck vom vielleicht größten Abenteuer der Menschheit erhalten. Unter anderem hat der Förderverein Sternwarte Neumünster e.V. für diese Ausstellung einen echten Mondstein organisiert. Zudem wird in der Holsten-Galerie das wohl größte Modell der Mondrakete Saturn V in Norddeutschland erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Team der vhs-Sternwarte hat es in monatelanger Kleinarbeit zusammen mit dem Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg gebaut. Dort hat man im modernen 3D-Druckverfahren die Teile für dieses extrem detaillierte Modell hergestellt. (Hier erfahren Sie mehr über den Wettlauf zum Mond)

Während der Ausstellung, die bis zum 27. Juli zu sehen sein wird, gibt es aber auch zahlreiche Sonderaktionen. So ist es Besuchern an jedem Freitag und Samstag möglich, sich von fachkundigen

Sternkieker der vhs-Sternwarte bei der Eröffnung der Ausstellung.

Astronomen durch die Ausstellung führen zu lassen. An jedem Samstag gibt es für Kinder in der Zeit von 13 bis 17 Uhr ein besonderes Programm. Dabei können z.B. kosmische Schmelzperlen, Weltraumsteine, Pompons oder ein Kaleidoskop hergestellt werden. Außerdem stellt ein Ballonkünstler intergalaktische Ballonfiguren her. Termine und Aktionen sind auf der Webseite der Holsten-Galerie angekündigt und finden sich auch im dazugehörigen Flyer.

An der Weltraumwand darf jeder Astronaut spielen.

Neumünster hat ein Stück vom Mond

Im Jubiläumsjahr der Mondlandung bietet die vhs-Sternwarte Neumünster noch ein besonderes Highlight zum Tag der Astronomie.

Der Förderverein der Sternwarte hat kürzlich einen Meteoriten erworben, der einst vom Mond abgesprengt wurde und auf die Erde niedergeregnet ist.

„Neumünster besitzt nun ein echtes Stück Mondgestein. Dieses etwa 20 x 30 Millimeter große Stück Mondgestein wird am Tag der Astronomie erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Dass es echt ist wissen wir aufgrund der Seriosität der Händler“, so Sternwartenleiter Marco Ludwig.

Astrofoto des Monats Dezember / Jahrhunderts

Das Astrofoto des Jahrhunderts

1968 war ein Jahr, das auch heute noch immer wieder von sich reden macht. In Deutschland mag man dann an die Studentenbewegung oder die Außerparlamentarische Opposition denken. In den USA war das Jahr 1968 maßgeblich von Rassenunruhen und dem grausamen Vietnamkrieg geprägt. Was sich aber zum Jahresende anbahnte, hätte Hollywood nicht besser planen können: mit der Apollo 8 Mission schickte die Erde erstmals Menschen zu einem anderen Himmelskörper, zum Mond.

Zu der Zeit stand aber auch das Apollo Programm der amerikanischen Weltraumbehörde NASA unter keinem guten Stern. Bei den Vorbereitungen zur Apollo 1 Mission starben die Astronauten Ed White, Gus Grissom und Roger Chaffee. Erst mit Apollo 7 startete im Oktober 1968 die erste Astronautencrew des Mondprogramms erfolgreich ins Weltall.

Die NASA stand aber nicht nur unter dem Druck, wie von Präsident Kennedy verlangt, vor Ablauf des Jahrzehntes Menschen sicher auf den Mond und zurück zu bringen. Parallel zum Apollo-Programm der USA arbeitete auch die Sowjetunion an der Mondlandung.

„Es war an der Zeit, den Stier bei den Hörnern zu packen“, sagte der Apollo 8 und Apollo 13 Astronaut James Lovell später einmal über seinen ersten Mondflug.

Apollo 8 startete am 21. Dezember 1968 mit den drei Astronauten William Anders, James Lovell und Frank Borman zum Mond. Die mächtige Saturn V Mondrakete hatte sie auf knapp 11 Kilometer pro Sekunde beschleunigt und damit die Erdanziehungskraft überwunden. Apollo 8 war auf dem Weg zum Mond.

Als sich die Astronauten auf der Rückseite des Mondes befanden, waren sie von der restlichen Welt komplett abgeschnitten. Normalerweise wurden rund um die Uhr Daten zwischen der Raumkapsel und den Bodenstationen ausgetauscht. Die Erde war aber auf der Rückseite des Mondes nicht zu sehen und damit auch kein Funkkontakt möglich. Erst als ihre Umlaufbahn sie wieder auf die Vorderseite des Mondes brachte, konnten sie erneut Funkkontakt zur Erde aufbauen. Was sie in diesem Moment zu hören bekamen, war aber weit weniger eindrucksvoll als das, was sie von ihrem Fenster aus erspähen konnten. Vor den Augen der Astronauten ging die Erde über der Mondoberfläche auf – ein traumhafter Anblick.

Earthrise – Apollo 8 – NASA-JPL

Dieser sollte auch gleich im Bild festgehalten werden. Obwohl Fotos laut Flugplan nicht vorgesehen waren, hielt William Anders diesen Moment auf einem Farbfilm fest. Es war ein Foto, das Geschichte schrieb, und gilt als vielleicht wichtigste Fotografie der Menschheitsgeschichte. Es ist unser Astrofoto des Monats, der Erdaufgang (Earthrise), fotografiert am 24. Dezember vor 50 Jahren.

Foto: NASA / JPL

 

50 Jahre Mondlandung – BBZ am NOK und vhs-Sternwarte bauen Modell der Mondrakete

Im Dezember 1968 brachte die berühmte Saturn V Mondrakete erstmals Menschen auf den Weg zum Mond. Nur wenige Monate später konnte Neil Armstrong als erster Mensch überhaupt seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzen. In Erinnerung an die vielleicht größte technische Meisterleistung der Menschheit entsteht nun in Schleswig-Holstein ein rund 2 Meter hohes Modell der Mondrakete.

 

Die Saturn V Rakete hebt mit der Apollo 11 Mission ab – Foto: NASA

Die Mondrakete Saturn V ist bis heute das leistungsstärkste Fluggerät der Welt. Gebaut wurde die 110 Meter hohe Rakete, um Menschen auf den Weg zum Mond zu bringen. Auch heute noch sind viele Menschen von den außergewöhnlichen technischen Meisterleistungen der damaligen Zeit beeindruckt. In Rendsburg werden nun modernste Technologien eingesetzt, um die Rakete als Modell neu entstehen zu lassen. Bei dieser kleinen Neuauflage des Apollo-Projektes kooperiert das Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-Kanal (BBZ am NOK) in Rendsburg mit den Astronomen der vhs-Sternwarte Neumünster. Ziel ist es, bis zum 50. Jahrestag der Mondlandung am 21. Juli 2019 das vielleicht größte Modell der Mondrakete in Schleswig-Holstein herzustellen.

Die Spitze der Rakete ist schon fertig montiert

Im FabLab des BBZ am NOK steht Privatpersonen eine moderne High-Tech-Werkstatt zur Verfügung. Dort können industrielle Produktionsverfahren zur Herstellung von Einzelstücken genutzt werden. Mit dem Modell der Saturn V Rakete kann nun besonders eindrucksvoll gezeigt werden, was mit dem 3D-Druckverfahren alles möglich ist.

Ein Segment des Saturn V Modells im 3D-Drucker des FabLab Rendsburg

Seit dem Projektstart im März 2018 wurden schon mehrere hundert Einzelteile der Rakete fertiggestellt. An der vhs-Sternwarte Neumünster hat jetzt die Montage der einzelnen Baugruppen begonnen. Unter der Leitung eines Luft- und Raumfahrtingenieurs arbeitet dort ein Team von sechs Astronomen an der hochkomplizierten Montage der insgesamt rund 3000 Einzelteile. Geplant ist, bis Juli 2019 das Modell der Rakete, die Startrampe und den Startturm herzustellen. Ausgestellt werden soll die Mondrakete anlässlich des Jubiläums der Mondlandung im Juli 2019 in der Holsten-Galerie in Neumünster. Bis dahin laufen die 3D-Drucker in Rendsburg fast rund um die Uhr.